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Wie die Sucht nach Aufmerksamkeit Kreativität mindert

  • 0:01 - 0:04
    Zuallererst vielen Dank
    für Ihre Aufmerksamkeit.
  • 0:05 - 0:08
    Es gibt nichts Besseres
    als einen Raum voller Menschen,
  • 0:08 - 0:11
    in dem mir alle ihre
    Aufmerksamkeit schenken.
  • 0:11 - 0:15
    Es ist ein starkes Gefühl,
    Aufmerksamkeit zu bekommen.
  • 0:16 - 0:21
    Ich bin Schauspieler,
    also Experte in -- eigentlich nichts.
  • 0:21 - 0:22
    (Lachen)
  • 0:22 - 0:25
    Aber ich weiß, wie sich
    Aufmerksamkeit anfühlt --
  • 0:25 - 0:29
    ich hatte das Glück,
    mehr als genug davon zu bekommen.
  • 0:29 - 0:33
    Dafür bin ich dankbar, denn es ist
    wie gesagt ein starkes Gefühl.
  • 0:35 - 0:37
    Aber da gibt es noch ein starkes Gefühl,
  • 0:37 - 0:40
    das ich als Schauspieler
    oft erfahren durfte.
  • 0:40 - 0:43
    Seltsamerweise ist es genau das Gegenteil:
  • 0:43 - 0:46
    Man bekommt keine Aufmerksamkeit,
  • 0:46 - 0:48
    man schenkt vielmehr Aufmerksamkeit.
  • 0:49 - 0:52
    Beim Schauspielen bin ich so konzentriert,
  • 0:52 - 0:55
    dass ich nur auf eine Sache achte.
  • 0:55 - 0:58
    Ich bin am Set, wir wollen drehen.
  • 0:58 - 1:01
    Der erste Regieassistent ruft:
    "Kamera läuft!"
  • 1:01 - 1:03
    Dann höre ich: "Ton läuft",
    "Klappe", "Fertig",
  • 1:03 - 1:06
    und der Regisseur ruft: "Action!".
  • 1:06 - 1:08
    All das habe ich so oft gehört,
  • 1:08 - 1:12
    dass es für mich zum
    Pawlowschen Zauberspruch wurde:
  • 1:12 - 1:15
    "Kamera läuft", "Ton läuft",
    "Klappe", "Fertig" und "Action".
  • 1:15 - 1:18
    Etwas passiert mit mir,
    es ist stärker als ich.
  • 1:18 - 1:22
    Meine Aufmerksamkeit ... fokussiert sich.
  • 1:23 - 1:25
    Und alles andere auf der Welt,
  • 1:25 - 1:29
    alles, was mich beschäftigt
    oder meine Aufmerksamkeit fordern könnte,
  • 1:30 - 1:34
    verschwindet und ich bin nur noch ... da.
  • 1:36 - 1:42
    Genau dieses Gefühl liebe ich.
    Das ist für mich Kreativität.
  • 1:42 - 1:46
    Deshalb bin ich vor allem dankbar,
    Schauspieler zu sein.
  • 1:46 - 1:49
    Es gibt also zwei starke Gefühle:
  • 1:50 - 1:54
    Aufmerksamkeit zu erhalten
    und Aufmerksamkeit zu schenken.
  • 1:54 - 1:57
    Dank neuer Technologien
    erleben seit etwa zehn Jahren
  • 1:57 - 2:01
    immer mehr Menschen das starke Gefühl,
    Aufmerksamkeit zu bekommen --
  • 2:02 - 2:05
    für jede Art Kreativität,
    nicht nur Schauspielerei,
  • 2:05 - 2:08
    sondern auch Schreiben, Fotografie,
    Zeichnen, Musik -- alles.
  • 2:08 - 2:12
    Die Vertriebswege wurden demokratisiert,
  • 2:12 - 2:13
    und das ist gut.
  • 2:15 - 2:18
    Doch es gibt einen ungewollten Nebeneffekt
  • 2:18 - 2:23
    für alle, die kreativ sein wollen.
  • 2:23 - 2:27
    Auch ich bin dagegen nicht immun.
  • 2:27 - 2:30
    Ich denke, unsere Kreativität
  • 2:30 - 2:34
    wird immer mehr Mittel zum Zweck,
  • 2:35 - 2:38
    und der Zweck ist es,
    Aufmerksamkeit zu bekommen.
  • 2:40 - 2:41
    Darum spreche ich darüber,
  • 2:41 - 2:44
    denn ich selbst bin umso glücklicher,
  • 2:44 - 2:49
    je mehr ich das starke Gefühl verfolge,
    Aufmerksamkeit zu schenken.
  • 2:50 - 2:54
    Doch je mehr ich dem Gefühl nachjage,
    Aufmerksamkeit zu bekommen,
  • 2:55 - 2:56
    umso unglücklicher bin ich.
  • 2:56 - 2:58
    (Zuschauer klatscht)
  • 2:58 - 2:59
    Und -- danke.
  • 3:00 - 3:02
    (Lachen)
  • 3:02 - 3:04
    (Applaus)
  • 3:06 - 3:09
    Das hat für mich eine lange Geschichte.
  • 3:09 - 3:13
    Zum ersten Mal benutzte ich
    mein Schauspieltalent,
  • 3:13 - 3:15
    um Aufmerksamkeit zu erregen,
  • 3:15 - 3:17
    als Achtjähriger im Ferienlager.
  • 3:17 - 3:20
    Ich ging damals seit etwa
    einem Jahr zum Vorsprechen
  • 3:20 - 3:24
    und hatte einige kleine Rollen
    in TV-Shows und Werbung bekommen.
  • 3:24 - 3:28
    Damit gab ich in diesem Sommer,
    im Ferienlager ziemlich an.
  • 3:29 - 3:31
    Zunächst funktionierte es.
  • 3:31 - 3:34
    Die anderen Kinder
    schenkten mir viel Aufmerksamkeit,
  • 3:34 - 3:36
    weil ich in "Familienbande" war.
  • 3:36 - 3:38
    Hier bin ich in "Familienbande".
  • 3:38 - 3:40
    (Lachen)
  • 3:40 - 3:43
    Dann wendete sich das Blatt;
    ich hatte wohl zu viel angegeben.
  • 3:43 - 3:47
    Die anderen Kinder
    machten sich nun über mich lustig.
  • 3:48 - 3:51
    Ich war in ein Mädchen verknallt: Rocky.
  • 3:52 - 3:55
    Sie hieß Rachel, hörte aber auf Rocky.
  • 3:55 - 3:58
    Sie war wunderschön und konnte singen.
  • 3:58 - 4:01
    Ich war so verliebt in sie,
    und da stand ich und prahlte.
  • 4:02 - 4:04
    Sie sah mich an und nannte mich "Angeber",
  • 4:05 - 4:07
    was ich zu 100 Prozent verdiente.
  • 4:07 - 4:09
    Aber es tat trotzdem echt weh.
  • 4:10 - 4:14
    Seit diesem Sommer setze ich
    meine Schauspielerei weniger oft ein,
  • 4:14 - 4:17
    um Aufmerksamkeit zu bekommen.
  • 4:18 - 4:19
    Manchmal fragen mich die Leute:
  • 4:19 - 4:21
    "Warum bist du Schauspieler,
  • 4:21 - 4:23
    wenn du keine Aufmerksamkeit magst?"
  • 4:23 - 4:26
    Ich: "Weil es nicht darum geht --
    sondern um Kunst!"
  • 4:26 - 4:29
    Und sie darauf: "Okay, Alter, okay ..."
  • 4:29 - 4:30
    (Lachen)
  • 4:31 - 4:33
    Und dann kam Twitter.
  • 4:33 - 4:36
    Ich wurde total süchtig, wie alle anderen,
  • 4:36 - 4:38
    was mich zu einem Heuchler machte.
  • 4:38 - 4:41
    Denn jetzt nutzte ich
    die Schauspielerei für Aufmerksamkeit.
  • 4:42 - 4:47
    Glaubte ich, ich hätte all diese Follower
    wegen meiner genialen Tweets?
  • 4:48 - 4:50
    Ja, das glaubte ich.
  • 4:50 - 4:51
    (Lachen)
  • 4:51 - 4:54
    "Sie mögen mich nicht nur,
    weil ich in 'Batman' war,
  • 4:54 - 4:56
    sondern weil ich
    echt etwas zu sagen habe."
  • 4:56 - 4:58
    (Lachen)
  • 4:58 - 5:03
    Im Nu hatte das Auswirkungen
    auf meinen geliebten kreativen Prozess.
  • 5:04 - 5:07
    Das tut es immer noch.
    Ich kämpfe dagegen an.
  • 5:07 - 5:11
    Sagen wir mal, ich säße hier
    und würde ein Drehbuch lesen.
  • 5:11 - 5:13
    Anstatt zu denken:
  • 5:13 - 5:16
    "Wie kann ich mich
    mit der Rolle identifizieren?
  • 5:16 - 5:19
    Wie empfindet das Publikum
    die Geschichte?"
  • 5:19 - 5:21
    denke ich: "Was sagt man
    auf Twitter zum Film?"
  • 5:21 - 5:25
    "Wie reagiere ich schlagfertig,
    um viele Retweets zu bekommen,
  • 5:25 - 5:28
    aber nicht zu brutal,
    damit mich keiner genervt löscht?"
  • 5:28 - 5:32
    Daran denke ich, wenn ich
    eigentlich ein Drehbuch lesen sollte
  • 5:32 - 5:34
    und versuche, ein Künstler zu sein.
  • 5:35 - 5:39
    Technologie ist nicht
    der Feind von Kreativität.
  • 5:40 - 5:42
    Das glaube ich nicht.
    Sie ist ein Werkzeug.
  • 5:42 - 5:46
    Sie hat das Potenzial,
    ungeahnte Kreativität zu fördern.
  • 5:46 - 5:50
    Ich gründete sogar
    die Online-Community HITRECORD,
  • 5:50 - 5:53
    wo Menschen weltweit zusammen
    an kreativen Projekten arbeiten.
  • 5:54 - 5:56
    Ich halte soziale Medien,
  • 5:56 - 6:01
    Smartphones oder Technologie an sich
    also nicht für problematisch.
  • 6:03 - 6:06
    Aber wenn wir über die Gefahr sprechen,
  • 6:06 - 6:09
    wie Kreativität ausgenutzt wird,
    um Aufmerksamkeit zu bekommen,
  • 6:10 - 6:14
    dann müssen wir über das Geschäftsmodell
    großer Social-Media-Firmen reden,
  • 6:14 - 6:17
    die Aufmerksamkeit
    als treibende Kraft nutzen.
  • 6:17 - 6:19
    (Applaus)
  • 6:19 - 6:23
    Einige von Ihnen wissen das wohl,
    doch stellt sich eine wichtige Frage:
  • 6:23 - 6:28
    Wie verdient eine Social-Media-Plattform
    wie Instagram ihr Geld?
  • 6:29 - 6:32
    Nicht durch den Fotoservice --
    der ist kostenlos.
  • 6:32 - 6:34
    Was wird also verkauft? Aufmerksamkeit.
  • 6:34 - 6:37
    Die Aufmerksamkeit
    der Nutzer an Inserenten.
  • 6:37 - 6:39
    Zurzeit wird viel darüber diskutiert,
  • 6:39 - 6:43
    wie viel Aufmerksamkeit
    wir zum Beispiel Instagram widmen.
  • 6:43 - 6:44
    Aber meine Frage lautet:
  • 6:44 - 6:47
    Wie bekommt Instagram
    so viel Aufmerksamkeit?
  • 6:48 - 6:49
    Dafür sorgen wir!
  • 6:50 - 6:56
    Jeder Post auf Instagram bringt uns
    die Aufmerksamkeit unserer Follower,
  • 6:56 - 6:59
    egal ob es ein paar
    oder einige Millionen sind.
  • 6:59 - 7:02
    Je mehr Aufmerksamkeit man bekommt,
  • 7:02 - 7:05
    desto mehr Aufmerksamkeit
    kann Instagram verkaufen.
  • 7:05 - 7:07
    Also hat Instagram Interesse daran,
  • 7:07 - 7:10
    dass wir möglichst viel
    Aufmerksamkeit bekommen.
  • 7:10 - 7:14
    Wir werden darauf dressiert,
    diese Aufmerksamkeit zu wollen,
  • 7:14 - 7:17
    sie zu ersehnen, genervt zu sein,
    wenn wir zu wenig bekommen.
  • 7:18 - 7:24
    Instagram macht seine Nutzer
    süchtig nach Aufmerksamkeit
  • 7:26 - 7:29
    Wir alle scherzen: "Mann,
    ich bin so vom Handy abhängig",
  • 7:29 - 7:31
    aber das ist echte Sucht.
  • 7:31 - 7:33
    Die Wissenschaft weiß das.
  • 7:33 - 7:36
    Interessenten empfehle ich
    die Arbeiten von Jaron Lanier,
  • 7:36 - 7:38
    Tristan Harris oder Nir Eyal.
  • 7:39 - 7:40
    Ich kann Ihnen dazu sagen:
  • 7:41 - 7:45
    Sucht nach Aufmerksamkeit
    ist genau wie jede andere Sucht.
  • 7:46 - 7:47
    Man bekommt nie genug.
  • 7:48 - 7:49
    Zu Beginn denkt man:
  • 7:49 - 7:54
    "Es wäre toll, wenn ich
    1.000 Follower hätte."
  • 7:54 - 7:57
    Aber dann denkt man:
    "Wenn es 10.000 Follower wären ...
  • 7:57 - 7:59
    oder 100.000 ...
  • 7:59 - 8:04
    Wenn ich eine Million Follower habe,
    fühle ich mich fantastisch."
  • 8:06 - 8:09
    Trotz meiner 4,2 Millionen
    Follower auf Twitter
  • 8:09 - 8:11
    habe ich mich nie fantastisch gefühlt.
  • 8:11 - 8:14
    Ich sage nicht, wie viele
    es auf Instagram sind,
  • 8:14 - 8:17
    denn ich schäme mich wirklich
    wegen der niedrigen Zahl:
  • 8:17 - 8:20
    Ich ging zu Instagram,
    nachdem "Batman" herauskam.
  • 8:20 - 8:24
    (Lachen)
  • 8:24 - 8:25
    Ich suche andere Schauspieler,
  • 8:25 - 8:30
    ich sehe, sie haben mehr Follower als ich
    und ich fühle mich schrecklich.
  • 8:30 - 8:35
    Die Anzahl der Follower sorgt dafür,
    dass wir uns schrecklich fühlen.
  • 8:35 - 8:38
    Dieser Minderwertigkeitskomplex
    treibt uns zum Posten:
  • 8:38 - 8:40
    Wir wollen mehr Aufmerksamkeit,
  • 8:40 - 8:44
    die wird von Firmen verkauft
    und damit verdienen sie ihr Geld.
  • 8:46 - 8:50
    Man kann also nie
    genug Aufmerksamkeit bekommen,
  • 8:50 - 8:55
    um das Gefühl zu haben: "Ah, ich bin gut!"
  • 8:56 - 8:59
    Es gibt natürlich viele
    berühmtere Schauspieler als mich,
  • 8:59 - 9:01
    die mehr Follower haben,
  • 9:01 - 9:03
    aber sie würden wohl das Gleiche sagen.
  • 9:03 - 9:08
    Wenn Kreativität vom Wunsch
    nach Aufmerksamkeit befeuert wird,
  • 9:09 - 9:11
    findet man darin keine Erfüllung.
  • 9:13 - 9:16
    Aber ich habe auch gute Nachrichten.
  • 9:16 - 9:19
    Es gibt noch ein starkes Gefühl.
  • 9:20 - 9:22
    Man kann mit Aufmerksamkeit mehr tun,
  • 9:22 - 9:26
    als sie von einem Tech-Riesen
    steuern und verkaufen zu lassen.
  • 9:26 - 9:30
    Es ist das Gefühl,
    warum ich so gern Schauspieler bin:
  • 9:30 - 9:34
    Man kann seine Aufmerksamkeit
    einer einzigen Sache schenken.
  • 9:35 - 9:38
    Auch da steckt Wissenschaft dahinter.
  • 9:38 - 9:42
    Psychologen und Neurowissenschaftler
    untersuchen den sogenannten "Flow".
  • 9:43 - 9:45
    Er spielt sich im menschlichen Gehirn ab,
  • 9:45 - 9:49
    wenn man etwa seine Aufmerksamkeit
    auf etwas Kreatives fokussiert
  • 9:49 - 9:52
    und sich von nichts ablenken lässt.
  • 9:53 - 9:57
    Es heißt, je öfter man das tut,
    umso glücklicher wird man.
  • 9:58 - 10:02
    Ich bin kein Psychologe
    oder Neurowissenschaftler,
  • 10:02 - 10:05
    aber ich versichere Ihnen:
    Für mich trifft das zu.
  • 10:05 - 10:07
    Es ist nicht immer leicht.
  • 10:08 - 10:10
    Aufmerksamkeit schenken erfordert Praxis,
  • 10:10 - 10:12
    jeder tut es auf seine Art.
  • 10:12 - 10:14
    Ich möchte Ihnen verraten,
  • 10:14 - 10:18
    was mir hilft, mich zu konzentrieren
    und Aufmerksamkeit zu schenken:
  • 10:19 - 10:23
    Ich versuche, andere kreative Menschen
    nicht als Konkurrenten zu sehen.
  • 10:24 - 10:26
    Ich versuche, Kollegen zu finden.
  • 10:26 - 10:28
    Wenn ich eine Szene spiele,
  • 10:29 - 10:32
    dabei andere Schauspieler
    als Konkurrenten sehe und denke:
  • 10:32 - 10:35
    "Mann, sie bekommen
    mehr Aufmerksamkeit als ich,
  • 10:35 - 10:37
    man wird mehr über sie
    sprechen als über mich",
  • 10:37 - 10:39
    dann verliere ich den Fokus.
  • 10:39 - 10:41
    Und ich werde die Szene wohl vermasseln.
  • 10:41 - 10:44
    Aber wenn ich andere als Kollegen sehe,
  • 10:45 - 10:49
    dann ist es fast leicht,
    sich zu fokussieren,
  • 10:49 - 10:52
    weil ich nur ihnen Aufmerksamkeit schenke.
  • 10:53 - 10:57
    Ich denke nicht daran, was ich tue,
    ich reagiere auf sie und sie auf mich
  • 10:57 - 11:00
    und wir stützen uns gegenseitig.
  • 11:00 - 11:05
    Doch nicht nur Schauspieler am Set
    können so zusammenarbeiten.
  • 11:05 - 11:10
    Es könnte jede kreative Situation sein --
    professionell oder nur zum Spaß.
  • 11:11 - 11:14
    Ich könnte mit Leuten arbeiten,
    die nicht mit mir im Raum sind.
  • 11:14 - 11:17
    Einige meiner besten Sachen
    entstanden mit Menschen,
  • 11:17 - 11:19
    die ich nie getroffen habe.
  • 11:19 - 11:23
    Übrigens ist das für mich
    das Schöne am Internet.
  • 11:23 - 11:27
    Wenn wir aufhören,
    um Aufmerksamkeit zu kämpfen,
  • 11:27 - 11:31
    dann wird das Internet
    ein idealer Ort, um Kollegen zu finden.
  • 11:31 - 11:35
    Sobald ich mit anderen zusammenarbeite,
  • 11:36 - 11:39
    ob am Set, online oder sonst irgendwo,
  • 11:40 - 11:43
    wird es für mich viel einfacher,
    den Flow zu finden,
  • 11:43 - 11:46
    weil wir alle unsere Aufmerksamkeit
    der einen Sache widmen,
  • 11:46 - 11:48
    die wir zusammen machen.
  • 11:48 - 11:52
    Ich fühle mich dann als Teil
    von etwas Größerem.
  • 11:52 - 11:54
    Wir schirmen uns gegenseitig vor allem ab,
  • 11:54 - 11:57
    was unsere Aufmerksamkeit ablenken könnte,
  • 11:57 - 12:02
    und wir können alle einfach nur da sein.
  • 12:03 - 12:06
    Das funktioniert zumindest für mich.
  • 12:07 - 12:10
    Manchmal -- es klappt nicht immer.
  • 12:10 - 12:12
    Manchmal gerate ich immer noch
  • 12:12 - 12:15
    in diese süchtig machende
    Aufmerksamkeits-Spirale,
  • 12:15 - 12:18
    Sogar jetzt im Moment
    muss ich ehrlich sagen,
  • 12:18 - 12:21
    dass ein Teil von mir signalisiert:
  • 12:21 - 12:24
    "Hey, schaut mich an,
    ich halte einen TEDTalk!"
  • 12:24 - 12:25
    (Lachen)
  • 12:25 - 12:28
    Es gibt diesen Teil irgendwo.
  • 12:29 - 12:30
    Aber ich kann auch ehrlich sagen:
  • 12:30 - 12:34
    Der kreative Prozess,
    den Vortrag zu schreiben und zu halten,
  • 12:34 - 12:37
    war eine Riesenchance, mich zu fokussieren
  • 12:37 - 12:40
    und einer mir wichtigen Sache
    Aufmerksamkeit zu schenken.
  • 12:41 - 12:46
    Doch egal wie viel Aufmerksamkeit
    ich dadurch bekomme,
  • 12:46 - 12:48
    ich bin froh, dass ich es tat.
  • 12:48 - 12:52
    Und ich bin dankbar,
    dass Sie es mir ermöglicht haben.
  • 12:52 - 12:57
    Danke, das war's -- Sie können jetzt
    Ihre Aufmerksamkeit jemand anderem geben.
  • 12:57 - 12:58
    Danke nochmal.
  • 12:58 - 13:01
    (Applaus)
Title:
Wie die Sucht nach Aufmerksamkeit Kreativität mindert
Speaker:
Joseph Gordon-Levitt
Description:

Joseph Gordon-Levitt bekommt dank seiner Schauspielkarriere mehr Aufmerksamkeit als andere. Aber als die sozialen Medien im letzten Jahrzehnt explodierten, wurde er wie wir alle abhängig – der Versuch, mehr Follower und Likes zu bekommen, hinterließ bei ihm das Gefühl, unzulänglich und weniger kreativ zu sein. In einem erfrischend ehrlichen Vortrag legt er offen, wie das öffentlichkeitsorientierte Geschäftsmodell großer Tech-Firmen unsere Kreativität beeinflusst, und weist auf ein viel machtvolleres Gefühl hin, als nach Aufmerksamkeit zu streben: Aufmerksamkeit zu schenken.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:15

German subtitles

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