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36C3 ChaosWest: Datacenter - was wir wissen sollten

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    36C3 preroll music
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    Herald: Datacenters, ich arbeite ja in der
    Politik und da gibt's so ein paar sehr
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    simple Annahmen über Datacenters. Das
    reicht so von wir müssen unseren neuen
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    Standortvorteil in Europa, das müssen
    jetzt Datenzentren sein, die sind dann
  • 0:29 - 0:33
    ganz toll datenschutzfreundlich und
    nachhaltig zu es kann ja nicht so schwer
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    sein, wir nutzen einfach die Fernwärme und
    dann ist das alles wieder ausgeglichen von
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    der CO2 Bilanz. Sicherlich gibt es viele
    andere Dinge die auch noch gut wären wenn
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    Politikerinnen und Politiker sie wissen
    würden über Datacenters und ich glaube
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    werden jetzt alle ganz viel lernen in
    diesem Talk und deswegen einen ganz
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    herzlichen Applaus für Günther der uns
    jetzt was darüber beibringt. Viel Spaß dabei.
  • 0:52 - 0:53
    Applaus
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    Günther: Wow, herzlichen Dank und den
    wunderschönen guten Morgen, ich finde das
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    total faszinierend, dass ihr nach weniger
    als vier Stunden Schlaf hier schon wieder
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    im Audiotorium sitzt und ich finde das
    auch völlig okay wenn ihr einpennt dabei,
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    das Thema ist jetzt eher nicht so
    wahnsinnig spannend, aber es berührt uns
  • 1:06 - 1:10
    natürlich andererseits auch ständig. Mal
    kurze Frage in die Runde: Wer von euch hat
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    er heute dann schon mal Kontakt zu einem
    Rechenzentrum? Ja, andere Frage: Wer von
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    euch hat ein Smartphone das online ist?
    Okay, das ist genau das Gleiche. Also
  • 1:20 - 1:22
    immer dann, wenn wir online sind mit dem
    Smartphone sind wir automatisch in irgend
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    einem Rechenzentrum. Wir wissen zwar nicht
    automatisch wo, aber da passiert
  • 1:27 - 1:31
    irgendwas. Ich möchte euch darüber
    berichten wie Rechenzentren grob
  • 1:31 - 1:35
    funktionieren, versuche das echt so ein
    bisschen an der Oberfläche zu halten, aber
  • 1:35 - 1:39
    welche Möglichkeiten es gibt und welche
    Herausforderung wir haben und vor allen
  • 1:39 - 1:43
    Dingen was wir perspektivisch mit
    Rechenzentren beachten sollten nicht nur
  • 1:43 - 1:49
    in Deutschland sondern an verschiedenen
    Stellen. So okay jetzt geht's los. Mal so
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    ein bisschen Blick in die Presse ich habe
    das jetzt Google-Suche:
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    "Datacenterausfall" "2019" und es ist halt
    immer ganz lustig wenn man dann so
  • 1:57 - 2:00
    irgendwie spontan 20 verschiedene
    Möglichkeiten hat sich einen auszusuchen,
  • 2:00 - 2:04
    weil wir für uns ist ja Rechenzentrum
    immer verfügbar. Hier sind die Finanzämter
  • 2:04 - 2:06
    lahmgelegt worden und wenn man dann so
    einen Text sich anschaut ist immer
  • 2:06 - 2:11
    besonders spannend - ist das zu sehen?
    Nee, ist leider nicht zu sehen - dass also
  • 2:11 - 2:14
    die Finanzämter in Norddeutschland lahm
    gelegt worden, und außerdem noch die in
  • 2:14 - 2:16
    Mecklenburg-Vorpommern, da fragt man sich
    natürlich wo
  • 2:16 - 2:20
    Mecklenburg-Vorpommern ungefähr liegt,
    aber anderes Thema. Netzausfall. Da gab's
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    einen Netzwerk an der Uni hier in der ersten
    Zeile "Überalterte Netzhardware", da geht
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    es um Budgets, ist ganz klar, aber auch
    das finde ich fair, dass man darauf Mal
  • 2:30 - 2:35
    hinweist. Oder ein Online-Anbieter von
    irgendwelchen Möbeln hatte gesagt Hey,
  • 2:35 - 2:38
    Leute, unser Rechenzentrum ist ausgefallen
    wir machen das online vielleicht habt
  • 2:38 - 2:41
    ihr's ja gemerkt, weil: war über ne Stunde
    weg also es ist ja nur zu wünschen, dass
  • 2:41 - 2:46
    da Kunden waren die es gemerkt haben.
    Okay schließlich ein Thema aus dem letzten
  • 2:46 - 2:51
    Jahr: Ein Stromausfall der das Internet,
    das Deutsche Internet lahmgelegt hat.
  • 2:51 - 2:54
    Deutsches Internet ist ja auch noch mal so
    ein bisschen spannend, das war aber
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    eigentlich schon nach den Zeiten als wir
    übers DeutschlandNet nachgedacht haben,
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    sei es drum, hier ist in der Tat komplett
    der Strom ausgegangen trotz aller
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    Sicherungs- und Redundanz-Möglichkeiten
    und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und
  • 3:08 - 3:12
    organisatorischen Vorkehrungen und so
    weiter und das ist halt wirklich bad luck,
  • 3:12 - 3:16
    und das war einer der professionellen
    Datacenteranbietern. Keiner von den
  • 3:16 - 3:21
    Wettbewerbern hat darüber gelästert, weil
    am Ende kann es jedem passieren. Wir
  • 3:21 - 3:24
    müssen uns darüber im Klaren sein:
    Datacenter fallen aus! Wir haben Technik,
  • 3:24 - 3:28
    die im Einsatz ist, die kaputtgehen kann,
    auch Redundanzen können kaputt gehen und
  • 3:28 - 3:31
    wir haben Menschen, die im Einsatz sind,
    die Fehler machen. Letzteres ist übrigens
  • 3:31 - 3:37
    häufiger Ursache als ersteres, aber auch
    das passiert. interessant hier ist dieses
  • 3:37 - 3:41
    Symbolbild, da ist der Strom natürlich
    wieder da, ist ja klar.
  • 3:41 - 3:45
    Gelächter
    Günther: Ok. Worum geht es im Vortrag im
  • 3:45 - 3:50
    Wesentlichen? Also ein bisschen werde ich
    über die Datacenter Basics reden, wir
  • 3:50 - 3:54
    werden uns darüber Gedanken machen: Warum
    sind Rechenzentren eigentlich kritisch?
  • 3:54 - 3:59
    Was hat es mit Energieeffizienz und
    Nachhaltigkeit auf sich und was können wir
  • 3:59 - 4:05
    tun welche Themen gibt es für die Zukunft
    der Rechenzentren nicht nur in Deutschland
  • 4:05 - 4:09
    und schließlich, wenn ich mein Timing
    einigermaßen hinkriege haben wir noch Zeit
  • 4:09 - 4:15
    für Q&A. Okay, lasst uns mal schauen. Wenn
    wir uns zu Rechenzentren unterhalten: Was
  • 4:15 - 4:18
    ist das eigentlich? Ja? Da gibt's ja ganz
    unterschiedliche Vorstellungen
  • 4:18 - 4:21
    interessanterweise, Blick in die
    Wikipedia, ihr seht schon: Ich habe den
  • 4:21 - 4:27
    Vortrag zeitnah vorbereitet, der sagt uns:
    Okay also wenn du nach Datacenter suchst,
  • 4:27 - 4:30
    landest du bei Rechenzentrum, das ist also
    das Gleiche und das gesamte Verständnis
  • 4:30 - 4:33
    ist Datacenter, Rechenzentrums ist das
    Gleiche. Also: Bitte, wenn ich das
  • 4:33 - 4:36
    wechselseitig verwende, dann ist das nur
    wegen der virtualität der Sprache und
  • 4:36 - 4:40
    nicht weil ich damit unterschiedliche
    Inhalte ausdrücken möchte. Und dann
  • 4:40 - 4:45
    interessant ist, es geht darum, dass die
    IT und die non-IT miteinander verbunden
  • 4:45 - 4:50
    werden. Also es gibt Anbieter die sagen
    "da wo die Cloud die Erde berührt", also
  • 4:50 - 4:53
    das ist das Datacenter. Und am Ende, wir
    wollen ja nicht nur über Cloud reden, aber
  • 4:53 - 4:57
    da wo die Server irgendwo ihre Heimat
    haben und manche haben, existieren,
  • 4:57 - 5:01
    arbeiten unter wirklich Serverunwürdigen
    Bedingungen, noch mal ein anderes Thema,
  • 5:01 - 5:06
    schauen vielleicht auch mal drauf. Dann
    gibt es eine definition vom BSI, das
  • 5:06 - 5:08
    Bundesamt für Sicherheit in der
    Informationstechnik, habt ihr
  • 5:08 - 5:12
    wahrscheinlich schon mal gehört, die
    machen sich auch sehr viel Gedanken über
  • 5:12 - 5:16
    das Thema Datacenter, weil am Ende
    natürlich die gesamte Bundes-IT auch in
  • 5:16 - 5:19
    irgendwelchen Rechenzentren, die meisten
    zumindest in irgendwelche Rechenzentren
  • 5:19 - 5:25
    steht und die beziehen sich, so wie fast
    alle Publikationen danach auch seit
  • 5:25 - 5:31
    2015/2016 auf das Thema, auf die DIN
    EN-50600, das ist DIE klassische
  • 5:31 - 5:35
    Datacenter-Norm und da ist wirklich alles
    geregelt, so quasi ganzheitlich, das ist
  • 5:35 - 5:39
    echt spannend. Es ist ein bisschen mühsam
    zu lesen, ich werde nur auf einige Aspekte
  • 5:39 - 5:44
    eingehen aber, und das BSI hat nach meinem
    Verständnis völlig Recht wenn man sagt:
  • 5:44 - 5:48
    Datacenter ist eben nicht nur das Gebäude,
    auch wenn das mein primärer Bezugspunkt
  • 5:48 - 5:51
    heute sein wird also das Gebäude mit all
    dem was da drin ist, denn ein Datacenter
  • 5:51 - 5:55
    ist eben auch alles das, was mit der
    Organisation der IT zu tun hat, mit der
  • 5:55 - 5:59
    Organisation der, also der Basics zunächst
    mal, der Stromversorgung der
  • 5:59 - 6:05
    Klimatisierung, der Sicherheit und all der
    anderen Aspekte die eine Rolle spielen.
  • 6:05 - 6:13
    Witzig ist, hier nochmal der Hinweis, also
    das ist beim BSI eine interessante
  • 6:13 - 6:20
    Perspektive, die IT-Betriebsbereiche, das
    sind genau die Räume wenn ihr in einem
  • 6:20 - 6:23
    Rechenzentrum seid, wo wirklich die IT
    steht, also die Hälfte aller Räume im
  • 6:23 - 6:26
    Rechenzentrum und die Hälfte der Fläche
    ist ja Non-IT, in verschiedenen
  • 6:26 - 6:30
    Rechenzentren ist dieser Nicht-IT-Anteil
    für Stromversorgung, für Klimatisierung,
  • 6:30 - 6:34
    für den ganzen Kram sogar noch größer,
    also man kann so groB sagen Hälfte/Hälfte,
  • 6:34 - 6:41
    oder eben auch noch mehr für nicht-IT-
    Themen und hier bezieht sich das BSI auf
  • 6:41 - 6:48
    das Thema IT-Betriebsbereiche und sagt
    übrigens auch, was ich auch ziemlich cool
  • 6:48 - 6:55
    finde: In dem Augenblick, wenn in einem
    IT-Raum, egal wie groß oder klein der ist,
  • 6:55 - 6:58
    Dienstleistungen für Dritte erbracht
    werden, auch wenn die dafür nichts
  • 6:58 - 7:02
    bezahlen es ist ein Datacenter. Ich
    vermute mal, dass wir unter so manchem
  • 7:02 - 7:06
    Schreibtisch ein Datacenter zu stehen
    haben, ja also wenn wir das mal jetzt
  • 7:06 - 7:11
    quasi wirklich ins Extreme betrachten. Mal
    kurz eine Frage um das Publikum besser
  • 7:11 - 7:15
    einzuschätzen: Wer von euch war schon mal
    in einem ich sage jetzt mal größeren
  • 7:15 - 7:20
    Rechenzentrum mit mehr als 2000
    quadratmeter, grob? Wow, etwa die Hälfte
  • 7:20 - 7:23
    wenn ich das richtig sehe. Sehr cool. Für
    euch könnte es heute möglicherweise nicht
  • 7:23 - 7:27
    ganz so spannend sein, allen anderen kann
    ich nur empfehlen: Nutzt, auch wenn ihr
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    mit IT gar nicht so viel zu tun habt,
    nutzt, irgend eine Gelegenheit die sich
  • 7:30 - 7:33
    bietet, da gibt's mal Tage der offenen
    Türen oder da gibt es halt irgendwelche
  • 7:33 - 7:39
    Führungen für Studenten oder für Schüler
    oder was auch immer, sprecht nicht alle
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    mich an aber grundsätzlich könnte ich da
    auch helfen, schaut euch das mal an, weil,
  • 7:43 - 7:48
    das ist wirklich auch erhellend. Okay. Was
    macht ein Rechenzentrum? Da haben wir, wir
  • 7:48 - 7:53
    gucken mal von unten nach oben, zunächst
    mal kümmert sich das Rechenzentrum darum,
  • 7:53 - 8:02
    dass es eine Umgebung gibt, ein Gebäude
    einen Raum, eine passende Umgebung für IT.
  • 8:02 - 8:07
    Und dazu gehört eben neben der
    Stromversorgung weil ohne Stromversorgung
  • 8:07 - 8:11
    ist IT halt wirklich nur Blech, ja also
    die IT-Cracks, sie sagen immer: Da steht
  • 8:11 - 8:15
    hat das Blech, das ist unspannend, aber am
    Ende, wenn kein Strom, dann ist das ganze
  • 8:15 - 8:18
    Blech natürlich wirklich unspannend, dann
    funktioniert aber auch keine IT, machen
  • 8:18 - 8:22
    sich viele übrigens nicht klar. Und der
    zweite Punkt, der elementar wichtig ist:
  • 8:22 - 8:25
    Der gesamte Strom der da reingeht in die
    IT, kommt als Wärme wieder raus, also die
  • 8:25 - 8:30
    Energiemenge. Da wundern sich dann manche
    und dann sagen sie: ja passiert denn da
  • 8:30 - 8:33
    nichts anderes? Und dann stell ich immer
    die Frage: Wie viel schwerer wird eine
  • 8:33 - 8:36
    Festplatte wenn sie beschrieben ist? Und
    dann wundern sich manche weiter und sagen:
  • 8:36 - 8:42
    Okay, nein, nach dem Löschen ist sie
    wieder genauso schwer wie vorher. Ja, naja
  • 8:42 - 8:46
    wisst ihr, ich habe mit Leuten zu tun, die
    von IT so gar keine Ahnung haben und die
  • 8:46 - 8:52
    stellen sich dann halt Fragen die
    interessant sind. Der nächste Punkt also:
  • 8:52 - 8:55
    kommt alles als Wärme wieder raus, die
    Wärme muss wegtransportiert werden, und
  • 8:55 - 8:58
    das Wegtransportieren der Wärme ist eine
    echt spannende Herausforderung, weil wir
  • 8:58 - 9:05
    haben nicht ohne weiteres die Möglichkeit
    die Wärme einfach so rauszulassen, an die
  • 9:05 - 9:09
    Luft, das wollen wir vielleicht ja auch
    gar nicht, dazu sage ich auch noch was,
  • 9:09 - 9:12
    sondern da geht es darum, dass bestimmte,
    möglichst konstante Betriebsparameter
  • 9:12 - 9:18
    eingehalten werden. So ein Server mag es
    halt nicht, wenn er zu heiß wird. Ja die
  • 9:18 - 9:24
    haben auf der einen Seite so ..., also gut, ihr kennt in der Regel so Server,
    die haben vorne Ansaugbereich hinten
  • 9:24 - 9:29
    Ausblasbereich und dazwischen findet
    der ganze IT-Kram statt und die mögen es
  • 9:29 - 9:34
    nicht wenn es vorn deutlich wärmer als
    35-40°C ist, je nach Hersteller, die
  • 9:34 - 9:39
    Festplatten kriegen dann ein Problem oder
    teilweise halt auch die IT auf den Board,
  • 9:39 - 9:43
    sie sind von den Kühlkörpern nicht
    so ausgelegt, und so weiter, und so weiter,
  • 9:43 - 9:46
    das heißt also man muss dafür sorgen, dass
    vorne an der an der Eingangsseite immer
  • 9:46 - 9:48
    ausreichend viel kalte Luft ist und auf
    der anderen Seite müssen wir natürlich
  • 9:48 - 9:51
    dann dafür sorgen dass die warme Luft
    hinten rausgeht, wie gesagt ich spreche
  • 9:51 - 9:54
    noch mal drüber, ist aber eine spannende
    Herausforderung, insbesondere wenn man
  • 9:54 - 9:57
    nicht genau weiß: Wie viel Wärme
    produzieren die denn jetzt eigentlich? Ist
  • 9:57 - 10:02
    das immer quasi gleich viel? Oder ist das
    unterschiedlich? Dazu sage ich gleich noch
  • 10:02 - 10:07
    was. Dann haben wir das Thema Abwärme,
    steht ja auch da, das war wunderbar
  • 10:07 - 10:14
    anmoderiert, wir müssten doch die ganze
    Abwärme über 10 Terrawattstunden IT-Strom
  • 10:14 - 10:23
    wird heute verbraucht. Das heißt unsere
    Datacenter wandeln pro Jahr über zehn
  • 10:23 - 10:31
    Terrawattstunden Strom in Wärme um. Das
    sind 10 Mrd Kilowattstunden, ist das
  • 10:31 - 10:38
    richtig? Ja. Und wenn ihr wisst dass ihr
    quasi anderthalb Kilowattstunden, nee, pro Jahr
  • 10:38 - 10:45
    stimmt nicht, Ungefähr 1500
    Kilowattstunden braucht ihr pro Jahr um
  • 10:45 - 10:48
    ein normales Haus das jetzt nicht
    Nullenergie-Haus ist zu heizen, da könnte
  • 10:48 - 10:52
    man echt eine ganze Menge Wohnungen mit
    heizen, ist aber ein eigenes Thema.
  • 10:52 - 11:01
    Beleuchtung, Brandschutz, Zutrittsschutz,
    Sicherheit, all dieser ganze Kram gehört
  • 11:01 - 11:05
    mit dazu und die meisten Unternehmen, die
    sich mit IT beschäftigen wollen sich darum
  • 11:05 - 11:09
    nicht kümmern. Und deshalb nimmt der Trend
    zu dass große Unternehmen auch
  • 11:09 - 11:12
    Großunternehmen, ihre eigenen
    Rechenzentren aufgeben oder nur noch als
  • 11:12 - 11:16
    Backup-Rechenzentrum nutzen und
    stattdessen sich mit sogenannten Housing-
  • 11:16 - 11:21
    Anbietern einmieten, die halt diesen
    ganzen Kram, der sich ums Gebäude, um die
  • 11:21 - 11:24
    Stromversorgung, um die Klimatisierung,
    um die Sicherung rankt, die ihnen den
  • 11:24 - 11:27
    ganzen Kram abnimmt. Hat übrigens auch was
    damit zu tun, dass die Verfügbarkeit
  • 11:27 - 11:31
    relativ hoch sein soll, weil üblicherweise
    möchte man ja nicht dass wenn abends
  • 11:31 - 11:34
    Feierabend ist und da ist irgendein
    Fehler, dass dann das Internet bis zum
  • 11:34 - 11:36
    nächsten Morgen aus ist, das will man ja
    normalerweise nicht. Das heißt also wir
  • 11:36 - 11:40
    wollen, in den großen Rechenzentren
    brauchen wir einfach Leute die rund um Uhr
  • 11:40 - 11:45
    da sind, die dafür sorgen, dass Strom
    läuft, Klima läuft und so weiter und das
  • 11:45 - 11:51
    machen Housing-Anbieter. Ist jetzt kein
    super komplexes Thema, aber wenn man
  • 11:51 - 11:55
    tiefer rein schaut, dann wird das richtig
    spannend. Alles das, was darüber die IT
  • 11:55 - 11:58
    macht, das es gibt auch Hostinganbieter,
    die quasi, sich um das gesamte Gebäude
  • 11:58 - 12:04
    kümmern also den Housing-Anteil machen
    machen und noch den IT-Teil und es gibt
  • 12:04 - 12:06
    natürlich die, die ihre eigene
    Rechenzentren betreiben, über die Rede ich
  • 12:06 - 12:10
    jetzt nur am Rande, die Probleme die wir
    haben sind aber in jedem Fall die
  • 12:10 - 12:17
    gleichen. Okay. Schauen wir erst mal, wenn
    wir neues, also ihr wollt jetzt ein neues
  • 12:17 - 12:22
    Rechenzentrum bauen. Ihr habt jetzt gerade
    mal ein bisschen Geld und wollte ein
  • 12:22 - 12:27
    Rechenzentrum bauen mit dem ihr Server
    unterstellen könnt, die 1 Megawatt
  • 12:27 - 12:30
    Leistung ziehen. 1 Megawatt ist eine
    ganze Menge, ist aber für die großen
  • 12:30 - 12:34
    Rechenzentrumsanbieter so quasi eigentlich
    noch unter der Einstiegshürde, die meisten
  • 12:34 - 12:39
    großen bauen Rechenzentren, die ab 5
    Megawatt Strom bereitstellen. So. Was
  • 12:39 - 12:44
    kostet das ungefähr, so ein Rechenzentrum?
    Hat jemand eine idee? Wer baut
  • 12:44 - 12:49
    Rechenzentren von euch? Ok. Also eine
    grobe Hausnummer ist für ein modernes
  • 12:49 - 12:52
    Rechenzentrum, mit entsprechender
    Sicherheit, ist, dass wir pro Kilowatt
  • 12:52 - 12:55
    Leistung, die dann installiert werden
    muss, und den nötigen platz dazu und die
  • 12:55 - 12:59
    Sicherung, und so weiter, und so weiter
    zwischen 12.000 und 15.000 Euro anrechnen
  • 12:59 - 13:05
    müssen. Das ist schon nicht ganz wenig.
    Also mal um Quadratmeterpreise, also je
  • 13:05 - 13:08
    nachdem wie viel Leistung man drin hat,
    das wäre auch pro Quadratmeter der Fall
  • 13:08 - 13:13
    für Rechenzentren die eine Leistungsdichte
    von einem Kilowatt pro Quadratmeter haben.
  • 13:13 - 13:19
    Das heißt also ein Gebäude bauen mit der
    ganzen Technik innen, das circa 12.000
  • 13:19 - 13:24
    15.000 teilweise sogar 20.000 Euro pro
    Qquadratmeter kostet ist schon eine
  • 13:24 - 13:29
    Ansage. Deshalb ist das halt auch relativ
    teuer in der Herstellung, das machen halt
  • 13:29 - 13:32
    auch nur wenige, aber die Rechenzentren
    die heute gebaut werden mit Blick auf das
  • 13:32 - 13:36
    ganze Thema Nachhaltigkeit, die sollen für
    mindestens 15 jahre laufen und jetzt
  • 13:36 - 13:42
    gucken wir mal 2020 plus 15 sind wir bei
    2035. Das heisst also jetzt werden die
  • 13:42 - 13:47
    Rechenzentren gebaut die uns nachher bei
    dem ganzen Thema CO2 Einsparungen und
  • 13:47 - 13:52
    Nachhaltigkeit helfen sollen. Und deshalb
    ist das inzwischen auch ein echtes Thema
  • 13:52 - 13:56
    für Neubauten von Rechenzentren. Wenn
    wir uns also anschauen. Zunächst mal
  • 13:56 - 14:01
    brauche ich natürlich ein passendes
    Grundstück und idealerweise ist das in der
  • 14:01 - 14:06
    Nähe der potenziellen Kunden, weil es
    hilft nicht wenn ich ein Datacenter
  • 14:06 - 14:11
    irgendwo auf Neuseeland baue und Kunden in
    Europa schwerpunktmäßig bedienen will.
  • 14:11 - 14:14
    Also grundsätzlich kann man das zwar
    machen, aber dann haben halt das Thema mit
  • 14:14 - 14:18
    den Latenzen, das heißt die die
    Informationen laufen einfach viel zu lange
  • 14:18 - 14:24
    zwischen dem Rechenzentrum und den Kunden
    mit ihren Systemen. Interessant ist auch
  • 14:24 - 14:29
    das Thema Rechtssystem, inzwischen gibt es
    namhafte internationale Datacenteranbieter
  • 14:29 - 14:35
    die sagen: wir bauen ganz bewusst in einem
    ansonsten nicht so optimalen Land, weil
  • 14:35 - 14:40
    wir glauben, dass wir auch in 5 oder in
    10 Jahren die Rechenzentren noch
  • 14:40 - 14:44
    juristisch sauber betreiben können, auch
    als Ausländer. Es gibt ja Länder
  • 14:44 - 14:48
    auf der Welt wo man nicht so genau weiß,
    was es in 5 oder in 10 Jahren mit den
  • 14:48 - 14:53
    Investitionen auf sich hat, die wir heute
    ausgeben und gerade Mitteleuropa hat
  • 14:53 - 14:59
    zumindest bei den größeren Ländern hat den
    Ruf da relativ stabil zu sein; ich vermute
  • 14:59 - 15:04
    mal, das ein Land jetzt unter dem Aspekt
    der Stabilität etwas, wie soll ich's
  • 15:04 - 15:09
    formulieren, nicht mehr ganz so im Fokus,
    steht aber insgesamt ist es so dass die
  • 15:09 - 15:13
    europäischen Länder da einen ganz guten
    Ruf haben, USA natürlich auch, Kanada auch
  • 15:13 - 15:19
    und so weiter. Relativ wichtig ist das
    Thema Stromversorgung. Wenn ich 5
  • 15:19 - 15:23
    Megawatt oder 10 Megawatt, teilweise
    sogar 50 oder 100 Megawatt Strom brauche,
  • 15:23 - 15:28
    dann muss mir irgendwie Stromversorger das
    liefern können. Das heißt also wenn ich
  • 15:28 - 15:32
    jetzt ein Rechenzentrum aufbaue und sage:
    lieber Stromversorger, ich will nächste
  • 15:32 - 15:36
    Woche eröffnen, kannst du mir gerade 5
    Megawatt hinlegen, also eine
  • 15:36 - 15:42
    Anschlussleistung von 5 Megawatt, dann
    sagte der: nö, weil habe ich nicht. Ich
  • 15:42 - 15:48
    muss das Umspannwerk aufrüsten, ich muss fette
    Kabel verlegen, kostet so roundabout 5-7
  • 15:48 - 15:54
    Millionen Euro bei den Größenordnung, na
    gut so 10-15 Megawatt, ach und übrigens
  • 15:54 - 15:59
    braucht dafür 2 Jahre. Das heißt also
    ich hab dann ein Problem, wenn ich mich
  • 15:59 - 16:03
    nicht um das Thema Energie kümmere, dass
    ich unter Umständen gar nicht mehr bauen
  • 16:03 - 16:07
    brauche, weil ich nicht genug Energie habe
    um die um die IT zu versorgen, ist nicht
  • 16:07 - 16:10
    nur in Deutschland ein Thema. Man findet
    natürlich immer, gegen Einwurf von eckigem
  • 16:10 - 16:16
    Geld findet man immer eine Lösung, braucht
    aber seine Zeit. Ok, dann, das Thema
  • 16:16 - 16:18
    Glasfaser ist auch ziemlich wichtig; die
    Datacenter leben ja nicht im luftleeren
  • 16:18 - 16:26
    Raum, die sind ja letztlich Knoten von
    Kommunikation, ist glaub ich klar,
  • 16:26 - 16:29
    selbstredend. Interessant ist auch, dass
    da wo schon Rechenzentren sind, andere
  • 16:29 - 16:33
    dazukommen. Weil da wo schon Rechenzentren
    sind sind Glasfasern, sind üblicherweise
  • 16:33 - 16:36
    ausreichend Stromversorgung und so weiter
    und da es gibt diesen Netzwerkeffekt und
  • 16:36 - 16:39
    das sehen wir in Deutschland insbesondere
    in Frankfurt. In Frankfurt steht fast die
  • 16:39 - 16:43
    Hälfte der gesamten
    Rechenzentrumskapazität die wir haben,
  • 16:43 - 16:46
    einfach weil da am Anfang einige
    Großrechenzentren von der Finanzindustrie
  • 16:46 - 16:50
    waren, und die Carrier alle da waren, also
    die, die die Glasfaser verlegt haben und
  • 16:50 - 16:53
    das hat Frankfurt mehr und mehr attraktiv
    gemacht, so dass wir da heute eine extrem
  • 16:53 - 17:00
    hohe an Anballung von Rechenzentren haben.
    Und was nicht schlecht ist, insbesondere
  • 17:00 - 17:02
    wenn man verschiedene Mieter im
    Rechenzentrum hat ist, wenn man irgendwie
  • 17:02 - 17:07
    gut erreichbar ist. Wir haben, es gibt in
    Berlin Rechenzentren oder andersrum:
  • 17:07 - 17:11
    Kunden die in Berlin unterwegs sind, die
    kommen nicht mit dem Auto. Ja, also wenn
  • 17:11 - 17:14
    der Techniker, wenn er nicht gerade nen
    fetten Router durch die Gegend schleppen
  • 17:14 - 17:19
    muss, dann kommt er halt mit der Bahn oder
    mit dem Fahrrad. Und dann ist es hat
  • 17:19 - 17:24
    idealerweise ausreichend einfach dahin zu
    kommen und deshalb ist auch die ÖPNV-
  • 17:24 - 17:27
    Anbindung ein echtes Kriterium für
    Rechenzentren, die vermietet werden sollen.
  • 17:27 - 17:31
    Was ist jetzt nicht so toll? Rechenzentren
    die direkt auf dem Vulkan stehen.
  • 17:31 - 17:36
    Rechenzentren, die in der Verlängerung von
    Marianengraben stehen. Da haben wir
  • 17:36 - 17:41
    übrigens einige auf der Welt, ist aber ein
    eigenes Thema. Rechenzentren die
  • 17:41 - 17:44
    regelmäßig von Hochwasser bedroht sind.
    Das sind irgendwie nicht so tolle
  • 17:44 - 17:48
    Standortfaktoren. Auch solche mit
    problematischen Nachbarn. So ein
  • 17:48 - 17:49
    Kernkraftwerk ist in Deutschland jetzt
    kein Thema aber woanders in der
  • 17:49 - 17:53
    Nachbarschaft könnte unter Umständen
    schwierig sein, ja, oder auch chemische
  • 17:53 - 18:00
    Industrie, gerne genommen sind auch
    Sprengstofffabriken. lachen Und schließlich und
  • 18:00 - 18:05
    das hängt so ein bisschen von den
    gesetzlichen Rahmenbedingungen ab, die
  • 18:05 - 18:08
    Nachbarn mit erhöhter Sensibilität, was
    ich auch gut nachvollziehen kann, weil
  • 18:08 - 18:11
    Rechenzentren machen, zumindest was die
    Standard-Rechenzentren anbelangt, machen
  • 18:11 - 18:17
    halt einfach Lärm. Die Kühler die da
    notwendig sind, gerade im Sommer die sind
  • 18:17 - 18:19
    relativ laut, da muss man eine Menge
    Schallschutz betreiben, wenn man
  • 18:19 - 18:22
    Nachbarschaft zum Krankenhaus hat und
    insofern finde ich das auch okay wenn man
  • 18:22 - 18:26
    darauf von vornherein Rücksicht nimmt.
    Auch Wohngebiete mögen es nicht wenn
  • 18:26 - 18:30
    nachts Netzersatzanlagen angehen und dann
    recht laut sind. Ach übrigens die
  • 18:30 - 18:34
    Baukosten und Grundstück spielen natürlich
    auch eine Rolle, aber das mal am Rande.
  • 18:34 - 18:39
    Schauen wir mal wo sich Rechenzentren
    heute so befinden. Diese Information ist
  • 18:39 - 18:45
    für alle verfügbar: datacentermap.com, die
    ist nicht ganz exakt und die ist nicht
  • 18:45 - 18:50
    wirklich vollständig, aber gibt einen sehr
    guten Überblick über den Status quo und
  • 18:50 - 18:53
    was ihr hier sehen könnt ist, wenn wir
    jetzt mal auf die Zahlen schauen, das sind
  • 18:53 - 18:58
    aggregierte Zahlen, dann stellen wir fest,
    dass deutlich mehr als in Europa haben wir
  • 18:58 - 19:03
    in den USA und auch in Kanada
    Rechenzentren, aber insbesondere USA, und
  • 19:03 - 19:06
    was was hier fehlt ist China, muss man
    klar sagen, in China gibt es riesige
  • 19:06 - 19:11
    Rechenzentren die nicht erfasst sind, das
    ist ein Dienst der auf Google Maps
  • 19:11 - 19:16
    basiert, keine Ahnung ob das
    zusammenhängt. Und relativ wenig sind auch
  • 19:16 - 19:22
    Rechenzentren in Afrika und Lateinamerika
    zu finden. Also ihr seht schon, das ist
  • 19:22 - 19:27
    nicht ganz gleich verteilt. Schauen wir
    uns das in Europa an: Wenn ihr hier die
  • 19:27 - 19:32
    roten Hotspots schaut, dann seht ihr
    einmal UK insbesondere mit London und dann
  • 19:32 - 19:38
    seht ihr diesen über Belgien, diesen roten Babbel:
    Das sind die Niederlande. Es gibt in
  • 19:38 - 19:41
    Amsterdam und in der Umgebung von
    Amsterdam jede Menge Rechenzentren und die
  • 19:41 - 19:46
    Niederlande hat fast so viel RZ-Kapazität
    wie Deutschland. Sind nicht ganz in der
  • 19:46 - 19:50
    gleichen Liga was die Wirtschaftsleistung
    anbelangt. auch nicht unerheblich ist
  • 19:50 - 19:56
    Frankreich, also Paris, insofern staune
    ich gerade, dass der nicht rot ist, aber
  • 19:56 - 20:00
    das ist besser verteilt. Schauen wir uns
    Deutschland an: Ich hatte vorhin schon mal
  • 20:00 - 20:07
    gesagt. In Deutschland ist im wesentlichen
    Frankfurt die Rechenzentrums-Hauptstadt,
  • 20:07 - 20:10
    hier stehen 38 Rechenzentren notiert, in
    wirklichkeit sinds viel mehr, aber alle
  • 20:10 - 20:14
    anderen sind ferner liefen muss
    fairerweise sagen. Alles andere sind
  • 20:14 - 20:18
    B-Standorte. Und wenn man dann noch mal
    tiefer reinzoomt, dann stellt man fest,
  • 20:18 - 20:21
    ich habe jetzt mal München genommen, nur
    exemplarisch, bis hin zu: Wie sehen die
  • 20:21 - 20:31
    Gebäude aus? Und wenn ihr jetzt mal guckt
    auf den Gebäuden hier - dieser Laserpointer geht nicht - seht ihr
  • 20:31 - 20:35
    diese Strukturen, das sind Kühlanlagen.
    Das da oben, das sind Kühlanlagen, das
  • 20:35 - 20:39
    heißt also man kann, ohne dass man weiß,
    ob das ein Rechenzentrum ist oder nicht,
  • 20:39 - 20:42
    kann man schon sehen. das ist mit hoher
    Wahrscheinlichkeit ein Rechenzentrum, weil
  • 20:42 - 20:49
    alle Rechenzentren brauchen Kühlung. Also
    insofern auch einfach mal Google Earth
  • 20:49 - 20:52
    oder Google Maps mit einer KI durchkämmen,
    dann kann man alle großen
  • 20:52 - 20:56
    Rechenzentrumsstandorte identifizieren.
    Okay wie wäre denn das ideale
  • 20:56 - 21:00
    Rechenzentrum, wenn wir uns das wünschen
    könnten? Ich hab ja schon mal gesagt mit
  • 21:00 - 21:05
    Blick auf die nächsten 15-20 Jahre, was
    würde dann da passen? Es bleibt nach wie
  • 21:05 - 21:09
    vor das Thema politische, rechtliche
    Stabilität. Das ist extrem wichtig. Dann
  • 21:09 - 21:14
    wäre es gut wenn die die Politik, die
    Wirtschaftspolitik sich um digitale
  • 21:14 - 21:16
    Infrastrukturen kümmert. Wenn die also
    glauben, dass es eine gute Idee ist
  • 21:16 - 21:21
    Rechenzentren anzusiedeln. Das hilft
    nämlich. Auch Glasfasernetze helfen
  • 21:21 - 21:23
    grundsätzlich, wenn man Rechenzentren
    ansiedeln will, hatte ich ja schon mal
  • 21:23 - 21:28
    gesagt. Interessant gerade mit Blick auf
    die Zukunft: Das Thema Nachhaltigkeit,
  • 21:28 - 21:34
    wäre gut, wenn das ein politisches Ziel
    ist. Es gibt Regierungen, die haben das
  • 21:34 - 21:38
    als politisches Ziel, teilweise sogar in
    der Verfassung verankert. Oder auch gerne
  • 21:38 - 21:41
    genommen: einfache und schnelle
    Behördenabläufe. Ja, man muss ja
  • 21:41 - 21:45
    Baugenehmigungen machen, Beantragungen und
    so den ganze Kram. Wirtschaftlich: Nähe
  • 21:45 - 21:50
    zum Kunden, das ist klar, moderate und
    Grundstücks- und Baukosten, moderate
  • 21:50 - 21:54
    Strompreise, auch gerne genommen, weil
    fast 50 %, je nach dem, mal mehr mal
  • 21:54 - 21:59
    weniger, der Gesamtbetriebskosten sind
    Stromkosten, und mit Blick auf
  • 21:59 - 22:03
    Nachhaltigkeit: Die dauerhafte
    Verfügbarkeit von regenerativer Energie
  • 22:03 - 22:06
    und zwar solche die immer verfügbar ist,
    also zum Beispiel Wasserkraft, weil
  • 22:06 - 22:10
    Gravitation fällt ja nachts nicht aus, im
    Gegensatz zur Sonne oder zu Wind, wenn er
  • 22:10 - 22:17
    mal nicht weht. Das wäre halt wirklich
    Klasse. So. Und wie sieht es damit aus in
  • 22:17 - 22:22
    Deutschland? Machen wir gerade mal den
    Realitätscheck: Politisch relativ stabil,
  • 22:22 - 22:31
    kann man sagen. Nach 16 Jahren Merkel: Das
    geht. Alles klar. Aktive Unterstützung für
  • 22:31 - 22:34
    digitale Infrastrukturen: Ich müsste es
    jetzt gelb machen, ich glaube wirklich die
  • 22:34 - 22:39
    Politik hat erkannt, dass es da ein Thema
    gibt und manche wollen auch wirklich was
  • 22:39 - 22:42
    tun. Also das jetzt nicht mehr so dass
    alle sagen: Interessiert mich nicht, der
  • 22:42 - 22:46
    IT-Kram, setzt sich sowieso nicht durch,
    das ist inzwischen anders. Nachhaltigkeit
  • 22:46 - 22:52
    als klares politisches Ziel: Auch in den
    Handlungen den Gesetzen: Da lass ich es
  • 22:52 - 22:57
    rot stehen, bezogen auf Deutschland.
    Einfache und schnelle Behördenabläufe?
  • 22:57 - 23:02
    Nee. Tut mir leid. Also ich kenne
    Unternehmen aus der Datacenterbranche die
  • 23:02 - 23:08
    1.5 Jahre auf eine Baugenehmigung
    warten. Ja, weil Fragen zu klären sind,
  • 23:08 - 23:20
    und Formulare und überhaupt. Wie sieht's
    wirtschaftlich aus? Nähe zu Kunden: Klar.
  • 23:20 - 23:22
    Moderate Grundstücks- und Baukosten: Das
    hängt ein bisschen davon ab, die gibt es
  • 23:22 - 23:26
    in der Tat in Deutschland nicht überall.
    Moderate Strompreise können wir mal gerade
  • 23:26 - 23:30
    vergessen. Deutschland ist das teuerste
    Rechenzentrumsland bezogen auf den
  • 23:30 - 23:35
    Strompreis in Europa, weil Rechenzentren
    produzieren ja nix. Na also ihr wisst ja
  • 23:35 - 23:39
    da gibt es diese EEG-Umlage, und die EEG-
    Umlage, die ist ja so konzipiert, dass
  • 23:39 - 23:42
    diejenigen die im internationalen
    Wettbewerb stehen begünstigt werden.
  • 23:42 - 23:45
    Teilweise komplett ihre EEG-Umlage
    erlassen bekommen, die zahlen dann andere,
  • 23:45 - 23:50
    also wir als private Nutzer, und das gilt
    aber nur für produzierendes Gewerbe. Das
  • 23:50 - 23:58
    gilt für Waffenhersteller, das gilt für...
    ach übrigens für Kohleproduzenten. So ein
  • 23:58 - 24:03
    Kran im Tagebau, also so ein Bagger: Der
    braucht 5 Megawatt, wenn er richtig voll
  • 24:03 - 24:08
    Power zieht, so viel wie'n mittelgroßes
    Rechenzentrum. Mit dem Unterschied: Ich
  • 24:08 - 24:11
    bin mir nicht sicher ob es jetzt noch der
    Fall ist aber zumindest letztes Jahr war
  • 24:11 - 24:14
    es noch so: Nur mit dem Unterschied, dass
    diese 5 Megawatt Strom komplett von der
  • 24:14 - 24:20
    EEG-Umlage befreit sind. Ja? Weil
    produziert ja Braunkohle. Im Gegensatz zu
  • 24:20 - 24:27
    den Daten, ich meine: Wer braucht Daten?
    Also das ist ja: Findet den Fehler.
  • 24:27 - 24:30
    Derzeit auch nicht politisch durchsetzbar.
    Wir haben mit verschiedenen Leuten im
  • 24:30 - 24:33
    Wirtschaftsministerium und in
    verschiedenen anderen Bereichen, auf der
  • 24:33 - 24:36
    EU-Ebene gesprochen, ist politisch derzeit
    nicht änderbar und es ist natürlich auch
  • 24:36 - 24:38
    schwer zu vermitteln, wenn wir sagen:
    Jetzt nehmen wir die Datacenter auch noch
  • 24:38 - 24:43
    aus der EEG-Umlagenforderungen raus, etwa
    3% des gesamten in Deutschland
  • 24:43 - 24:47
    verbrauchten Stroms gehen durch
    Datacenter, die Tendenz geht bis hin zu 5
  • 24:47 - 24:52
    möglicherweise bis zu 10 % in den
    nächsten 15 Jahren. Weil die Datacenter
  • 24:52 - 24:55
    wachsen, trotz des Strompreises. Und es
    wäre natürlich jetzt irgendwie auch
  • 24:55 - 25:00
    schwierig zu sagen, dass die privaten
    Anwender plötzlich noch mehr EEG-Umlage
  • 25:00 - 25:03
    zahlen müssen nur damit die Datacenter
    rausgenommen werden können. Ist ein
  • 25:03 - 25:07
    politisches Thema, nicht ganz einfach.
    Kommen wir mal zu ein bisschen Technik.
  • 25:07 - 25:11
    Strom, nur dass ihr das im Big Picture
    habt, es geht immer darum, möglichst
  • 25:11 - 25:15
    Redundanzen zu schaffen, das heißt wenn
    irgend ein Teil ausfällt, sollen soll alles
  • 25:15 - 25:19
    weiterlaufen, ihr könnt hier sehen: Hier
    gibt es quasi eine Einspeisung A, eine
  • 25:19 - 25:23
    Einspeisung B und am Ende hier dieses
    grüne Ding. Das ist die IT. Hier steht die
  • 25:23 - 25:30
    IT von den Kunden und so lange da auf A-
    oder B-Seite Strom ankommt ist das völlig
  • 25:30 - 25:35
    ausreichend für ihn, gerne mag er beides aber
    grundsätzlich ist das so ausreichend. Hat
  • 25:35 - 25:38
    nur den Nachteil: Ich muss auf der rechten
    und auf der linken Seite die ganze Technik
  • 25:38 - 25:43
    bezahlen, ich muss sie laufen lassen, die
    verbraucht dabei auch Strom, ich muss sie
  • 25:43 - 25:48
    warten, muss dafür sorgen, dass das alles
    möglichst effizient funktioniert. Und was
  • 25:48 - 25:53
    ist wenn mal Strom ausfällt? Worst Case
    ist ja Blackout, dann haben wir zunächst
  • 25:53 - 25:56
    mal auf der linken Seite USV-Anlagen,
    Unterbrechungsfreie Stromversorgung, mit
  • 25:56 - 26:00
    riesengroßen Batteriespeichern, die
    teilweise bis zu 15 Minuten die gesamte
  • 26:00 - 26:05
    Last des Rechenzentrums abfedern können
    und weiter versorgen können. Und dann
  • 26:05 - 26:10
    springen nach 30 bis maximal 90 Sekunden
    Netzersatzanlagen an, das sind sie
  • 26:10 - 26:14
    Diesegeneratoren, die ihr da seht, die
    blauen Teile. Die sind darauf vorbereitet,
  • 26:14 - 26:19
    schnell zu starten und schnell Energie zu
    liefern und wenn die anspringen, dann wird
  • 26:19 - 26:25
    auch sofort die Batterie wieder aufgeladen
    und dann werden die Kältegeräte wieder in
  • 26:25 - 26:29
    Gang gesetzt und so weiter. Interessant
    ist zum Beispiel die Frage: Was passiert
  • 26:29 - 26:34
    denn eigentlich wenn Strom weg ist, also
    von A- und B-Seite mit der
  • 26:34 - 26:38
    Kälteversorgung? Diese Frage wird in
    vielen Rechenzentren nicht betrachtet,
  • 26:38 - 26:43
    also nicht wirklich betrachtet. Weil es
    springen ja nachher die Netzersatzanlagen
  • 26:43 - 26:48
    an. Aber hey. So Netzersatzanlagen sind
    halt auch elektronisch gesteuert und da
  • 26:48 - 26:52
    kann's mal schiefgehen. Das war übrigens
    das Thema "Das Deutsche Internet ist
  • 26:52 - 26:54
    ausgefallen", da ist die Netzersatzanlage
    nicht angesprungen zwar aus dem ganz
  • 26:54 - 27:01
    profanen Grund, weil der Diesel alle war. Also
    nicht nachgetankt. Also Details sind jetzt
  • 27:01 - 27:04
    auch unerheblich, aber die können mal weg
    sein. Was passiert denn meinen Servern
  • 27:04 - 27:09
    wenn die Netzersatzanlage, nur die
    Netzersatzanlage, für die Kühlung sorgt?
  • 27:09 - 27:15
    Das heißt die Server laufen weiter,
    produzieren Wärme wie wild, volle Power,
  • 27:15 - 27:22
    ist gerade Onlineshop-Weihnachtseinkauf.
    Strom funktioniert, möglicherweise
  • 27:22 - 27:27
    funktionieren auch die Lüfter, die dafür
    sorgen, dass die gekühlte Luft wieder in
  • 27:27 - 27:31
    den Doppelboden kommt, aber woher kommt
    die Kühlung, wenn das warme Wasser nicht da
  • 27:31 - 27:35
    ist, dann haben wir relativ schnell ein
    relativ großes Problem. Es gibt
  • 27:35 - 27:38
    Installationen, die innerhalb von 30
    Sekunden zu heiß werden, dann müssen die
  • 27:38 - 27:42
    Systeme runterfahren. Es gibt aber auch
    Kunden, die das Thema im Blick haben, die
  • 27:42 - 27:46
    sagen: Ah, Moment mal. Ich glaub dir ja,
    dass du deine Netzersatzanlagen im Griff
  • 27:46 - 27:50
    hast, ich hätte trotzdem gerne genug Zeit
    meine Systeme, insbesondere die Storages
  • 27:50 - 27:55
    kontrolliert runterzufahren und bitte
    sorge dafür, dass du mindestens 30 Minuten
  • 27:55 - 27:59
    meine Kühlung aufrecht halten kannst, auch
    wenn deine NEAs nicht starten. Spannende
  • 27:59 - 28:03
    Herausforderung, kostet eine Menge Geld,
    ist aber einen Schritt weiter gedacht.
  • 28:03 - 28:06
    Also durchaus nachvollziehbar, zumindest
    für solche Systeme, die jetzt nicht
  • 28:06 - 28:15
    irgendwelche Katzenvideos hosten. Oder
    vergleichbar. Ok. So und jetzt haben wir
  • 28:15 - 28:19
    gesagt: Okay, flächendeckender
    Stromausfall ist ja echt doof. Wer von
  • 28:19 - 28:23
    euch, kurzes Handzeichen, kennt den Roman
    "Blackout - Morgen ist es zu spät"? Ja?
  • 28:23 - 28:28
    Ist wirklich lesenswert, basiert
    eigentlich auf einer Studie, die für den
  • 28:28 - 28:32
    Bundestag gemacht wurde, oder für BBK,
    Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
  • 28:32 - 28:35
    Katastrophenhilfe, kann ich euch
    empfehlen, weil die Szenarien, die da
  • 28:35 - 28:38
    drunter liegen sind relativ realistisch.
    Also ist ein Roman, ich habe auch nichts
  • 28:38 - 28:42
    davon, dass ich den empfehle, ich hatte
    Gelegenheit man mit dem Autor, mit Marc
  • 28:42 - 28:46
    Elsberg, gemeinsam Abend zu essen und habe
    ihn gefragt, der hat 4 Jahre recherchiert,
  • 28:46 - 28:50
    was ist denn für ihn überraschendsten
    gewesen und bei der Recherche und er
  • 28:50 - 28:54
    meinte, dass ihm mehrere Manager,
    technische Manager von Energieversorgern
  • 28:54 - 28:57
    gesagt haben, dass sie schon kurz vor
    einem Stromausfall, einem großen
  • 28:57 - 29:00
    Stromausfall gestanden haben. Das heißt
    also, das was wir für selbstverständlich
  • 29:00 - 29:03
    halten, nämlich der Strom aus der
    Steckdose, da kann ja nichts passieren,
  • 29:03 - 29:08
    das ist etwas, das ist eine Illusion und
    die Illusion wird immer größer, je mehr
  • 29:08 - 29:13
    verteilte Systeme wir haben, je mehr
    unberechenbare Einspeisung wir haben, das
  • 29:13 - 29:17
    ganze Thema regenerative Energie, ist unter
    dem Aspekt der Versorgungssicherheit,
  • 29:17 - 29:21
    macht es schwieriger. Unter dem unter dem
    Aspekt der Nachhaltigkeit ist ne komplett
  • 29:21 - 29:24
    andere Geschichte, will ich gar nicht
    kleinreden. Also mal angenommen der
  • 29:24 - 29:29
    Blackout wurde länger andauern? Was
    passiert dann? Dann ist die erste Frage:
  • 29:29 - 29:36
    Netzanlagen, die Dieselgeneratoren, die
    haben für 24 oder 36, sorry, für 48 oder 72 Stunden,
  • 29:36 - 29:40
    also für 2 oder 3 Tage haben die
    Dieselvorrat, wenn alles läuft und dann
  • 29:40 - 29:44
    sind die Vorräte leer. Und was passiert
    dann? Dann gibt es Nachtankverträge mit
  • 29:44 - 29:48
    irgendwelchen Lieferanten, aber glaubt ihr
    wirklich, dass wenn wir 2 Tage keinen
  • 29:48 - 29:53
    Strom in Deutschland haben, dass diese
    Lieferanten dann nachtanken werden bei
  • 29:53 - 29:58
    irgendeinem Datacenteranbieter? Ich glaube
    das ehrlich gesagt nicht. Nächstes Thema:
  • 29:58 - 30:03
    Glaubt ihr wirklich, dass die Mitarbeiter,
    die Zuhause ja auch 2 Tage keinen
  • 30:03 - 30:08
    Strom haben dann frühmorgens noch, selbst
    wenn sie's wollen, zur Arbeit kommen
  • 30:08 - 30:10
    können? Wenn sie irgendwie auf
    öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind?
  • 30:10 - 30:15
    Schwierig. Wenn sie mit ihrem Auto
    unterwegs sind: So lange der Tank voll
  • 30:15 - 30:19
    ist: Prima. Aber wenn der Tank leer ist:
    Was meint ihr wie viele Tankstellen in
  • 30:19 - 30:24
    Deutschland Notstromanlagen haben? Weniger
    als 1 Prozent. Es gibt welche, ja, aber
  • 30:24 - 30:28
    weniger als 1 Prozent. Also mit anderen
    Worten: Wir haben dann auf verschiedenen
  • 30:28 - 30:31
    Ebenen und nicht nur im Rechenzentrum
    substanzielle Probleme und die Frage ist:
  • 30:31 - 30:37
    Was hilft es uns, wenn wir grundsätzlich
    die Rechenzentrumsverfügbarkeit
  • 30:37 - 30:41
    hochschrauben, wenn wir sagen wir haben,
    keine Ahnung, für 120 Stunden Strom vor
  • 30:41 - 30:45
    Ort, aber wenn das Personal nicht mehr da
    ist, dass sich um die Wartung
  • 30:45 - 30:49
    kümmert. Übrigens auch eine spannende
    Frage bei Stromausfall: Was passiert
  • 30:49 - 30:53
    eigentlich mit den Backbone-Verbindung,
    was passiert mit den Glasfasernetzen? Ja,
  • 30:53 - 31:01
    da gibt es doch überall Batterien! Ja,
    vielleicht, aber wie lange halten die? Und
  • 31:01 - 31:05
    wenn überhaupt? Das was die meisten nicht
    wissen: Glasfasernetze brauchen, wenn sie
  • 31:05 - 31:09
    quer durch Deutschland laufen,
    zwischendurch Verstärkerstationen,
  • 31:09 - 31:14
    sogenannte Repeater. Und diese Repeater
    sind per default eben genau nicht mit
  • 31:14 - 31:19
    Notstrom ausgestattet, sondern mit USV-
    Anlagen. Es gibt einige Carrier, die das
  • 31:19 - 31:22
    anbieten, die nehmen dann entsprechend
    viel Geld, aber standardmäßig haben wir
  • 31:22 - 31:26
    das nicht. Und by the way auch, wenn der
    Strom weg ist: Eure Handys könnt ihr dann
  • 31:26 - 31:31
    gerade vergessen. Also Taschenrechner
    funktioniert weiter, keine Sorge, aber nur
  • 31:31 - 31:35
    der, der nicht online irgendwie sein muss
    aus welchen Gründen auch immer. Aber
  • 31:35 - 31:40
    sämtliche Kommunikation nach aussen
    funktioniert nicht mehr. Wir haben in
  • 31:40 - 31:47
    Deutschland die Situation, dass
    Mobilfunkverbindung müssen keinen Notstrom
  • 31:47 - 31:52
    vorsehen, die haben in der Regel Batterien
    für ein Drittel der Kapazität. Ich hatte
  • 31:52 - 31:56
    mit Peter Schmidt mal dazu gechattet, der
    am Tag 2 einen sehr guten Vortrag zum
  • 31:56 - 32:00
    Thema "Von 4G zu 5G" gehalten hat und er
    sagte: "Also bei der Telekom sind so zwei
  • 32:00 - 32:04
    bis drei Stunden Reserve eingebaut, aber
    danach ist Schluss." Das heißt also: Wenn
  • 32:04 - 32:09
    ihr noch eine Mobilfunkverbindung zu
    irgendjemandem habt: Nutzt sie bald. Nach
  • 32:09 - 32:12
    Hause wird's eh nicht mehr funktionieren
    Festnetz oder Internet, Voice-over-IP sei
  • 32:12 - 32:17
    dank, das ist sofort tot. Es gab früher
    mal, also da wurde der Strom quasi aus der
  • 32:17 - 32:22
    Vermittlungsstelle mitgebracht, ist alles
    vorbei. Also wenn Strom weg, dann echt
  • 32:22 - 32:28
    schlecht. Und die Frage ist natürlich
    trotzdem, wir werden Rechenzentren
  • 32:28 - 32:32
    brauchen, die für die Krisenbewältigung
    notwendig sind, wo die Informationen
  • 32:32 - 32:36
    zusammenlaufen, wo die Behörden und die
    Verantwortlichen quasi ihre Maßnahmen
  • 32:36 - 32:41
    abstimmen, das werden wir brauchen. Und da
    ist es eine gute Idee, wenn die besonders
  • 32:41 - 32:46
    gut abgesichert, sind gegen alle oder fast
    alle denkbaren Eventualitäten. Ok. Schauen
  • 32:46 - 32:51
    wir uns hier mal Wärme an, ich habe jetzt
    viele über Strom gesprochen. Wärme in den
  • 32:51 - 32:56
    IT-Systemen wird heute als Abfall
    betrachtet. Es ist leider so, dass wir das
  • 32:56 - 33:00
    fast, wie gesagt mehr als 10
    Terawattstunden Strom gehen in die
  • 33:00 - 33:04
    Rechenzentren, die kommen nahezu
    vollständig als Wärme oben wieder raus.
  • 33:04 - 33:08
    Das heißt direkt an die Luft, ohne dass
    die zwischendurch noch mal durch 'nen
  • 33:08 - 33:11
    Warmwasserkreislauf gegangen wären, oder
    durch 'ne Fußbodenheizung, oder irgendwas
  • 33:11 - 33:17
    anderes, Schwimmbad, sonstergleichen. Alle
    Wärmenutzungskonzepte, von denen ich bisher
  • 33:17 - 33:22
    gehört habe, die gibt es, die existieren
    real, decken aber in der Regel weniger als
  • 33:22 - 33:26
    1 Prozent der anfallenden Wärme ab. Also
    es ist toll, dass es das gibt, hilft uns
  • 33:26 - 33:30
    aber im Endeffekt nicht wirklich weiter.
    Das heißt: Abwärmenutzung hat im
  • 33:30 - 33:38
    Wesentlichen 3 Themen, nämlich: Ich
    brauche ein Fernwärmenetz, ja, ich kann
  • 33:38 - 33:42
    die Wärme nicht in Tüten raustragen. Ich
    brauche auf der anderen Seite eine
  • 33:42 - 33:49
    Politik, die dazu bereit ist, diese Netze
    aufzubauen, zu unterhalten, das ist eine
  • 33:49 - 33:52
    kommunale Aufgabe, das machts auch nicht
    einfacher, nicht ohne Grund haben wir in
  • 33:52 - 33:57
    Deutschland 5 große Heizungshersteller.
    Wenn wir überall Fernwärme hätten, die
  • 33:57 - 34:00
    viel effizienter zu verteilen wäre, dann
    hätten die weniger zu verkaufen, muss man
  • 34:00 - 34:08
    nüchtern konstatieren. Und insofern ist es
    ein ziemlich langer Weg, nachhaltige oder
  • 34:08 - 34:13
    Fernwärmekonzepte, falsch,
    Wärmenutzungskonzepte für Datacenter
  • 34:13 - 34:16
    umzusetzen, wenn dich gerade zufällig
    irgendwas geht. Ich merke gerade, dass ich
  • 34:16 - 34:20
    aus meiner Zeit rauslaufe, das finde ich
    nicht so spannend. Sicherheit ist ein
  • 34:20 - 34:23
    Thema, will ich jetzt nicht weiter darauf
    eingehen, da gibt es ganz viele
  • 34:23 - 34:27
    Unterschiedliche Ansätze. Verfügbarkeit
    ist ein extrem wichtiges Thema. Beim Thema
  • 34:27 - 34:32
    Verfügbarkeit: Kurzer Blick in die
    Wikipedia. Wir wollen ja alle immer online
  • 34:32 - 34:36
    sein und wir wollen dass unsere unsere
    Server immer funktionieren und natürlich
  • 34:36 - 34:39
    insbesondere Netflix und Amazon Prime und
    wie sie alle heißen sollen immer
  • 34:39 - 34:44
    funktionieren. Aber dafür ist ein relativ
    hoher Preis zu zahlen, dass die immer
  • 34:44 - 34:50
    funktionieren. Und die Verfügbarkeit 100
    Prozent, die wir immer gerne hätten, die
  • 34:50 - 34:53
    gibt es nirgendwo, die ist technisch nicht
    möglich. Aber es gibt halt Ansätze, die
  • 34:53 - 34:56
    Verfügbarkeit durch technische Maßnahmen
    oder organisatorische Maßnahmen zu
  • 34:56 - 35:01
    verbessern. Und hier dieses Spiel mit den
    Neunen, ihr seht schon: Heute üblich sind
  • 35:01 - 35:09
    99,99, also 4 Neunen, bis 99,999, 5
    Neunen, dazwischen bewegt sich heute bei
  • 35:09 - 35:12
    den meisten Rechenzentren die Wahrheit.
    Heißt aber unterm Strich auch, dass die
  • 35:12 - 35:16
    schon mal 5 Minuten ausfallen können. Wir
    haben da das Problem, dass die Wahrnehmung
  • 35:16 - 35:19
    in der Politik nicht so toll ist, was
    Rechenzentren anbelangt. Dann haben wir
  • 35:19 - 35:21
    mit Kollegen aus verschiedenen
    Rechenzentren, von verschiedenen
  • 35:21 - 35:25
    Betreibern schon mal gesagt: Hey lasst uns
    doch mal an einem Montagmorgen um 9 für
  • 35:25 - 35:31
    3 Minuten ausschalten. Innerhalb der SLAs,
    ja, aber deutlich zu merken. Ihr würdet
  • 35:31 - 35:34
    nicht mal mehr die Seite erreichen auf der
    steht, dass der Strom ausgefallen ist, das
  • 35:34 - 35:38
    das Rechenzentrum ausgefallen ist, weil
    die stecken dahinter. Falls das wirklich
  • 35:38 - 35:43
    mal passiert: Es ist nicht abgesprochen.
    Natürlich machen wir so was nicht, auf gar
  • 35:43 - 35:47
    keinen Fall. Aber wichtig: Auch einen
    Ausfall, selbst ein Ausfall von 32
  • 35:47 - 35:51
    Sekunden würde ein Storage zerschießen,
    potenziell, würde eine Datenbank
  • 35:51 - 35:57
    zerschießen, die dann fürs recovern
    möglicherweise Stunden braucht. Oder noch
  • 35:57 - 36:02
    länger. Das heißt also: Auch ein Ausfall
    von 32 Sekunden könnte ein echtes Problem
  • 36:02 - 36:14
    sein, auch wenn er innerhalb der SLAs
    passiert. Ok. So. Energieffizienz: PUE. Es
  • 36:14 - 36:18
    gibt so viele Gründe, PUE nicht gut zu
    finden, aber es gibt einen, ihn trotzdem
  • 36:18 - 36:25
    weiter zu verwenden: Er ist einfach. PUE,
    die Power Usage Effectiveness sagt nichts
  • 36:25 - 36:29
    weiter als: Wie viel Strom geht insgesamt
    ins Rechenzentrum rein? Im Verhältnis zu:
  • 36:29 - 36:34
    Wie viel hat davon die IT verbraucht? Und
    ein optimaler PUE wäre: Der gesamte Strom,
  • 36:34 - 36:37
    der ins Rechenzentrum reingeht wird durch
    die IT verbraucht, also Server, Storage
  • 36:37 - 36:44
    und so weiter. Aber wir brauchen natürlich
    auch noch Strom für Kühlung, für die
  • 36:44 - 36:50
    Stromversorgung selber, da fallen Verluste
    an und so weiter und so weiter und deshalb
  • 36:50 - 36:53
    gibt es immer einen PUE der größer ist als
    1. Als wenn jemand sagt, ein PUE ist
  • 36:53 - 36:58
    kleiner als 1, dann hat der irgendetwas anders
    gemacht, als wir es üblicherweise rechnen.
  • 36:58 - 37:04
    Es geht um den Stromverbrauch
    wohlgemerkt, nicht um Wärme. Heute, für neue
  • 37:04 - 37:10
    Rechenzentren werden PUEs von 1,2 bis 1,4
    erreicht. Das heißt, zusätzlich zum IT-
  • 37:10 - 37:16
    Strom werden 20% bis 40% also 1,2 bedeutet
    20 Prozent zusätzlich und 1,4 bedeutet 40
  • 37:16 - 37:22
    Prozent zusätzlich zum IT-Strom
    verbraucht, als Hilfsenergie. Das heißt um
  • 37:22 - 37:29
    die Systeme alle zu betreiben und so
    weiter und so weiter, das ist schon nicht
  • 37:29 - 37:33
    schlecht, das hängt aber unter anderem
    damit zusammen, dass wir viele Sachen
  • 37:33 - 37:36
    redundant aufbauen. Man könnte deutlich
    weniger machen, wenn man auf USV-Anlagen
  • 37:36 - 37:43
    verzichtet, wenn man auf Kühlanlagen
    verzichtet, die mit unterschiedlichen
  • 37:43 - 37:47
    Lastgängen klar kommen, die komfortabel
    sind, alles das, da gäbe es noch
  • 37:47 - 37:52
    Potenzial, aber, wie ihr seht: Bei der
    Kühlung zum Teil über 30 Prozent der
  • 37:52 - 37:57
    Verluste, teilweise sogar 50 Prozent und
    bei der Stromversorgung so zwischen 3 und
  • 37:57 - 38:02
    10, manchmal sogar ein bisschen weniger.
    Okay was können wir denn machen, um den
  • 38:02 - 38:07
    PUE zu reduzieren? Na also um quasi diese
    Hilfsenergie zu reduzieren? Wir können auf
  • 38:07 - 38:10
    Redundanzen verzichten. Lasst einfach das
    Rechenzentrum öfter mal ausfallen, dann
  • 38:10 - 38:19
    brauche wir nicht so viel Strom. Das Thema
    Auslastung, das ist super wichtig. Keiner
  • 38:19 - 38:24
    der IT plant, weiß genau, wie viel Strom
    brauche ich denn, über ein Jahr mit meiner
  • 38:24 - 38:28
    IT-Installation, mit den 100 Racks? Und
    dann gehen wir los, und dann sagen wir:
  • 38:28 - 38:32
    Ok, 2 Kilowatt pro Rack macht 200 Kilowatt.
    Passt das? Naja, aber die Summe der
  • 38:32 - 38:36
    Netzteile ist schon größer, lasst uns mal
    mit 200 Kilowatt ansetzen, wir haben noch
  • 38:36 - 38:41
    Reserven, noch mal 100 Kilowatt dazu zu
    buchen. Führt aber dazu, dass wir in der
  • 38:41 - 38:46
    Regel und zwar über fast alle
    Rechenzentren verteilt zu geringe
  • 38:46 - 38:51
    Auslastung haben. Die USV-Anlagen werden
    einfach nicht ausreichend ausgelastet, die
  • 38:51 - 38:56
    arbeiten dann, stellt euch vor: 50 Prozent
    ist der Schnitt. Ungefähr. 50 Prozent
  • 38:56 - 39:00
    Auslastung für zwei USV-Anlagen bedeutet
    für jede einzeln 25 Prozent. und die
  • 39:00 - 39:04
    Effizienz der USV-Anlagen fängt an, von
    den Herstellern angegeben: Bei 30 Prozent
  • 39:04 - 39:08
    Auslastung. Würde also bei zwei USV-
    Anlagen, die ja parallel arbeiten 60
  • 39:08 - 39:12
    Prozent in Summe bedeuten, und die haben
    wir üblicherweise gar nicht. Das heißt wir
  • 39:12 - 39:15
    liegen unterhalb der Arbeitspunkte. Und es
    gibt unglücklicherweise wirklich Kunden,
  • 39:15 - 39:21
    die 10 Prozent von dem, was sie irgendwann
    mal geplant haben verbrauchen. Das macht
  • 39:21 - 39:26
    es natürlich super schwierig, da macht PUE
    überhaupt keinen Spaß. Und für
  • 39:26 - 39:29
    Housinganbieter ist es halt extrem
    schwierig das irgendwie zu steuern. Das
  • 39:29 - 39:34
    Wetter und das Klima, das könnte
    interessant werden: Nur einen Punkt: Die
  • 39:34 - 39:37
    meisten Rechenzentren, oder viele
    Rechenzentren, die heute gebaut sind, sind
  • 39:37 - 39:42
    auf eine Höchsttemperatur von 36 grad
    Celsius ausgelegt, in Deutschland. Könnte
  • 39:42 - 39:49
    unter Umständen schwierig werden. Und ein
    anderer Punkt, der auch noch interessant
  • 39:49 - 39:54
    ist: Die Zulufttemperatur im Kaltgang, das
    heißt da, wo die ganzen Server ansaugen:
  • 39:54 - 40:00
    Die es heute zwischen 21 und 25 Grad, wenn
    wir die nach oben setzen würden: 27 bis 30
  • 40:00 - 40:04
    Grad, da gibt es eine
    Standardisierungsorganisation in den USA,
  • 40:04 - 40:10
    ASHRAE, die haben Modelle dafür gemacht:
    Es würde wirklich substanziell
  • 40:10 - 40:16
    Kälteenergie sparen, aber die Bereitschaft
    höhere Zulufttemperaturen zu akzeptieren
  • 40:16 - 40:19
    ist halt limitiert. Zum einen ist es für
    die Mitarbeiter echt doof, wenn die
  • 40:19 - 40:22
    regelmäßig rein müssen, in ne 30 Grad-
    Umgebung, ja, macht jetzt nicht so
  • 40:22 - 40:25
    wahnsinnig viel Spaß, das aber gar nicht
    der Hauptgrund. Der Hauptgrund ist: Ich
  • 40:25 - 40:28
    hab dann weniger Puffer wenn der Strom mal
    ausfällt oder wenn die Kühlung mal
  • 40:28 - 40:32
    ausfällt, weil von 30 bis 35 oder 40 Grad
    wo die Server herunterfahren müssen ist es
  • 40:32 - 40:38
    hat einfach ein schnellerer Schritt als
    von 25 oder 22 Grad auf 35. Ja, das heißt
  • 40:38 - 40:45
    also: Viele sagen: Lasst uns lieber mehr
    Energie verbraten, damit wir mehr
  • 40:45 - 40:53
    Sicherheit haben beim Puffern. So
    Stromverbrauch. Woah, ich lauf völlig aus
  • 40:53 - 40:56
    der Zeit das ist ja furchtbar. Der
    Stromverbrauch in Deutschland soll
  • 40:56 - 41:03
    substanziell gesenkt werden, wir wollen ja
    25 Prozent bis 2050 genau bis 2050
  • 41:03 - 41:07
    reduzieren. 2050 ist irgendwie in 30
    Jahren, das sind zwei Lebenszyklen
  • 41:07 - 41:14
    Rechenzentren. Wir schauen uns an, wir
    haben jetzt noch einmal aus 2016, aktuell
  • 41:14 - 41:20
    ist der Strombedarf für, das könnt ihr
    hier glaube ich ein bisschen sehen, für
  • 41:20 - 41:31
    Server, Storage, Netzwerk, USV bin ich mir
    nicht so sicher, also der Strombedarf über
  • 41:31 - 41:36
    im wesentlichen Rechenzentren beträgt halt
    derzeit in der Größenordnung um 14
  • 41:36 - 41:44
    Terrawattstunden pro Jahr in Deutschland.
    Da muss ich jetzt echt drüber springen,
  • 41:44 - 41:48
    wir irgendwann festgestellt, 2015, im IT-
    Sicherheitsgesetz, das Datacenter echt
  • 41:48 - 41:53
    wichtig sein könnten, so als
    Basisinfrastruktur, um das Funktionieren
  • 41:53 - 41:58
    der Gesellschaft weiter zu ermöglichen und
    haben gesagt: Hey wir nehmen die mit rein,
  • 41:58 - 42:02
    die sind ab sofort KRITIS (KRitische IT
    InfraStruktur), es spielt dabei keine
  • 42:02 - 42:06
    Rolle welche Kunden da sind, weil: Das
    können wir nicht vernünftig ableiten, also
  • 42:06 - 42:11
    nehmen wir nur ein quantitatives Kriterium
    und das quantitative Kriterium heißt: Alle
  • 42:11 - 42:16
    Rechenzentren, die mehr als 5 Megawatt
    Leistung haben sind KRITIS. Ende. Ob die 5
  • 42:16 - 42:19
    Megawatt für die Steuerung von
    Atomkraftwerken verbraucht werden oder für
  • 42:19 - 42:26
    die Bereitstellung von Katzenvideos ist
    dabei unerheblich. Auch hier springe ich
  • 42:26 - 42:31
    so ein bisschen durch. Unten der der
    Bereich, sorry, das ist beim Reinkopieren
  • 42:31 - 42:33
    hier nicht so ganz toll, unten der
    Bereich, das ist das was die
  • 42:33 - 42:39
    Housinganbieter betrifft, oben der Bereich
    ist Hosting? Also das ist ja sogar falsch,
  • 42:39 - 42:43
    ist Hosting, das ist ein offizielles
    Dokument, ich habe das da mal rauskopiert,
  • 42:43 - 42:45
    räuspert sich
    Günther: an dem ich mitgearbeitet habe,
  • 42:45 - 42:50
    und, also wie gesagt oben ist Hosting und
    Housing und wir haben am Ende, haben wir
  • 42:50 - 42:56
    Abhängigkeiten der IT und jede einzelne
    Netzersatzanlage, jede einzelne
  • 42:56 - 43:00
    Stromversorgung, jede einzelne Klimaanlage
    wird natürlich digital gesteuert. Und es
  • 43:00 - 43:06
    ist elementar, dass diese Steuerung nicht
    in fremde Hände geht. Ja, hier auf dem
  • 43:06 - 43:09
    Hackerkongress ist es glaube ich noch mal
    wichtig zu sagen: Es ist auch kein
  • 43:09 - 43:12
    lohnendes Angriffsziel, weil wir haben
    echt richtig Trouble, wenn ihr da
  • 43:12 - 43:17
    erfolgreich wärt, so ähnlich wie bei
    Energieversorgern; es gibt sogar
  • 43:17 - 43:20
    Energieversorger, die zum Teil ihrer IT im
    Rechenzentren haben, wollen wir garnicht
  • 43:20 - 43:25
    drüber nachdenken. Interessant an der
    Stelle, und das ist dann zum Thema KRITIS
  • 43:25 - 43:28
    auch schon der Schluss: Es gibt
    Rechenzentrumsbetreiber, die die Steuerung
  • 43:28 - 43:33
    ihrer Stromversorgung nachts, also wenn quasi:
    tagsüber machen sie's mit Kollegen aus
  • 43:33 - 43:36
    Deutschland, nachts auf Zentralen
    umschalten, die außerhalb der EU liegen.
  • 43:36 - 43:40
    Und jetzt lassen wir uns mal gerade
    überlegen, was passiert, wenn ein
  • 43:40 - 43:47
    Datacenter, das außerhalb der EU
    steuert, einen - keine Ahnung -
  • 43:47 - 43:51
    politischen, gesetzlichen Druck bekommt
    bestimmte Dienste in Europa nicht mehr
  • 43:51 - 43:56
    bereit zu stellen. Das wäre jetzt
    irgendwie nicht so prall, ne? Also
  • 43:56 - 43:59
    digitale Souveränität ist an der Stelle
    anders. Gibt es, ist auch nicht wirklich
  • 43:59 - 44:06
    thematisiert, wird als Risiko lediglich
    betrachtet. Okay. Wie geht's weiter? Wir
  • 44:06 - 44:11
    werden weiterhin, andauernd wachsen.
    Datacenter wächst extrem, inzwischen
  • 44:11 - 44:14
    werden allerdings 80 Prozent des
    Wachstums, also der neuen Rechenzentren
  • 44:14 - 44:17
    die in Deutschland und Europa gebaut
    werden, werden durch die sogenannten
  • 44:17 - 44:22
    Hyperscaler, durch die großen
    Cloudanbieter initiiert, die treiben das
  • 44:22 - 44:27
    Wachstum und die sorgen dafür, dass wir
    Rechenzentren über Rechenzentum bauen. Ok.
  • 44:27 - 44:38
    Hey, cool. Dann noch mal ganz kurz: Also:
    der Stromverbrauch wird mitwachsen. Das
  • 44:38 - 44:40
    ist also jetzt nicht nur bezogen auf
    irgendwie Umsätze oder sonst dergleichen,
  • 44:40 - 44:45
    sondern der Stromverbrauch wird mitwachsen
    und zwar sogar exponentiell, wenn das was
  • 44:45 - 44:49
    wir derzeit erleben weiter passiert, das
    geht so ein bisschen gegen die Pläne der
  • 44:49 - 44:52
    Regierung den Stromverbrauch in
    Deutschland zu senken, aber man könnte ja
  • 44:52 - 44:54
    die Bedingungen für die Datacenter in
    Deutschland noch schlechter machen, dann
  • 44:54 - 44:58
    würden noch mehr Datacenter Nutzer sich
    entscheiden ins Ausland zu gehen und dann
  • 44:58 - 45:05
    hätten wir Deutschlands Problem gelöst.
    Für den Fall, dass ihr euch dann richtig
  • 45:05 - 45:14
    reinknien wollt: Hier ein paar
    Literaturhinweise, lass ich einfach so
  • 45:14 - 45:21
    stehen. So. Fasse zusammen: Wir haben
    Rechenzentren, und wir brauchen sie, und
  • 45:21 - 45:24
    sie sind aus meiner Sicht zumindestens
    politisch völlig in der Bedeutung völlig
  • 45:24 - 45:26
    unterschätzt, weil sonst hätte man
    bestimmte Entscheidung anders getroffen
  • 45:26 - 45:30
    als man sie getroffen hat. Gilt nicht nur
    für Rechenzentren, aber auch. Sind das
  • 45:30 - 45:38
    Fundament für das, was digital passiert.
    Weitgehend. Wie schon gesagt: Strombedarf
  • 45:38 - 45:44
    wird steigen, Rechenzentren sind, die
    Großen sind kritische Infrastruktur, falls
  • 45:44 - 45:48
    digitale Souveränität ein Ziel der
    Wirtschaftspolitik sein sollte, Politiker
  • 45:48 - 45:53
    spreche darüber, müssen sie auch die
    Rechenzentren betrachten. Und die Nutzung
  • 45:53 - 45:59
    der Abwärme als Sekundärwärme, was wir uns
    alle wünschen würden, nochmal: 14
  • 45:59 - 46:03
    Terrawattstunden Wärme wären
    grundsätzlich verfügbar,,lasst uns nur 50
  • 46:03 - 46:09
    Prozent davon nehmen, dann könnten wir
    locker mehrere 10.000 Gebäude heizen, ganz
  • 46:09 - 46:18
    locker, ist aber Moment infrastrukturell
    nicht möglich. Ja, und es bleibt dabei:
  • 46:18 - 46:23
    Die EEG-Umlage macht Deutschland sehr
    unattraktiv, als, oder andersrum: Macht
  • 46:23 - 46:25
    Deutschland zum teuersten RZ-Standort,
    aber das passt ja ganz gut, dass wir auch
  • 46:25 - 46:28
    den teuersten Mobilfunk haben und das
    teuerste Internet, insofern ist das ja
  • 46:28 - 46:36
    alles auch stimmig in Summe. Herzlichen
    Dank für Aufmerksamkeit, eure Fragen?
  • 46:36 - 46:43
    Applaus
    Günther: Nur ganz kurz, für den Fall, dass
  • 46:43 - 46:47
    ihr irgendwelche Fragen habt, da ist eine
    Mailadresse, die funktioniert etwa in
  • 46:47 - 46:48
    einer halbe Stunde.
  • 46:48 - 46:49
    räuspert sich
  • 46:49 - 46:50
    postroll music
  • 46:50 - 46:51
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 202?. Mach mit und hilf uns!
Title:
36C3 ChaosWest: Datacenter - was wir wissen sollten
Description:

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Video Language:
German
Duration:
47:16

German subtitles

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