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Wie wir Drohnen nutzen, um Blut zu liefern und Leben zu retten

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    Die meisten Menschen glauben, dass neue
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    oder fortgeschrittene Technologien
    niemals aus Afrika kommen können.
  • 0:10 - 0:14
    Stattdessen denken sie,
    dass man dem Kontinent am besten hilft,
  • 0:14 - 0:17
    indem man Hilfe oder
    Dienstleistungen bereitstellt,
  • 0:17 - 0:19
    die der Kontinent nicht
    selbst liefern kann.
  • 0:20 - 0:23
    Während wir also sehen,
    wie fortgeschrittene Technologien
  • 0:23 - 0:25
    wie Roboter und Künstliche Intelligenz
  • 0:25 - 0:27
    in der entwickelten Welt
    exponentiell wachsen,
  • 0:27 - 0:29
    sorgen sich dieselben Menschen darüber,
  • 0:29 - 0:33
    dass ein technologisch
    unterentwickeltes Afrika zurückfällt.
  • 0:33 - 0:37
    Diese Einstellung könnte
    falscher nicht sein.
  • 0:37 - 0:42
    Als Unternehmer im Bereich Robotics
    verbrachte ich viel Zeit hier in Afrika.
  • 0:42 - 0:46
    2014 gründeten wir Zipline,
  • 0:46 - 0:50
    ein Unternehmen, das elektrische
    autonome Fluggeräte nutzt,
  • 0:50 - 0:54
    um Medikamente auf Abruf an
    Krankenhäuser und Ärztezentren zu liefern.
  • 0:54 - 0:58
    Letztes Jahr führten wir das weltweit
    erste Auslieferungssystem ein --
  • 0:58 - 1:00
    voll automatisiert
    und in einem ganzen Staat.
  • 1:00 - 1:01
    Und wissen Sie was?
  • 1:02 - 1:04
    Wir taten das nicht
    in den Vereinigten Staaten,
  • 1:05 - 1:06
    nicht in Japan,
  • 1:06 - 1:08
    und nicht in Europa.
  • 1:08 - 1:11
    Es war tatsächlich Präsident Paul Kagame
  • 1:11 - 1:14
    und das ruandische Gesundheitsministerium,
  • 1:14 - 1:17
    die viel Vertrauen
    in diese Technologie gesetzt
  • 1:17 - 1:19
    und einen Vertrag unterschrieben haben,
  • 1:19 - 1:23
    um den Großteil der Blutversorgung
    des Landes bei Bedarf anliefern zu lassen.
  • 1:24 - 1:27
    (Applaus)
  • 1:29 - 1:31
    Ja, sie verdienen diesen Applaus!
  • 1:33 - 1:35
    Aber warum ist Blut so wichtig?
  • 1:35 - 1:38
    Ruanda sammelt 60 bis 80.000
    Einheiten an Blutkonserven pro Jahr.
  • 1:38 - 1:41
    Und wenn man Blutkonserven braucht,
  • 1:41 - 1:43
    dann braucht man sie wirklich!
  • 1:43 - 1:45
    Aber Blut ist auch eine Herausforderung
  • 1:45 - 1:48
    aufgrund seiner sehr kurzen Haltbarkeit,
  • 1:48 - 1:50
    aufgrund der vielen Anforderungen
    an seine Lagerung,
  • 1:50 - 1:53
    und es ist schwierig, den Bedarf für alle
  • 1:53 - 1:55
    verschiedenen Blutgruppen vorherzusagen,
  • 1:55 - 1:57
    bevor ein Patient es tatsächlich benötigt.
  • 1:57 - 2:01
    Aber cool ist, dass durch
    die Nutzung dieser Technologie
  • 2:01 - 2:04
    Ruanda mehr Blutspenden zentral lagern
  • 2:04 - 2:07
    und dann innerhalb
    von durchschnittlich nur 20-30 Minuten
  • 2:07 - 2:11
    für jedes Krankenhaus bereitstellen kann,
    wenn es ein Patient benötigt.
  • 2:11 - 2:13
    Möchten Sie sehen, wie das funktioniert?
  • 2:13 - 2:14
    Publikum: Ja!
  • 2:14 - 2:17
    Okay. Keiner glaubt es mir ...
    also zeige ich es besser.
  • 2:17 - 2:19
    Das ist unser Distributionszentrum,
  • 2:19 - 2:22
    das etwa 20 Kilometer
    ausserhalb von Kigali liegt.
  • 2:22 - 2:25
    Vor neun Monaten
    war das hier noch ein Kornfeld,
  • 2:25 - 2:28
    aber mit Hilfe der ruandischen
    Regierung haben wir es eingeebnet
  • 2:28 - 2:30
    und in wenigen Wochen
    das Zentrum errichtet.
  • 2:30 - 2:32
    Wenn ein Patient jetzt einen Notfall hat,
  • 2:32 - 2:36
    schicken die Ärzte oder Schwestern
    im Krankenhaus uns eine WhatsApp
  • 2:36 - 2:38
    und sagen uns, was sie brauchen.
  • 2:38 - 2:40
    Dann wird unser Team sofort aktiv.
  • 2:40 - 2:42
    Wir nehmen das Blut aus unserem Vorrat,
  • 2:42 - 2:45
    der vom nationalen Zentrum
    für Bluttransfusionen geliefert wird;
  • 2:45 - 2:47
    wir scannen das Blut in unser System,
  • 2:47 - 2:50
    damit das Gesundheitsministerium weiß,
    wohin das Blut geliefert wird;
  • 2:50 - 2:52
    und dann packen wir es in ein Zip.
  • 2:52 - 2:55
    So nennen wir diese kleinen
    autonomen Flugzeuge,
  • 2:55 - 2:56
    die batteriebetrieben sind.
  • 2:56 - 2:58
    Sobald das Zip abflugbereit ist,
  • 2:58 - 3:01
    beschleunigen wir es von null auf 100 km/h
  • 3:01 - 3:04
    in etwa einer halben Sekunde.
  • 3:04 - 3:07
    Publikum: Wow!
  • 3:08 - 3:11
    Von dem Moment an,
    in dem es von der Startrampe abhebt,
  • 3:11 - 3:12
    ist es komplett autonom.
  • 3:12 - 3:15
    (Video: Fluglotse steuert Flugverkehr)
  • 3:15 - 3:17
    Das ist unser Lotse, der es beim
  • 3:17 - 3:19
    Kigali International Airport anmeldet.
  • 3:19 - 3:21
    Wenn das Zip am Krankenhaus ankommt,
  • 3:21 - 3:24
    sinkt es auf ca.10 Meter
    und wirft das Paket ab.
  • 3:24 - 3:28
    Wir benutzen einen einfachen Fallschirm
    aus Papier -- das ist am besten --
  • 3:28 - 3:31
    so dass das Paket sanft
    und zuverlässig auf dem Boden
  • 3:31 - 3:32
    an immer derselben Stelle landet.
  • 3:32 - 3:35
    Es ist wie bei einer Fahrgemeinschaft:
  • 3:35 - 3:38
    die Ärzte bekommen eine Textnachricht
    kurz bevor wir ankommen:
  • 3:38 - 3:40
    "Bitte Lieferung entgegennehmen."
  • 3:40 - 3:41
    (Gelächter)
  • 3:41 - 3:44
    Und so ...
  • 3:44 - 3:47
    (Applaus)
  • 3:50 - 3:54
    und so haben die Ärzte, was sie brauchen,
    um das Leben des Patienten zu retten.
  • 3:54 - 3:58
    Wir können die Lieferung vom
    Distributionszentrum aus nachverfolgen:
  • 3:58 - 4:00
    dieses Flugzeug ist ca. 50 km entfernt.
  • 4:00 - 4:04
    Wir können die Auslieferung
    an ein Krankenhaus beobachten --
  • 4:04 - 4:05
    und zwar in Echtzeit.
  • 4:05 - 4:08
    Haben Sie die pulsierenden Kreise bemerkt,
  • 4:08 - 4:10
    die von diesem Objekt
    auf dem Bildschirm ausgehen?
  • 4:10 - 4:12
    Diese Kreise sind Datenpakete,
  • 4:12 - 4:14
    die wir über das Mobilfunknetz erhalten.
  • 4:14 - 4:17
    Die Flugzeuge haben SIM Karten
    genau wie Ihre Handys
  • 4:17 - 4:19
    und sie kommunizieren
    über das Mobilfunknetz,
  • 4:19 - 4:23
    um uns wissen zu lassen,
    wo sie sind und wie es ihnen geht.
  • 4:23 - 4:25
    Deshalb kaufen wir
    Handyverträge mit Familientarif ...
  • 4:25 - 4:26
    (Gelächter)
  • 4:26 - 4:27
    für unsere Flotte,
  • 4:27 - 4:30
    weil wir so die besten Tarife bekommen.
  • 4:30 - 4:31
    (Gelächter)
  • 4:31 - 4:32
    Kein Witz!
  • 4:32 - 4:34
    (Gelächter)
  • 4:36 - 4:39
    Gegenwärtig liefern wir ca. 20 Prozent
  • 4:39 - 4:42
    der Blutkonservenversorgung von Ruanda
  • 4:42 - 4:43
    außerhalb von Kigali.
  • 4:43 - 4:45
    Wir beliefern ca. 12 Krankenhäuser
  • 4:45 - 4:49
    und erweitern dieses Netzwerk
    mit großer Geschwindigkeit.
  • 4:49 - 4:53
    Alle diese Krankenhäuser erhalten
    Blut nur auf diese Weise,
  • 4:53 - 4:56
    und die meisten
    bestellen mehrmals pro Tag.
  • 4:57 - 4:59
    In der gesamten Logistik
  • 4:59 - 5:00
    des Gesundheitswesens
  • 5:00 - 5:04
    wird immer abgewogen zwischen
    Verschwendung und Verfügbarkeit.
  • 5:04 - 5:08
    Will man die Verschwendung minimieren,
    lagert man alles zentral.
  • 5:08 - 5:11
    Dadurch bekommen aber Patienten im Notfall
  • 5:11 - 5:14
    manchmal nicht das, was sie brauchen.
  • 5:14 - 5:17
    Will man die Verfügbarkeit
    maximieren, lagert man alles
  • 5:17 - 5:19
    direkt vor Ort im Krankenhaus,
  • 5:19 - 5:20
    was gut für die Patienten ist,
  • 5:20 - 5:22
    aber man muss eine Menge wegwerfen,
  • 5:22 - 5:23
    was sehr teuer ist.
  • 5:24 - 5:27
    Erstaunlicherweise konnte die
    Regierung in Ruanda
  • 5:27 - 5:30
    diesen Kreislauf dauerhaft durchbrechen.
  • 5:30 - 5:33
    Da die Ärzte sofort bekommen,
    was sie brauchen,
  • 5:33 - 5:36
    lagern Sie im Krankenhaus
    weniger Blutkonserven.
  • 5:37 - 5:39
    Und obwohl der Verbrauch von Blutkonserven
  • 5:39 - 5:42
    in den von uns belieferten Krankenhäusern
  • 5:42 - 5:46
    in den letzten 9 Monaten
    signifikant gestiegen ist,
  • 5:46 - 5:49
    sind dort keine Blutkonserven
    mehr abgelaufen.
  • 5:49 - 5:52
    (Applaus)
  • 5:55 - 5:57
    Ein erstaunliches Ergebnis!
  • 5:57 - 6:00
    In der Tat wurde dies
    von keinem anderen Gesundheitswesen
  • 6:00 - 6:01
    auf der Welt erreicht,
  • 6:01 - 6:02
    außer hier!
  • 6:03 - 6:08
    Aber wenn wir über Sofortlieferungen
    von Medizinprodukten sprechen,
  • 6:08 - 6:10
    sind die Patienten
    natürlich das Wichtigste.
  • 6:10 - 6:13
    Ich gebe Ihnen ein Beispiel.
  • 6:13 - 6:16
    Vor ein paar Monaten kam eine
    24-jährige Mutter in ein Krankenhaus,
  • 6:16 - 6:17
    das wir beliefern,
  • 6:17 - 6:19
    und hatte einen Kaiserschnitt.
  • 6:20 - 6:23
    Es kam zu Komplikationen,
    und sie begann zu bluten.
  • 6:23 - 6:27
    Glücklicherweise hatten die Ärzte
    einige Blutkonserven ihres Types vorrätig,
  • 6:27 - 6:31
    die durch den laufenden
    Zipline Service geliefert worden waren.
  • 6:31 - 6:33
    Also bekam sie ein paar
    Einheiten Spenderblut.
  • 6:33 - 6:37
    Diese Einheiten gingen jedoch
    nach 10 Minuten zur Neige.
  • 6:37 - 6:42
    In solch einem Fall ist
    das Leben der Mutter in akuter Gefahr --
  • 6:42 - 6:44
    in jedem Krankenhaus der Welt.
  • 6:45 - 6:48
    Aber glücklicherweise riefen
    die behandelnden Ärzte sofort
  • 6:48 - 6:50
    bei unserem Distributionszentrum an,
  • 6:50 - 6:53
    lösten eine Notbestellung aus,
  • 6:53 - 6:57
    und unser Team lieferte
    eine Notlieferung aus, und noch eine,
  • 6:57 - 6:59
    und noch eine, etc.
  • 6:59 - 7:01
    So lieferten wir
    7 Einheiten rote Blutkörperchen,
  • 7:01 - 7:02
    4 Einheiten Plasma,
  • 7:02 - 7:04
    und 2 Einheiten Blutplättchen.
  • 7:04 - 7:07
    Das ist mehr Blut, als Sie
    in Ihrem ganzen Körper haben.
  • 7:07 - 7:09
    Alles wurde ihr verabreicht,
  • 7:09 - 7:12
    die Ärzte konnten sie stabilisieren,
  • 7:12 - 7:14
    und heute ist sie gesund.
  • 7:14 - 7:17
    (Applaus)
  • 7:21 - 7:26
    Seit dem Beginn unserer Tätigkeit hatten
    wir ca. 400 Notlieferungen wie diese.
  • 7:26 - 7:29
    Hinter den meisten
    gibt es eine solche Geschichte.
  • 7:29 - 7:31
    Hier sind ein paar der Mütter,
  • 7:31 - 7:33
    die solche Bluttransfusionen in den
  • 7:33 - 7:35
    letzten paar Monaten erhalten haben.
  • 7:35 - 7:37
    Wir machen uns immer klar:
  • 7:37 - 7:40
    wenn wir einem Arzt helfen,
    eine Mutter zu retten,
  • 7:40 - 7:42
    dann wird nicht nur ihr Leben gerettet.
  • 7:42 - 7:46
    Auch das Baby wird eine Mutter haben,
  • 7:46 - 7:49
    bei der es aufwächst.
  • 7:49 - 7:52
    (Applaus)
  • 7:53 - 7:54
    Nur dass das klar ist:
  • 7:54 - 7:57
    Postnatale Blutungen sind
    kein spezielles Problem von Ruanda!
  • 7:57 - 7:59
    Kein Problem nur der Entwicklungsländer.
  • 7:59 - 8:01
    Es ist ein globales Problem
  • 8:01 - 8:03
    und überall eine Herausforderung.
  • 8:03 - 8:06
    Der Hauptunterschied ist,
    dass Ruanda das erste Land war,
  • 8:06 - 8:09
    das eine völlig neue Technologie nutzt,
    um das zu bekämpfen.
  • 8:09 - 8:12
    Deshalb ist die Einstellung,
    dass Afrika abgeschlagen ist
  • 8:12 - 8:15
    oder moderne Technologie
    hier nicht funktioniert,
  • 8:15 - 8:16
    dass es Hilfe braucht,
  • 8:16 - 8:18
    völlig falsch.
  • 8:18 - 8:20
    Afrika kann der Vorreiter sein.
  • 8:20 - 8:24
    Kleine, agile Entwicklungsländer
    können die reichen Volkswirtschaften
  • 8:24 - 8:26
    bei den Innovationen abhängen.
  • 8:26 - 8:30
    Sie können das Problem
    der fehlenden Infrastruktur überspringen,
  • 8:30 - 8:32
    und gleich neue, bessere Systeme nutzen.
  • 8:32 - 8:34
    Wenn man im Jahr 2000 gesagt hätte,
  • 8:34 - 8:36
    dass hochqualitative Handynetzwerke
  • 8:36 - 8:39
    überall in Afrika installiert werden,
  • 8:39 - 8:41
    dann hätten die Leute gesagt,
    man sei verrückt.
  • 8:41 - 8:46
    Und niemand hat vorausgesehen,
    wie schnell diese Netzwerke
  • 8:46 - 8:49
    die Menschen verbinden
    und beflügeln würden.
  • 8:49 - 8:52
    Heutzutage laufen 44 Prozent des BIP
    von Kenia durch M-Pesa,
  • 8:52 - 8:55
    seine Mobile-Banking-Plattform.
  • 8:55 - 8:56
    Und nicht nur das:
  • 8:56 - 9:00
    auch unsere autonome Flotte verlässt sich
    auf dieses Handynetzwerk.
  • 9:00 - 9:03
    Wenn wir in den nächsten Jahren
    unseren Service auch für private
  • 9:03 - 9:05
    Gesundheitseinrichtungen anbieten,
  • 9:05 - 9:08
    werden die Zahlungen
    auch über dieses Netz abwickelt.
  • 9:08 - 9:12
    Also führen Innovationen
    zu weiteren Innovationen etc.
  • 9:12 - 9:17
    Dennoch glauben die meisten Menschen
    in den entwickelten Wirtschaftssystemen,
  • 9:17 - 9:21
    dass Lieferungen per Drohne
    technologisch unmöglich sind,
  • 9:21 - 9:24
    geschweige denn auf
    nationalem Niveau in Ostafrika.
  • 9:24 - 9:28
    Ich meine wirklich Ostafrika,
    nicht nur Ruanda.
  • 9:28 - 9:31
    Am Donnerstag vor ein paar Tagen
  • 9:31 - 9:34
    kündigte der Gesundheitsminister
    von Tansania an,
  • 9:34 - 9:36
    dass sie diese Technologie ebenfalls
  • 9:36 - 9:40
    für Sofortlieferungen verschiedenster
    Medizinprodukte nutzen werden,
  • 9:40 - 9:44
    und zwar für die 10 Mio der am schwersten
    zu erreichenden Menschen im Land.
  • 9:44 - 9:47
    (Applaus)
  • 9:50 - 9:52
    Das wird dann tatsächlich
  • 9:52 - 9:55
    das größte autonome System
    auf der ganzen Welt sein.
  • 9:55 - 9:56
    Hier sehen Sie
  • 9:56 - 9:59
    eines der ersten Distributionszentren.
  • 9:59 - 10:03
    Durch den 75 km große Service-Radius
    um das Zentrum können wir hunderte
  • 10:03 - 10:06
    von Krankenhäusern in ländlichen Gegenden
  • 10:06 - 10:09
    von diesem einzigen
    Distributionszentrum aus versorgen.
  • 10:09 - 10:13
    Aber um über 20 Prozent der Bevölkerung
    von Tansania bedienen zu können,
  • 10:13 - 10:15
    brauchen wir mehrere Zentren --
  • 10:15 - 10:16
    nämlich tatsächlich vier.
  • 10:16 - 10:19
    Und von diesen Distributionszentren
  • 10:19 - 10:24
    wollen wir mehrere hundert lebensrettende
    Auslieferungen pro Tag machen.
  • 10:24 - 10:26
    Letztendlich wird dieses System
  • 10:26 - 10:30
    über 1.000 Gesundheitseinrichtungen
    und Krankenhäuser im Land versorgen.
  • 10:30 - 10:33
    Ja, in Ostafrika gehen
    die Dinge schnell voran.
  • 10:35 - 10:37
    Dabei übersieht man oft,
  • 10:37 - 10:41
    dass diese Innovationssprünge
    auch Gewinne auf vielen Ebenen auslösen.
  • 10:41 - 10:44
    Zum Beispiel hat Ruanda durch
    die Investitionen in die Infrastruktur
  • 10:44 - 10:48
    für sein Gesundheitswesen
    jetzt auch ein logistisches Netzwerk
  • 10:48 - 10:49
    im Luftverkehr geschaffen.
  • 10:49 - 10:51
    Dieses wiederum können sie nutzen,
  • 10:51 - 10:53
    um andere Teile
    ihrer Ökonomie voranzutreiben
  • 10:53 - 10:55
    wie die Landwirtschaft oder E-Commerce.
  • 10:55 - 10:56
    Noch wichtiger ist,
  • 10:56 - 11:01
    dass die Teams in den Zentren
    zu 100 % aus Einheimischen bestehen.
  • 11:02 - 11:04
    Dies ist unser Team in Ruanda.
  • 11:04 - 11:08
    Eine Gruppe von außergewöhnlichen
    Ingenieuren und Technikern.
  • 11:08 - 11:13
    Sie betreiben das weltweit einzige
    automatisierte Auslieferungssystem,
  • 11:13 - 11:15
    das auf nationaler Ebene agiert.
  • 11:15 - 11:17
    Sie haben etwas geschafft,
  • 11:17 - 11:22
    was die größten Technologiegesellschaften
    der Welt nicht zustande gebracht haben.
  • 11:23 - 11:24
    Sie sind absolute Helden!
  • 11:24 - 11:27
    (Applaus)
  • 11:29 - 11:31
    Absolute Helden!
  • 11:31 - 11:34
    Unsere Mission ist es, alle
    7 Milliarden Menschen der Erde
  • 11:34 - 11:37
    mit einer medizinischen
    Standardversorgung auszustatten,
  • 11:37 - 11:40
    egal, wie schwer sie zu erreichen sind.
  • 11:40 - 11:42
    Wir erzählen den Leuten oft
    von dieser Mission
  • 11:42 - 11:45
    und sie sagen: "Wie großzügig von Euch,
    wie philanthropisch!"
  • 11:45 - 11:46
    Nein!
  • 11:46 - 11:48
    Philanthropie hat nichts damit zu tun.
  • 11:48 - 11:52
    Durch die Verträge, die wir mit
    den Gesundheitsministerien aushandeln,
  • 11:52 - 11:56
    sind diese Netzwerke
    zu 100 % tragfähig und ausbaubar.
  • 11:56 - 11:59
    Diese Fehleinschätzung
    wollen wir unbedingt korrigieren,
  • 11:59 - 12:03
    weil in der Menschheitsgeschichte
    nur die Selbstständigkeit
  • 12:03 - 12:05
    Millionen von Menschen
    aus der Armut befreit hat.
  • 12:05 - 12:08
    (Applaus)
  • 12:10 - 12:14
    Auch mit der größten internationalen
    Hilfe könnten niemals 250 Mio.
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    afrikanische Jugendliche
    dauerhaft einen Job bekommen.
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    Und die Jobs, die man diesen Kids
    vor 10 Jahren gegeben hätte,
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    werden inzwischen automatisiert
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    oder rasant durch
    neue Technologien verändert.
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    Deshalb suchen sie nach neuen Fähigkeiten,
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    nach neuen Wettbewerbsvorteilen.
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    Sie suchen nach Start-ups.
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    Wir brauchen mehr Start-ups,
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    die die globalen Probleme
    in Angriff nehmen,
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    denen Milliarden von Menschen in den
    Entwicklungsländern ausgesetzt sind.
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    Aber Investoren und Gründer
    erkennen diese Chance nicht.
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    Wir glauben,
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    diese Probleme seien die Aufgabe
    von Non-Profit-Organisationen
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    oder staatlichen Stellen,
    nicht von privaten Unternehmen.
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    Das müssen wir ändern!
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    Bei dem Video, das ich Ihnen gezeigt habe,
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    habe ich etwas weggelassen.
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    Und zwar, wie die Flugzeuge landen,
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    wenn sie zu unserem Zentrum zurückkommen.
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    Es ist ja recht offensichtlich:
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    die Flugzeuge haben kein Fahrgestell.
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    Wir haben auch keine
    Landebahnen im Betrieb.
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    Wir müssen also die Flugzeuge
    von 100 km/h auf null
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    in nur einer halben Sekunde
    herunterbremsen können.
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    Das tun wir dergestalt,
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    dass wir ein Drahtkabel nutzen,
    das das Flugzeug bei der Ankunft ortet,
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    und zwar auf den Zentimeter genau.
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    Wir reißen das Flugzeug damit vom Himmel
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    und lassen es auf eine
    mit Luft aufgeblasene Matte fallen.
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    Also eine Art Kombination
    aus Flugzeugträger
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    und Hüpfburg.
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    (Gelächter)
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    Ich zeige es Ihnen.
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    (Gelächter)
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    (Applaus)
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    Vielleicht wissen Sie auch schon,
    warum ich mit diesem Video enden wollte.
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    Ich wollte Ihnen
    die Kids und Teenager zeigen,
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    die jeden Tag vor dem Zaun stehen.
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    Sie bejubeln jeden Start und jede Landung.
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    (Gelächter)
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    (Applaus)
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    Manchmal bin ich schon
    früh beim Distributionszentrum,
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    weil ich noch Jetlag habe,
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    also eine Stunde bevor es losgeht.
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    Da sichern sich schon die ersten Kinder
    die guten Sitze am Zaun.
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    (Gelächter)
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    Wenn man sie fragt:
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    "Was haltet ihr von den Flugzeugen?",
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    sagen sie: "Oh, das sind
    fliegende Krankenwagen!"
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    Sie verstehen die Idee.
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    Besser als die meisten Erwachsenen
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    Zurück zu meiner Frage:
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    Wer wird die bahnbrechenden
    Technologie-Unternehmen Afrikas
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    im nächsten Jahrzehnt kreieren?
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    Letztendlich kommt es auf diese Kids an.
  • 14:47 - 14:51
    Sie sind die Ingenieure
    von Ruanda und Afrika.
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    Sie sind die Ingenieure
    unserer gemeinsamen Zukunft.
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    Aber sie können diese Zukunft nur
    gestalten, wenn wir erkennen,
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    das weltverändernde Unternehmen
    in Afrika im großen Stil wachsen können,
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    dass bahnbrechende Technologien
    hier ihren Ursprung haben können.
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    Danke.
  • 15:09 - 15:12
    (Applaus)
Title:
Wie wir Drohnen nutzen, um Blut zu liefern und Leben zu retten
Speaker:
Keller Rinaudo
Description:

Keller Rinaudo möchte, dass jeder auf dieser Erde Zugang zu einer Standard-Gesundheitsversorgung hat, egal, wie schwer es ist, ihn zu erreichen. Mit seinem Start-up Unternehmen Zipline hat Rinaudo das weltweit erste Drohen-Auslieferungssystem geschaffen, das auf nationaler Ebene operiert. Es transportiert Blutkonserven sowie Plasma zu abgelegenen Krankenhäusern in Ostafrika mit einer Flotte von elektrisch angetriebenen, autonomen Fluggeräten. Erfahren Sie, wie Rinaudo und sein Team daran arbeiten, die Logistik im Gesundheitswesen weltweit zu transformieren -- und dabei auch gleichzeitig die Ingenieure der nächsten Generation inspiriert.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:30

German subtitles

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