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Die neue Bionik – lasst uns laufen, rennen und tanzen

  • 0:01 - 0:04
    Indem sie mit der Lupe der Wissenschaft
  • 0:04 - 0:07
    tief in die Natur blicken,
  • 0:07 - 0:11
    extrahieren die Designer Prinzipien,
    Prozesse und Materialien,
  • 0:11 - 0:14
    die die Grundlage
    der Designmethodik bilden.
  • 0:15 - 0:20
    Von synthetischen Konstrukten,
    die biologischen Materialien ähneln,
  • 0:20 - 0:24
    zu computergestützten Methoden,
    die neuronale Prozesse nachahmen,
  • 0:24 - 0:26
    treibt die Natur Design an.
  • 0:27 - 0:30
    Design treibt auch die Natur voran.
  • 0:30 - 0:34
    In der Genetik, der regenerativen Medizin
    und der synthetischen Biologie
  • 0:34 - 0:37
    entwickeln Designer neue Technologien,
  • 0:37 - 0:40
    die von der Natur nicht vorhergesehen
    oder erwartet wurden.
  • 0:41 - 0:47
    Bionik erforscht das Zusammenspiel
    von Biologie und Design.
  • 0:47 - 0:50
    Wie Sie sehen, sind meine Beine bionisch.
  • 0:51 - 0:57
    Heute werde ich menschliche Geschichten
    über die bionische Integration erzählen,
  • 0:57 - 1:02
    wie Elektromechanik, die am Körper
    befestigt und in ihn implantiert wird,
  • 1:02 - 1:07
    die Lücke zwischen Behinderung
    und Befähigung,
  • 1:07 - 1:12
    zwischen menschlicher Einschränkung
    und menschlichem Potential überbrückt.
  • 1:13 - 1:15
    Bionik hat meine Körperlichkeit definiert.
  • 1:16 - 1:19
    Im Jahr 1982 wurden
    mir beide Beine amputiert
  • 1:19 - 1:21
    aufgrund von Erfrierungen
  • 1:21 - 1:23
    nach einem Bergsteigerunfall.
  • 1:24 - 1:28
    Zu dieser Zeit sah ich meinen Körper
    nicht als kaputt an.
  • 1:28 - 1:33
    Ich dachte mir, dass ein Mensch
    niemals "kaputt" sein kann.
  • 1:34 - 1:36
    Technologie ist kaputt.
  • 1:36 - 1:39
    Technologie ist unzureichend.
  • 1:40 - 1:44
    Diese einfache, aber mächtige Idee
    war ein Ruf zu den Waffen,
  • 1:44 - 1:49
    um die Technologie für die Eliminierung
    meiner eigenen Behinderung
  • 1:49 - 1:52
    und letztlich die Behinderung
    anderer voranzutreiben.
  • 1:52 - 1:56
    Ich begann mit der Entwicklung
    spezialisierter Gliedmaßen,
  • 1:56 - 1:58
    die mir die Rückkehr in die vertikale Welt
  • 1:58 - 2:00
    des Fels- und Eiskletterns erlaubten.
  • 2:00 - 2:04
    Ich erkannte schnell, dass der künstliche
    Teil meines Körpers formbar ist;
  • 2:04 - 2:08
    in der Lage, jede Form
    und jede Funktion anzunehmen --
  • 2:08 - 2:12
    ein leeres Blatt, für das man
    vielleicht Strukturen schaffen könnte,
  • 2:12 - 2:17
    die über biologische
    Fähigkeiten hinausgehen.
  • 2:17 - 2:19
    Ich machte meine Körpergröße justierbar.
  • 2:19 - 2:22
    Ich konnte nur 1,50 m sein
    oder so groß, wie ich wollte.
  • 2:22 - 2:24
    (Lachen)
  • 2:24 - 2:28
    Wenn ich mich schlecht
    und unsicher fühlte,
  • 2:28 - 2:30
    würde ich meine Größe erhöhen.
  • 2:30 - 2:31
    (Lachen)
  • 2:31 - 2:34
    Aber wenn ich mich
    selbstsicher und gut fühlte,
  • 2:34 - 2:38
    reduzierte ich meine Größe,
    um der Konkurrenz eine Chance zu geben.
  • 2:38 - 2:39
    (Lachen)
  • 2:39 - 2:41
    (Beifall)
  • 2:41 - 2:45
    Schmalkantige Füße erlaubten mir,
    steile Felsspalten zu besteigen,
  • 2:45 - 2:47
    in die der menschliche Fuß
    nicht eindringen konnte,
  • 2:47 - 2:52
    und stachlige Füße ermöglichten es mir,
    an senkrechten Eiswänden zu klettern,
  • 2:52 - 2:55
    ohne jemals Muskelermüdung zu spüren.
  • 2:55 - 2:57
    Durch technologische Innovation
  • 2:57 - 3:00
    kehrte ich stärker und besser
    zu meinem Sport zurück.
  • 3:00 - 3:03
    Technik hatte meine Behinderung beseitigt
  • 3:03 - 3:05
    und mir neue Fähigkeiten
    beim Klettern verschafft.
  • 3:05 - 3:09
    Damals stellte ich mir eine Zukunft vor,
    in der eine fortschrittliche Technologie
  • 3:09 - 3:11
    die Welt von Behinderung befreien könnte.
  • 3:11 - 3:13
    Eine Welt, in der Sehbehinderte
  • 3:13 - 3:16
    durch neurale Implantate sehen können,
  • 3:16 - 3:19
    wo der Gelähmte
    dank Exoskeletten gehen kann.
  • 3:21 - 3:23
    Leider ist Behinderung
    wegen mangelnder Technologie
  • 3:23 - 3:25
    weit verbreitet.
  • 3:25 - 3:28
    Diesem Mann fehlen drei Gliedmaßen.
  • 3:28 - 3:32
    Dank der aktuellen Technologie
    ist er aus dem Rollstuhl raus,
  • 3:32 - 3:35
    doch wir müssen
    in der Bionik besser werden,
  • 3:35 - 3:38
    um Person mit solchen Verletzungen
  • 3:38 - 3:41
    vollständige Rehabilitation zu ermöglchen.
  • 3:42 - 3:45
    Am MIT Media Lab gründeten wir
    das Zentrum für Extreme Bionik.
  • 3:45 - 3:50
    Die Mission des Zentrums ist es,
    Grundlagenforschung zu betreiben
  • 3:50 - 3:52
    und technische Fähigkeiten zu entwickeln,
  • 3:52 - 3:56
    die die biomechanische
    und regenerative Reparatur von Menschen
  • 3:56 - 4:01
    über eine breite Palette von
    Gehirn- und Körperbehinderungen erlauben.
  • 4:02 - 4:05
    Heute erzähle ich Ihnen,
    wie meine Beine funktionieren,
  • 4:05 - 4:09
    als Beispiel für dieses Zentrum.
  • 4:09 - 4:11
    Ich habe mir gestern Abend
    die Beine rasiert,
  • 4:11 - 4:13
    weil ich wusste,
    dass ich sie vorführen würde.
  • 4:13 - 4:14
    (Lachen)
  • 4:14 - 4:17
    Bionik beinhaltet die Konstruktion
    extremer Schnittstellen.
  • 4:17 - 4:21
    In meinen bionischen Gliedern
    gibt es drei extreme Schnittstellen:
  • 4:21 - 4:25
    mechanisch, wie meine Beine
    am Körper befestigt sind;
  • 4:25 - 4:28
    dynamisch, wie sie sich
    wie Fleisch und Knochen bewegen;
  • 4:28 - 4:31
    und elektrisch, wie sie mit meinem
    Nervensystem kommunizieren.
  • 4:31 - 4:33
    Ich beginne mit der
    mechanischen Schnittstelle.
  • 4:34 - 4:37
    Designer verstehen immer noch nicht,
  • 4:37 - 4:40
    wie man Geräte mechanisch
    am Körper anbringt.
  • 4:41 - 4:43
    Es ist bemerkenswert für mich,
  • 4:43 - 4:48
    dass eine der ältesten Technologien
    der menschlichen Geschichte, der Schuh,
  • 4:48 - 4:51
    uns auch heute noch Blasen verursacht.
  • 4:51 - 4:53
    Wie kann das sein?
  • 4:53 - 4:56
    Wir haben keine Ahnung,
    wie man Dinge an unserem Körper anbringt.
  • 4:56 - 4:59
    Dies ist die wunderschön
    lyrische Designarbeit
  • 4:59 - 5:02
    von Professor Neri Oxman
    vom MIT Media Lab,
  • 5:02 - 5:05
    die räumlich variierende
    exoskeletale Impedanzen zeigt,
  • 5:05 - 5:09
    hier veranschaulicht durch Farbvariation
    in diesem 3D-gedruckten Modell.
  • 5:10 - 5:14
    Stellen Sie sich eine Zukunft vor,
    in der Kleidung steif und weich ist,
  • 5:14 - 5:18
    wo und wann Sie es für optimale
    Unterstützung und Flexibilität brauchen,
  • 5:18 - 5:20
    ohne jemals unbequem zu sein.
  • 5:20 - 5:24
    Meine bionischen Gliedmaßen
    sind an meinem biologischen Körper
  • 5:24 - 5:28
    über synthetische Häute
    mit variierender Steifheit befestigt,
  • 5:28 - 5:31
    die die Biomechanik meines
    darunter liegenden Gewebes widerspiegeln.
  • 5:32 - 5:35
    Um diese Spiegelung zu erreichen,
    entwickelten wir zuerst
  • 5:35 - 5:37
    ein mathematisches Modell meines Beines.
  • 5:37 - 5:40
    Dabei verwendeten wir
    Bildgebungsverfahren wie MRT,
  • 5:40 - 5:42
    um in meinen Körper zu schauen,
  • 5:42 - 5:46
    um die Geometrien und Positionen
    verschiedener Gewebe herauszufinden.
  • 5:46 - 5:48
    Wir nahmen auch Roboterwerkzeuge --
  • 5:48 - 5:52
    hier ein Kreis von 14 Aktuatoren,
    der um das biologische Bein geht.
  • 5:53 - 5:56
    Die Aktuatoren kommen herein,
    finden die Oberfläche des Beines,
  • 5:56 - 5:58
    messen sein unbelastete Form,
  • 5:58 - 6:00
    und dann drücken sie auf die Gewebe,
  • 6:00 - 6:03
    um die Nachgiebigkeit des Gewebes
    an jedem anatomischen Punkt zu messen.
  • 6:04 - 6:06
    Wir kombinieren diese Bild-
    und Roboterdaten,
  • 6:06 - 6:09
    um eine mathematische Beschreibung
    meines biologischen Beins zu erstellen.
  • 6:09 - 6:11
    Sie sehen die Punkte, oder Knoten?
  • 6:11 - 6:14
    Jeder Knoten hat eine Farbe,
    die die Gewebenachgiebigkeit darstellt.
  • 6:14 - 6:18
    Wir rechnen die Daten dann um,
    in das Design der synthetischen Haut,
  • 6:18 - 6:20
    das Sie rechts sehen.
  • 6:20 - 6:22
    Wir haben als Optimum gefunden:
  • 6:22 - 6:26
    wo der Körper steif ist,
    sollte die synthetische Haut weich sein,
  • 6:26 - 6:29
    wo der Körper weich ist,
    ist die synthetische Haut steif,
  • 6:29 - 6:32
    und diese Spiegelung
    erfolgt für jede Gewebenachgiebigkeit.
  • 6:32 - 6:36
    Mit diesem Rahmenwerk haben wir
    bionische Gliedmaßen hergestellt,
  • 6:36 - 6:39
    die die bequemsten Gliedmaßen sind,
    die ich je getragen habe.
  • 6:39 - 6:45
    In der Zukunft werden unsere Kleidung,
    unsere Schuhe, Zahnspangen und Prothesen
  • 6:45 - 6:49
    nicht mehr mit handwerklichen Strategien
    entworfen und hergestellt,
  • 6:49 - 6:52
    sondern mit datengesteuerten
    quantitativen Verfahren.
  • 6:52 - 6:56
    In dieser Zukunft werden unsere Schuhe
    keine Blasen mehr verursachen.
  • 6:57 - 7:00
    Wir integrieren auch "fühlende"
    und intelligente Materialien
  • 7:00 - 7:02
    in die synthetischen Häute.
  • 7:02 - 7:06
    Dieses Material hier hat
    SRI International, California entwickelt.
  • 7:06 - 7:09
    Unter elektrostatischem Effekt
    ändert es seine Steifigkeit.
  • 7:09 - 7:13
    Ohne Spannung ist das Material biegsam,
  • 7:13 - 7:14
    es ist weich wie Papier.
  • 7:14 - 7:17
    Dann wird die Taste gedrückt,
    eine Spannung angelegt,
  • 7:17 - 7:19
    und es wird steif wie ein Brett.
  • 7:19 - 7:21
    (Klopfgeräusche)
  • 7:22 - 7:25
    Wir betten dieses Material
    in die synthetische Haut ein,
  • 7:25 - 7:27
    die mein bionisches Bein
    an meinem Körper befestigt.
  • 7:28 - 7:30
    Wenn ich hier gehe, ist es ohne Spannung.
  • 7:30 - 7:33
    Meine Schnittstelle
    ist weich und nachgiebig.
  • 7:33 - 7:36
    Die Taste wird gedrückt,
    Spannung angelegt, und es versteift
  • 7:36 - 7:39
    und bietet mir eine größere Kontrolle
    über das bionischen Bein.
  • 7:39 - 7:41
    Wir bauen auch Exoskelette.
  • 7:41 - 7:44
    Dieses Exoskelett wird steif und weich
  • 7:44 - 7:47
    in den richtigen Bereichen des Laufzyklus,
  • 7:47 - 7:51
    um die Gelenke vor starken Schlägen
    und Abnutzung zu schützen.
  • 7:51 - 7:54
    In der Zukunft tragen wir alle Exoskelette
  • 7:54 - 7:56
    bei gewöhnlichen Aktivitäten wie Laufen.
  • 7:57 - 7:58
    Weiter, dynamische Schnittstelle.
  • 7:58 - 8:02
    Warum bewegen sich meine bionischen Beine
    wie Fleisch und Knochen?
  • 8:02 - 8:06
    In meinem MIT-Labor untersuchen wir,
    wie Menschen mit normaler Physiologie
  • 8:06 - 8:07
    stehen, laufen und rennen.
  • 8:07 - 8:09
    Was tun die Muskeln
  • 8:09 - 8:11
    und wie werden sie
    vom Rückenmark kontrolliert?
  • 8:12 - 8:14
    Aus dieser Grundlagenforschung
    resultiert, was wir bauen.
  • 8:14 - 8:17
    Wir bauen bionische Knöchel,
    Knie und Hüften.
  • 8:17 - 8:19
    Wir bauen Körperteile von Grund auf.
  • 8:20 - 8:23
    Die bionischen Gliedmaßen,
    die ich trage, heißen BiOMs.
  • 8:23 - 8:27
    Die haben fast 1.000 Patienten erhalten,
  • 8:27 - 8:30
    davon 400 verwundete US-Soldaten.
  • 8:30 - 8:31
    Wie funktioniert es?
  • 8:31 - 8:33
    Unter Computerkontrolle steuert das System
  • 8:33 - 8:35
    beim Fersenauftritt die Steifheit,
  • 8:35 - 8:38
    um den Schock für das auf
    den Boden auftreffende Bein zu dämpfen.
  • 8:38 - 8:42
    In der Mitte der Bewegung
    gibt das bionische Bein hohe Kräfte ab,
  • 8:42 - 8:45
    um die Person in den Schritt zu heben,
  • 8:45 - 8:48
    vergleichbar mit der Arbeit
    der Muskeln in der Wade.
  • 8:49 - 8:53
    Dieser bionische Antrieb
    ist klinisch sehr wichtig für Patienten.
  • 8:53 - 8:56
    Links sehen Sie das bionische Gerät,
    getragen von einer Dame,
  • 8:56 - 8:59
    rechts die gleiche Dame
    mit einem passiven Gerät,
  • 8:59 - 9:02
    das normale Muskeln nicht nachahmen kann.
  • 9:02 - 9:05
    Das ermöglicht ihr, etwas zu tun,
    was jeder tun können sollte:
  • 9:05 - 9:07
    die Treppen zu Hause zu benutzen.
  • 9:08 - 9:11
    Die Bionik erlaubt auch
    außergewöhnliche athletische Leistungen.
  • 9:11 - 9:14
    Hier läuft ein Herr
    einen steinigen Weg hinauf.
  • 9:16 - 9:19
    Das ist Steve Martin --
    nicht der Komiker --
  • 9:19 - 9:22
    der bei einer Bombenexplosion
    in Afghanistan seine Beine verlor.
  • 9:22 - 9:27
    Wir bauen auch Exoskelette
    nach denselben Prinzipien auf,
  • 9:27 - 9:29
    die sich um das biologische Bein ranken.
  • 9:30 - 9:36
    Dieser Herr hat keine Beinleiden,
    keine Behinderung.
  • 9:36 - 9:38
    Er hat eine normale Physiologie,
  • 9:38 - 9:42
    also üben diese Exoskelette muskelähnliche
    Drehmomente und Kräfte aus,
  • 9:42 - 9:46
    sodass seine eigenen Muskeln
    diese Kräfte nicht leisten müssen.
  • 9:47 - 9:52
    Dies ist das erste Exoskelett der Welt,
    das menschliches Gehen verbessert.
  • 9:53 - 9:55
    Es reduziert den Kraftaufwand erheblich.
  • 9:56 - 9:58
    Die Verstärkung ist so grundlegend,
  • 9:58 - 10:02
    dass wenn eine normale, gesunde Person
    das Gerät für 40 Minuten trägt
  • 10:02 - 10:03
    und dann ablegt,
  • 10:03 - 10:08
    sich ihre eigenen biologischen Beine
    lächerlich schwer und unbeholfen anfühlen.
  • 10:08 - 10:12
    Wir Stehen am Anfang des Zeitalters,
    in dem Maschinen an unseren Körpern
  • 10:12 - 10:15
    uns stärker, schneller
    und effizienter machen werden.
  • 10:16 - 10:18
    Weiter zur elektrischen Schnittstelle:
  • 10:18 - 10:21
    Wie kommunizieren meine bionischen Beine
    mit meinem Nervensystem?
  • 10:21 - 10:23
    Über meinen Stumpf verteilt
    sind Elektroden,
  • 10:23 - 10:25
    die den elektrischen Puls
    meiner Muskeln messen.
  • 10:25 - 10:27
    Das wird dem bionischen Bein mitgeteilt.
  • 10:27 - 10:30
    Wenn ich also daran denke,
    mein Phantombein zu bewegen,
  • 10:30 - 10:33
    verfolgt der Roboter
    diese Bewegungswünsche.
  • 10:34 - 10:38
    Dieses Diagramm zeigt das Prinzip,
    wie das bionische Bein kontrolliert wird.
  • 10:39 - 10:41
    Wir modellieren also
    das fehlende biologische Bein,
  • 10:41 - 10:44
    und wir entdeckten,
    welche Reflexe auftraten,
  • 10:44 - 10:47
    wie die Reflexe des Rückenmarks
    die Muskeln steuern.
  • 10:47 - 10:52
    Diese Fähigkeit ist eingebettet
    in den Chips des bionischen Beins.
  • 10:53 - 10:57
    Was wir also getan haben, ist,
    dass wir die Empfindlichkeit des Reflexes,
  • 10:57 - 11:00
    des modellierten Wirbelsäulenreflexes,
    mit dem neuralen Signal modulieren.
  • 11:00 - 11:04
    Wenn ich also die Muskeln
    in meinem Stumpf entspanne,
  • 11:04 - 11:06
    bekomme ich sehr wenig
    Drehmoment und Kraft,
  • 11:06 - 11:10
    aber je mehr ich meine Muskeln anstrenge,
    desto mehr Drehmoment bekomme ich,
  • 11:10 - 11:12
    und ich kann sogar rennen.
  • 11:12 - 11:15
    Das war die erste Demonstration
    eines laufenden Gangs
  • 11:15 - 11:18
    unter neuronalem Kommando.
    Fühlt sich großartig an.
  • 11:18 - 11:21
    (Beifall)
  • 11:24 - 11:26
    Wir wollen einen Schritt weiter gehen.
  • 11:26 - 11:29
    Wir wollen die Schleife
  • 11:29 - 11:32
    zwischen dem menschlichen
    und dem bionischen Bein schließen.
  • 11:32 - 11:34
    Wir machen Experimente,
  • 11:34 - 11:36
    wo wir durchtrennte Nerven durch Kanäle
  • 11:36 - 11:38
    oder Mikrokanal-Arrays wachsen lassen.
  • 11:38 - 11:40
    Auf der anderen Seite des Kanals
  • 11:40 - 11:42
    verbindet sich der Nerv mit Zellen,
  • 11:42 - 11:44
    Hautzellen und Muskelzellen.
  • 11:45 - 11:49
    In den Motorik-Kanälen spüren wir,
    wie sich die Person bewegen möchte.
  • 11:49 - 11:52
    Das kann drahtlos an
    das bionische Bein gesendet werden.
  • 11:52 - 11:56
    Dann können [sensorische Informationen]
    über die bionischen Gliedmaßen
  • 11:56 - 11:59
    zu Stimulationen in benachbarten
    Kanälen umgewandelt werden,
  • 11:59 - 12:00
    den sensorischen Kanälen.
  • 12:00 - 12:04
    Wenn das vollständig entwickelt
    und für den Einsatz am Menschen reif ist,
  • 12:04 - 12:07
    haben Personen wie ich
    synthetische Gliedmaßen,
  • 12:07 - 12:10
    die sich nicht nur
    wie Fleisch und Knochen bewegen,
  • 12:10 - 12:13
    sondern sich tatsächlich
    wie Fleisch und Knochen anfühlen.
  • 12:14 - 12:16
    Dieses Video zeigt Lisa Mallette,
  • 12:16 - 12:19
    kurz nachdem sie mit zwei
    bionischen Beinen ausgestattet wurde.
  • 12:19 - 12:23
    Die Bionik macht einen großen Unterschied
    im Leben der Menschen.
  • 12:23 - 12:25
    (Video) Lisa Mallette: Oh mein Gott.
  • 12:28 - 12:31
    LM: Oh Gott, ich kann es nicht glauben!
  • 12:31 - 12:32
    (Video) (Gelächter)
  • 12:32 - 12:35
    LM: Es ist, als hätte ich
    ein richtiges Bein!
  • 12:37 - 12:39
    Frau: Jetzt fang nicht an zu rennen.
  • 12:39 - 12:42
    Mann: Jetzt dreh dich um
    und mach dasselbe beim Hochlaufen,
  • 12:42 - 12:45
    aber geh auf die Ferse bis zu den Zehen,
    als würdest du auf ebenem Boden gehen.
  • 12:45 - 12:47
    Versuche, den Hügel hinauf zu gehen.
  • 12:49 - 12:52
    LM: Oh mein Gott.
  • 12:52 - 12:53
    Mann: Drückt es dich hoch?
  • 12:53 - 12:58
    LM: Ja! Ich bin nicht einmal --
    ich kann es nicht einmal beschreiben.
  • 12:58 - 13:00
    Mann: Es drückt dich hoch.
  • 13:01 - 13:03
    Hugh Herr: Nächste Woche
    besuche ich das Zentrum --
  • 13:03 - 13:05
    Vielen Dank. Vielen Dank.
  • 13:05 - 13:08
    (Beifall)
  • 13:08 - 13:09
    Vielen Dank.
  • 13:09 - 13:13
    Nächste Woche besuche ich das Zentrum
    für Medicare- und Medicaid-Dienste,
  • 13:13 - 13:16
    und ich werde versuchen,
    CMS zu überzeugen,
  • 13:16 - 13:18
    angemessene Codes und Preise zu gewähren,
  • 13:18 - 13:22
    damit diese Technologie den Patienten
    zur Verfügung gestellt werden kann,
  • 13:22 - 13:23
    die sie brauchen.
  • 13:23 - 13:24
    Vielen Dank.
  • 13:24 - 13:27
    (Beifall)
  • 13:28 - 13:32
    Es ist kaum bekannt, aber mehr als
    die Hälfte der Weltbevölkerung leidet
  • 13:32 - 13:37
    an Formen von kognitiven, emotionalen,
    sensorischen oder motorischen Defekten,
  • 13:37 - 13:41
    und aufgrund schlechter Technologie
    führen Defekte zu oft zu Behinderung
  • 13:41 - 13:43
    und einer schlechteren Lebensqualität.
  • 13:43 - 13:48
    Ein Minimum an physiologischen Funktionen
    sollte Teil unserer Menschenrechte sein.
  • 13:48 - 13:52
    Jede Person sollte das Recht haben,
    ein Leben ohne Behinderung zu führen,
  • 13:52 - 13:54
    wenn sie sich dafür entscheidet --
  • 13:54 - 13:57
    das Recht, ohne
    schwere Depression zu leben,
  • 13:57 - 14:00
    das Recht, eine geliebte Person zu sehen,
    im Falle von Sehbehinderten,
  • 14:00 - 14:03
    oder das Recht zu gehen oder zu tanzen,
  • 14:03 - 14:05
    im Falle von Lähmung oder Amputation.
  • 14:06 - 14:09
    Als Gesellschaft können wir
    diese Menschenrechte erreichen,
  • 14:09 - 14:15
    wenn wir die Idee akzeptieren,
    dass Menschen nicht behindert sind.
  • 14:16 - 14:18
    Eine Person kann nie kaputt sein.
  • 14:18 - 14:21
    Unsere gebaute Umwelt,
    unsere Technologien,
  • 14:21 - 14:23
    sind kaputt und behindert.
  • 14:23 - 14:26
    Wir als Menschen müssen
    unsere Grenzen nicht hinnehmen,
  • 14:26 - 14:30
    sondern können Behinderung
    durch Technologie überwinden.
  • 14:31 - 14:35
    Durch massive Fortschritte in der Bionik
    werden wir in diesem Jahrhundert
  • 14:35 - 14:39
    die technologischen Grundlagen für
    ein besseres menschliches Leben schaffen,
  • 14:39 - 14:41
    und wir werden die Behinderung beenden.
  • 14:41 - 14:45
    Ich möchte mit einer weiteren Geschichte
    enden, einer schönen Geschichte.
  • 14:46 - 14:48
    Die Geschichte von Adrianne Haslet-Davis.
  • 14:48 - 14:52
    Adrianne verlor ihr linkes Bein
    beim Bostoner Terroranschlag.
  • 14:53 - 14:57
    Ich traf Adrianne, wie dieses Foto zeigt,
    im Spaulding Rehabilitation Hospital.
  • 14:57 - 14:59
    Adrianne ist eine Tänzerin,
    eine Turniertänzerin.
  • 14:59 - 15:02
    Adrianne atmet und lebt Tanz.
  • 15:02 - 15:05
    Es ist ihr Ausdruck und ihre Kunstform.
  • 15:05 - 15:09
    Als sie im Bostoner Terroranschlag
    ihr Bein verloren hatte,
  • 15:09 - 15:11
    wollte sie natürlich
    auf die Tanzfläche zurückkehren.
  • 15:12 - 15:15
    Nachdem ich sie traf
    und in meinem Auto nach Hause fuhr,
  • 15:15 - 15:18
    dachte ich mir: Ich bin MIT-Professor.
    Ich habe Ressourcen.
  • 15:18 - 15:20
    Bauen wir ihr ein bionisches Bein,
  • 15:20 - 15:23
    das ihr ermöglicht,
    in die Welt des Tanzes zurückzukehren.
  • 15:23 - 15:27
    Ich holte MIT-Wissenschaftler
    mit Erfahrung in Prothetik,
  • 15:27 - 15:29
    Robotik, maschinellem Lernen
    und Biomechanik
  • 15:29 - 15:33
    und in einer 200-tägigen Forschungszeit
    studierten wir Tanz.
  • 15:33 - 15:37
    Wir holten Tänzer mit gesunden Beinen,
  • 15:37 - 15:40
    und studierten, wie sie sich bewegen,
  • 15:40 - 15:43
    welche Kräfte sie
    auf der Tanzfläche anwenden.
  • 15:43 - 15:45
    Wir nahmen diese Daten
  • 15:45 - 15:48
    und erarbeiteten
    die Prinzipien des Tanzes,
  • 15:49 - 15:50
    reflexive Tanzfähigkeit,
  • 15:50 - 15:54
    und wir haben diese Intelligenz
    in die bionische Prothese eingebettet.
  • 15:54 - 15:58
    Bionik geht nicht nur darum,
    Menschen stärker und schneller zu machen.
  • 15:58 - 16:03
    Unser Ausdruck, unsere Menschlichkeit
    kann in Elektromechanik eingebaut werden.
  • 16:04 - 16:09
    Es waren 3,5 Sekunden zwischen den
    Explosionen im Bostoner Terroranschlag.
  • 16:10 - 16:15
    In 3,5 Sekunden nahmen die Verbrecher
    und Feiglinge Adrianne von der Tanzfläche.
  • 16:16 - 16:18
    In 200 Tagen haben wir sie zurückgestellt.
  • 16:18 - 16:23
    Wir lassen uns durch Gewalttaten
    nicht einschüchtern, in die Knie zwingen,
  • 16:23 - 16:25
    erniedrigen, erobern oder stoppen.
  • 16:25 - 16:32
    (Beifall)
  • 16:33 - 16:38
    Meine Damen und Herren, erlauben Sie mir,
    Ihnen Adrianne Haslet-Davis vorzustellen,
  • 16:38 - 16:40
    im ersten Auftritt seit dem Anschlag.
  • 16:40 - 16:43
    Sie tanzt mit Christian Lightner.
  • 16:43 - 16:46
    (Beifall)
  • 16:54 - 16:57
    (Musik: "Ring My Bell"
    gespielt von Enrique Iglesias)
  • 17:39 - 17:42
    (Beifall)
  • 18:10 - 18:13
    Meine Damen und Herren,
    Mitglieder des Forscherteams:
  • 18:13 - 18:15
    Elliott Rouse
  • 18:15 - 18:17
    und Nathan Villagaray-Carski.
  • 18:18 - 18:20
    Elliott und Nathan.
  • 18:20 - 18:23
    (Beifall)
Title:
Die neue Bionik – lasst uns laufen, rennen und tanzen
Speaker:
Hugh Herr
Description:

Hugh Herr baut gerade die nächste Generation von bionischen Gliedmaßen, Roboter-Prothesen, inspiriert von den Designs der Natur. Herr verlor beide Beine in einem Kletterunfall vor 30 Jahren; jetzt, als Leiter der MIT Media Lab Biomechatronik-Gruppe, zeigt er seine unglaubliche Technologie in einem Vortrag, der sowohl technisch als auch sehr persönlich ist — mit Hilfe von Turniertänzerin Adrianne Haslet-Davis, die ihr linkes Bein 2013 beim Boston Marathon Anschlag verlor und jetzt zum ersten Mal seitdem auf der TED Bühne tanzt.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
19:00
  • Ich bearbeite gerade ein Video, wo dieser Vortrag auch vorkommt, und habe nach dem Titel geschaut. Da steht bisher noch "Hugh Herr" das habt ihr wahrscheinlich nur als Platzhalter dringelassen. Ich habe für das "Years in Ideas"-Video diese Übersetung gewählt: "Die neue Bionik – lasst uns laufen, rennen und tanzen". Vielleicht wollt ihr das ja übernehmen.
    LG, Anlu

German subtitles

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