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Jung sein und etwas bewirken

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    Meine Mutter ist
    eine starke schwarze Frau,
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    die ihre Kinder zu derselben Stärke
    und Selbstvertrauen erzog.
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    Diese Mentalität
    wurde durch eine einzelne Wand
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    in unserer 2-Zimmer-Wohnung
    auf der Südseite Chicagos verkörpert.
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    Dort hingen zwei Bilder:
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    Ein überlebensgroßes Foto
    von meinen Geschwistern und mir,
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    das andere war ein Foto
    von meiner Mutter mit zwölf Jahren
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    wie sie in die Augen
    von Dr. Martin Luther King Jr. blickte.
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    In jüngeren Jahren stand ich
    oft auf meinen Zehenspitzen,
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    starrte das Foto an,
    schloss meine Augen
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    und stellte mir vor, dass ich es wäre,
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    die hoch zu dem Mann blickt,
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    der die Bürgerrechtsbewegung
    revolutionierte,
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    auf Washington marschierte
    und eine Generation wandelte
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    mit seinen Worten: "Ich habe einen Traum."
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    Aber ich lernte ihn kennen.
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    Natürlich nicht Dr. King,
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    aber ich traf einen Mann
    namens Dr. Vincent Harding.
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    Seit dem ersten Tag
    arbeitete er mit Dr. King
  • 0:50 - 0:53
    und hat sogar einige seiner
    berühmtesten Reden verfasst.
  • 0:53 - 0:56
    Für mich als Kind war das
    ein wirklich wichtiger Moment,
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    da ich erstmals verstand,
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    dass es nicht nur Dr. King war,
    der diese Revolution anführte,
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    sondern er war von einer Bewegung
    aus anonymen Außergewöhnlichen umgeben.
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    Anonyme Außergewöhnliche sind Menschen,
    die selbstlos und tatkräftig
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    für das arbeiten, woran sie glauben.
  • 1:13 - 1:15
    Sie sind motiviert
    aufgrund ihrer Überzeugung
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    und nicht durch Anerkennung.
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    Ich habe lange gebraucht,
    diesen Moment zu verstehen;
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    bis ich älter war.
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    Wie gesagt, wuchs ich in Chicago auf.
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    Ich wuchs in einer rauen,
    armen Nachbarschaft auf,
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    was mich als Kind nicht weiter störte,
  • 1:26 - 1:29
    weil ich buchstäblich
    die beste Familie der Welt habe.
  • 1:29 - 1:32
    Doch in meiner Kindheit
    hatte ich mit zwei Dingen zu kämpfen:
  • 1:32 - 1:35
    Erstens, dass mein Vater
    schon immer krank gewesen war.
  • 1:35 - 1:37
    Er leidet an Parkinson und Pankreatitis.
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    Als Kind war es für mich sehr schwer,
    meinen Helden in so viel Schmerz zu sehen.
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    Das andere Problem hatte mit mir zu tun.
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    Man könnte sagen,
    ich hatte eine Identitätskrise.
  • 1:48 - 1:50
    Ich musste während meiner Schulzeit
    viermal umziehen.
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    Im ersten High-School-Jahr ging ich
    auf eine extrem rassistische Schule.
  • 1:53 - 1:56
    Die Kinder waren so gemein,
    gaben uns Hassbriefe,
  • 1:56 - 1:58
    schrieben Furchtbares auf unsere Spinde.
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    Ich bin gemischtrassig und sie sagten mir:
  • 2:00 - 2:03
    "Du kannst nicht beides sein.
    Du musst wählen: Schwarz oder Weiß."
  • 2:03 - 2:05
    Letztlich lehnte ich beides ab.
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    Als ich 2008 in der zwölften Klasse war,
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    war es plötzlich cool
    von gemischter Herkunft zu sein.
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    "Natalie, jetzt ist es okay,
    dich zu mögen.
  • 2:12 - 2:13
    Jetzt bist du schön."
  • 2:13 - 2:15
    Ich hatte damit abgeschlossen.
  • 2:15 - 2:18
    Mir war es egal, was andere denken.
  • 2:18 - 2:20
    Ich wollte einfach schnell
    meine Kurse abschließen,
  • 2:20 - 2:23
    egal an welcher Schule,
    und meinen Abschluss machen.
  • 2:23 - 2:28
    Erst als ich siebzehn war und den Film
    namens "Invisible Children" sah,
  • 2:28 - 2:30
    passierte etwas.
  • 2:31 - 2:33
    Kindersoldaten.
  • 2:33 - 2:35
    So junge Kinder wie meine Neffen,
  • 2:35 - 2:38
    die verschleppt und mit einer AK47
    ausgerüstet werden
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    und gezwungen werden zu töten.
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    Sie sind sogar oft dazu gezwungen
    ihre eigenen Eltern umzubringen
  • 2:43 - 2:44
    und die eigenen Geschwister.
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    Eine Rebellenarmee, die Massenmord begeht
  • 2:47 - 2:49
    aus keinem politischen
    oder religiösem Grund,
  • 2:49 - 2:50
    einfach so.
  • 2:51 - 2:53
    25 Jahre.
  • 2:53 - 2:56
    25 Jahre dauert dieser Konflikt schon an.
  • 2:56 - 2:57
    Ich bin zwanzig Jahre alt,
  • 2:57 - 3:00
    dieser Konflikt ist also
    fünf Jahre älter als ich.
  • 3:00 - 3:02
    Ein Mann,
  • 3:02 - 3:05
    ein Mann mit einer charismatischen Stimme
  • 3:05 - 3:07
    hat diese Sache angefangen.
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    Sein Name ist Joseph Kony.
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    Als ich diesen FIlm sah, geschah etwas.
  • 3:11 - 3:14
    Etwas regte sich in mir.
  • 3:14 - 3:18
    Ich wusste nicht,
    ob es Wut oder Mitleid war
  • 3:18 - 3:19
    oder ob ich mich schuldig fühlte,
  • 3:19 - 3:23
    da ich von dem 25-jährigem Krieg
    das erste Mal hörte.
  • 3:23 - 3:24
    Ich konnte es nicht benennen.
  • 3:24 - 3:26
    Mir war klar, ich musste handeln.
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    Ich fragte mich:
  • 3:27 - 3:28
    "Was soll ich tun?
  • 3:28 - 3:31
    Was kann eine 17-Jährige tun?
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    Ihr müsst mir da was geben."
  • 3:33 - 3:34
    Und sie gaben mir etwas.
  • 3:34 - 3:37
    Die Gründer und Regisseure
    von Invisible Children sagten,
  • 3:37 - 3:38
    es gäbe den Gesetzesentwurf.
  • 3:38 - 3:41
    Wenn er verabschiedet würde,
    passiere Folgendes:
  • 3:41 - 3:43
    Man könnte Joseph Kony
  • 3:43 - 3:45
    und die Anführer
    der Rebellenarmee verhaften.
  • 3:45 - 3:48
    Es würde Mittel für den Wiederaufbau
    der Regionen bereitstellen,
  • 3:48 - 3:51
    die durch 25 Jahre Krieg
    verwüstetet wurden.
  • 3:51 - 3:53
    Ich sagte: "Abgemacht, lasst mich daran.
  • 3:53 - 3:56
    Ich schwöre wirklich alles zu geben,
    um das zu ermöglichen."
  • 3:56 - 4:01
    Ich und 99 weitere idealistische
    18- bis 29-Jährige stiegen in den Flieger,
  • 4:01 - 4:04
    um in San Diego bei Invisible Children
    als Praktikanten zu arbeiten.
  • 4:04 - 4:07
    Ich verschob meine College Pläne.
    Wir wurden dafür nicht bezahlt.
  • 4:07 - 4:11
    Sie können mich unverantwortlich
    oder verrückt nennen -- wie meine Eltern.
  • 4:11 - 4:14
    Nicht zu gehen, wäre
    für uns verrückt gewesen.
  • 4:14 - 4:16
    Wir alle fühlten diese Eile.
  • 4:16 - 4:20
    Wir würden alles Mögliche tun, dass
    dieser Gesetzesentwurf in Kraft tritt.
  • 4:20 - 4:22
    Man gab uns unsere erste Aufgabe:
  • 4:22 - 4:23
    Wir sollten einen Event planen
  • 4:23 - 4:26
    "Die Rettung von Joseph Konys
    Kindersoldaten",
  • 4:26 - 4:29
    bei dem in hundert Städten weltweit
    die Leute zusammen kommen,
  • 4:29 - 4:32
    sich im Stadtzentrum versammeln,
    bis Prominente oder Politiker kommen
  • 4:32 - 4:35
    und im Namen der Kindersoldaten
    ihre Stimme benutzen.
  • 4:35 - 4:38
    Nach diesem Punkt galt
    die Stadt als "gerettet".
  • 4:38 - 4:39
    Aber der Haken war,
  • 4:39 - 4:42
    dass wir die Städte nicht verließen,
    bis diese gerettet waren.
  • 4:42 - 4:44
    Mir wurden Chicago
    und neun andere Städte zugeteilt.
  • 4:44 - 4:46
    Ich sagte zu meinen Chefs:
  • 4:46 - 4:48
    "Wenn wir auf große Namen abzielen,
  • 4:48 - 4:50
    warum versuchen wir es nicht
    bei Oprah Winfrey?"
  • 4:50 - 4:52
    Sie meinten, ich wäre zu idealistisch.
  • 4:52 - 4:54
    Aber wir versuchten, groß zu denken.
  • 4:54 - 4:56
    Wir arbeiteten schon am Unmöglichen.
  • 4:56 - 4:59
    Warum nicht versuchen,
    noch mehr Unmögliches zu erzielen?
  • 4:59 - 5:02
    Um das zu erledigen,
    hatten wir von Januar bis April Zeit.
  • 5:02 - 5:05
    Das sind die Stunden,
    die ich mit Logistik verbrachte,
  • 5:05 - 5:08
    von Genehmigungen einholen
    bis die Teilnehmer versammeln
  • 5:08 - 5:11
    und die Suche nach Veranstaltungsorten.
  • 5:11 - 5:15
    Das ist die Anzahl an Ablehnungen
    von Managements der Prominenten
  • 5:15 - 5:17
    oder von Sekretären der Politiker.
  • 5:18 - 5:22
    So viel habe ich für RedBull
    und Coca-Cola light ausgegeben,
  • 5:22 - 5:24
    um bei dieser Bewegung wach zu bleiben.
  • 5:24 - 5:25
    (Lachen)
  • 5:25 - 5:27
    Sie können dazu denken, was sie wollen.
  • 5:27 - 5:30
    Das ist die Krankenhausrechnung
    für meine Niereninfektion,
  • 5:30 - 5:33
    wegen übermäßigem Koffein-Konsum
    durch diesen Event.
  • 5:33 - 5:34
    (Lachen)
  • 5:34 - 5:37
    Das waren nur einige
    der absurden Dinge, die wir taten,
  • 5:37 - 5:39
    um den Event zu veranstalten.
  • 5:39 - 5:43
    Der 21. April kam und der Event begann
    in hundert Städten weltweit.
  • 5:43 - 5:44
    Es war wunderbar.
  • 5:44 - 5:48
    Sechs Tage später waren alle Städte
    außer einer "gerettet",
  • 5:48 - 5:49
    Chicago.
  • 5:49 - 5:51
    Wir warteten also in der Stadt.
  • 5:51 - 5:54
    Die Menschen kamen weltweit,
    aus dem ganzen Land,
  • 5:54 - 5:58
    um uns zu unterstützen und ihre Stimme
    mit unseren zu verbinden.
  • 5:58 - 6:01
    Am 1. Mai versammelten
    wir uns vor Oprahs Studio.
  • 6:01 - 6:03
    Wir bekamen ihre Aufmerksamkeit.
  • 6:03 - 6:05
    Das ist ein Filmclip von
    "Together We Are Free",
  • 6:05 - 6:09
    der unsere Rettungsaktion dokumentiert
    und meinen Versuch Oprah zu erreichen.
  • 6:10 - 6:12
    (Im Video) Oprah:
    Als ich in der Früh ins Büro fuhr,
  • 6:12 - 6:15
    waren draußen viele Menschen.
    Habt ihr sie gesehen?
  • 6:15 - 6:16
    Publikum: Ja.
  • 6:16 - 6:21
    Oprah: Mit der Frage auf den Schildern,
    ob ich fünf Minuten mit ihnen reden würde.
  • 6:21 - 6:23
    Was ich gerne tat.
  • 6:23 - 6:26
    Sie sind mit der Gruppe
    genannt "Invisible Children" da
  • 6:26 - 6:28
    und ich sagte der Gruppe draußen,
  • 6:28 - 6:31
    dass ich ihnen eine Minute gäbe,
    ihren Fall darzulegen.
  • 6:31 - 6:34
    Mann 1: Oprah, vielen Dank
    für Ihre Gastfreundschaft!
  • 6:34 - 6:40
    Die Leute hier draußen hörten
    die Geschichte von dreißigtausend Kindern,
  • 6:40 - 6:43
    die von dem Rebellenführer
    namens Joseph Kony entführt wurden.
  • 6:43 - 6:48
    Und sie stehen heute hier in Solidarität,
    wie sie es seit sechs Tagen tun.
  • 6:48 - 6:52
    Hunderttausende weltweit
    machten den Anfang.
  • 6:52 - 6:55
    Heute noch fünfhundert Leute,
    die zueinanderstehen,
  • 6:55 - 6:57
    damit Sie dieses Thema weiter verbreiten
  • 6:57 - 6:59
    und wir den längsten Krieg
    in Afrika beenden können.
  • 6:59 - 7:04
    Und die Kinder retten können,
    die noch in Ostafrika Kindersoldaten sind.
  • 7:04 - 7:06
    Mann 2: Oprah, dieses Mädchen Natalie,
  • 7:06 - 7:07
    sie ist 18 Jahre alt.
  • 7:07 - 7:09
    Sie war bei uns eine Praktikantin
  • 7:09 - 7:12
    und sie sagte: "Mein großes Ziel ist,
    Oprah zu erreichen."
  • 7:12 - 7:15
    Sie versammelte 2.000 Leute am Samstag,
    aber leider regnete es.
  • 7:15 - 7:18
    Sie stand hier im Regen mit 50 Leuten.
  • 7:18 - 7:20
    Als sie hörten, sie wäre hier,
  • 7:20 - 7:21
    kamen Hunderte.
  • 7:21 - 7:23
    Hier sind Leute aus Mexiko
    und aus Australien.
  • 7:23 - 7:24
    Natalie ist achtzehn.
  • 7:24 - 7:26
    Glaubt nie, ihr wärt zu jung.
  • 7:26 - 7:28
    Ihr könnt die Welt jeden Tag verändern.
  • 7:28 - 7:30
    Beginnt jetzt, beginnt heute.
  • 7:30 - 7:33
    (Jubel und Musik)
  • 7:36 - 7:37
    Mann 1: War es das wert?
  • 7:37 - 7:40
    Menge: Ja!
  • 7:41 - 7:44
    (Jubel und Musik)
  • 7:45 - 7:48
    Menge: Natalie! Natalie! Natalie!
  • 7:50 - 7:53
    (Lied im Hintergrund)
  • 7:54 - 7:57
    Menge mehrmals: Zusammen sind wir frei!
  • 8:00 - 8:03
    (Applaus)
  • 8:04 - 8:08
    Man könnte glauben,
    dass der Moment meines Lebens,
  • 8:08 - 8:11
    dieser Höhepunkt,
    mich außergewöhnlich machte.
  • 8:11 - 8:12
    Es war ein großartiger Moment.
  • 8:12 - 8:14
    Ich war im siebten Himmel.
  • 8:14 - 8:16
    Zehn Millionen schauten
    die Oprah Winfrey Show.
  • 8:16 - 8:18
    Aber rückblickend, war das nicht alles.
  • 8:18 - 8:21
    Verstehen Sie mich nicht falsch;
    Es war ein großartiger Moment.
  • 8:21 - 8:24
    Es war für eine Woche
    ein super Facebook Profilbild.
  • 8:24 - 8:25
    (Lachen)
  • 8:25 - 8:28
    Aber ich bin auch davor schon
    außergewöhnlich gewesen
  • 8:28 - 8:29
    und ich war damit nicht alleine.
  • 8:29 - 8:32
    Obwohl meine Geschichte
    in diesem Film gezeigt wurde,
  • 8:32 - 8:35
    war ich nur eine von hundert Praktikanten,
  • 8:35 - 8:37
    die alles gegeben haben,
    um das zu ermöglichen.
  • 8:38 - 8:39
    Ich bin hier in der Luft,
  • 8:39 - 8:41
    aber der Junge, auf dem ich sitze,
  • 8:41 - 8:43
    ist mein bester Freund.
    Er heißt Johannes Oberman.
  • 8:43 - 8:46
    Johannes arbeitete mit mir
    seit Tag eins in Chicago;
  • 8:46 - 8:50
    genauso viele Stunden
    und durchgearbeitete Nächte wie ich.
  • 8:50 - 8:53
    Das Mädchen rechts,
    ihr Name ist Bethany Bylsma.
  • 8:53 - 8:55
    Bethany plante New York City und Boston.
  • 8:55 - 8:59
    Es waren die schönsten Events,
    die wir veranstalteten.
  • 8:59 - 9:01
    Das Mädchen links ist Colleen.
  • 9:01 - 9:04
    Colleen zog für drei Monate
    nach Mexiko,
  • 9:04 - 9:06
    um dort fünf Events zu planen.
  • 9:06 - 9:11
    Sie musste am Tag vor dem Event
    wegen der Schweinegrippe gehen.
  • 9:11 - 9:13
    Dann war da noch diese Familie.
  • 9:13 - 9:16
    Diese Familie konnte nicht
    zu dem Event kommen.
  • 9:16 - 9:19
    Aber sie bestellten
    hundert Pizzen für uns,
  • 9:19 - 9:22
    lieferten sie an die Ecke
    der Michigan Ave. und Randolph St.,
  • 9:22 - 9:24
    wo wir schweigend protestierten.
  • 9:24 - 9:28
    Es waren Menschen wie diese,
    die alles taten, was sie konnten,
  • 9:28 - 9:29
    zeitgleich und zielstrebig,
  • 9:29 - 9:31
    ganz egal, wer zuschaut,
  • 9:31 - 9:33
    die das alles ermöglichten.
  • 9:33 - 9:35
    Es ging nicht darum, Oprah zu erreichen.
  • 9:35 - 9:37
    Als ich von den Schultern runterkam,
  • 9:37 - 9:38
    war der Krieg nicht vorbei.
  • 9:38 - 9:40
    Es ging um den Gesetzesentwurf.
  • 9:40 - 9:42
    Oprah war nur ein Meilenstein,
    diesen umzusetzen.
  • 9:42 - 9:46
    Dieser Entwurf war das Ziel
    vom ersten Tag an.
  • 9:46 - 9:49
    Das würde uns helfen,
    den längsten Krieg Afrikas zu beenden.
  • 9:49 - 9:51
    Das brachte 100.000 Leute
  • 9:51 - 9:55
    aus der ganzen Welt
    zu dem "Rettungsevent" zusammen.
  • 9:55 - 9:57
    Und es hat sich gelohnt.
  • 9:58 - 10:00
    Zehn Tage nach unserem Auftritt bei Oprah
  • 10:00 - 10:03
    wurde der Entwurf
    in den Kongress eingebracht.
  • 10:03 - 10:04
    Ein Jahr später
  • 10:04 - 10:10
    wurde er einstimmig unterstüzt
    von 267 Kongressabgeordneten.
  • 10:10 - 10:12
    Und eine Woche danach
  • 10:12 - 10:15
    unterschrieb Präsident Obama
    unseren Gesetzesentwurf.
  • 10:15 - 10:18
    (Applaus)
  • 10:23 - 10:25
    Und keiner von uns Praktikanten
    durfte dabei sein.
  • 10:25 - 10:27
    Wir durften diesen Moment
    nicht miterleben.
  • 10:27 - 10:29
    Unsere Gründer waren dort.
  • 10:29 - 10:31
    Sie stehen hier grinsend
    ganz hinten im Bild.
  • 10:31 - 10:31
    (Lachen)
  • 10:31 - 10:35
    Aber genau in diesem Moment
    hat sich alles ausgezahlt.
  • 10:35 - 10:38
    Dafür haben 100.000
    anonyme Außergewöhnliche
  • 10:38 - 10:42
    so hart gearbeitet, um das zu realisieren.
  • 10:42 - 10:46
    Die Oprah Momente belegen,
    dass das vermeintlich Unmögliche
  • 10:46 - 10:47
    möglich sein kann.
  • 10:47 - 10:49
    Sie inspirieren uns, sie stärken uns.
  • 10:49 - 10:51
    Aber ein Moment ist noch keine Bewegung.
  • 10:51 - 10:55
    Auch viele solcher Momente hintereinander
    entfachen noch keine Bewegung.
  • 10:55 - 10:59
    Was eine Bewegung antreibt,
    sind die anonymen Außergewöhnlichen.
  • 10:59 - 11:01
    Was hat mich bei der "Rettung" angespornt?
  • 11:01 - 11:04
    Der Gedanke an die Kindersoldaten.
    Es wurde persönlich.
  • 11:04 - 11:06
    Ich konnte einmal nach Afrika fahren.
  • 11:06 - 11:08
    Ich lernte unglaubliche Leute kennen.
  • 11:08 - 11:11
    Manche Freunde erlebten den Konflikt
    ihr ganzes Leben lang.
  • 11:11 - 11:13
    Es war für mich persönlich.
  • 11:13 - 11:16
    Aber das muss nicht das sein,
    was Sie antreibt.
  • 11:16 - 11:19
    Vielleicht wollen Sie
    der nächste Shepard Fairey
  • 11:19 - 11:21
    oder die nächste J.K. Rowling werden
  • 11:21 - 11:24
    oder wer auch immer, das ist egal.
  • 11:24 - 11:27
    Egal wonach Sie streben, geben Sie alles!
  • 11:27 - 11:29
    Nicht wegen Ruhm oder Reichtum,
  • 11:29 - 11:31
    sondern weil es das ist,
    woran Sie glauben.
  • 11:31 - 11:35
    Weil es Ihr Herz zum Singen bringt
    und es Ihnen Freude bereitet.
  • 11:36 - 11:39
    Das wird unsere Generation ausmachen.
  • 11:39 - 11:42
    Wenn wir danach streben und kämpfen,
    was für uns wichtig ist
  • 11:42 - 11:43
    und wofür wir kämpfen wollen.
  • 11:43 - 11:46
    In der High-School scherte ich mich
    zu sehr um Meinungen Anderer.
  • 11:46 - 11:48
    Was bei dieser Konferenz toll ist,
  • 11:48 - 11:50
    dass so viele von Ihnen jung sind.
  • 11:50 - 11:54
    Finden Sie etwas, das Sie inspiriert,
    das Sie lieben und verfolgen Sie es dann.
  • 11:54 - 11:55
    Kämpfen Sie für das!
  • 11:55 - 11:57
    Denn das wird diese Welt verändern.
  • 11:57 - 11:59
    Das macht uns aus.
  • 11:59 - 12:00
    Ganz egal, was andere denken,
  • 12:00 - 12:04
    die Oprah-Momente oder der TED Vortrag
    definieren mich nicht.
  • 12:04 - 12:07
    In meiner Heimat L.A.
    würden Sie mich sehen,
  • 12:07 - 12:09
    wie ich kellnere und babysitte,
    um die Rechnungen zu bezahlen,
  • 12:09 - 12:12
    während ich meinen Traum verfolge,
    Filmemacherin zu werden.
  • 12:12 - 12:17
    Während der kleinen, unscheinbaren,
    monotonen Alltagstätigkeiten
  • 12:17 - 12:21
    muss ich mich selbst erinnern,
    außergewöhnlich zu sein.
  • 12:21 - 12:25
    Wenn die Tür zu ist
    und die Kameras aus sind,
  • 12:25 - 12:26
    ist es hart.
  • 12:26 - 12:29
    Wenn es etwas gibt,
    das ich Ihnen mitgeben möchte,
  • 12:29 - 12:32
    eine Sache, die ich Ihnen
    und auch mir selbst raten könnte,
  • 12:32 - 12:35
    dann, dass unsere Handlungen
    uns außergewöhnlich machen
  • 12:35 - 12:36
    und nicht die Oprah Momente.
    Danke.
Title:
Jung sein und etwas bewirken
Speaker:
Natalie Warne
Description:

Mit 18 Jahren wurde Natalie Warne durch ihre Arbeit mit der Invisible Children-Bewegung zur Heldin junger Aktivisten. Mit ihrer inspirierenden Geschichte erinnert sie uns daran, dass niemand zu jung ist, um die Welt zu verändern.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
12:49

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