Return to Video

Phil Plait: Wie wir die Erde gegen Asteroiden verteidigen.

  • 0:01 - 0:03
    Ich möchte Ihnen von etwas erzählen
  • 0:03 - 0:06
    etwas ziemlich Großem.
  • 0:06 - 0:09
    Fangen wir hier an.
  • 0:09 - 0:12
    Vor 65 Millionen Jahren
  • 0:12 - 0:15
    hatten die Dinosaurier keinen guten Tag.
  • 0:15 - 0:18
    (Lachen)
  • 0:18 - 0:21
    Ein Felsbrocken mit neun Kilometern Durchmesser,
  • 0:21 - 0:23
    50 mal schneller
  • 0:23 - 0:25
    als eine Pistolenkugel
  • 0:25 - 0:27
    schlug auf der Erde ein.
  • 0:27 - 0:29
    Er übertrug all seine Energie auf einmal,
  • 0:29 - 0:31
    in einer Explosion, die
  • 0:31 - 0:33
    einfach unvorstellbar war.
  • 0:33 - 0:35
    Wenn Sie alle Atombomben, die zu Hochzeiten
  • 0:35 - 0:37
    des Kalten Krieges existierten,
  • 0:37 - 0:39
    verbinden diese und jagen sie
  • 0:39 - 0:41
    alle auf einmal in die Luft,
  • 0:41 - 0:43
    das wäre dann ein Millionstel
  • 0:43 - 0:47
    der Energie, die in diesem Moment freigesetzt wurde.
  • 0:47 - 0:50
    Die Dinosaurier hatten einen echt schlechten Tag.
  • 0:50 - 0:52
    Klar?
  • 0:52 - 0:54
    Gut, ein neun Kilometer großer Fels ist ziemlich groß.
  • 0:54 - 0:56
    Alle, die hier in Boulder leben,
  • 0:56 - 0:58
    wenn Sie aus dem Fenster schauen, können Sie
  • 0:58 - 1:00
    Long's Peak sehen. Den kennen Sie vermutlich.
  • 1:00 - 1:02
    Jetzt, nehmen Sie Long's Peak und befördern Sie ihn
  • 1:02 - 1:04
    ins Weltall.
  • 1:04 - 1:06
    Fügen Sie jetzt noch Mt. Meeker hinzu,
  • 1:06 - 1:08
    und befördern Sie auch den ins Weltall,
  • 1:08 - 1:10
    und Mt. Everest, K2,
  • 1:10 - 1:12
    und die Indischen Gipfel.
  • 1:12 - 1:14
    Jetzt kriegen Sie so langsam einen Eindruck davon,
  • 1:14 - 1:16
    über wie viel Fels wir hier reden.
  • 1:16 - 1:18
    Wir wissen, dass er so groß war, weil
  • 1:18 - 1:20
    der Einschlag einen Krater hinterlassen hat.
  • 1:20 - 1:22
    Der Fels schlug auf dem heutigen Yucatan auf,
  • 1:22 - 1:24
    im Golf von Mexiko.
  • 1:24 - 1:26
    Hier sehen Sie
  • 1:26 - 1:28
    die Halbinsel Yucatan, dort an der Ostküste
  • 1:28 - 1:30
    erkennen Sie vielleicht [die Insel] Cozumel.
  • 1:30 - 1:33
    So groß war der entstandene Krater.
  • 1:33 - 1:35
    Er war riesig. Um Ihnen ein Gefühl für die Größe zu geben,
  • 1:35 - 1:37
    hier, bitte sehr. Die Maßstableiste ist hier
  • 1:37 - 1:39
    50 Meilen oben, 100 Kilometer unten
  • 1:39 - 1:41
    Dieses Ding maß
  • 1:41 - 1:43
    300 Kilometer, 200 Meilen, im Durchmesser,
  • 1:43 - 1:45
    ein enormer Krater, dessen riesige Gesteinsmengen herausgeschleudert wurden,
  • 1:45 - 1:48
    herausgeschleudert wurden und sich um die ganze Erde verteilten und
  • 1:48 - 1:51
    auf dem ganzen Planeten Feuer entfachten
  • 1:51 - 1:54
    und genug Staub freisetzen um die Erde zu verdunkeln.
  • 1:54 - 1:56
    Es löschte 75 Prozent aller
  • 1:56 - 1:58
    weltweiten Arten aus.
  • 1:58 - 2:01
    Okay, nicht alle Asteroiden sind so groß.
  • 2:01 - 2:03
    Einige sind kleiner.
  • 2:03 - 2:06
    Der hier erreichte uns
  • 2:06 - 2:08
    über den USA
  • 2:08 - 2:10
    im Oktober 1992
  • 2:10 - 2:12
    Er trat ein in einer Freitag Nacht.
  • 2:12 - 2:14
    Warum ist das wichtig?
  • 2:14 - 2:16
    Weil damals Videokameras gerade erst
  • 2:16 - 2:18
    in Umlauf kamen, und die Menschen
  • 2:18 - 2:20
    benutzten sie, Eltern benutzten sie
  • 2:20 - 2:22
    bei den Football-Spielen, um ihre Kinder zu filmen
  • 2:22 - 2:25
    wie sie Football spielen. Und weil der Asteroid an einem Freitag kam,
  • 2:25 - 2:27
    gibt es wunderbares Videomaterial davon,
  • 2:27 - 2:29
    wie dieses Ding auseinander bricht, als es in die Atmosphäre eintrat
  • 2:29 - 2:31
    über West Virginia, Maryland, Pennsylvania
  • 2:31 - 2:33
    und New Jersey, bis das geschah:
  • 2:33 - 2:35
    es traf ein Auto in New York.
  • 2:35 - 2:37
    (Lachen)
  • 2:37 - 2:40
    Okay, das ist kein 200-Meilen-Krater,
  • 2:40 - 2:42
    aber wieder können Sie den Steinbrocken sehen
  • 2:42 - 2:44
    der sich genau hier befindet,
  • 2:44 - 2:46
    ungefähr von der Größe eines Footballs, der
  • 2:46 - 2:48
    dieses Auto traf und diesen Schaden anrichtete.
  • 2:48 - 2:50
    Das Ding hatte beim Eintritt vermutlich
  • 2:50 - 2:52
    die Größe eines Schulbusses.
  • 2:52 - 2:54
    Durch den Atmosphärendruck brach es auseinander,
  • 2:54 - 2:56
    es zerbrach und die Einzelteile verteilten sich
  • 2:56 - 2:58
    und richteten etwas Schaden an.
  • 2:58 - 3:00
    Sie würden nicht wollen, dass Ihnen das auf den Fuß fällt
  • 3:00 - 3:02
    oder auf den Kopf, denn es würden das hier anrichten.
  • 3:02 - 3:04
    Das wäre schlecht.
  • 3:04 - 3:06
    Aber, wissen Sie, es würde nicht alles Leben
  • 3:06 - 3:08
    auf der Erde auslöschen, also geht das in Ordnung. Aber es stellt sich heraus,
  • 3:08 - 3:11
    man braucht gar nichts neun-Kilometer-Großes
  • 3:11 - 3:13
    um viel Schaden anzurichten.
  • 3:13 - 3:15
    Es gibt ein Mittelwert zwischen winzigem Stein
  • 3:15 - 3:17
    und gigantischem Felsbrocken, und wenn jemand von Ihnen
  • 3:17 - 3:20
    schon mal in Winslow, Arizona, war,
  • 3:20 - 3:23
    da gibt's diesen Krater in der Wüste, der ist
  • 3:23 - 3:27
    so idealtypisch, dass man ihn einfach "Meteor-Krater" nannte.
  • 3:27 - 3:30
    Zum Größenvergleich, der ist etwa 1,6 Kilometer im Durchmesser
  • 3:30 - 3:33
    Oberhalb davon, da ist ein Parkplatz
  • 3:33 - 3:36
    und da sind Urlauberautos.
  • 3:36 - 3:39
    Also, er ist etwa 1,6 Kilometer im Durchmesser, 200 Meter tief.
  • 3:39 - 3:42
    Das Objekt, das diesen Krater gebildet hat, war etwa
  • 3:42 - 3:45
    25 bis 45 Meter groß, also etwa so groß wie
  • 3:45 - 3:48
    das Mackey-Auditorium hier.
  • 3:48 - 3:51
    Es hatte eine unglaubliche Geschwindigkeit,
  • 3:51 - 3:53
    schlug auf die Erde auf, und explodierte
  • 3:53 - 3:55
    in etwa mit der Energie einer
  • 3:55 - 3:57
    20-Megatonnen-Atombombe
  • 3:57 - 3:59
    eine ziemlich kräftige Bombe.
  • 3:59 - 4:01
    Das war vor 50.000 Jahre, und es hat vermutlich
  • 4:01 - 4:03
    ein paar Büffel und Antilopen erledigt,
  • 4:03 - 4:06
    oder irgendsowas in der Wüste,
  • 4:06 - 4:08
    aber es hätte wahrscheinlich nicht zu einer
  • 4:08 - 4:10
    globalen Verwüstung geführt.
  • 4:10 - 4:12
    Letztendlich müssten diese Dinger nicht mal
  • 4:12 - 4:15
    die Erdoberfläche erreichen um großen Schaden anzurichten.
  • 4:15 - 4:17
    im Jahre 1908, über Sibirien, nahe der
  • 4:17 - 4:19
    Tunguska-Region - für die Dan-Akroyd-Fans unter Ihnen,
  • 4:19 - 4:21
    die "Ghostbusters" sahen,
  • 4:21 - 4:24
    als er über die dimensionsübergreifende Spalte
  • 4:24 - 4:27
    seit der Explosion von Sibirien im Jahr 1909, wo er
  • 4:27 - 4:29
    sich im Datum irrte, aber das ist okay. (Lachen)
  • 4:29 - 4:32
    Es war 1908. Macht nichts. Damit kann ich leben.
  • 4:32 - 4:35
    (Lachen)
  • 4:35 - 4:38
    Ein Fels trat in die Erdatmosphäre ein
  • 4:38 - 4:40
    und dieser explodierte in der Luft, mehrere
  • 4:40 - 4:43
    Kilometer über der Erdoberfläche.
  • 4:43 - 4:46
    Die Hitze der Explosion setzte den darunterliegenden
  • 4:46 - 4:49
    den darunter liegenden Wald in Brand, und die anschließende Druckwelle
  • 4:49 - 4:51
    knickte Bäume um im Umkreis von
  • 4:51 - 4:54
    mehreren hundert Quadratkilometern, klar?
  • 4:54 - 4:56
    Das richtete großen Schaden an.
  • 4:56 - 4:58
    Und wiederum war der Brocken wahrscheinlich etwa so groß
  • 4:58 - 5:00
    wie dieser Saal, in dem wir uns befinden.
  • 5:00 - 5:02
    Beim Meteor-Krater bestand er aus Metall,
  • 5:02 - 5:04
    und Metall ist viel widerstandsfähiger, also
  • 5:04 - 5:06
    erreichte er die Erdoberfläche.
  • 5:06 - 5:08
    Der über Tunguska bestand vermutlich
  • 5:08 - 5:10
    aus Gestein
  • 5:10 - 5:12
    explodierte er in der Atmosphäre. Wie auch immer, das sind
  • 5:12 - 5:15
    gewaltige Explosionen, 20 Megatonnen.
  • 5:15 - 5:17
    Wenn diese Dinger explodieren, verursachen sie
  • 5:17 - 5:20
    keinen globalen ökologischen Schaden.
  • 5:20 - 5:22
    Sie werden keine Folgen haben,
  • 5:22 - 5:24
    das der Dinosaurier-Killer
  • 5:24 - 5:26
    Dafür sind sie einfach nicht groß genug.
  • 5:26 - 5:28
    Aber sie werden globalen ökonomischen Schaden verursachen,
  • 5:28 - 5:30
    denn sie müssen nicht aufschlagen, notwendigerweise,
  • 5:30 - 5:32
    um diese Art von Schaden zu verursachen.
  • 5:32 - 5:34
    Sie müssen nicht zu globaler Verwüstung führen.
  • 5:34 - 5:36
    Wenn einer von denen so ziemich
  • 5:36 - 5:38
    irgendwo aufschagen würde, würde er eine Panik verursachen.
  • 5:38 - 5:40
    Aber wenn er über einer wichtigen Stadt runterkäme -
  • 5:40 - 5:42
    nicht, dass irgendeine Stadt wichtiger ist als andere,
  • 5:42 - 5:44
    aber auf einige sind wir mehr angewiesen, aus
  • 5:44 - 5:47
    globaler ökonomischer Sicht - könnte es
  • 5:47 - 5:50
    uns großen Schaden zufügen,
  • 5:50 - 5:52
    uns als Ziviliation.
  • 5:52 - 5:55
    Also, jetzt, da ich euch zu Tode erschreckt habe...
  • 5:55 - 5:57
    (Lachen)
  • 5:57 - 5:59
    was können wir dagegen tun, klar?
  • 5:59 - 6:01
    Das ist eine potentielle Bedrohung.
  • 6:01 - 6:03
    Lassen Sie mich festhalten, dass wir
  • 6:03 - 6:05
    einen gigantischen Einschlag wie den Dinosaurier-Killer
  • 6:05 - 6:08
    seit 65 Millionen Jahren noch nicht wieder hatten. Die sind sehr selten.
  • 6:08 - 6:11
    Die kleineren ereignen sich öfter, aber
  • 6:11 - 6:13
    vermutlich in der Größenordnung eines Jahrtausends
  • 6:13 - 6:15
    alle paar Jahrhunderte, oder alle paar Jahrtausende,
  • 6:15 - 6:18
    aber trotzdem muss man sich dessen bewusst sein.
  • 6:18 - 6:20
    Tja, was tun wir dagegen?
  • 6:20 - 6:22
    Als erstes müssen wir sie mal finden.
  • 6:22 - 6:24
    Das ist ein Bild von einem Asteroiden, der uns
  • 6:24 - 6:26
    2009 passiert hat.
  • 6:26 - 6:28
    Er ist genau hier.
  • 6:28 - 6:30
    Aber Sie können sehen, dass er sehr lichtschwach ist.
  • 6:30 - 6:32
    I weiß gar nicht, ob Sie ihn von den hinteren Reihen
  • 6:32 - 6:34
    aus überhaupt sehen können. Das sind nur Sterne.
  • 6:34 - 6:36
    Das ist ein Feld mit etwa 35 Metern Durchmesser,
  • 6:36 - 6:38
    also ungefähr der Größe von dem, der über
  • 6:38 - 6:41
    Tunguska explodierte oder vor 50.000 Jahren Arizona traf.
  • 6:41 - 6:43
    Diese Dinger sind winzig.
  • 6:43 - 6:45
    Sie sind schwer zu sehen, und der Himmel ist echt groß.
  • 6:45 - 6:47
    Wir müssen sie zuerst einmal finden.
  • 6:47 - 6:49
    Die gute Nachricht ist, wir suchen nach ihnen.
  • 6:49 - 6:51
    Die NASA hat dem Gelder zugedacht.
  • 6:51 - 6:53
    Die National Science Foundation der USA, andere
  • 6:53 - 6:55
    Länder sind sehr interessiert daran, das zu tun.
  • 6:55 - 6:57
    Wir bauen Teleskope, die Ausschau halten
  • 6:57 - 6:59
    nach der Bedrohung. Das ist der erste große Schritt,
  • 6:59 - 7:01
    aber was ist der zweite Schritt? Der zweite Schritt
  • 7:01 - 7:03
    ist, wenn wir einen auf uns zukommen sehen,
  • 7:03 - 7:05
    müssen wir ihn aufhalten. Wie machen wir das?
  • 7:05 - 7:07
    Sie haben vermutlich vom Asteroiden
  • 7:07 - 7:10
    Apophis gehört. Falls nicht, dann werden sie davon hören.
  • 7:10 - 7:12
    Wenn Sie von der Maya-Apokalypse 2012
  • 7:12 - 7:14
    gehört haben, werden Sie von Apophis hören,
  • 7:14 - 7:16
    weil Sie sowieso in all den
  • 7:16 - 7:18
    Endzeit-Netzwerken drinhängen.
  • 7:19 - 7:22
    Apophis ist ein Asteroid, der 2004 entdeckt wurde.
  • 7:22 - 7:25
    Er ist etwa 250 Meter ["215 Yards"!] im Durchmesser, also
  • 7:25 - 7:27
    ziemlich groß - also,
  • 7:27 - 7:29
    größer als ein Football-Stadion - und er wird
  • 7:29 - 7:32
    die Erde im April 2029 passieren.
  • 7:32 - 7:34
    Er wird uns so nahe kommen, dass er
  • 7:34 - 7:36
    unterhalb der Wettersatelliten
  • 7:36 - 7:38
    sein wird.
  • 7:38 - 7:40
    Die Erdgravitationsfeld wird seine Umlaufbahn
  • 7:40 - 7:43
    genau im richtigen Maße so verändern,
  • 7:43 - 7:46
    wenn es diese Region im All passiert,
  • 7:46 - 7:48
    diese nierenförmige Region, namens
  • 7:48 - 7:50
    "the Keyhole", wird die Erdanziehung sie [die Laufbahn]
  • 7:50 - 7:52
    genau so verändern, dass er sieben Jahre später
  • 7:52 - 7:54
    am 13. April, einem Freitag, möchte ich anfügen,
  • 7:54 - 7:57
    des Jahres 2036... (Lachen)
  • 7:57 - 8:00
    - sowas kann man nicht planen -
  • 8:00 - 8:02
    uns Apophis treffen wird. Und er ist
  • 8:02 - 8:04
    250 Meter groß, also wird der
  • 8:04 - 8:06
    Schaden unglaublich groß sein.
  • 8:06 - 8:08
    Okay, die gute Nachricht dabei ist, dass die Chancen, dass
  • 8:08 - 8:10
    er durch dieses "Keyhole" fliegt und uns auf
  • 8:10 - 8:12
    seiner nächsten Runde trifft, eins zu einer Millionen stehen,
  • 8:12 - 8:14
    ungefähr - sehr sehr kleine Chancen. Also ich persönlich
  • 8:14 - 8:16
    habe deswegen keine schlaflosen Nächte, in denen ich mir darüber Sorgen mache.
  • 8:16 - 8:18
    Ich glaube nicht, dass Apophis ein Problem ist.
  • 8:18 - 8:20
    Ehrlich gesagt, Apophis ist ein verborgener Segen,
  • 8:20 - 8:22
    denn er hat uns auf die Gefahren aufmerksam gemacht,
  • 8:22 - 8:24
    die von diesen Körpern ausgeht.
  • 8:24 - 8:26
    Er wurde erst vor ein paar Jahren entdeckt
  • 8:26 - 8:28
    und kann uns in ein paar Jahren treffen.
  • 8:28 - 8:30
    Wird er nicht, aber er gibt uns Gelegenheit, diese
  • 8:30 - 8:32
    Arten von Asteroiden zu studieren. Wir hatten diese
  • 8:32 - 8:34
    "Keyholes" nicht wirklich verstanden, aber
  • 8:34 - 8:36
    jetzt schon, und wie sich zeigt
  • 8:36 - 8:38
    ist das echt wichtig, denn wie halten wir einen
  • 8:38 - 8:40
    solchen Asteroiden auf?
  • 8:40 - 8:42
    Ich möchte Sie was fragen: Was machen Sie, wenn Sie
  • 8:42 - 8:44
    mitten auf der Straße stehen und ein Auto
  • 8:44 - 8:46
    kommt auf Sie zu? Was tun Sie? Sie tun das.
  • 8:46 - 8:48
    Stimmt's? Ausweichen. Das Auto fährt an Ihnen vorbei.
  • 8:48 - 8:50
    Aber wir können die Erde nicht bewegen, zumindest
  • 8:50 - 8:52
    nicht so einfach, aber wir können kleine Asteroide bewegen.
  • 8:52 - 8:54
    Und wie sich zeigte, haben wir das sogar schon getan.
  • 8:54 - 8:57
    Im Jahr 2005 startete die NASA eine Sonde
  • 8:57 - 9:00
    namens "Deep Impact", die einen -
  • 9:00 - 9:03
    die mit einem Teil von sich in den Kern eines Kometen eindrang.
  • 9:03 - 9:05
    Kometen sind Asteroiden sehr ähnlich.
  • 9:05 - 9:07
    Die Absicht war nicht, ihn abzulenken.
  • 9:07 - 9:09
    Die Absicht war, einen Krater zu bilden um
  • 9:09 - 9:11
    Material auszuheben und zu sehen was unter der
  • 9:11 - 9:13
    Oberfläche des Kometen ist, worüber wir
  • 9:13 - 9:15
    eine ganze Menge lernten.
  • 9:15 - 9:17
    Wir haben den Kometen einen winziges bisschen bewegt,
  • 9:17 - 9:19
    nicht viel, aber darauf kam es nicht an.
  • 9:19 - 9:21
    Egal, Überlegen Sie mal.
  • 9:21 - 9:23
    Dieser Körper umkreist die Sonne mit
  • 9:23 - 9:25
    15 Kilometern pro Sekunde, 30 Kilometern pro Sekunde,
  • 9:25 - 9:27
    We schossen eine Raumsonde auf ihn und trafen ihn, okay?
  • 9:27 - 9:30
    Überlegen Sie mal, wie schwer das sein muss, und wir haben's geschafft.
  • 9:30 - 9:33
    Also können wir es auch nochmal.
  • 9:33 - 9:35
    Wenn nötig, falls wir einen Asteroiden auf uns
  • 9:35 - 9:37
    zukommen sehen, und er steuert exakt auf uns zu,
  • 9:37 - 9:40
    und wir haben noch zwei Jahre Zeit, boom! Wir treffen ihn.
  • 9:40 - 9:42
    Man kann versuchen - Sie wissen schon, wie
  • 9:42 - 9:44
    im Film, man könnte überlegen,
  • 9:44 - 9:46
    warum nehmen wir keine Atombombe?
  • 9:46 - 9:48
    Das ist wie, man kann's versuchen, aber das Problem ist das Timing.
  • 9:48 - 9:50
    Wenn man eine Atombombe auf den Körper schießt,
  • 9:50 - 9:52
    muss man sie mit einer Toleranz von
  • 9:52 - 9:54
    Millisekunden zünden, oder man verpasst es.
  • 9:54 - 9:56
    Es gibt noch eine Reihe anderer Probleme
  • 9:56 - 9:58
    damit. Es ist sehr schwer umzusetzen.
  • 9:58 - 10:00
    Aber einfach etwas treffen? Das ist ziemlich einfach.
  • 10:00 - 10:02
    Ich denke sogar die NASA kriegt das hin,
  • 10:02 - 10:04
    und sie haben bewiesen, dass sie's können. (Lachen)
  • 10:04 - 10:06
    Das Problem ist, was passiert, wenn man diesen
  • 10:06 - 10:08
    Asteroiden trifft, verändert man seine Laufbahn,
  • 10:08 - 10:10
    man misst die Laufbahn und findet heraus,
  • 10:10 - 10:12
    jawoll, wir haben ihn genau in ein "Keyhole" gelenkt,
  • 10:12 - 10:14
    und jetzt trifft er uns in drei Jahren.
  • 10:14 - 10:16
    Meiner Meinung nach, prima. Okay?
  • 10:16 - 10:18
    Er trifft uns nicht in sechs Monaten. Das ist gut.
  • 10:18 - 10:21
    Jetzt bleiben uns drei Jahre um was anderes zu unternehmen.
  • 10:21 - 10:23
    Und man kann ihn wieder treffen. Das ist etwas
  • 10:23 - 10:25
    ungeschickt. Man bewegt ihn in ein drittes "Keyhole"
  • 10:25 - 10:27
    oder so, also lässt man das lieber.
  • 10:27 - 10:31
    Und das ist der Teil, der Teil, den ich einfach liebe.
  • 10:31 - 10:33
    (Lachen)
  • 10:33 - 10:35
    Nach der großen Macho-Nummer "Wir
  • 10:35 - 10:37
    treffen das Ding mitten ins Gesicht",
  • 10:37 - 10:40
    holen wir die Samthandschuhe hervor.
  • 10:40 - 10:43
    (Lachen)
  • 10:43 - 10:45
    Es gibt eine Gruppe Wissenschaftler und Ingenieure
  • 10:45 - 10:47
    und Astronauten, und die nennen sich die
  • 10:47 - 10:49
    "B612 Foudation". Für die unter Ihnen,
  • 10:49 - 10:51
    die den "Kleinen Prinz" gelesen haben,
  • 10:51 - 10:53
    Sie verstehen den Verweis, hoffe ich. Der kleine Prinz,
  • 10:53 - 10:55
    der auf einem Asteroiden lebte, den man B612 nannte.
  • 10:55 - 10:57
    Das sind kluge Typen - Männer und Frauen -
  • 10:57 - 10:59
    Astronauten, wie ich sagte, Ingenieure.
  • 10:59 - 11:01
    Rusty Schweickart, der ein Apollo-9-
  • 11:01 - 11:03
    Astronaut war, ist dabei. Dan Durda, mein Freund,
  • 11:03 - 11:05
    der dieses Bild machte, arbeitet hier im
  • 11:05 - 11:07
    Southwest Research Institute in Boulder,
  • 11:07 - 11:09
    auf der Walnut Street. Er erstellte dieses Bild hierfür,
  • 11:09 - 11:11
    und er ist genau genommen einer der Astronomen,
  • 11:11 - 11:13
    die für sie arbeiten. Wenn wir einen Asteroiden sehen,
  • 11:13 - 11:15
    der die Erde treffen wird, und wir haben
  • 11:15 - 11:18
    genug Zeit, können wir ihn treffen um in eine
  • 11:18 - 11:21
    bessere Umlaufbahn zu lenken. Dafür starten wir
  • 11:21 - 11:23
    eine Sonde mit ein oder zwei Tonnen Gewicht.
  • 11:23 - 11:26
    Sie muss nicht riesig sein, ein paar Tonnen,
  • 11:26 - 11:29
    nicht so groß, und platziert sie nahe dem Asteroiden.
  • 11:29 - 11:31
    Man landet nicht auf ihm, denn diese Körper
  • 11:31 - 11:33
    taumeln hin und her. Es ist sehr schwer auf ihnen zu landen.
  • 11:33 - 11:35
    Statt dessen kommt man ihnen nahe.
  • 11:35 - 11:37
    Die Gravitation des Asteroiden zieht die Sonde an,
  • 11:37 - 11:40
    und die Sonde hat einige Tonnen Gewicht.
  • 11:40 - 11:42
    Sie besitzt ein winziges bisschen Gravitation, aber genug
  • 11:42 - 11:44
    um den Asteroiden zu bewegen, und man stellt seine
  • 11:44 - 11:46
    Raketen so ein, dass man - oh, man sieht es hier kaum,
  • 11:46 - 11:48
    aber da ist die Abgasfahne der Rakete - und im
  • 11:48 - 11:50
    Grunde genommen, sind diese beiden durch ihre eigene
  • 11:50 - 11:53
    Gravitation vrbunden. Und wenn Sie die Sonde sehr
  • 11:53 - 11:57
    langsam, sehr sehr sorgfältig bewegen, kann man leicht
  • 11:57 - 12:00
    diesen Fels in eine sichere Umlaufbahn zirkeln.
  • 12:00 - 12:02
    Sie können den sogar in eine Erdumlaufbahn lenken
  • 12:02 - 12:04
    sodass wir seine Rohstoffe abbauen können, aber das ist
  • 12:04 - 12:06
    wieder was ganz anderes. Darauf werde ich jetzt nicht eingehen.
  • 12:06 - 12:08
    (Lachen)
  • 12:08 - 12:10
    Aber wir wären reich!
  • 12:10 - 12:15
    (Lachen)
  • 12:15 - 12:17
    Also, denken Sie mal drüber nach, ja?
  • 12:17 - 12:19
    Da draußen fliegen diese gigantischen Felsbrocken rum,
  • 12:19 - 12:21
    und sie treffen uns, fügen
  • 12:21 - 12:23
    uns Schaden zu, aber wir haben rausgefunden, wie man
  • 12:23 - 12:26
    das anstellt, und alles ist am richtigen Platz dafür.
  • 12:26 - 12:28
    Es gibt Astronomen mit Teleskopen,
  • 12:28 - 12:30
    die nach ihnen Ausschau halten. Wir haben kluge Leute,
  • 12:30 - 12:32
    sehr sehr kluge Leute, die sich darüber Gedanken machen
  • 12:32 - 12:34
    und rausfinden, wie wir mit dem Problem
  • 12:34 - 12:37
    fertig werden können, und wir haben die Technologie dazu.
  • 12:37 - 12:39
    Diese Sonde kann keine chemischen Raketen verwenden.
  • 12:39 - 12:41
    Chemische Raketen erzeugen zu viel Schub,
  • 12:41 - 12:43
    zu viel Vortrieb. Die Sonde würde einfach wegschießen.
  • 12:43 - 12:45
    Wie haben den so genannten Ionenantrieb entwickelt,
  • 12:45 - 12:48
    ein Antrieb mit sehr, sehr geringem Schub.
  • 12:48 - 12:50
    Er erzeugt eine Kraft, die Papier hätte,
  • 12:50 - 12:52
    das auf Ihrer Hand liegt, unglaublich leicht,
  • 12:52 - 12:55
    aber er läuft monate- und jahrelang
  • 12:55 - 12:58
    und erzeugt diesen sehr sanften Vortrieb.
  • 12:58 - 13:00
    Falls irgendwer hier ein Fan des Original "Star Trek" ist,
  • 13:00 - 13:02
    die trafen mal auf ein Alien-Schiff, das
  • 13:02 - 13:04
    einen Ionenantrieb hatte, und Spock sagte,
  • 13:04 - 13:06
    "Sie sind technisch sehr fortgeschritten.
  • 13:06 - 13:08
    Mit diesem Antrieb sind sie uns hundert Jahre voraus."
  • 13:08 - 13:10
    Yeah, wir haben diesen Ionenantrieb jetzt. (Lachen)
  • 13:10 - 13:12
    We haben nicht die Enterprise, aber
  • 13:12 - 13:14
    wir haben einen Ionenantieb, jetzt.
  • 13:14 - 13:17
    (Applaus)
  • 13:17 - 13:19
    Spock.
  • 13:19 - 13:22
    (Lachen)
  • 13:22 - 13:24
    Also ...
  • 13:24 - 13:26
    das ist der Unterschied, das ist der Unterschied
  • 13:26 - 13:28
    zwischen uns und den Dinosauriern.
  • 13:28 - 13:30
    Das passierte mit ihnen.
  • 13:30 - 13:32
    Es muss nicht auch uns passieren.
  • 13:32 - 13:35
    Der Unterschied zwischen den Dinosauriern und uns ist,
  • 13:35 - 13:37
    dass wir ein Raumfahrtprogramm haben
  • 13:37 - 13:39
    und wählen können,
  • 13:39 - 13:42
    und dadurch können wir unsere Zukunft ändern.
  • 13:42 - 13:43
    (Lachen)
  • 13:43 - 13:46
    Wir haben die Möglichkeit, unsere Zukunft zu ändern.
  • 13:46 - 13:48
    In 65 Millionen Jahren
  • 13:48 - 13:50
    müssen nicht unsere Knochen als
  • 13:50 - 13:52
    Staubfänger im Museum liegen.
  • 13:52 - 13:54
    Vielen Dank.
  • 13:54 - 13:55
    (Applaus)
Title:
Phil Plait: Wie wir die Erde gegen Asteroiden verteidigen.
Speaker:
Phil Plait
Description:

Was ist sechs Meilen groß und kann die Zivilisation mit einem Schlag auslöschen? Ein Asteroid – und davon gibts viele da draußen. Mit Humor und beeindruckenden Bildern fesselt Phil Plait das Publikum von TEDxBoulder und beschreibt, wie Asteroiden töten können, und was wir tun müssen um das zu verhindern.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:56
Toni Klemm added a translation

German subtitles

Revisions