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Die erstaunlichen Abwehrstrategien von Pflanzen – Valentin Hammoudi

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    Das ist eine Tomatenpflanze
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    und das ist eine Blattlaus,
    die sie langsam tötet,
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    indem sie ihr den Saft
    aus den Blättern saugt.
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    Die Tomate mobilisiert physische
    und chemische Abwehrkräfte
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    gegen die angreifenden Insekten.
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    Doch damit nicht genug.
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    Sie sendet auch Signale
    an Tomatenpflanzen in ihrer Umgebung,
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    damit diese ihre eigene Abwehr aktivieren.
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    Pflanzen werden ständig angegriffen.
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    Die Bedrohungen reichen
    von winzigen Pilzen und Bakterien
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    über kleine Pflanzenfresser
    wie Blattläuse, Raupen und Heuschrecken
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    bis hin zu großen Pflanzenfressern
    wie Schildkröten, Koalas und Elefanten.
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    Der Verzehr der Pflanzen versorgt sie
    mit zahlreichen Nährstoffen
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    und Flüssigkeit aus Blättern,
    Stängeln, Früchten und Samen.
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    Doch Pflanzen besitzen eine ganze Reihe
    innerer und äußerer Abwehrkräfte,
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    die ihren Feinden den Appetit nehmen
    oder sie sogar töten.
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    Pflanzliche Abwehr
    beginnt an der Oberfläche.
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    Die Rinde von Baumstämmen
    ist reich an Lignin,
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    einer starren, netzartigen Verbindung,
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    die schwer zu durchbeißen
    und für Keime undurchlässig ist.
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    Blätter schützen sich
    mit einer wachsartigen Schicht
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    vor Insekten und Mikroben.
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    Manche Pflanzen gehen
    noch einen Schritt weiter
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    und warnen potenzielle Feinde
    mit schmerzhaften Gebilden.
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    Dornen und Stacheln
    schrecken größere Pflanzenfresser ab.
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    Gegen kleinere Schädlinge
    entwickeln manche Pflanzen
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    spitze, haarähnliche Strukturen
    namens Trichome auf ihren Blättern.
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    Die Gartenbohne bildet winzige Haken aus,
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    die Bettwanzen und andere Insekten
    an den Füßen aufspießen.
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    Bei einigen Arten setzen die Trichome
    auch chemische Reizmittel frei.
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    Brennnesseln setzen ein Gemisch
    aus Histamin und anderen Toxinen frei,
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    das beim Berühren Schmerzen
    und Entzündungen hervorruft.
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    Bei anderen Pflanzenarten wird der Schmerz
    erst nach dem ersten Biss ausgelöst.
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    Spinat, Kiwi, Ananas,
    Fuchsie und Rhabarber
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    produzieren alle winzige,
    nadelförmige Kristalle namens Raphiden.
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    Sie können im Maul von Tieren
    winzige Wunden verursachen,
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    durch die Keime eindringen.
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    Die Mimose hat eine Strategie entwickelt,
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    die ihre Fressfeinde
    schon vom Probieren abhält.
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    Spezielle Mechanorezeptoren
    nehmen Berührungen wahr
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    und senden ein elektrisches Signal
    durch die Blättchen an den Stamm,
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    dessen Zellen dann
    geladene Teilchen freisetzen.
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    Die elektrische Aufladung
    entzieht den Zellen Wasser,
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    sodass sie schrumpfen
    und sich die Blätter schließen.
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    Diese Bewegung verscheucht Insekten
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    und die welken Blätter
    erscheinen größeren Tieren unattraktiv.
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    Wird die äußere Abwehr durchbrochen,
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    aktiviert die Pflanze ihr Immunsystem.
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    Anders als Tiere haben Pflanzen
    kein separates Immunsystem.
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    Stattdessen kann jede einzelne Zelle
    Angreifer ausmachen und abwehren.
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    Spezielle Rezeptoren
    können Moleküle erkennen,
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    die auf gefährliche Mikroben
    oder Insekten hinweisen.
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    Daraufhin startet das Immunsystem
    eine Reihe von Schutzmaßnahmen.
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    Zur Abwehr weiterer Keime
    verdickt sich die wachsartige Schicht
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    und die Zellwände werden stärker.
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    Schließzellen versiegeln
    die Poren in den Blättern.
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    Vertilgen Mikroben einen Teil der Pflanze,
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    können sich die Zellen
    dort selbst zerstören
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    und so die Infektion in Schach halten.
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    Die Pflanze produziert auch für Mikroben
    und Insekten giftige Verbindungen,
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    die oft speziell auf die
    Bedrohung abgestimmt sind.
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    Viele Pflanzenkomponenten,
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    die wir Menschen als Drogen,
    Heilmittel oder Gewürze verwenden,
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    entstanden als Teil
    der pflanzlichen Immunsysteme,
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    weil sie antimikrobiell
    oder insektizid wirken.
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    Angegriffene Teile einer Pflanze
    warnen andere Bereiche mit Hormonen,
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    flüchtigen Verbindungen
    oder sogar elektrischen Signalen.
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    Sobald die Signale
    in diesen Bereichen ankommen,
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    wird die Produktion
    von Abwehrstoffen angekurbelt.
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    Einige Arten wie die Tomate
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    alarmieren mit diesem Frühwarnsystem
    auch benachbarte Pflanzen.
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    Manche Pflanzen können
    sogar Verbündete anlocken,
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    die es dann ihrerseits
    mit den Möchtegern-Angreifern aufnehmen.
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    Von Raupen befallene Baumwollpflanzen
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    setzen einen speziellen Cocktail
    aus zehn bis zwölf Chemikalien frei.
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    Diese Mischung lockt Schlupfwespen an,
    die ihre Eier in den Raupen ablegen.
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    Pflanzen können einem Angriff
    zwar nicht entfliehen
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    oder Fressfeinde mit Zähnen
    und Klauen abwehren --,
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    doch ihre stabile Rüstung,
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    ein reicher Vorrat an chemischen Waffen,
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    Nachbarschaftswache
    und artübergreifende Verbündete
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    können Fressfeinden
    das Leben ziemlich schwer machen.
Title:
Die erstaunlichen Abwehrstrategien von Pflanzen – Valentin Hammoudi
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Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/the-amazing-ways-plants-defend-themselves-valentin-hammoudi

Pflanzen werden ständig angegriffen. Die Bedrohungen reichen von mikroskopischen Pilzen über kleine Pflanzenfresser wie Raupen bis hin zu großen Pflanzenfressern wie Elefanten. Aber Pflanzen besitzen eine ganze Reihe innerer und äußerer Abwehrkräfte, die ihren Verzehr zu einem wenig genussvollen Erlebnis machen, das sogar tödlich enden kann. Valentin Hammoudi erklärt uns einige der faszinierenden Verteidigungsstrategien von Pflanzen.

Lektion von Valentin Hammoudi, Animation von Juan M. Urbina Studios.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
06:12

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