Navigating the Age of Democratized Media conference keynote
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0:01 - 0:04Danke, Tom, es es freut mich sehr, dass ich hier sein kann
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0:04 - 0:07Ich bin sehr froh über die Möglichkeit
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0:07 - 0:10über mein größtes Anliegen zu sprechen
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0:10 - 0:14in einem Kontext, der mir erlaubt ein bisschen über
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0:14 - 0:17Journalismus zu reden und ein bisschen über Unkenntnis
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0:17 - 0:21und ein bisschen über den Mißbrauch von Macht.
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0:21 - 0:25Das Problem, welches die Presse darstellt
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0:25 - 0:28sozusagen die Maschinerie der Kommunikation
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0:28 - 0:32seitdem wir mit der Industrialisierung der Kommunikation angefangen haben
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0:32 - 0:34und gegen die Unkenntnis in Europa kämpften
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0:34 - 0:36im 15. Jahrhundert
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0:36 - 0:38Das Problem der Presse
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0:38 - 0:44ist seine ungeheure Verstrickung mit Macht.
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0:44 - 0:47Presse und Macht zu trennen ist schwierig,
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0:47 - 0:49noch schwieriger als Erdnussbutter
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0:49 - 0:50und Marmelade zu trennen, noch schwieriger als
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0:50 - 0:53Tag und Nacht zu trennen.
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0:53 - 0:56Presse und Macht gehörten von jeher
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0:56 - 0:57zu einander,
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0:57 - 1:00da von Beginn an klar war,
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1:00 - 1:02dass die Alternative zur Vereinigung
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1:02 - 1:04von Presse und Macht
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1:04 - 1:07andauernde Revolution ist, befeuert durch den menschlichen Wunsch
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1:07 - 1:10nach Wissen und Freiheit,
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1:10 - 1:12nach bestem Wissen zu handeln,
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1:12 - 1:16ohne Rücksicht auf die Interessen des Staates.
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1:16 - 1:19Die Einführung der Presse in Europa
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1:19 - 1:21führte zum Zusammenbruch der Einheit
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1:21 - 1:23der christlichen Welt und zum Ende des Systems
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1:23 - 1:25der mentalen Manipulation,
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1:25 - 1:27das die katholische Einheitskirche war
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1:27 - 1:30im Zuge dieser großartigen intellektuellen, politischen
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1:30 - 1:34moralischen Revolution, die wir Reformation nennen.
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1:34 - 1:37Die Antwort auf die Reformation war
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1:37 - 1:40dass alle euopäischen Gesellschaften, protestantische
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1:40 - 1:43wie katholische, daraus den Schluss zogen, dass
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1:43 - 1:44die Presse nicht frei sein darf
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1:44 - 1:47und das Ergebnis war eine Zensur, die fast
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1:47 - 1:49überall hunderte von Jahren bestand.
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1:49 - 1:52In den wenigen Gebieten - in Holland
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1:52 - 1:54und in Großbritannien -- genauer gesagt, in England
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1:54 - 2:00nach 1650 und dann wieder nach 1695 --
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2:00 - 2:03in diesen wenigen Gebieten, in denen die Presse frei war,
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2:03 - 2:06unkontrolliert zu drucken, gab es die
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2:06 - 2:08intellektuelle, politische und moralische Revolution,
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2:08 - 2:10die wir Aufklärung nennen und die
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2:10 - 2:12Französische Revolution, das heißt
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2:12 - 2:16eine weitere Demonstration der Tatsache, dass, wenn es Menschen erlaubt ist,
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2:16 - 2:19zu wissen, zu lernen, einander zu unterrichten,
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2:19 - 2:22und ihren Willen zu teilen, eine
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2:22 - 2:26Dezentralisierung von Macht mit sich bringt und eine
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2:26 - 2:30Bedrohung jedes "ancien régime" darstellt.
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2:30 - 2:32Aber im Zeitalter kapitalistisch-industrieller Medien,
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2:32 - 2:35das wir im Moment verlassen,
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2:35 - 2:38war die Ehe zwischen Presse und Macht
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2:38 - 2:41wieder eine Konsequenz magnetischer Anziehung.
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2:41 - 2:45Die Presse, das heißt, die industrielle Produktion und
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2:45 - 2:49Verbreitung organisierter Informationen,
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2:49 - 2:52die Presse wurde zur Dienstbotin der
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2:52 - 2:54besitzenden Klasse.
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2:54 - 2:56Pressefreiheit
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2:56 - 2:57Der große amerikanische Pressekritiker
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2:57 - 2:59A. J. Liebling schrieb
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2:59 - 3:02"Die Pressefreiheit gehört demjenigen, der eine Presse besitzt"
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3:02 - 3:04und während des ganzen 20. Jahrhunderts,
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3:04 - 3:06traf dies sowohl im Hinblick auf die Presse
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3:06 - 3:09als auch im Hinblick auf ihren Lieblingsvetter, den Rundfunk,
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3:09 - 3:14in höchstem Maße zu.
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3:14 - 3:16Wir verlassen jetzt das Zeitalter
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3:16 - 3:17der Presse,
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3:17 - 3:20genauso wie wir den Wirkungsbereich der Idee verlassen,
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3:20 - 3:23dass es EINE Maschine gibt, die Information
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3:23 - 3:25von ihrer lokalen und temporären Form
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3:25 - 3:29in etwas Permanentes und überall Verfügbares verwandelt.
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3:29 - 3:31Wir beginnen stattdessen, innerhalb
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3:31 - 3:33eines digitalen Nervensystems zu leben, das
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3:33 - 3:36jedes menschliche Wesen auf der Welt
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3:36 - 3:38mit jedem anderen menschlichen Wesen auf der Welt
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3:38 - 3:40tatsächlich oder potenziell
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3:40 - 3:43ohne jegliche Zwischenglieder verbindet.
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3:43 - 3:46In der Zeitspanne einer Generation,
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3:46 - 3:49unabhängig davon, welche Schrecken oder Siege
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3:49 - 3:49in der Zwischenzeit passieren,
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3:49 - 3:52am Ende der nächsten Generation,
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3:52 - 3:53werden wir in dieser Welt leben.
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3:53 - 3:57In einer Welt allgegenwärtiger menschlicher sozialer Verbindung,
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3:57 - 3:58was dem entspricht, das wir wirklich
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3:58 - 4:02meinen, wenn wir über "das Internet" sprechen.
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4:02 - 4:06Jede Faxmaschine -- nun ja, diejenigen wenigen, die es noch gibt --
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4:06 - 4:09jeder Scanner, jeder Drucker, jedes Telefon,
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4:09 - 4:11jeder Fotoapparat, jede Videokamera
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4:11 - 4:13-- sagte ich schon Telefon? Telefon, Telefon -
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4:13 - 4:16Telefon?
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4:16 - 4:19Jedes Objekt mit elektrischem Anschluss
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4:19 - 4:21wird ein informationssammelndes und
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4:21 - 4:23informationsverbreitendes System werden, das durch
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4:23 - 4:25ein menschliches Wesen irgendwo,
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4:25 - 4:28am einen oder anderen Ende, kontrolliert wird.
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4:28 - 4:29Wenn es an dem Ende kontrolliert wird, wo die
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4:29 - 4:32Menschen sind, wo sie kämpfen,
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4:32 - 4:35wo sie ihr Gemüse verkaufen,
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4:35 - 4:38wo sie mit einem Polizisten konfrontiert sind,
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4:38 - 4:41der ihnen nicht erlaubt, ihr Gemüse zu verkaufen,
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4:41 - 4:43wo sie auf der Straße handeln, um sich mit den Folgen davon auseinanderzusetzen,
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4:43 - 4:46dass ein Gemüsehändler von einem offiziösen Polizisten
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4:46 - 4:48daran gehindert wurde,
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4:48 - 4:50sein Gemüse zu verkaufen,
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4:50 - 4:53üerall werden wir Wissen haben,
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4:53 - 4:55das von Menschen erzeugt wird,
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4:55 - 4:57um sich zu befreien.
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4:57 - 5:01Denken Sie über Folgendes einmal nach: In diesem Moment
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5:01 - 5:04haben die Ärmsten der Armen in Indien Handys,
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5:04 - 5:07und auf diesem Handy - auf dem Handy
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5:07 - 5:11jedes Menschen - könnte jedes Buch, jedes Musikstück
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5:11 - 5:13jeder Videofilm, jede Karte, jedes
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5:13 - 5:16wissenschaftliche Experiment, alle Arten von Information,
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5:16 - 5:19die nützlich und schön ist,
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5:19 - 5:22jeder einzelnen Person zur Verfügung gestellt werden,
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5:22 - 5:26gäbe es die Regeln gegen das Teilen nicht.
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5:26 - 5:29Alles, was es in diesem großartigen Nervensystem der
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5:29 - 5:32Menscheheit noch gibt -- alles was Unwissenheit
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5:32 - 5:35noch notwendig macht sind die Regeln gegen
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5:35 - 5:36das Teilen.
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5:36 - 5:39Wenn die Regeln gegen das Teilen verschwunden sind
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5:39 - 5:41-- und sie werden verschwinden --
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5:41 - 5:43wird Unwissenheit, zum ersten Mal
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5:43 - 5:45in der Geschichte der Menschheit,
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5:45 - 5:49überall völlig vermeidbar sein.
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5:49 - 5:51SIe sehen die Welt in diesem Moment
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5:51 - 5:53während junge Menschen zeigen, dass
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5:53 - 5:56sie willens sind, sich vor Gewehrkugeln zu stellen
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5:56 - 5:57für Freiheit.
- Title:
- Navigating the Age of Democratized Media conference keynote
- Description:
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Eben Moglen gives this keynote at the Feb 25, 2011 Morningside Post Conference on Digital Media, the theme of which was "Navigating the Age of Democratized Media".
Eben talks about the FreedomBox, a project to return control of digital communications to individuals
and take it away from the corporations that spy on people as a way of
life and the governments that use control over communications to stifle
political organization and dissent.This project serves as a particular example of his larger theme that the digital networking of each person to each other person through the internet will level the media landscape of the 21st century and make ignorance obsolete, something we could make a technical reality today if not for the "rules against sharing."
- Video Language:
- English
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