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Die neue politische Geschichte, die alles verändern könnte

  • 0:01 - 0:05
    Fühlen Sie sich in einem
    kaputten Wirtschaftsmodell gefangen?
  • 0:05 - 0:08
    Einem Modell, das Leben zerstört
  • 0:08 - 0:11
    und das unserer Nachkommen bedroht?
  • 0:12 - 0:15
    Einem Modell, das Milliarden
    Menschen ausgrenzt,
  • 0:16 - 0:19
    während eine Handvoll
    unvorstellbar reich wird?
  • 0:20 - 0:23
    Das uns in Gewinner
    und Verlierer einordnet
  • 0:23 - 0:27
    und die Verlierer für ihr Unglück
    verantwortlich macht?
  • 0:27 - 0:30
    Willkommen im Neoliberalismus,
  • 0:30 - 0:33
    der Zombie-Doktrin,
    die nie auszusterben scheint,
  • 0:34 - 0:37
    egal wie umfassend sie diskreditiert wird.
  • 0:37 - 0:39
    Vielleicht glaubten Sie,
  • 0:39 - 0:45
    die Finanzkrise 2008 hätte zum Kollaps
    des Neoliberalismus führen müssen.
  • 0:46 - 0:50
    Denn sie entlarvte dessen Hauptmerkmale --
  • 0:50 - 0:54
    Deregulierung von
    Geschäfts- und Finanzwesen,
  • 0:54 - 0:57
    Zerstörung öffentlicher Schutzmaßnahmen,
  • 0:57 - 1:00
    extremer Konkurrenzkampf --
  • 1:00 - 1:03
    als, sagen wir, nicht ganz makellos.
  • 1:04 - 1:07
    Intellektuell kollabierte er tatsächlich.
  • 1:08 - 1:12
    Trotzdem dominiert er unser Leben.
  • 1:12 - 1:13
    Warum?
  • 1:14 - 1:20
    Ich glaube, weil wir noch keine
    neue Geschichte erfunden haben,
  • 1:20 - 1:22
    um ihn zu ersetzen.
  • 1:23 - 1:27
    Mit Geschichten steuern wir die Welt.
  • 1:27 - 1:32
    Sie ermöglichen uns, komplexe und
    widersprüchliche Zeichen zu deuten.
  • 1:32 - 1:35
    Wenn wir etwas begreifen wollen,
  • 1:36 - 1:40
    suchen wir nicht nach
    dem wissenschaftlichen Sinn,
  • 1:40 - 1:43
    sondern nach erzählerischer
    Glaubwürdigkeit.
  • 1:43 - 1:46
    Spiegelt das, was wir hören
    ein Verhalten wider,
  • 1:46 - 1:50
    das wir von Menschen
    und der Welt erwarten?
  • 1:50 - 1:52
    Hängt es zusammen?
  • 1:52 - 1:54
    Entwickelt es sich
  • 1:54 - 1:57
    wie sich eine Geschichte
    entwickeln sollte?
  • 1:58 - 2:02
    Menschen lieben Geschichten.
  • 2:03 - 2:08
    Reihen von Fakten und Zahlen,
    so wichtig diese auch sein mögen --
  • 2:08 - 2:11
    ich bin Empiriker,
    ich glaube an Fakten und Zahlen --
  • 2:11 - 2:14
    doch diese Fakten und Zahlen
    haben nicht die Macht,
  • 2:14 - 2:17
    eine überzeugende Geschichte
    zu verdrängen.
  • 2:18 - 2:21
    Das einzige, was
    eine Geschichte ersetzen kann,
  • 2:22 - 2:24
    ist eine Geschichte.
  • 2:24 - 2:27
    Man kann niemandem
    eine Geschichte wegnehmen,
  • 2:27 - 2:29
    ohne ihm eine neue zu geben.
  • 2:30 - 2:34
    Wir sind nicht nur ganz allgemein
    auf Geschichten eingestellt,
  • 2:34 - 2:38
    sondern auf bestimmte
    erzählerische Strukturen.
  • 2:38 - 2:43
    Es gibt grundlegende Handlungsabläufe,
    die wir immer wieder benutzen,
  • 2:43 - 2:48
    und in der Politik gibt es
    einen grundlegenden Handlungsstrang,
  • 2:48 - 2:51
    der sich als sehr mächtig erweist:
  • 2:52 - 2:56
    Ich nenne ihn "Geschichte
    der Restauration".
  • 2:56 - 2:58
    Sie geht folgendermaßen:
  • 2:59 - 3:02
    Chaos plagt das Land,
  • 3:02 - 3:05
    verursacht von mächtigen und
    skrupellosen Kräften,
  • 3:05 - 3:08
    die sich gegen die Interessen
    der Menscheit richten.
  • 3:08 - 3:12
    Doch der Held stellt sich diesem Chaos,
  • 3:12 - 3:14
    bekämpft die mächtigen Kräfte,
  • 3:14 - 3:17
    stürzt sie allen Widrigkeiten zum Trotz
  • 3:17 - 3:20
    und stellt die Harmonie
    im Land wieder her.
  • 3:21 - 3:23
    Diese Geschichte kennen Sie.
  • 3:24 - 3:27
    Es ist die Geschichte der Bibel,
    von "Harry Potter",
  • 3:28 - 3:32
    von "Herr der Ringe" und von "Narnia".
  • 3:33 - 3:35
    Aber es ist auch die Geschichte,
  • 3:35 - 3:37
    die seit Jahrtausenden
  • 3:37 - 3:42
    fast jede politische und religiöse
    Veränderung begleitet.
  • 3:42 - 3:44
    Man könnte sogar behaupten,
  • 3:45 - 3:49
    dass ohne eine mächtige neue
    Geschichte der Restauration
  • 3:50 - 3:55
    eine politische oder religiöse Wandlung
    vielleicht gar nicht geschehen kann.
  • 3:56 - 3:57
    So wichtig ist sie.
  • 3:58 - 4:01
    Nach Ausbruch der
    Wirtschaftskrise der 30er
  • 4:01 - 4:03
    aufgrund des Laissez-faire-Liberalismus
  • 4:03 - 4:09
    schrieb John Maynard Keynes
    eine neue Wirtschaftslehre
  • 4:09 - 4:12
    und erzählte eine neue
    Geschichte der Restauration.
  • 4:13 - 4:14
    Sie ging in etwa so:
  • 4:16 - 4:18
    Chaos plagt das Land!
  • 4:18 - 4:20
    (Gelächter)
  • 4:20 - 4:24
    verursacht von den mächtigen und
    skrupellosen Kräften der Wirtschaftselite,
  • 4:24 - 4:27
    die den Reichtum der Welt erbeutet hat.
  • 4:28 - 4:31
    Doch der Held der Geschichte,
    der aktivierende Staat,
  • 4:31 - 4:36
    unterstützt von Arbeiterklasse
    und Mittelschicht,
  • 4:36 - 4:38
    wird das Chaos anfechten,
  • 4:38 - 4:42
    die mächtigen Kräfte durch
    Umverteilung des Wohlstands bekämpfen,
  • 4:43 - 4:46
    durch Investition öffentlicher
    Gelder für öffentliche Güter
  • 4:46 - 4:49
    Einkommen und Arbeitsplätze schaffen
  • 4:49 - 4:52
    und so die Harmonie
    im Land wiederherstellen.
  • 4:53 - 4:55
    Wie alle guten
    Geschichten der Restauration
  • 4:56 - 4:59
    fand auch diese große Resonanz
    im politischen Spektrum.
  • 4:59 - 5:03
    Demokraten und Republikaner,
    Arbeiter und Konservative,
  • 5:03 - 5:07
    Linke und Rechte wurden
    überwiegend zu Keynes-Anhängern.
  • 5:08 - 5:12
    Als der Keynesianismus
    in den 1970ern Probleme bekam,
  • 5:12 - 5:17
    präsentierten die Neoliberalen,
    z. B. Friedrich Hayek und Milton Friedman,
  • 5:17 - 5:19
    ihre neue Geschichte der Restauration,
  • 5:20 - 5:22
    und sie ging in etwa so:
  • 5:23 - 5:25
    Sie raten nie, was jetzt kommt.
  • 5:25 - 5:26
    (Gelächter)
  • 5:26 - 5:28
    Chaos plagt das Land!
  • 5:29 - 5:33
    Verursacht von den starken,
    skrupellosen Kräften
  • 5:33 - 5:35
    des übermächtigen Staates,
  • 5:36 - 5:38
    dessen kollektivistische Tendenzen
  • 5:38 - 5:42
    Freiheit, Individualismus
    und Chancen zerstören.
  • 5:42 - 5:45
    Aber der Held der Geschichte,
    der Unternehmer,
  • 5:45 - 5:48
    bekämpft diese mächtigen Kräfte,
  • 5:49 - 5:50
    drängt den Staat zurück
  • 5:50 - 5:54
    und stellt durch das Schaffen
    von Wohlstand und Chancen
  • 5:54 - 5:56
    die Harmonie im Land wieder her.
  • 5:57 - 6:01
    Auch diese Geschichte fand Resonanz
    quer durch das politische Spektrum.
  • 6:02 - 6:05
    Republikaner und Demokraten,
    Konservative und Arbeiter
  • 6:05 - 6:08
    wurden alle überwiegend neoliberal.
  • 6:11 - 6:16
    Gegensätzliche Geschichten
    mit identischer narrativer Struktur.
  • 6:18 - 6:23
    Dann, im Jahr 2008, scheiterte
    die neoliberale Geschichte
  • 6:23 - 6:26
    und die Gegner lieferten ...
  • 6:27 - 6:29
    (Gelächter)
  • 6:29 - 6:30
    nichts.
  • 6:31 - 6:33
    Keine neue Geschichte der Restauration!
  • 6:33 - 6:36
    Das Beste, was sie zu bieten hatten,
  • 6:36 - 6:40
    war verwässerter Neoliberalismus
    oder aufgewärmter Keynesianismus.
  • 6:41 - 6:44
    Und deshalb stecken wir fest.
  • 6:45 - 6:46
    Ohne neue Geschichte
  • 6:47 - 6:50
    stecken wir mit der alten,
    gescheiterten Geschichte fest,
  • 6:50 - 6:52
    die immer wieder scheitert.
  • 6:53 - 6:56
    Wir fallen in einen Zustand
    der Verzweiflung,
  • 6:56 - 6:59
    wenn unsere Fantasie versagt.
  • 6:59 - 7:02
    Wenn wir keine Geschichte haben,
  • 7:02 - 7:05
    die das Heute erklärt
    und die Zukunft beschreibt,
  • 7:06 - 7:08
    verfliegt jegliche Hoffnung.
  • 7:09 - 7:11
    Politisches Versagen ist im Grunde
  • 7:12 - 7:15
    ein Versagen der Fantasie.
  • 7:16 - 7:21
    Ohne Geschichte der Restauration,
    die uns den Weg weist,
  • 7:22 - 7:23
    verändert sich nichts,
  • 7:24 - 7:27
    aber mit so einer
    Geschichte der Restauration
  • 7:27 - 7:29
    kann sich fast alles ändern.
  • 7:31 - 7:33
    Die Geschichte, die wir erzählen müssen,
  • 7:34 - 7:37
    wird bei möglichst vielen verschiedenen
    Menschen Anklang finden
  • 7:37 - 7:40
    und politische Gräben überwinden.
  • 7:40 - 7:43
    Sie sollte tiefe Bedürfnisse
    und Sehnsüchte ansprechen.
  • 7:43 - 7:46
    Sie sollte einfach und verständlich sein
  • 7:47 - 7:49
    und Bezug zur Wirklichkeit haben.
  • 7:49 - 7:54
    Ich gebe zu, das ist wohl
    etwas viel verlangt.
  • 7:55 - 7:59
    Doch ich glaube, in der westlichen Welt
    gibt es tatsächlich so eine Geschichte,
  • 8:00 - 8:02
    die darauf wartet, erzählt zu werden.
  • 8:03 - 8:07
    Seit einigen Jahren gibt es faszinierend
    übereinstimmende Ergebnisse
  • 8:08 - 8:09
    in mehreren Wissenschaften:
  • 8:09 - 8:14
    Psychologie, Anthropologie,
    Neurowissenschaften, Evolutionsbiologie.
  • 8:14 - 8:18
    Sie alle belegen Erstaunliches:
  • 8:18 - 8:23
    Menschen haben eine
    ausgeprägte Fähigkeit zum Altruismus.
  • 8:23 - 8:27
    Sicher, wir haben alle ein bisschen
    Egoismus und Gier in uns,
  • 8:27 - 8:32
    aber bei den meisten Menschen
    überwiegen diese Eigenschaften nicht.
  • 8:32 - 8:37
    Wir sind auch erstklassige
    Kooperationspartner.
  • 8:37 - 8:39
    Wir überlebten die Savanne Afrikas,
  • 8:39 - 8:44
    obwohl wir schwächer und langsamer waren
    als Raubtiere und die meisten Beutetiere,
  • 8:44 - 8:49
    durch die erstaunliche Fähigkeit,
    uns gegenseitig zu helfen.
  • 8:50 - 8:52
    Dieser Drang zu kooperieren
  • 8:52 - 8:57
    ist durch natürliche Auslese
    fest in unserer Denkweise programmiert.
  • 8:57 - 9:02
    Das sind die zentralen,
    wesentlichen Fakten des Menschseins:
  • 9:02 - 9:06
    unser unglaublicher Altruismus
    und unsere Fähigkeit zur Kooperation.
  • 9:07 - 9:09
    Aber etwas lief schrecklich falsch.
  • 9:10 - 9:13
    Chaos plagt das Land.
  • 9:13 - 9:15
    (Gelächter)
  • 9:15 - 9:18
    Unser gute Wesensart wird von
    mehreren Kräften gestört,
  • 9:18 - 9:21
    doch die mächtigste Kraft ist wohl
  • 9:21 - 9:24
    das dominante politische
    Narrativ unserer Zeit.
  • 9:24 - 9:26
    Es leitet uns dazu an,
  • 9:27 - 9:32
    extrem individualistisch
    und in Konkurrenz miteinander zu leben.
  • 9:33 - 9:36
    Es treibt uns zum Kampf gegeneinander,
  • 9:36 - 9:39
    zu gegenseitiger Furcht und Misstrauen.
  • 9:39 - 9:41
    Sie atomisiert die Gesellschaft,
  • 9:41 - 9:45
    schwächt die sozialen Bindungen,
    die das Leben lebenswert machen.
  • 9:46 - 9:48
    Und in diesem Vakuum
  • 9:49 - 9:53
    wachsen gewaltsame, intolerante Kräfte.
  • 9:54 - 9:57
    Wir sind eine Gesellschaft von Altruisten,
  • 9:58 - 10:01
    aber werden von Psychopathen beherrscht.
  • 10:01 - 10:04
    (Applaus)
  • 10:09 - 10:12
    Aber so muss es nicht sein --
    wirklich nicht.
  • 10:12 - 10:16
    Denn wir haben die unglaubliche Gabe
    für Miteinander und Zugehörigkeit.
  • 10:17 - 10:19
    Dank dieser Gabe
  • 10:19 - 10:24
    können wir die fantastischen Anlagen
    unseres Menschseins zurückgewinnen:
  • 10:24 - 10:26
    Altruismus und Kooperation.
  • 10:27 - 10:28
    Anstelle von Zerstörung
  • 10:28 - 10:32
    können wir ein florierendes
    Gemeinschaftsleben
  • 10:32 - 10:35
    mit reicher Kultur für alle schaffen.
  • 10:35 - 10:39
    Wo wir zwischen Markt
    und Staat erdrückt werden,
  • 10:39 - 10:44
    können wir eine Ökonomie schaffen,
    die Mensch und Erde respektiert.
  • 10:45 - 10:50
    Diese Ökonomie können wir um einen
    stark vernachlässigten Bereich schaffen:
  • 10:51 - 10:52
    das Gemeingut.
  • 10:52 - 10:56
    Gemeingut ist weder Markt noch Staat,
    Kapitalismus oder Kommunismus,
  • 10:56 - 10:59
    aber es umfasst drei Hauptelemente:
  • 10:59 - 11:01
    eine bestimmte Ressource,
  • 11:01 - 11:03
    eine Gemeinschaft,
    die diese Ressource verwaltet,
  • 11:04 - 11:06
    und die Regeln und Verhandlungen,
  • 11:06 - 11:09
    die die Gemeinschaft
    zur Verwaltung entwickelt.
  • 11:09 - 11:13
    Denken Sie an Breitbandübertragung
    oder Energiegenossenschaften
  • 11:13 - 11:17
    oder gemeinsam genutztes Land
    zum Anbau von Obst und Gemüse,
  • 11:17 - 11:19
    sogenannte Schrebergärten.
  • 11:19 - 11:22
    Gemeingut kann nicht verkauft
    oder verschenkt werden
  • 11:22 - 11:27
    und die Erträge werden gerecht unter
    den Gemeinschaftsmitgliedern geteilt.
  • 11:28 - 11:34
    Wo wir ignoriert und ausgebeutet werden,
    können wir unsere Politik neu beleben.
  • 11:34 - 11:38
    Wir können die Demokratie vor
    den Menschen retten, die sie uns nahmen.
  • 11:38 - 11:42
    Wir können neue Regeln
    und Wahlmethoden einführen,
  • 11:42 - 11:44
    sodass die Finanzmacht
  • 11:44 - 11:47
    nie mehr über die Macht
    der Demokratie triumphiert.
  • 11:48 - 11:53
    (Applaus)
  • 11:54 - 11:56
    Repräsentative Demokratie
  • 11:56 - 11:59
    sollte durch mitbestimmende
    Demokratie gezügelt werden,
  • 11:59 - 12:02
    um politische Entscheidungen
    passgenauer zu gestalten.
  • 12:02 - 12:07
    Sie sollten so oft wie möglich
    auf kommunaler Ebene gefällt werden.
  • 12:07 - 12:10
    Wenn etwas kommunal
    entschieden werden kann,
  • 12:10 - 12:13
    sollte es nicht national
    festgelegt werden.
  • 12:14 - 12:18
    Ich nenne all das
    "Politik der Zugehörigkeit".
  • 12:19 - 12:22
    Ich glaube, sie hat das Potential,
  • 12:22 - 12:25
    sehr viele verschiedene
    Menschen anzusprechen,
  • 12:26 - 12:31
    denn unter den ganz wenigen Werten,
    die Linke und Rechte teilen,
  • 12:32 - 12:35
    sind Zugehörigkeit und Gemeinschaft.
  • 12:36 - 12:38
    Vielleicht meinen wir damit
    nicht ganz dasselbe,
  • 12:38 - 12:41
    aber wir starten doch
    mit einer gemeinsamen Sprache.
  • 12:41 - 12:46
    Überhaupt geht es in der Politik
    oft um Suche nach Zugehörigkeit.
  • 12:46 - 12:49
    Sogar Faschisten suchen Gemeinschaft,
  • 12:50 - 12:52
    wenn auch eine erschreckend homogene,
  • 12:52 - 12:54
    in der alle gleich aussehen,
  • 12:54 - 12:58
    dieselben Uniformen tragen
    und dieselben Parolen skandieren.
  • 12:58 - 13:00
    Wir müssen eine Gemeinschaft schaffen,
  • 13:00 - 13:04
    die auf Brückennetzwerken,
    nicht auf Bindungsnetzwerken basiert.
  • 13:04 - 13:08
    Bindungsnetzwerke vereinen
    Menschen einer homogenen Gruppe,
  • 13:08 - 13:12
    Brückennetzwerke führen Menschen
    verschiedener Guppen zusammen.
  • 13:13 - 13:19
    Ich bin überzeugt, durch Bildung reicher,
    dynamischer Brückengemeinschaften
  • 13:20 - 13:22
    können wir dem Drang
    der Menschen entgegenwirken,
  • 13:22 - 13:27
    sich in die Sicherheit einer homogenen
    Bindungsgemeinschaft zu flüchten,
  • 13:27 - 13:30
    die sich anderen gegenüber abgrenzt.
  • 13:32 - 13:36
    Zusammenfassend könnte
    die neue Geschichte in etwa so gehen:
  • 13:38 - 13:41
    Chaos plagt das Land!
  • 13:41 - 13:42
    (Gelächter)
  • 13:42 - 13:46
    Verursacht von den starken,
    skrupellosen Mächten derer,
  • 13:46 - 13:48
    die behaupten, es gebe keine Gesellschaft,
  • 13:49 - 13:52
    die sagen, es sei das höchste Lebensziel,
  • 13:52 - 13:56
    wie streunende Hunde
    um einen Mülleimer zu kämpfen.
  • 13:57 - 14:00
    Aber die Helden der Geschichte, wir,
  • 14:00 - 14:02
    werden uns gegen das Chaos erheben.
  • 14:02 - 14:05
    Wir bekämpfen diese skrupellosen Mächte
  • 14:05 - 14:11
    durch Schaffung reicher, ansprechender,
    inklusiver und großzügiger Gemeinschaften;
  • 14:11 - 14:15
    und dadurch stellen wir
    die Harmonie im Land wieder her.
  • 14:15 - 14:19
    (Applaus)
  • 14:23 - 14:26
    Egal ob Sie diese Geschichte für
    die richtige halten oder nicht:
  • 14:26 - 14:29
    Sie stimmen sicher zu,
    dass wir eine brauchen --
  • 14:29 - 14:31
    eine neue Geschichte der Restauration,
  • 14:31 - 14:35
    die uns aus unserem
    derzeitigen Chaos führt,
  • 14:35 - 14:40
    die uns sagt, warum wir im Chaos sind
    und wie wir wieder herauskommen.
  • 14:41 - 14:43
    Wenn wir diese Geschichte
    richtig erzählen,
  • 14:44 - 14:48
    infiziert sie die Gedanken der Menschen
    quer durch das politische Spektrum.
  • 14:49 - 14:52
    Unsere Aufgabe ist es,
    eine Geschichte zu erzählen,
  • 14:52 - 14:54
    die uns auf dem Weg
    in eine bessere Welt leuchtet.
  • 14:54 - 14:56
    Vielen Dank.
  • 14:56 - 15:01
    (Applaus)
Title:
Die neue politische Geschichte, die alles verändern könnte
Speaker:
George Monbiot
Description:

Um aus unserem derzeitigen Chaos herauszukommen, brauchen wir eine neue Geschichte, die das Heute beschreibt und den Weg in die Zukunft leitet, sagt Autor George Monbiot. Er zieht Ergebnisse aus der Psychologie, den Neurowissenschaften und der Evolutionsbiologie heran und bietet uns eine neue Vision der Gesellschaft, die auf unserer grundlegenden Fähigkeit zu Altruismus und Kooperation basiert. Dieser ansteckend optimistische Vortrag ermutigt dazu, die Möglichkeiten unserer gemeinsamen Zukunft neu zu durchdenken.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:15

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