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Todd Humphreys: Wie man ein GPS in die Irre führt

  • 0:02 - 0:04
    Am frühen Morgen
    des 2. Mai 2000 geschah etwas,
  • 0:04 - 0:08
    das einen starken Einfluss darauf hatte,
  • 0:08 - 0:10
    wie unsere Gesellschaft funktioniert.
  • 0:10 - 0:13
    Ironischerweise bemerkte das
    damals kaum einer.
  • 0:13 - 0:16
    Die Veränderung kam
    leise und unmerklich,
  • 0:16 - 0:19
    außer man wusste genau,
    wonach man suchte.
  • 0:19 - 0:21
    An diesem Morgen gab
    US-Präsident Clinton den Befehl,
  • 0:21 - 0:24
    einen bestimmten Schalter
    in den Satelliten
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    des globalen Navigations-
    Satellitensystems GPS umzulegen.
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    Augenblicklich verringerte sich
    die Fehlerrate ziviler GPS-Empfänger
  • 0:31 - 0:35
    von der eines Fußballfeldes
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    zu der eines kleinen Raums.
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    Den Effekt, den diese
    Präzisionsänderung auf uns hatte,
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    kann man kaum überbewerten.
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    Bevor dieser Schalter umgelegt wurde,
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    gab es in Autos keine
    wegweisenden Navigationssysteme,
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    weil das GPS uns nicht sagen konnte,
    in welchem Stadtteil
  • 0:56 - 0:58
    geschweige denn in welcher Straße
    wir uns befinden.
  • 0:58 - 1:02
    Für die Ortung ist Genauigkeit wichtig
  • 1:02 - 1:05
    und diese hat sich erst
    in den letzten zehn Jahren verbessert.
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    Dank zahlreicherer
    Basis- und Bodenstationen,
  • 1:07 - 1:10
    besserer Empfänger und Algorithmen
  • 1:10 - 1:13
    kann das GPS heute nicht nur die Straße,
  • 1:13 - 1:18
    sondern sogar
    den Straßenabschnitt bestimmen.
  • 1:18 - 1:20
    Diese hohe Treffsicherheit
  • 1:20 - 1:23
    hat einen Sturm an Innovationen ausgelöst.
  • 1:23 - 1:25
    Viele von Ihnen haben Ihren Weg hierher
  • 1:25 - 1:29
    mit Hilfe Ihres TomToms
    oder Smartphones gefunden.
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    Landkarten aus Papier sind überholt.
  • 1:32 - 1:36
    Heute stehen wir auf der Schwelle
    zu einer weiteren Revolution
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    in der Ortungsgenauigkeit.
  • 1:38 - 1:41
    Wären Sie überrascht,
    wenn ich Ihnen erzähle,
  • 1:41 - 1:45
    dass die Zwei-Meter-Genauigkeit
    unserer heutigen Handys und Navis
  • 1:45 - 1:48
    erbärmlich ist im Vergleich zu dem,
    was möglich ist?
  • 1:48 - 1:51
    Seit einiger Zeit ist bekannt,
    dass durch Messung
  • 1:51 - 1:54
    der Trägerphase des GPS-Signals
  • 1:54 - 1:56
    und mit Hilfe einer Internetverbindung
  • 1:56 - 1:59
    eine Genauigkeit im Zentimeter-,
    wenn nicht sogar
  • 1:59 - 2:02
    im Millimeterbereich
    erreicht werden kann.
  • 2:02 - 2:05
    Warum können unsere Handys das nicht?
  • 2:05 - 2:10
    Meiner Meinung nach liegt das
    an fehlender Vorstellungskraft.
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    Die Hersteller haben
    die Trägerphasentechnik
  • 2:13 - 2:15
    nicht in ihre billigen
    GPS-Chips implementiert,
  • 2:15 - 2:17
    denn sie sind nicht sicher,
    was die Öffentlichkeit
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    mit einer so präzisen
    Ortung anfangen würde,
  • 2:21 - 2:25
    die sogar Falten auf der Handfläche
    lokalisieren könnte.
  • 2:25 - 2:27
    Aber wir hier und andere Wegbereiter
  • 2:27 - 2:31
    können das Potential
    dieser Genauigkeitserhöhung sehen.
  • 2:31 - 2:34
    Stellen Sie sich eine
    Realitätserweiterungs-App vor,
  • 2:34 - 2:37
    die unsere physische
    Umgebung millimetergenau
  • 2:37 - 2:39
    mit einer virtuellen Welt überlagert.
  • 2:39 - 2:42
    Ich könnte hier oben
    eine millimetergenaue 3D-Struktur
  • 2:42 - 2:45
    darstellen lassen, die
    nur Sie oder meine Freunde
  • 2:45 - 2:47
    zu Hause sehen können.
  • 2:47 - 2:52
    Solch eine Ortungsgenauigkeit
    wünschen wir uns.
  • 2:52 - 2:56
    Ich gehe davon aus,
    dass in den nächsten Jahren
  • 2:56 - 3:01
    diese hyperpräzise Trägerphasenortung
  • 3:01 - 3:04
    erschwinglich und allgegenwärtig wird.
  • 3:04 - 3:07
    Mit fantastischen Folgen.
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    Der heilige Gral ist natürlich der GPS-Dot.
  • 3:11 - 3:14
    Erinnern Sie sich an den Film
    "The Da Vinci Code – Sakrileg"?
  • 3:14 - 3:17
    Hier sehen wir Prof. Langdon
    mit einem GPS-Dot,
  • 3:17 - 3:21
    einem Routen-Kontrollgerät,
  • 3:21 - 3:24
    das eine Genauigkeit
    von 60 cm überall auf der Welt hat.
  • 3:24 - 3:27
    Aber der GPS-Dot ist in der realen Welt
  • 3:27 - 3:30
    ein Ding der Unmöglichkeit, nicht wahr?
  • 3:30 - 3:32
    Erstens funktioniert GPS nicht in Gebäuden
  • 3:32 - 3:35
    und zweitens gibt es keine
    so kleinen GPS-Empfänger,
  • 3:35 - 3:38
    erst recht nicht, wenn die ihre Position
  • 3:38 - 3:41
    an ein Netzwerk senden müssen.
  • 3:41 - 3:43
    Nun, vor ein paar Jahren
    waren diese Einwände
  • 3:43 - 3:46
    vollkommen richtig, aber
    seitdem hat sich einiges geändert.
  • 3:46 - 3:49
    Die Geräte wurden immer
    kleiner und genauer,
  • 3:49 - 3:53
    sodass ein GPS-Verfolgungssystem
    vor ein paar Jahren
  • 3:53 - 3:55
    aussah wie diese klobige Box,
  • 3:55 - 3:58
    hier links vom Schlüssel.
  • 3:58 - 4:00
    Vergleichen Sie das mit einer
    vor kurzem eingeführten Version.
  • 4:00 - 4:04
    Jetzt passt das alles
    in einen Schlüsselanhänger.
  • 4:04 - 4:07
    Sehen wir uns nun einen modernen
  • 4:07 - 4:09
    GPS-Empfänger mit einer
    Seitenlänge von einem Zentimeter
  • 4:09 - 4:11
    und einer nie gekannten Genauigkeit an,
  • 4:11 - 4:15
    wird klar, dass der bisher fiktive GPS-Dot
  • 4:15 - 4:19
    bald Realität sein wird.
  • 4:19 - 4:23
    Stellen Sie sich eine Welt
    voller GPS-Dots vor.
  • 4:23 - 4:26
    Wir würden nie wieder
    unseren Geldbeutel oder Schlüssel
  • 4:26 - 4:31
    geschweige denn unsere Kinder
    im Disneyland verlieren.
  • 4:31 - 4:35
    Wir können alles, was mehr
    als ein paar Euro wert ist,
  • 4:35 - 4:39
    mit GPS-Dots versehen.
  • 4:39 - 4:41
    Als ich neulich morgens
    meine Schuhe nicht finden konnte,
  • 4:41 - 4:45
    musste ich wie immer meine Frau fragen,
    ob sie sie gesehen hatte.
  • 4:45 - 4:48
    Eigentlich sollte ich meine Frau nicht
    mit sowas Trivialem nerven.
  • 4:48 - 4:51
    Mein Haus sollte mir sagen können,
    wo meine Schuhe sind.
  • 4:51 - 4:53
    (Lachen)
  • 4:53 - 4:57
    Diejenigen unter Ihnen,
    die zu Googlemail gewechselt sind,
  • 4:57 - 4:59
    erinnern sich sicher,
    wie wohltuend es ist,
  • 4:59 - 5:04
    E-Mails einfach zu suchen,
    anstatt sie zu verwalten.
  • 5:04 - 5:08
    Der GPS-Dot erledigt dasselbe
    für unsere Habseligkeiten.
  • 5:08 - 5:13
    Natürlich gibt es auch
    Nachteile bei GPS-Dots.
  • 5:13 - 5:15
    Vor einigen Monaten war ich
    in meinem Büro,
  • 5:15 - 5:18
    als ich einen Anruf bekam.
  • 5:18 - 5:21
    Eine panische Frau war
    am anderen Ende der Leitung,
  • 5:21 - 5:23
    nennen wir sie Carol.
  • 5:23 - 5:26
    Offenbar hatte Carols
    Ex-Freund aus Kalifornien sie
  • 5:26 - 5:30
    in Texas aufgespürt und verfolgt.
  • 5:30 - 5:33
    Sie fragen sich jetzt vielleicht,
    warum sie mich angerufen hat.
  • 5:33 - 5:35
    Das hab ich mich auch gefragt.
  • 5:35 - 5:39
    Wie sich herausstellte,
    spielte dabei Technik eine Rolle.
  • 5:39 - 5:42
    Jedesmal, wenn ihr Ex-Freund
    zu den unmöglichsten Zeiten
  • 5:42 - 5:46
    an den unmöglichsten Orten auftauchte,
  • 5:46 - 5:49
    hatte er einen offenen Laptop bei sich.
  • 5:49 - 5:51
    Mit der Zeit bemerkte Carol,
    dass er in ihrem Auto
  • 5:51 - 5:54
    einen GPS-Sender versteckt hatte.
  • 5:54 - 5:57
    Daher rief sie mich an,
    um ihn auszuschalten.
  • 5:57 - 5:59
    Ich riet zu einem guten Mechaniker,
  • 5:59 - 6:02
    der das Auto untersuchen sollte.
  • 6:02 - 6:05
    Doch das hatte sie bereits getan.
  • 6:05 - 6:07
    Er hatte auf den ersten Blick
    nichts gefunden
  • 6:07 - 6:11
    und meinte, er müsse
    das Auto komplett auseinanderbauen.
  • 6:11 - 6:14
    Also riet ich ihr, zur Polizei zu gehen,
  • 6:14 - 6:17
    was sie ebenfalls getan hatte.
  • 6:17 - 6:19
    Dort war man sich unsicher,
    ob das bereits Belästigung war,
  • 6:19 - 6:23
    und war technisch nicht
    in der Lage, den Sender zu finden.
  • 6:23 - 6:25
    Das FBI
  • 6:25 - 6:29
    hatte ihr das gleiche gesagt.
  • 6:29 - 6:30
    Wir verabredeten uns in meinem Labor,
  • 6:30 - 6:33
    um ihr Auto nach Funkquellen zu untersuchen.
  • 6:33 - 6:36
    Ich war allerdings nicht sicher,
    ob das klappen würde,
  • 6:36 - 6:38
    da manche Sender so eingestellt sind,
  • 6:38 - 6:40
    dass sie nur übertragen,
    wenn sie in sicheren Zonen sind
  • 6:40 - 6:43
    oder sich das Auto bewegt.
  • 6:43 - 6:45
    Da waren wir also.
  • 6:45 - 6:48
    Carol ist nicht die erste und
    wird nicht die letzte sein,
  • 6:48 - 6:53
    die sich in einer solch beängstigenden,
  • 6:53 - 6:58
    durch GPS-Verfolgung verursachten
    Situation wiederfindet.
  • 6:58 - 7:00
    Als ich ihren Fall untersuchte,
  • 7:00 - 7:04
    habe ich zu meiner Überraschung festgestellt,
    dass es nicht eindeutig illegal ist,
  • 7:04 - 7:08
    GPS-Sender in fremden
    Autos zu verstecken.
  • 7:08 - 7:12
    Der Oberste Gerichtshof
    hat letzten Monat entschieden,
  • 7:12 - 7:16
    dass ein Polizist eine Erlaubnis
    zur Langzeitbeschattung braucht,
  • 7:16 - 7:20
    aber das Gesetz ist im Falle
    von Zivilisten nicht eindeutig.
  • 7:20 - 7:22
    Wir müssen also nicht nur
    den Großen Bruder fürchten,
  • 7:22 - 7:26
    sondern auch den
    Großen Nachbarn. (Lachen)
  • 7:26 - 7:30
    Eine Alternative hätte Carol
    sehr wirksam geholfen.
  • 7:30 - 7:36
    Die sogenannte Wellenblase.
  • 7:36 - 7:39
    Das ist ein quelloffenes GPS-Störgerät,
  • 7:39 - 7:42
    das von Limor Fried,
  • 7:42 - 7:45
    einer Doktorandin am MIT,
    entwickelt wurde. Sie nennt es
  • 7:45 - 7:49
    "ein Werkzeug zum Zurückerobern
    der persönlichen Freiheit".
  • 7:49 - 7:52
    Nach dem Einschalten bildet sich
    eine Blase um einen herum,
  • 7:52 - 7:54
    die GPS-Signale nicht durchlässt.
  • 7:54 - 7:56
    Sie werden von der Blase überlagert.
  • 7:56 - 8:00
    Limor erfand es, weil sie sich
  • 8:00 - 8:02
    wie Carol von GPS-Ortung bedroht fühlte.
  • 8:02 - 8:05
    Sie hat dann ihren Entwurf
    im Web veröffentlicht.
  • 8:05 - 8:09
    Wenn Sie keine Zeit haben,
    es selber zu bauen,
  • 8:09 - 8:10
    können Sie es kaufen.
  • 8:10 - 8:12
    Chinesische Hersteller
    verkaufen tausende
  • 8:12 - 8:15
    ähnlicher Geräte über das Internet.
  • 8:15 - 8:19
    Vielleicht denken Sie jetzt,
    dass die Wellenblase super ist.
  • 8:19 - 8:23
    Man sollte eine haben. Könnte praktisch sein,
    falls mal ein Sender im Auto versteckt wird.
  • 8:23 - 8:27
    Sie sollten sich im Klaren sein,
    dass das in den USA
  • 8:27 - 8:29
    absolut verboten ist.
  • 8:29 - 8:29
    Und warum?
  • 8:29 - 8:33
    Weil es eigentlich keine Blase ist.
  • 8:33 - 8:35
    Störsender wirken nicht nur um Sie herum
  • 8:35 - 8:37
    oder innerhalb des eigenen Fahrzeugs.
  • 8:37 - 8:44
    Sie stören auch unschuldige GPS-Empfänger
    in einigen Kilometern Entfernung. (Lachen)
  • 8:44 - 8:46
    Wenn Sie Carol oder Limor wären
  • 8:46 - 8:49
    oder sich durch GPS-Ortung
    bedroht fühlten,
  • 8:49 - 8:53
    würden Sie eine Wellenblase
    vielleicht nicht verteufeln,
  • 8:53 - 8:57
    aber tatsächlich können
    die Folgen verheerend sein.
  • 8:57 - 9:00
    Stellen Sie sich beispielsweise vor,
    Sie wären Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes
  • 9:00 - 9:02
    und bahnen sich Ihren Weg
    durch dichten Nebel.
  • 9:02 - 9:06
    Und ein Passagier aktiviert
    eine Wellenblase.
  • 9:06 - 9:09
    Plötzlich würde Ihr GPS ausfallen
  • 9:09 - 9:12
    und dann wären Sie mit dem Nebel
  • 9:12 - 9:14
    und den Anzeigen Ihres Radars allein,
  • 9:14 - 9:18
    falls Sie sich noch daran erinnern,
    wie das funktioniert.
  • 9:18 - 9:24
    Leuchttürme werden heute
    nicht mehr betrieben.
  • 9:24 - 9:28
    LORAN, der einzige Ersatz für GPS,
  • 9:28 - 9:31
    wurde letztes Jahr eingestellt.
  • 9:31 - 9:36
    Unsere moderne Gesellschaft ist inzwischen
  • 9:36 - 9:38
    völlig abhängig vom GPS.
  • 9:38 - 9:41
    Es ist eng in unsere Systeme
    und Infrastruktur eingebunden.
  • 9:41 - 9:45
    Manche nennen es
    "den unsichtbaren Dienstleister".
  • 9:45 - 9:49
    Das Einschalten einer Wellenblase
    erzeugt nicht nur Unannehmlichkeiten.
  • 9:49 - 9:53
    Es könnte tödlich enden.
  • 9:53 - 9:57
    Um unsere Privatsphäre auf Kosten
  • 9:57 - 10:01
    der allgemeinen
    GPS-Genauigkeit zu schützen,
  • 10:01 - 10:03
    gibt es noch etwas viel Wirksameres
  • 10:03 - 10:07
    und Subversiveres als die Wellenblase:
  • 10:07 - 10:10
    den GPS-Spoofer.
  • 10:10 - 10:13
    Hinter dem GPS-Spoofer
    steckt eine einfache Idee.
  • 10:13 - 10:17
    Anstatt die GPS-Signale zu stören,
    täuscht man sie vor.
  • 10:17 - 10:20
    Man imitiert sie.
    Wenn man das richtig macht,
  • 10:20 - 10:23
    merken die Empfänger nichts
    von der Täuschung.
  • 10:23 - 10:25
    Ich werde das Ihnen mal vorführen.
  • 10:25 - 10:28
    In jedem GPS-Empfänger
    ist ein Peak eingebaut,
  • 10:28 - 10:30
    der sich mit den echten Signalen deckt.
  • 10:30 - 10:33
    Diese drei roten Punkte
    stellen die Ortungspunkte dar,
  • 10:33 - 10:36
    die versuchen,
    auf dem Peak zentriert zu bleiben.
  • 10:36 - 10:39
    Wenn man aber
    ein gefälschtes GPS-Signal sendet,
  • 10:39 - 10:44
    taucht ein weiterer Peak auf. Bringt man
    diese beiden Peaks perfekt in Deckung,
  • 10:44 - 10:48
    können die Ortungspunkte
    den Unterschied nicht feststellen.
  • 10:48 - 10:52
    Sie werden vom stärkeren,
    gefälschten Signal fixiert,
  • 10:52 - 10:56
    das den originalen Peak wegdrängt.
  • 10:56 - 10:58
    An dieser Stelle ist das Spiel verloren.
  • 10:58 - 11:01
    Jetzt kontrollieren die gefälschten
    Signale den GPS-Empfänger.
  • 11:01 - 11:03
    Geht das überhaupt?
  • 11:03 - 11:05
    Kann man die Zeitmessung
  • 11:05 - 11:07
    und Ortung eines Empfängers
    wirklich so einfach
  • 11:07 - 11:09
    mit einem Spoofer manipulieren?
  • 11:09 - 11:12
    Kurz gesagt: Ja.
  • 11:12 - 11:14
    Zivile GPS-Signale sind
  • 11:14 - 11:15
    völlig offen zugänglich.
  • 11:15 - 11:19
    Sie sind nicht verschlüsselt und
    brauchen keine Authentifizierung.
  • 11:19 - 11:23
    Sie sind völlig offen und anfällig
    für jegliche Spooferattacke.
  • 11:23 - 11:25
    Trotzdem hat sich bis vor kurzem
  • 11:25 - 11:28
    niemand Sorgen um GPS-Spoofer gemacht.
  • 11:28 - 11:30
    Man dachte, für einen Hacker wäre es
  • 11:30 - 11:33
    zu kompliziert oder zu teuer,
    einen zu bauen.
  • 11:33 - 11:37
    Ein Hochschulfreund von mir und ich
  • 11:37 - 11:39
    sahen das ein wenig anders.
  • 11:39 - 11:41
    Wir wussten, dass das nicht
    so schwer sein kann.
  • 11:41 - 11:43
    Wir wollten die ersten sein,
    die einen bauen,
  • 11:43 - 11:45
    um der Bedrohung
    einen Schritt voraus zu sein
  • 11:45 - 11:49
    und beim Schutz
    vor GPS-Spoofern zu helfen.
  • 11:49 - 11:53
    Ich erinnere mich gut an die Woche,
    in der wir daran arbeiteten.
  • 11:53 - 11:56
    Wir bauten bei mir zu Hause,
  • 11:56 - 12:01
    weshalb uns mein dreijähriger
    Sohn Ramon zur Seite stand.
  • 12:01 - 12:03
    Hier versucht Ramon – (Lachen) –
  • 12:03 - 12:07
    die Aufmerksamkeit
    seines Papas zu gewinnen.
  • 12:07 - 12:09
    Zuerst war der Spoofer nur ein Wirrwarr
  • 12:09 - 12:12
    aus Kabeln und Computern.
    Schließlich packten wir ihn
  • 12:12 - 12:13
    in eine kleine Kiste.
  • 12:13 - 12:16
    Der Dr.-Frankenstein-Moment,
  • 12:16 - 12:19
    als der Spoofer erwachte
  • 12:19 - 12:22
    und ich sein schreckliches
    Potential erkannte,
  • 12:22 - 12:24
    kam zu später Stunde,
    als ich den Spoofer
  • 12:24 - 12:26
    an meinem iPhone testete.
  • 12:26 - 12:28
    Ich zeige Ihnen Aufnahmen
  • 12:28 - 12:30
    von diesem ersten Experiment.
  • 12:30 - 12:34
    Ich vertraute völlig
    auf diesen kleinen blauen Punkt
  • 12:34 - 12:35
    mit seinem blauen Heiligenschein.
  • 12:35 - 12:36
    Sie schienen zu sagen:
  • 12:36 - 12:41
    "Du bist hier, du bist hier." (Lachen)
  • 12:41 - 12:44
    Und: "Du kannst uns vertrauen."
  • 12:44 - 12:49
    Daher geriet meine Welt
    aus den Fugen
  • 12:49 - 12:52
    und ich fühlte mich
    regelrecht betrogen,
  • 12:52 - 12:56
    als der kleine blaue Punkt
    von meinem Haus weg
  • 12:56 - 12:57
    nach Norden wanderte
  • 12:57 - 13:01
    und mich zurückließ.
    Ich bewegte mich nicht.
  • 13:01 - 13:05
    Was ich damals
    in dem kleinen blauen Punkt sah,
  • 13:05 - 13:08
    war das Potential für Chaos.
  • 13:08 - 13:12
    Ich sah Flugzeuge und Schiffe
    vom Kurs abkommen,
  • 13:12 - 13:17
    gelenkt von Kapitänen,
    die zu spät den Fehler erkennen.
  • 13:17 - 13:19
    Ich stellte mir die New Yorker Börse
  • 13:19 - 13:21
    mit ihrer GPS-Zeitsteuerung vor,
  • 13:21 - 13:23
    wie sie von Hackern manipuliert wird.
  • 13:23 - 13:26
    Man kann sich kaum
    die Verwüstung vorstellen,
  • 13:26 - 13:28
    die man anrichten kann,
    wenn man mit einem GPS-Spoofer
  • 13:28 - 13:32
    umzugehen weiß.
  • 13:32 - 13:37
    Es gibt jedoch etwas Positives
  • 13:37 - 13:39
    an GPS-Spoofern.
  • 13:39 - 13:44
    Sie sind die beste Waffe
    gegen eine Invasion der GPS-Dots.
  • 13:44 - 13:47
    Stellen Sie sich vor,
    Sie werden verfolgt.
  • 13:47 - 13:50
    Sie können den Verfolger
    zum Narren halten
  • 13:50 - 13:52
    und so tun, als wären Sie auf Arbeit,
    wenn Sie eigentlich im Urlaub sind.
  • 13:52 - 13:55
    Wären Sie Carol,
    könnten Sie Ihren Ex-Freund
  • 13:55 - 13:57
    auf einen leeren Parkplatz locken,
  • 13:57 - 13:59
    wo die Polizei auf ihn wartet.
  • 13:59 - 14:04
    Mich fasziniert dieser
    sich abzeichnende Konflikt
  • 14:04 - 14:07
    zwischen Privatsphäre einerseits
  • 14:07 - 14:11
    und dem Bedarf nach einem
    freiem Funkspektrum andererseits.
  • 14:11 - 14:14
    Wir können GPS-Störgeräte
    und Spoofer nicht tolerieren.
  • 14:14 - 14:18
    Die Gesetzeslage versagt jedoch dabei,
  • 14:18 - 14:22
    unsere Privatsphäre wirksam
    vor GPS-Dots zu schützen.
  • 14:22 - 14:24
    Kann man es da
    jemandem vorwerfen,
  • 14:24 - 14:26
    sie einzuschalten
    und nutzen zu wollen?
  • 14:26 - 14:29
    Ich habe die Hoffnung,
    dass wir diesen Konflikt
  • 14:29 - 14:32
    mit Hilfe einer noch nicht entwickelten
  • 14:32 - 14:38
    Technologie lösen können.
  • 14:38 - 14:41
    In der Zwischenzeit
    machen Sie es sich bequem,
  • 14:41 - 14:43
    denn es bleibt spannend.
  • 14:43 - 14:44
    Innerhalb der nächsten Jahre
  • 14:44 - 14:49
    werden viele von Ihnen GPS-Dots erwerben.
  • 14:49 - 14:51
    Vielleicht sogar in größeren Mengen.
  • 14:51 - 14:54
    Sie werden Ihre Sachen nicht mehr verlieren.
  • 14:54 - 14:58
    Der GPS-Dot wird Ihr Leben
    grundlegend verändern.
  • 14:58 - 15:01
    Werden Sie der Versuchung
    widerstehen können,
  • 15:01 - 15:04
    andere zu verfolgen?
  • 15:04 - 15:06
    Werden Sie der Versuchung
    widerstehen können,
  • 15:06 - 15:09
    mit einem GPS-Spoofer
    oder einer Wellenblase
  • 15:09 - 15:12
    Ihre eigene Privatsphäre zu schützen?
  • 15:12 - 15:16
    Wie immer ist das,
    was auf uns zukommt,
  • 15:16 - 15:19
    voller Versprechen und Gefahren.
  • 15:19 - 15:22
    Es bleibt spannend zu sehen,
    was dabei heraus kommt.
  • 15:22 - 15:25
    Vielen Dank. (Applaus)
Title:
Todd Humphreys: Wie man ein GPS in die Irre führt
Speaker:
Todd Humphreys
Description:

Todd Humphreys prognostiziert die geographische Ortung der nahen Zukunft, in der millimetergenaue GPS-Dots es uns ermöglichen werden, einen Standort punktgenau zu finden, eine Indexsuche unserer Habseligkeiten vorzunehmen ... oder Leute ohne ihr Wissen zu verfolgen. Die Reaktion auf die dunkle Seite dieser Technologie könnte jedoch ungewollte Folgen haben. (Eine Aufnahme im Rahmen von TEDxAustin.)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:45
Katja Tongucer approved German subtitles for How to fool a GPS
Judith Matz accepted German subtitles for How to fool a GPS
Anke Dietzsch commented on German subtitles for How to fool a GPS
Katja Tongucer approved German subtitles for How to fool a GPS
Katja Tongucer commented on German subtitles for How to fool a GPS
Katja Tongucer edited German subtitles for How to fool a GPS
Katja Tongucer edited German subtitles for How to fool a GPS
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