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Lucien Engelen: Crowdsourcen Sie Ihre Gesundheit

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    Ich würde mich mit Ihnen gerne darüber unterhalten,
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    warum so viele elektronische Gesundheits-Projekte fehlschlagen.
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    Und ich denke, dass der wichtigste Punkt dabei ist,
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    dass wir aufgehört haben, mit unseren Patienten zu reden.
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    Und eines der Dinge, die wir an der Radboud-Universität
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    eingeführt haben, war, einen Haupt-Zuhörer anzustellen.
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    Dabei geht sie nicht besonders wissenschaftlich vor –
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    sie stellt eine Tasse Kaffee oder Tee hin
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    und fragt die Patienten, Familien, Verwandten,
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    "Wie geht's?
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    Wie können wir euch helfen?"
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    Und wir denken, wir wollen denken,
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    dass dies eines der Hauptprobleme ist,
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    warum alle – vielleicht nur die meisten
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    der elektronischen Gesundheits-Projekte fehlschlagen:
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    Weil wir aufgehört haben zuzuhören.
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    Das hier ist meine WLAN-Waage. Ein sehr einfaches Ding.
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    Sie hat einen Knopf, An/Aus.
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    Und jeden Morgen springe ich darauf.
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    Und ja, ich habe eine Aufgabe,
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    wie Sie vielleicht erkennen.
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    Ich habe meine Aufgabe bei 95 kg angesetzt.
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    Es funktioniert ganz einfach:
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    Jedes Mal, wenn ich auf die Waage springe,
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    schickt sie meine Daten auch an Google Health.
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    Und dort werden sie auch von meinem Allgemeinarzt abgerufen,
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    damit er erkennen kann, wo mein Gewichtsproblem liegt,
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    und zwar nicht nur in dem Moment,
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    in dem ich kardiologische Unterstützung oder so brauche,
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    sondern auch mit einem Blick in die Vergangenheit.
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    Es gibt aber noch etwas.
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    Vielleicht ist Ihnen das bekannt, ich habe über 4.000 Follower auf Twitter.
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    Also jeden Morgen
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    springe ich auf meine WLAN-Waage
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    und die Leute reden schon mit mir, bevor ich im Auto sitze:
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    "Zum Mittagessen lieber nur ein kleiner Salat heute, Lucien."
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    (Gelächter)
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    Aber das ist das Netteste, was passieren kann,
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    weil dies der Gruppenzwang ist,
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    Gruppenzwang, um Patienten zu helfen,
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    denn das könnte gegen Fettleibigkeit eingesetzt werden,
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    oder es könnte
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    Patienten das Rauchen abgewöhnen.
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    Es könnte aber auch dazu verwendet werden, die
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    Menschen aus ihren Stühlen zu kriegen,
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    und sie dazu zu bringen, gemeinsam irgendeine Art Spiel zu spielen,
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    um ihre Gesundheit besser zu kontrollieren.
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    Ab nächster Woche kommt das auf den Markt.
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    Es wird dieses kleine Blutdruck-Messgerät geben,
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    das man an ein iPhone oder so anschließt.
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    Und es wird den Menschen ermöglichen, von zuhause
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    ihren Blutdruck zu messen,
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    ihn an ihren Arzt zu schicken
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    und ihn beispielsweise mit anderen zu teilen,
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    für etwas mehr als 100 Dollar.
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    An diesem Punkt kommen die Patienten ins Spiel.
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    Sie können nicht nur wieder die Kontrolle übernehmen,
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    Kapitän auf ihrem eigenen Schiff sein,
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    sondern können uns auch beim Gesundheitswesen helfen
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    angesichts der Herausforderungen, die vor uns liegen,
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    sowie die Kostenexplosion des Gesundheitswesens,
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    doppelte Nachfrage, und so weiter.
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    Machen Sie Methoden, die leicht zu verwenden sind
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    und fangen Sie mit dieser an, Patienten im Team zu umarmen.
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    Und das können Sie durch solche Methoden erreichen,
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    aber auch durch Crowdsourcing.
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    Und eines der Dinge, die wir gemacht haben,
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    möchte ich mit Ihnen durch ein kurzes Video teilen.
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    (Musik)
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    Wir haben alle Navigationssysteme in unseren Autos.
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    Vielleicht sogar in unseren Handys.
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    Wir wissen ganz genau, wo sich alle Geldautomaten
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    um Maastricht herum befinden.
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    Wir wissen noch eins, wo alle Tankstellen liegen.
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    Und klar, wir können Fastfood-Ketten finden.
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    Aber wo wäre der nächste AED,
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    um diesem Patienten zu helfen?
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    Wir haben herumgefragt, und niemand wusste es.
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    Niemand wusste, wo der nächste lebensrettende AED
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    in diesem Moment zu finden war.
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    Also, was taten wir? Wir haben Crowdsourcing in den Niederlanden durchgeführt.
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    Wir haben eine Internetseite errichtet
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    und eine Menschenmasse gefragt, "Wenn Sie einen AED sehen,
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    bitte teilen Sie uns mit, wo er ist,
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    wann er auf hat,"
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    denn manchmal ist er während Geschäftszeiten geschlossen, natürlich.
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    Und über 10.000 AEDs wurden schon
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    in den Niederlanden gemeldet.
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    Der nächste Schritt war, die Apps dafür zu finden.
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    Und wir haben eine iPad-App gestaltet.
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    Wir haben eine App für Layar entwickelt, erweiterte Realität,
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    um diese AEDs zu finden.
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    Und falls Sie in einer Stadt wie Maastricht sind und jemand zusammenbricht,
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    können Sie Ihr iPhone benutzen,
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    und innerhalb der nächsten Wochen auch Ihr Microsoft-Handy,
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    um den nächsten AED zu finden,
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    der Leben retten kann.
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    Und ab heute
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    möchten wir dies nicht nur als AED4U (AED für Sie),
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    wie das Produkt sich nennt,
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    sondern auch als AED4US (AED für uns) einführen.
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    Und wir möchten dies auf eine weltweite Ebene bringen.
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    Und wir bitten unsere Kollegen auf der ganzen Welt,
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    von anderen Universitäten, darum, uns dabei zu helfen,
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    sich wie Knotenpunkte zu verhalten,
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    um diese AEDs auf der ganzen Welt zu crowdsourcen.
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    Und wenn Sie in Urlaub sind und jemand zusammenbricht,
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    sei es Ihre eigene Verwandtschaft oder irgendjemand anders,
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    können Sie so einen AED finden.
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    Das andere Ding, worum wir bitten möchten,
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    ist dass Firmen auf der ganzen Welt
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    uns bei der Bestätigung dieser AEDs helfen.
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    Diese könnten Kurierdienste sein,
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    oder Techniker zum Beispiel,
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    nur um sicherzustellen, dass der gemeldete AED sich
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    immer noch an seiner Stelle befindet.
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    Bitte helfen Sie uns dabei und versuchen Sie,
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    die Gesundheit nicht nur etwas zu verbessern, sondern in die Hand zu nehmen.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Lucien Engelen: Crowdsourcen Sie Ihre Gesundheit
Speaker:
Lucien Engelen
Description:

Man kann sein Smartphone dazu benutzen, einen örtlichen Geldautomaten zu finden, aber was ist, wenn man einen Defibrillator benötigt? Bei TEDxMaastricht zeigt uns Lucien Engelen Online-Innovationen, die unsere Art, Leben zu retten, verändern. Darunter eine durch Crowdsourcing entstandene Karte von örtlichen Defibrillatoren.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
05:52
Michael Gress added a translation

German subtitles

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