Wer sind Sie wirklich? Das Puzzle der Persönlichkeit
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0:01 - 0:05Was für eine faszinierende
Gruppe Individuen Sie sind ... -
0:06 - 0:07für einen Psychologen.
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0:07 - 0:08(Lachen)
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0:08 - 0:12In den letzten Tagen
hatte ich die Gelegenheit, -
0:12 - 0:15einigen Ihrer Unterhaltungen zuzuhören
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0:15 - 0:17und Sie miteinander interagieren zu sehen.
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0:17 - 0:20Ich denke, ich kann bereits jetzt sagen,
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0:20 - 0:26dass 47 Menschen in diesem Publikum,
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0:26 - 0:27in diesem Moment,
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0:27 - 0:32psychologische Symptome zeigen,
über die ich heute gerne sprechen möchte. -
0:32 - 0:33(Lachen)
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0:33 - 0:36Ich dachte, Sie würden gerne wissen,
wer von Ihnen es ist. -
0:36 - 0:37(Lachen)
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0:37 - 0:39Aber anstatt auf Sie zu zeigen,
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0:39 - 0:43was unnötig und aufdringlich wäre,
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0:43 - 0:46habe ich vor, Ihnen Fakten
und Geschichten zu erzählen, -
0:46 - 0:50in denen Sie sich vielleicht
selbst wiedererkennen. -
0:50 - 0:54Ich arbeite im Forschungsfeld
der Persönlichkeitspsychologie, -
0:54 - 0:58das Teil einer größeren
Persönlichkeitswissenschaft ist, -
0:58 - 1:03die das ganze Spektrum von Neuronen
bis hin zu Erzählungen umfasst. -
1:03 - 1:06Wir versuchen,
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1:06 - 1:08auf unsere eigene Art zu verstehen,
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1:08 - 1:11wie jeder von uns --
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1:11 - 1:12jeder von Ihnen --
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1:12 - 1:15in manchen Dingen,
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1:15 - 1:17wie alle anderen Menschen,
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1:17 - 1:19wie nur einige andere Menschen
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1:19 - 1:23und wie kein anderer Mensch ist.
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1:23 - 1:26Vielleicht sagen Sie jetzt über sich:
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1:26 - 1:30"Ich bin nicht interessant.
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1:30 - 1:36Ich bin die 46., langweiligste Person
der westlichen Hemisphäre." -
1:36 - 1:38Oder Sie sagen von sich:
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1:38 - 1:41"Ich bin interessant,
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1:41 - 1:45selbst wenn mich die meisten
für einen großen Trottel halten." -
1:45 - 1:46(Lachen)
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1:46 - 1:52Ihre selbst-diagnostizierte Langweiligkeit
und inhärente Trotteligkeit -
1:52 - 1:57fasziniert mich als Psychologe
an Ihnen am meisten. -
1:57 - 2:00Ich erkläre Ihnen, warum.
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2:00 - 2:04Einer der einflussreichsten Ansätze
der Persönlichkeitswissenschaften -
2:04 - 2:06ist der Personismus.
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2:06 - 2:11Dabei werden Sie in fünf normal
verteilte Dimensionen eingeteilt, -
2:11 - 2:19die universale Aspekte beschreiben,
in denen Menschen sich unterscheiden. -
2:19 - 2:22Im Englischen bilden sie
das Akronym OCEAN. -
2:22 - 2:25"O" steht für "Offenheit für Erfahrungen,"
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2:25 - 2:28gegenüber verschlosseneren Menschen.
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2:28 - 2:31"C" steht für "Gewissenhaftigkeit",
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2:31 - 2:34im Gegensatz zu denen mit
einer gleichgültigeren Lebensanschauung. -
2:34 - 2:39"E" -- "Extraversion", im Gegensatz
zu stärker introvertierten Personen. -
2:39 - 2:42"A" -- "die Verträglichen",
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2:42 - 2:46im Gegensatz zu den
ausgesprochen Unverträglichen. -
2:46 - 2:48Und "N" -- "die Neurotischen",
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2:48 - 2:52im Gegensatz zu
stabileren Persönlichkeiten. -
2:52 - 2:56All diese Dimensionen haben
Auswirkungen auf unser Wohlbefinden; -
2:56 - 2:59darauf, wie unser Leben verläuft.
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2:59 - 3:01Daher wissen wir zum Beispiel,
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3:01 - 3:07dass Offenheit und Gewissenhaftigkeit
gute Anzeichen für Erfolg sind, -
3:07 - 3:11aber die offenen Menschen erreichen
diesen Erfolg durch kühnes -
3:11 - 3:14und manchmal seltsames Verhalten.
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3:14 - 3:18Die gewissenhaften Menschen
erreichen Erfolg durch Pünktlichkeit, -
3:18 - 3:24Durchhaltevermögen
und ein wenig Leidenschaft. -
3:24 - 3:28Sowohl Extraversion
als auch Verträglichkeit -
3:28 - 3:31sind für die Zusammenarbeit förderlich.
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3:31 - 3:34Ich finde zum Beispiel
Extrovertierte faszinierend. -
3:34 - 3:37Manchmal nenne ich meinen Studenten
einen grundlegenden Fakt, -
3:37 - 3:40der vielleicht einen Teil
ihrer Persönlichkeit enthüllt: -
3:40 - 3:45Ich sage ihnen, dass es Erwachsenen
völlig unmöglich ist, -
3:45 - 3:49sich den eigenen Ellenbogen zu lecken.
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3:49 - 3:51(Lachen)
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3:51 - 3:54Wussten Sie das?
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3:54 - 3:58Bereits jetzt haben manche versucht,
sich den Ellenbogen zu lecken. -
3:58 - 4:00Aber die Extrovertierten unter Ihnen
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4:00 - 4:02versuchten es wahrscheinlich
nicht nur bei sich, -
4:02 - 4:05sondern auch erfolgreich am Ellenbogen
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4:05 - 4:06der Person neben sich.
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4:06 - 4:07(Lachen)
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4:07 - 4:09So sind Extrovertierte.
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4:09 - 4:13Gehen wir näher auf dieses Verhalten ein.
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4:13 - 4:16Denn es ist wichtig und faszinierend.
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4:16 - 4:19Es hilft uns dabei, drei unserer
Wesensmerkmale zu verstehen: -
4:19 - 4:23Erstens, unsere biogene Natur,
unsere Neurophysiologie; -
4:23 - 4:26zweitens, unser Gruppenverhalten
oder zweites Ich, -
4:26 - 4:31das mit unserer Kultur
und sozialem Leben zu tun hat; -
4:31 - 4:38drittens, was Sie individuell
ausmacht -- idiosynkratisch -- -
4:38 - 4:41was ich die "idiogenetische" Natur nenne.
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4:41 - 4:43Ich erkläre es Ihnen.
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4:45 - 4:49Extrovertierte Menschen brauchen Reize.
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4:49 - 4:54Diese Reize finden sie
in interessanten Dingen: -
4:54 - 4:58laute Geräusche, Partys
und soziale Events hier bei TED -- -
4:58 - 5:01Extrovertierte ziehen sich magnetisch an.
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5:01 - 5:03Sie versammeln sich immer alle.
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5:03 - 5:04Aber ich sehe auch Sie.
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5:04 - 5:07Die Introvertierten verbringen
ihre Zeit eher an ruhigen Plätzen, -
5:08 - 5:09oben im 2. Stock,
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5:09 - 5:13wo Sie die Reize
ein bisschen reduzieren können -- -
5:13 - 5:17und eventuell als unsozial
missverstanden werden, -
5:17 - 5:21aber es nicht unbedingt sind.
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5:21 - 5:25Sie denken vielleicht nur,
dass es Ihnen besser geht, -
5:25 - 5:31wenn Sie den Reizpegel verringern.
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5:31 - 5:35Manchmal ist es
ein interner Reiz Ihres Körpers. -
5:35 - 5:40Koffein, z. B., wirkt besser bei
Extrovertierten als bei Introvertierten. -
5:40 - 5:43Wenn Extrovertierte morgens
um 9 Uhr ins Büro kommen -
5:43 - 5:46und meinen: "Ich brauche
jetzt wirklich einen Kaffee", -
5:46 - 5:47dann spaßen sie nicht --
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5:47 - 5:50sie brauchen ihn wirklich.
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5:50 - 5:51Introvertierten passiert das nicht.
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5:51 - 5:55Besonders dann, wenn sie
Aufgaben erledigen müssen -- -
5:55 - 5:56und sie etwas Kaffee hatten --
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5:56 - 5:59und diese Aufgaben schnell gehen müssen
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5:59 - 6:01und es auf Quantität ankommt,
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6:01 - 6:06scheinen Introvertierte nicht
ganz so quantitätsaffin zu sein. -
6:06 - 6:07Aber das stimmt nicht.
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6:07 - 6:10Die Folgerungen daraus
sind sehr interessant: -
6:10 - 6:12Wir sind nicht immer, was wir scheinen,
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6:12 - 6:16und das bringt mich zum nächsten Punkt.
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6:16 - 6:21Bevor ich dazu komme, sollte ich
etwas über Geschlechtsverkehr sagen, -
6:21 - 6:24auch wenn ich dazu keine Zeit habe.
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6:24 - 6:27Wenn Sie also wollen --
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6:27 - 6:28wollen Sie?
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6:28 - 6:29Okay.
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6:29 - 6:30(Lachen)
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6:30 - 6:31Es gibt Studien
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6:31 - 6:37über die Häufigkeit des ehelichen Akts
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6:37 - 6:41bei Männern, Frauen;
Introvertierten, Extrovertierten. -
6:41 - 6:42Meine Frage lautet:
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6:42 - 6:45Wieviele Male pro Minute
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6:45 - 6:48oh, Entschuldigung, das war
eine Studie mit Ratten -- -
6:48 - 6:50(Lachen)
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6:50 - 6:55wie oft im Monat
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6:55 - 6:59tun es introvertierte Männer?
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6:59 - 7:003,0
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7:00 - 7:02Extrovertierte Männer?
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7:02 - 7:04Mehr oder weniger?
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7:04 - 7:06Ja, mehr.
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7:06 - 7:095,5 -- fast zweimal so viel.
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7:09 - 7:12Introvertierte Frauen: 3,1.
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7:12 - 7:13Extrovertierte Frauen?
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7:13 - 7:17Ehrlich gesagt,
ich als introvertierter Mann, -
7:17 - 7:19das erkläre ich später --
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7:19 - 7:21sie sind heroisch.
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7:21 - 7:247,5.
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7:24 - 7:26Sie machen nicht nur alle
extrovertierten Männer klar, -
7:26 - 7:29sie suchen sich auch
ein paar Introvertierte aus. -
7:29 - 7:30(Lachen)
-
7:30 - 7:34(Applaus)
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7:37 - 7:43Introvertierte und Extrovertierte
kommunizieren unterschiedlich. -
7:43 - 7:44Wenn Extrovertierte interagieren,
-
7:44 - 7:49wollen sie viele nahe Begegnungen haben.
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7:49 - 7:53Sie stehen gerne dicht zusammen,
um sich bequem zu unterhalten. -
7:53 - 7:55Sie haben gern viel Augenkontakt
-
7:55 - 7:57oder wechselseitige Blicke.
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7:57 - 7:59In einer Studie fanden wir heraus,
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7:59 - 8:02dass sie mehr Diminutive benutzen,
wenn sie jemanden treffen. -
8:02 - 8:05Wenn ein Extrovertierter
einen "Charles" trifft, -
8:05 - 8:08wird dieser schnell ein "Charlie"
und dann ein "Chuck", -
8:08 - 8:09und danach "Chuckles Baby".
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8:09 - 8:11(Lachen)
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8:11 - 8:13Aber beim Introvertierten
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8:13 - 8:15bleibt es beim "Charles",
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8:15 - 8:20bis er eine Aufforderung
zu mehr Nähe erhält. -
8:20 - 8:25Wir reden anders.
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8:25 - 8:32Extrovertierte bevorzugen schwarz
und weiß -- konkrete, einfache Sprache. -
8:32 - 8:36Introvertierte mögen lieber --
und ich sage Ihnen, -
8:36 - 8:41ich bin extrem introvertiert,
der Inbegriff des Introvertierten -- -
8:41 - 8:43wir reden anders.
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8:43 - 8:47Wir mögen es inhaltlich komplex,
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8:47 - 8:49zusammenhängend,
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8:49 - 8:51Bandwurmsätze --
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8:51 - 8:52(Lachen)
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8:52 - 8:53mehr oder weniger.
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8:53 - 8:55(Lachen)
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8:55 - 8:56Sozusagen.
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8:56 - 8:57(Lachen)
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8:57 - 9:00Um es nicht auf den Punkt zu bringen --
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9:00 - 9:02also so.
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9:02 - 9:03Wenn wir reden,
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9:03 - 9:06reden wir manchmal aneinander vorbei.
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9:06 - 9:09Ich hatte mal einen Beratungsauftrag
zusammen mit einem Kollegen, -
9:09 - 9:12der nicht unterschiedlicher
von mir hätte sein können. -
9:12 - 9:15Erstens, sein Name ist Tom.
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9:15 - 9:16Meiner nicht.
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9:16 - 9:17(Lachen)
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9:17 - 9:19Zweitens ist er 1,96 m ...
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9:19 - 9:21Ich nicht ganz.
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9:21 - 9:22(Lachen)
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9:22 - 9:26Drittens, er ist sowas von extrovertiert.
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9:26 - 9:29Ich bin ernsthaft introvertiert.
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9:29 - 9:30Ich bin schnell überreizt.
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9:30 - 9:35Ich kann noch nicht einmal
nach 15 Uhr Kaffee trinken -
9:35 - 9:38und am Abend dann einschlafen.
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9:38 - 9:43Wir haben für ein Projekt
Michael engagiert. -
9:43 - 9:49Michael brachte das Projekt
beinahe zum Stillstand. -
9:49 - 9:53Sein Nachfolger fragte Tom und mich:
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9:53 - 9:55"Was haltet ihr von Michael?"
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9:55 - 9:57Ich sage Ihnen gleich, was Tom sagte.
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9:57 - 10:00Er sprach im klassischen "Extrovertisch".
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10:00 - 10:04Extrovertierte Ohren hörten
Folgendes von mir. -
10:04 - 10:06Das ist ziemlich wortgenau.
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10:06 - 10:10Ich sagte: "Na ja, also Michael
hat die Tendenz, -
10:10 - 10:19sich manchmal so zu verhalten, dass
andere ihn intensiver als nötig erleben." -
10:19 - 10:22(Lachen)
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10:22 - 10:23Tom rollte seine Augen und sagte:
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10:23 - 10:27"Brian, das habe ich gerade gesagt:
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10:27 - 10:28'Er ist ein Arschloch!'"
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10:28 - 10:30(Lachen)
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10:30 - 10:34(Applaus)
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10:34 - 10:36Als Introvertierter
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10:36 - 10:40weise ich behutsam
auf solche Qualitäten hin, -
10:40 - 10:41um sein Verhalten zu beschreiben,
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10:41 - 10:44aber das A-Wort würde ich nicht benutzen.
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10:44 - 10:47(Lachen)
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10:47 - 10:49Der Extrovertierte sagt jedoch:
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10:49 - 10:52"Wenn er so geht und redet wie eins,
dann nenne ich ihn auch so." -
10:52 - 10:54Wir reden einander vorbei.
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10:54 - 10:57Sollten wir auf so etwas achten?
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10:57 - 10:59Selbstverständlich.
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10:59 - 11:00Es ist wichtig, das zu wissen.
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11:00 - 11:03Ist das alles, was wir sind?
-
11:03 - 11:06Bloß ein Bündel Eigenschaften?
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11:06 - 11:08Nein, nicht nur.
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11:08 - 11:11Erinnern Sie sich,
Sie sind wie manch anderer -
11:11 - 11:14und wie kein anderer.
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11:14 - 11:17Wie verhält es sich mit Ihrem
idiosynkratischem Ich? -
11:17 - 11:20Als Elisabeth oder Georg
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11:20 - 11:24haben Sie vielleicht Ihre Extraversion
oder Ihren Neurotizismus gemeinsam. -
11:24 - 11:32Aber gibt es da bestimmte
elisabethanische oder georgische Züge, -
11:32 - 11:36durch die wir Sie besser als durch ein
paar Charaktereigenschaften verstehen? -
11:36 - 11:39Die uns vielleicht dazu bringen,
Sie zu lieben? -
11:39 - 11:43Nicht nur, weil Sie ein
ganz bestimmter Typ sind. -
11:43 - 11:47Ich fühl mich nicht wohl dabei,
Menschen in Schubladen zu stecken. -
11:47 - 11:51Sie gehören einfach nicht in Schubladen!
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11:51 - 11:54Was unterscheidet uns also?
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11:54 - 11:59Es sind unsere Taten,
unsere persönlichen Projekte. -
11:59 - 12:02Sie haben vielleicht
ein persönliches Projekt, -
12:02 - 12:06aber keiner hier weiß davon.
-
12:06 - 12:08Es hat vielleicht mit Ihrem Kind zu tun --
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12:08 - 12:10Sie waren schon dreimal im Krankenhaus
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12:10 - 12:13und man weiß immer
noch nicht, was es hat. -
12:13 - 12:16Es könnte aber auch um Ihre Mutter gehen.
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12:16 - 12:18Sie werden plötzlich ausfallend.
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12:18 - 12:22Das sind die freien
Charaktereigenschaften. -
12:22 - 12:25Sie sind sehr verträglich,
benehmen sich aber unverträglich, -
12:25 - 12:30um die Barrieren der Verwaltung
im Krankenhaus zu torpedieren, -
12:30 - 12:34um etwas für Ihre Mutter
oder Ihr Kind zu erhalten. -
12:34 - 12:36Welche freien Eigenschaften sind das?
-
12:36 - 12:38Sie treten zum Vorschein,
wenn wir einem Skript folgen, -
12:38 - 12:42das eine Herzenssache
unseres Lebens voranreibt. -
12:42 - 12:44Sie sind das, was zählt.
-
12:44 - 12:47Fragen Sie nicht danach,
was für ein Typ Sie sind. -
12:47 - 12:50Fragen Sie nach Ihren Herzensprojekten.
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12:50 - 12:52Denn wir verkörpern
diese freien Eigenschaften. -
12:52 - 12:53Ich bin ein Introvertierter,
-
12:53 - 12:58aber ich habe
ein Herzensprojekt, das Lehren. -
12:58 - 13:00Ich bin ein Lehrer.
-
13:00 - 13:03Ich liebe meine Studierenden.
-
13:03 - 13:05Ich liebe mein Fach.
-
13:05 - 13:11Ich kann es kaum erwarten ihnen
mitzuteilen, was neu und aufregend ist, -
13:11 - 13:14was ich unbedingt lehren muss.
-
13:14 - 13:16Deshalb agiere ich
wie ein Extrovertierter, -
13:16 - 13:17denn um acht Uhr morgens
-
13:17 - 13:19brauchen die Studierenden
ein bisschen Humor, -
13:19 - 13:22ein bisschen Engagement,
um sie zu motivieren, -
13:22 - 13:24wenn hartes Lernen angesagt ist.
-
13:24 - 13:26Aber wir müssen sehr vorsichtig sein,
-
13:26 - 13:31wenn wir uns länger so verhalten,
wie wir nicht sind. -
13:31 - 13:37Manchmal scheint es so, als
würden wir nicht auf uns achten. -
13:37 - 13:42Nach einer pseudo-extrovertierten
Phase, zum Beispiel, -
13:42 - 13:46muss ich mich zurückziehen,
um mich zu regenerieren, -
13:46 - 13:49wie Susan Cain in
ihrem Buch "Quiet" schreibt, -
13:49 - 13:52als sie einen komischen kanadischen
Professor beschreibt, -
13:52 - 13:55der damals in Harvard lehrte.
-
13:55 - 13:57Auch ich gehe manchmal
in die Herrentoilette, -
13:57 - 14:01um den Schlingen und Pfeilen
der Extrovertierten zu entkommen. -
14:01 - 14:02(Lachen)
-
14:02 - 14:09Ich erinnere mich an einen
Rückzug in eine Kabine, -
14:09 - 14:11um eine Reizüberflutung zu überstehen,
-
14:11 - 14:16als ein echter Extrovertierter kam --
nein, nicht in meine Kabine, -
14:16 - 14:18aber in die daneben,
-
14:18 - 14:21und ich hörte einige Ausscheidegeräusche
-
14:21 - 14:23-- so etwas hassen wir --
auch unsere eigenen, -
14:23 - 14:26deshalb ziehen wir auch vor,
mittendrin und danach die Spülung. -
14:26 - 14:28(Lachen)
-
14:28 - 14:33Dann hörte ich auf einmal
diese tiefe Stimme: -
14:33 - 14:35"Hey, sind Sie das, Dr. Little?"
-
14:35 - 14:39(Lachen)
-
14:39 - 14:45Wenn irgendetwas einen Introvertierten
dazu bringt 6 Monate lang krank zu werden, -
14:45 - 14:47ist es die Unterhaltung auf einem Klo.
-
14:47 - 14:48(Lachen)
-
14:48 - 14:51Dahin gehe ich auch jetzt.
-
14:51 - 14:53Folgen Sie mir ja nicht.
-
14:53 - 14:54Vielen Dank.
-
14:54 - 15:01(Applaus)
- Title:
- Wer sind Sie wirklich? Das Puzzle der Persönlichkeit
- Speaker:
- Brian Little
- Description:
-
Was macht Sie aus? Psychologen nennen da gerne unsere Erfahrungen oder definieren Charaktereigenschaften, die unser Selbst ausmachen. Aber Brian Little findet die Momente interessanter, wo wir aus uns herausgehen – manchmal, weil unsere Kultur das von uns verlangt; manchmal, weil wir es uns selbst abverlangen. Hören Sie Little zu, wie er die überraschenden Unterschiede zwischen Introvertierten und Extrovertierten herausarbeitet und erklärt, wie veränderbar doch unsere Persönlichkeit ist.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:15
Nadine Hennig approved German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality | ||
Nadine Hennig accepted German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality | ||
Patricia Calderón Koch edited German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality | ||
Nadine Hennig declined German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality | ||
Patricia Calderón Koch edited German subtitles for Who are you, really? The puzzle of personality |