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Die Oscars and der Bechdel-Test

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    Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich den Bechdel-Test für die Präsenz von Frauen in Filmen vorgestellt habe.
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    Deshalb dachte ich, es ist ein guter Zeitpunkt, zu schauen, ob sich seitdem in Hollywood
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    die Darstellung von Frauen auf der großen Leinwand verbessert hat.
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    Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die für den Oscar als „Bester Film“ 2011 nominierten Filme dem Test zu unterziehen.
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    Schließlich gelten diese weithin als „das Beste vom Besten“,
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    zumindest in der Filmindustrie selbst.
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    Vorher soll aber noch kurz einmal darauf eingegangen werden, was der Bechdel-Test ist und wie er durchgeführt wird.
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    Der Bechdel-Test ist ein einfaches Maß für die Relevanz von Frauen in einem Filmdrehbuch
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    und misst ganz allgemein die Präsenz von Frauen in Hollywood-Filmen.
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    Er hat seinen Ursprung im Comic „Dykes to Watch Out For“ von Alison Bechdel aus dem Jahr 1985.
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    Um den Test zu bestehen, muss ein Film lediglich diese drei ganz einfachen Kriterien erfüllen:
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    Im Film gibt es mindestens zwei Frauen mit Namen,
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    die miteinander sprechen,
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    und zwar über etwas anderes als einen Mann.
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    Ziemlich einfach, nicht?
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    Noch niedriger kann man die Messlatte
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    für die Präsenz von Frauen in Filmen ja gar nicht setzen.
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    Dies war ursprünglich auch ein bisschen als Witz gedacht,
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    um sich darüber lustig zu machen, dass es so wenige Filme mit bedeutenden weiblichen Rollen gibt.
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    Der Test ist dann in den letzten Jahren so wichtig geworden,
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    weil er tatsächlich ein ernstes und andauerndes Problem in der Unterhaltungsindustrie aufzeigt.
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    Lasst uns also mit dem im Hinterkopf einen Blick auf die Nominierten für den „Besten Film“ der Academy Awards 2011 werfen
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    und wie sie im Bechdel-Test abschneiden.
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    Zum Anfang "The Descendants".
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    Eine Geschichte über einen Vater, der seine Familie durch eine Krise manövriert.
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    Die Mutter ist praktisch schon „im Kühlschrank“, bevor der Vorspann abgelaufen ist,
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    um den Auslöser für die Entwicklung der Figur des Vaters zu liefern.
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    Der Film besteht den Test dank einiger kurzer Gespräche zwischen weiblichen Rollen,
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    u.a. der beiden Töchter Alex und Scottie.
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    “Moneyball” erzählt die Geschichte eines Baseball-Teams der American League um dessen Manager Billy Beane.
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    Er fällt mit fliegenden Fahnen durch den Test, da er nicht einmal über zwei weibliche Rollen verfügt, die sich miteinander unterhalten.
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    Dennoch ist er überraschend witzig und fesselnd.
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    “Tree of Life” ist ein eher experimenteller Film über einen Jungen und dessen Familie.
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    Er fällt durch den Test, denn in der einzigen kurzen Gesprächsszene zwischen zwei Frauen
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    unterhalten sie sich über den Tod des Sohnes.
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    Zwar gibt es dem Film allgemein nur wenige Dialoge,
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    aber Vater und Sohn unterhalten sich mehrfach miteinander.
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    “Hugo Cabret” ist ein eigenwilliger Film über einen Waisenjungen, der versucht, ein von seinem Vater hinterlassenes Geheimnis zu lüften.
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    Hier gibt es zwar zwei weibliche Rollen mit Namen, die sich unterhalten,
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    allerdings nur über Männer, bis auf das folgende 5-Sekunden-Gespräch,
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    so dass manche wohl argumentieren würden, der Film bestehe den Test.
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    Isabelle: “Du warst Schauspielerin? Eine echte Filmschauspielerin? Das ist unglaublich romantisch, Mama.“
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    Mama: „Das kann man nicht mit heute vergleichen, wir waren keine Filmstars, wie es sie heute gibt.“
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    Du weißt, dass irgendwas gewaltig falschläuft, wenn dir im Kino deine Popcorntüte runterfällt,
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    und wenn du sie aufgehoben hast, hast du die einzige Szene im ganzen Film verpasst,
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    in der Frauen tatsächlich miteinander sprechen.
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    “Extremely Loud and Incredibly Close” fällt ebenfalls durch den Test.
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    Der Film erzählt die Geschichte eines Jungen, der seinen Vater durch 9/11 verloren hat.
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    Zwei Frauen unterhalten sich nie über etwas anderes als den Jungen.
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    “Midnight in Paris” erzählt in klassischer Woody-Allen-Manier von der Selbstfindungssuche eines Mannes.
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    Es gibt zwar einige Frauen in diesem Film,
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    diese sprechen allerdings nie wirklich über etwas anderes als Männer und deren Einfluss in ihrem Leben.
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    Einige Kritiker_innen argumentierten, dass der Film durch diese Szene den Test besteht:
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    Helen: Schau dir die mal an, Inez. Würden die sich nicht toll in einem Strandhaus am Malibu Beach machen?
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    Inez: Oh...
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    Helen: Wieviel, Monsieur?
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    Ladenbesitzer: 18.000.
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    Helen: Danke.
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    Inez: Wieviel kostet das?
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    Helen: Ein wahres Schnäppchen für 18.000 Dollar.
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    Gil: 18.000 Dollar, dafür!?
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    Helen: Oh, Moment, das sind Euros…
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    Aber wie zu sehen, sind auch die von Owen Wilson gespielte Person und der Ladenbesitzer an dem Gespräch beteiligt.
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    Ich würde also sagen, dass der Film durchfällt.
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    Ich werde allerdings später noch auf die Frage der einzelnen Dialogzeile zurückkommen.
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    Noch peinlicher an diesem Film ist allerdings:
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    Eine der wichtigsten historischen Persönlichkeiten, mit denen Gil im Film spricht, ist Gertrude Stein.
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    Für diejenigen, die sie nicht kennen:
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    Gertrude Stein ist eine der berühmtesten Schriftstellerinnen und Lesben der amerikanischen Geschichte.
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    Und Woody Allen wagt es, sie im gesamten Film nicht mit einer einzigen anderen Frau sprechen zu lassen!?
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    „Gefährten“ erzählt die Geschichte eines Jungen und seines Pferdes.
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    Er fällt durch.
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    Also weiter.
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    “The Help” ist ein frauenzentrierter Film mit einer großen Anzahl weiblicher Rollen,
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    und er besteht zweifellos den Test.
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    Der Film ist zwar sehr fragwürdig, was die Darstellung von Rassismus in Amerika betrifft.
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    Viola Davis und Octavia Spencer liefern aber beide eine großartige und bewegende Darstellung ab.
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    Und schließlich “The Artist”, ja richtig, ein Stummfilm.
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    Wahrscheinlich fragt ihr euch, wie der Bechdel-Test auf einen Film ohne gesprochene Dialoge angewandt werden soll.
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    Nun, wie im klassischen Stummfilm kommunizieren die Personen durchaus miteinander,
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    über Zwischentitel,
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    durch Lippenbewegungen,
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    Gestik, Mimik und Pantomime.
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    Also wird für diesen Film jede Art nonverbaler Kommunikation zwischen zwei Frauen einbezogen,
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    die auf irgendeine Weise für die Geschichte wichtig ist, und bei der es nicht um einen Mann geht.
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    Und, kaum zu glauben: Der Film fällt dennoch durch.
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    Anscheinend bestehen also von den 9 Oscar-nominierten Filmen für 2011 nur 2 eindeutig den Bechdel-Test,
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    während es bei 2 weiteren durch eine einzelne Dialogzeile strittig ist.
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    Und v.a. ist nur einer der nominierten Filme frauenzentriert.
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    Um auf „Hugo Cabret“ und „Midnight in Paris“ zurückzukommen:
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    Oft laufen Diskussionen über den Bechdel-Test leider darauf hinaus, dass darüber gestritten wird,
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    ob ein Film dank eines kurzen und fragwürdigen Wortwechsels den Test besteht, oder nicht.
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    Es ist dabei unnötig, sich bei der Frage aufzuhalten,
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    ob eine Szene von 10 Sekunden als „Unterhaltung“ anzusehen ist.
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    Wenn überhaupt so viel über diese Frage gestritten wird,
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    ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass es ein Problem mit der Darstellung von Frauen in dem Film gibt.
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    Im Sinne des Bechdel-Tests
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    möchte ich daher mit allem gebührenden Respekt ein kleine Ergänzung vorschlagen:
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    Im Film müssen mehr als zwei Frauen vorkommen, die sich miteinander
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    mehr als 60 Sekunden über etwas anderes als einen Mann unterhalten.
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    Durch dieses neue 60-Sekunden-Kriterium würde der Test noch eindeutiger
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    und Streitigkeiten zu einer oder zwei Dialogzeilen vermieden.
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    Und wenn zwei Frauen tatsächlich mehr als 60 Sekunden miteinander sprechen,
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    erhöht das auch die Chancen etwas, dass der Dialog irgendwie für das Drehbuch relevant ist.
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    Vielleicht.
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    Wir sprechen hier schließlich von nur einer Minute von 90 oder 120 Filmminuten. Das ist immer noch eine sehr niedrige Messlatte.
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    Filme, die den Test bestehen, würden immer noch nicht zwangsläufig wichtige weibliche Rollen enthalten.
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    Es wäre allerdings für einen Film schwieriger, sich aufgrund einer reinen Formalität durch den Test zu mogeln.
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    Wenn wir uns zum Beispiel die Oscar-nominierten Filme 2010 anschauen,
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    würden 6 von 10 Filmen den Test vielleicht geradeso bestehen.
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    Wenn man aber die neue 60-Sekunden-Regel anwendet, würde die Hälfte der Filme eindeutig nicht bestehen.
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    Die drei Filme von 2010, die den Test tatsächlich bestehen, weil Frauen sich mehr als 60 Sekunden miteinander
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    über etwas unterhalten als einen Mann, sind dann auch frauenzentrierte Filme.
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    Und wenn ihr „Winter’s Bone“ noch nicht gesehen habt, solltet ihr den Film ganz oben auf eure Liste setzen.
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    Es ist nicht nur ein wunderschön gedrehter Film mit wunderbaren Schauspieler_innen,
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    sondern ich empfehle ihn auch wegen seiner komplexen Darstellung von Gender und Armut im ländlichen Amerika.
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    Interessanterweise ist „True Grit“ zwar ein frauenzentrierter Film,
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    der die Abenteuer von Mattie Ross erzählt, wie sie versucht, in einer Männerwelt klarzukommen.
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    Setzt man aber das 60-Sekunden-Kriterium an, besteht der Film den Test nicht.
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    Die einzige Frau, mit der sich Mattie austauscht, ist die Gastwirtin Mrs. Floyd,
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    und diese zufälligen Wortwechsel dauern insgesamt keine Minute.
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    Diese Art Film, in der sich die weibliche Hauptrolle in einer ansonsten komplett männlichen Welt bewegt,
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    erinnert an das Schlumpfine-Prinzip, das ich in meiner Videoreihe „Tropen vs. Frauen“ dargestellt habe.
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    Um es nochmal deutlich zu sagen: Dieser Test ist kein Maß für die Qualität eines Filmes,
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    er misst nicht, ob er Film feministisch ist, und noch nicht einmal, ob er frauenzentriert ist.
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    Einige ziemlich schlechte Filme,
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    auch Filme mit stereotyper und/oder sexistischer Darstellung von Frauen, bestehen den Test problemlos.
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    Während andere, wirklich gut gemachte Filme, die ich unbedingt empfehlen würde, den Test vielleicht nicht bestehen.
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    Der Bechdel-Text eignet sich besonders als Werkzeug zur Bewertung von Hollywood als Institution.
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    Er kann auf so ziemlich jede Gruppe von Mainstream-Filmen angewandt werden, z.B. die Nominierten für die „Golden Globes“
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    oder die widerlichsten Filme irgendeines Jahres – mit ähnlichen Ergebnissen.
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    Der Test hilft dabei, das Fehlen größerer und bedeutsamer weiblicher Rollen
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    als ein weit verbreitetes Muster in der gesamten Filmbranche offenzulegen.
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    Das Problem ist nicht auf einen bestimmten Film, eine_n Regisseur_in oder ein Genre beschränkt.
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    Hin und wieder gibt es einen Film wie „Brautalarm“, in dem Frauen und deren Beziehungen untereinander
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    auf authentischere und weniger „Mädchenfilm“-artige Weise dargestellt werden,
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    aber das kommt ungefähr so häufig vor, wie Frauen von der Academy als „Bester Regisseur“ nominiert werden.
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    Oft werde ich als Reaktion auf den Bechdel-Test gefragt: Und was ist mit der Umkehrung?
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    „Warum gibt es keinen Test, der bestimmt, ob zwei Männer über etwas anderes als eine Frau sprechen?“
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    Das ist einfach zu beantworten: Der Test soll ein Problem aufzeigen,
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    und es gibt kein Problem mit fehlenden miteinander interagierenden Männerrollen.
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    Der Bechdel-Test ist nützlich, weil er ein institutionelles Muster offenlegen kann.
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    Und da es kein Problem der Unterrepräsentation von Männern und deren Geschichten im Film gibt,
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    wäre ein umgekehrter Test weder nützlich noch relevant.
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    Frauen sind nicht die einzige in Hollywood-Filmen unterrepräsentierte Gruppe.
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    Eine nützliche Abwandlung des Bechdel-Tests ist ein Test,
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    mit dem die Entwicklung und das Vorhandensein von People of Color in Filmen gemessen wird.
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    Alaya Dawn Johnson hat den Test entsprechend angepasst und die Kriterien lauten dann: Hat ein Film mindestens zwei PoC,
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    die miteinander sprechen, und zwar über etwas anderes als eine weiße Person?
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    Diesen Test bestehen nur extrem wenige Filme.
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    Selbst ein Film wie „The Help“ mit mehreren namentlich genannten schwarzen Frauen in wichtigen Rollen
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    besteht den Test nur geradeso, weil sich diese fast ausschließlich mit Weißen oder über Weiße unterhalten.
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    Diese Variante des Tests legt offen, dass sich Hollywood immer noch praktisch weigert,
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    Publikumsfilme zu drehen, die sich um das Leben von Schwarzen drehen,
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    es sei denn, sie haben auch eine_n sympatische_n weiße_n Hauptdarsteller_in.
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    Martha Southgate weist darauf hin:
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    “The Help und andere populäre Arbeiten über die Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs suggerieren, dass die Rolle einer weißen Person
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    irgendwie wichtig oder sogar notwendig sei, um diese besondere Geschichte der Befreiung der Schwarzen zu erzählen.“
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    In Anbetracht dessen, und wie ich es auf der Facebook-Seite von George Takei gesehen habe,
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    wäre das vielleicht ein etwas passenderer Titel für den Film. [Weiße lösen das Rassismusproblem]
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    Es wäre zwar beruhigend zu denken, dass die Anzahl wichtiger weiblicher Rollen in Hollywood-Filmen langsam zunimmt,
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    die Wahrheit ist allerdings: Das ist nicht der Fall.
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    Studiobosse, Drehbuchschreiber, Regisseure und die wichtigsten Entscheidungsträger in der Branche sind immer noch größtenteils Männer,
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    und diese erzählen Geschichten, zu denen sie einen Bezug haben.
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    Dies führt logischerweise dazu, dass sich die meisten Filme um Männer und deren Geschichten drehen.
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    Im Einzelfall mag es angemessen sein, dass ein bestimmter Film wie „Die Kunst zu gewinnen. Moneyball“ männlich dominiert und männerzentriert ist,
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    und Frauen als Hauptrollen nicht integrieren würde oder könnte.
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    Das Problem besteht darin, dass die große Mehrheit von Hollywood-Filmen ebenfalls männlich dominiert und männerzentriert ist.
  • 9:50 - 9:53
    Es ist auf deprimierende Weise offensichtlich, dass weibliche Rollen für Hollywood keine Priorität darstellen
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    und sie kein Interesse daran haben, die Geschichten von Frauen zu erzählen.
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    Die eigentliche Lösung dafür ist, dass Regisseur_innen und Drehbuchautor_innen bei mehr Filmen den Fokus auf Frauen und deren Geschichten legen müssen.
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    So würde das Problem wirklich gelöst.
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    Es gibt im Wortsinne tausende spannende, wichtige und mutige Geschichten von Frauen,
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    die nur darauf warten, auf der Leinwand erzählt zu werden.
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    Wenn es ebenso viele frauen- wie männerzentrierte Filme gibt,
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    wird es keine so große Notwendigkeit für den Bechdel-Test mehr geben.
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    Dies scheint aber leider noch in ferner Zukunft zu liegen.
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Title:
Die Oscars and der Bechdel-Test
Description:

It's been a few years since I've checked in with The Bechdel Test for Women in Movies so I thought it would be a good time to look in on Hollywood and see if there's been any substantial improvement in women's representations on the big screen. In this updated video, I go through the 2011 films nominated for Best Picture at the 84th annual Academy Awards and see how they measure up to the Bechdel Test. Keep watching because I also propose a small addendum to help clarify the spirit of the test and provide a solution on how Hollywood can fix the glaring problem that the Bechdel Test exposes. I'll also address the question, "What about the reverse test?" and I'll show an alternative test that has been adapted by critics to identify the presence of people of colour in films. Sprinkled throughout this video I offer a few movie recommendations.

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Video Language:
English
Team:
Feminist Frequency
Duration:
10:30

German subtitles

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