Return to Video

Können Meeresalgen helfen, die Erderwärmung einzudämmen?

  • 0:04 - 0:06
    Oh, das ist viel.
  • 0:07 - 0:09
    Das sind Meeresalgen.
  • 0:14 - 0:15
    Es ist ziemlich einfaches Zeug.
  • 0:16 - 0:19
    Aber es hat einige
    bemerkenswerte Eigenschaften.
  • 0:19 - 0:22
    Zum einen wächst es sehr schnell.
  • 0:23 - 0:26
    Der Kohlenstoff,
    der Teil dieser Algen ist,
  • 0:26 - 0:32
    schwirrte vor ein paar Wochen noch
    als CO2 in der Atmosphäre herum
  • 0:32 - 0:35
    und trieb all die negativen Konsequenzen
    des Klimawandels voran.
  • 0:36 - 0:40
    Gerade ist er sicher
    in der Alge eingeschlossen,
  • 0:40 - 0:41
    aber wenn die Alge verrottet --
  • 0:41 - 0:44
    und dem Geruch nach passiert das bald --
  • 0:44 - 0:49
    wenn sie verrottet, wird dieses CO2
    wieder in die Atmosphäre freigegeben.
  • 0:49 - 0:53
    Wäre es nicht fantastisch,
    wenn wir einen Weg finden könnten,
  • 0:53 - 0:57
    dieses CO2 langfristig einzuschließen
  • 0:57 - 1:02
    und somit wesentlich beizutragen,
    die Klimaproblematik zu lösen?
  • 1:04 - 1:06
    Wovon ich hier spreche, ist Absenkung.
  • 1:07 - 1:10
    Das ist inzwischen die andere Hälfte
    des Klimaschutzproblems geworden.
  • 1:10 - 1:14
    Und das nur, weil wir es
    so lange hinausgezögert haben,
  • 1:14 - 1:16
    den Klimawandel zu thematisieren,
  • 1:16 - 1:21
    sodass wir jetzt zwei sehr große und
    wichtige Dinge gleichzeitig tun müssen.
  • 1:21 - 1:25
    Wir müssen unsere Emissionen kürzen und
    unsere Energieversorgung sauberer machen
  • 1:25 - 1:28
    und gleichzeitig signifikante Mengen
  • 1:28 - 1:31
    von Kohlenstoffdioxid aus
    der Atmosphäre ziehen.
  • 1:31 - 1:34
    Wenn wir das nicht tun,
    werden nach menschlichen Maßstäben
  • 1:34 - 1:38
    etwa 25 % des CO2, das wir ausstoßen,
    für immer dort verbleiben.
  • 1:39 - 1:40
    Wir müssen also handeln.
  • 1:42 - 1:46
    Dies ist wirklich eine neue Phase
    der Thematisierung der Klimakrise,
  • 1:46 - 1:48
    und das verlangt neue Denkweisen.
  • 1:48 - 1:51
    Ideen, wie der Emissionsausgleich,
  • 1:51 - 1:54
    machen in der Moderne
    also nicht wirklich Sinn,
  • 1:54 - 1:56
    Wenn man etwas ausgleicht, sagt man:
  • 1:56 - 1:59
    "Ich erlaube mir, einige Treibhausgase
    in die Atmosphäre auszustoßen,
  • 1:59 - 2:02
    aber dann gleiche ich sie
    mit einer Verminderung aus."
  • 2:02 - 2:04
    Wenn man gleichzeitig Emissionen kürzen
  • 2:04 - 2:05
    und CO2 senken muss,
  • 2:05 - 2:08
    macht diese Denkweise
    überhaupt keinen Sinn mehr.
  • 2:08 - 2:10
    Wenn wir über Absenkung sprechen,
  • 2:10 - 2:15
    meinen wir, dass enorme Mengen
    an Treibhausgasen, insbesondere CO2,
  • 2:15 - 2:17
    aus dem Kreislauf genommen werden.
  • 2:17 - 2:19
    Um das zu tun, brauchen wir
    einen Kohlenstoffpreis.
  • 2:19 - 2:23
    Wir brauchen einen erheblichen Preis,
    den wir für diese Leistung zahlen,
  • 2:23 - 2:25
    von dem wir alle profitieren werden.
  • 2:26 - 2:29
    Bisher haben wir fast
    keinen Fortschritt gemacht,
  • 2:29 - 2:31
    bei der zweiten Hälfte
    der Klimaproblematik.
  • 2:31 - 2:33
    Die meisten Menschen haben es
    nicht auf dem Schirm.
  • 2:34 - 2:38
    Manchmal höre ich Leute sagen:
  • 2:38 - 2:40
    "Ich habe die Hoffnung verloren,
  • 2:40 - 2:42
    noch etwas tun zu können
    gegen die Klimakrise."
  • 2:42 - 2:44
    Und ich hatte auch schlaflose Nächte,
  • 2:44 - 2:45
    das kann ich Ihnen sagen.
  • 2:45 - 2:50
    Aber heute bin ich als Botschafter hier
    für dieses einfache Kraut: Meeresalgen.
  • 2:51 - 2:55
    Ich denke, sie haben das Potential,
  • 2:55 - 2:57
    eine große Rolle dabei zu spielen,
  • 2:57 - 3:00
    sich der Herausforderung
    des Klimawandels zu stellen
  • 3:00 - 3:02
    und ein wichtiger Teil
    unserer Zukunft zu sein.
  • 3:02 - 3:04
    Was die Wissenschaft uns sagt, ist,
  • 3:04 - 3:08
    dass wir die nächsten 80 Jahre
    bis zum Ende des Jahrhunderts,
  • 3:08 - 3:14
    unsere Emissionen von Treibhausgasen
    jedes Jahr um drei Prozent kürzen
  • 3:14 - 3:18
    und jährlich drei Gigatonnen an CO2
    aus der Atmosphäre ziehen müssen.
  • 3:18 - 3:22
    Diese Zahlen sind so groß
    und verblüffen uns.
  • 3:22 - 3:25
    Aber das sagt uns die Wissenschaft,
    was wir tun müssen.
  • 3:25 - 3:27
    Ich zeige diese Grafik
    wirklich nicht gerne,
  • 3:27 - 3:29
    es tut mir leid, aber ich muss es tun.
  • 3:29 - 3:32
    Sie erzählt sehr anschaulich
  • 3:32 - 3:34
    meine persönliche Niederlage,
  • 3:34 - 3:37
    hinsichtlich meines Einsatzes
    rund um den Klimawandel,
  • 3:37 - 3:41
    und auch unserer gemeinsamen Niederlage,
    den Klimawandel zu thematisieren.
  • 3:41 - 3:43
    Hier sieht man unseren Weg,
  • 3:43 - 3:46
    bezüglich der Erderwärmung und
    der Treibhausgas-Konzentrationen.
  • 3:46 - 3:50
    Man sieht alle unsere großen,
    wissenschaftlichen Veröffentlichungen,
  • 3:50 - 3:53
    die aussagen, wie viele Gefahren
    der Klimawandel mit sich bringt.
  • 3:53 - 3:55
    Man sieht die politischen Treffen.
  • 3:55 - 3:58
    Nichts davon hat die Kurve verändert.
  • 3:58 - 4:01
    Deswegen brauchen wir neue Denkweisen
  • 4:01 - 4:03
    und ein neues Konzept.
  • 4:04 - 4:10
    Wie können wir also Treibhausgase
    in großen Mengen reduzieren?
  • 4:11 - 4:13
    Es gibt tatsächlich nur zwei Möglichkeiten
  • 4:13 - 4:16
    und ich habe mich sehr intensiv
    mit dem Thema beschäftigt.
  • 4:17 - 4:20
    Und ich greife vor auf meine --
  • 4:20 - 4:25
    Ich würde sagen, dieses Zeug wird am Ende
    des Tages so gut wie Rosen riechen.
  • 4:25 - 4:27
    Wirklich, es ist eine der besten Optionen,
  • 4:27 - 4:30
    aber es gibt viele, viele Möglichkeiten.
  • 4:30 - 4:34
    Es gibt chemische und biologische Wege.
  • 4:34 - 4:37
    Also zwei Wege, um das Ziel zu erreichen.
  • 4:37 - 4:39
    Die biologischen Wege sind fantastisch,
  • 4:39 - 4:43
    weil die Energiequelle,
    die für sie benötigt wird, die Sonne,
  • 4:43 - 4:44
    im Endeffekt kostenlos ist.
  • 4:44 - 4:45
    Wir benutzen die Sonne,
  • 4:45 - 4:47
    für die Photosynthese in den Pflanzen,
  • 4:47 - 4:50
    um das CO2 aufzuspalten
    und den Kohlenstoff zu binden.
  • 4:50 - 4:51
    Es gibt auch chemische Wege.
  • 4:51 - 4:53
    Sie klingen nicht geheuer,
  • 4:53 - 4:54
    sind aber gar nicht schlecht.
  • 4:54 - 4:58
    Das Problem ist nur, dass wir tatsächlich
    für die Energie zahlen müssen,
  • 4:58 - 5:00
    die für die Aufgabe benötigt wird,
  • 5:00 - 5:02
    oder für die Förderung dieser Energie.
  • 5:02 - 5:04
    Die Gewinnung von CO2
    aus der Umgebungsluft
  • 5:04 - 5:07
    ist ein tolles Beispiel
    eines chemischen Weges,
  • 5:07 - 5:09
    um der Atmosphäre aktuell CO2 zu entziehen
  • 5:09 - 5:12
    und Biokraftstoffe
    oder Plastik herzustellen.
  • 5:12 - 5:14
    Große Fortschritte wurden gemacht,
  • 5:14 - 5:18
    aber es wird viele Jahrzehnte dauern,
    bevor diese chemischen Wege
  • 5:18 - 5:21
    eine Gigatonne CO2 im Jahr abbauen können.
  • 5:21 - 5:26
    Die biologischen Wege geben uns
    für die nahe Zukunft mehr Hoffnung
  • 5:26 - 5:30
    Sie hörten sicher von Wiederaufforstung,
    davon Bäume zu pflanzen,
  • 5:30 - 5:32
    als Lösung für die Klimaproblematik.
  • 5:32 - 5:34
    Es ist eine berechtigte Frage:
  • 5:34 - 5:37
    Können wir uns mit Hilfe von Bäumen
    den Ausweg aus dem Problem pflanzen?
  • 5:38 - 5:41
    Ich bin aus mehreren Gründen skeptisch.
  • 5:41 - 5:43
    Einer ist einfach das Ausmaß des Problems.
  • 5:43 - 5:46
    Alle Bäume starten
    als winzig kleine Samen,
  • 5:46 - 5:48
    und es dauert viele Jahrzehnte
  • 5:48 - 5:51
    bevor sie ausreichend
    Kohlenstoff binden können.
  • 5:51 - 5:53
    Und wenn man zweitens
    die Landfläche betrachtet,
  • 5:53 - 5:56
    erkennt man, dass sie stark genutzt wird.
  • 5:56 - 6:00
    Wir beziehen von ihr unsere Lebensmittel,
    unsere Forsterzeugnisse,
  • 6:00 - 6:03
    den Schutz der biologischen Vielfalt,
    Wasser und alles Andere.
  • 6:03 - 6:07
    Zu erwarten, dass wir genug Fläche finden,
    um mit dem Problem umzugehen,
  • 6:07 - 6:08
    wird, denke ich, eher problematisch.
  • 6:09 - 6:11
    Aber wenn wir auf das Meer schauen,
  • 6:11 - 6:15
    sehen wir eine Lösung,
    wo es bereits eine Industrie
  • 6:15 - 6:17
    und einen klareren Ausweg gibt.
  • 6:17 - 6:20
    Ozeane bedecken etwa 70 %
    unseres Planeten.
  • 6:20 - 6:24
    Sie spielen eine große Rolle
    bei der Klima-Regulation
  • 6:24 - 6:27
    und wenn man das Wachstum
    von Algen in ihnen steigert,
  • 6:27 - 6:28
    kann man sie nutzen,
  • 6:28 - 6:31
    um eine klimaverändernde
    Kulturpflanze zu entwickeln.
  • 6:31 - 6:33
    Es gibt so viele verschiedene Algenarten.
  • 6:33 - 6:36
    Ihre genetische Diversität ist unglaublich
  • 6:36 - 6:37
    und sie sind uralt.
  • 6:37 - 6:40
    Sie waren einer der ersten
    mehrzelligen Organismen,
  • 6:40 - 6:41
    die sich je entwickelten.
  • 6:41 - 6:45
    Menschen benutzen heutzutage
    für bestimmte Zwecke spezielle Algenarten,
  • 6:45 - 6:49
    etwa um sehr hochwertige,
    pharmazeutische Produkte zu entwickeln.
  • 6:49 - 6:52
    Aber man kann sie auch benutzen,
    um ein Algenbad zu nehmen.
  • 6:52 - 6:54
    Es soll gut für die Haut sein.
  • 6:54 - 6:55
    Ich kann das nicht bestätigen.
  • 6:55 - 6:57
    Aber man kann das machen.
  • 6:57 - 7:00
    Die Skalierbarkeit ist bei der Algenzucht
    ein wichtiges Detail.
  • 7:00 - 7:05
    Wissen Sie, wenn Seetangfarmen weltweit
    neun Prozent der Ozeane einnehmen würden,
  • 7:05 - 7:09
    könnte man alle Treibhausgase ausgleichen,
  • 7:09 - 7:10
    die wir in einem Jahr ausstoßen:
  • 7:10 - 7:12
    mehr als 50 Gigatonnen.
  • 7:12 - 7:14
    Ich fand das toll,
    als ich das erste Mal davon las,
  • 7:14 - 7:18
    aber ich dachte, ich rechne mal nach,
    wie viel 9 % der Ozeane ist.
  • 7:18 - 7:21
    Ich fand heraus, dass es etwa
    viereinhalb mal Australien ist,
  • 7:21 - 7:22
    wo ich lebe.
  • 7:22 - 7:24
    Und wie nah sind wir dran, gerade jetzt?
  • 7:24 - 7:28
    Wie viele Algenfarmen im Ozean
    gibt es tatsächlich bisher?
  • 7:28 - 7:30
    Keine.
  • 7:30 - 7:33
    Aber es gibt ein paar Prototypen
    und das gibt uns etwas Hoffnung.
  • 7:33 - 7:38
    Diese kleine Grafik einer Algenfarm,
    die derzeit gebaut wird,
  • 7:38 - 7:41
    zeigt uns einige sehr
    interessante Fakten über Algen.
  • 7:41 - 7:45
    Die Algen wachsen auf diesem Gestell
    in 25 Metern Meerestiefe.
  • 7:45 - 7:49
    Es unterscheidet sich sehr von allem,
    das man an Land sehen kann.
  • 7:49 - 7:53
    Und der Grund dafür ist,
    dass Algen nicht wie Bäume sind,
  • 7:53 - 7:56
    sie haben keine nichtproduktiven Teile,
  • 7:56 - 7:59
    wie Wurzeln, Stämme, Zweige und Rinde.
  • 7:59 - 8:02
    So ziemlich die gesamte
    Pflanze ist photosynthetisch.
  • 8:02 - 8:03
    Sie wächst also schnell.
  • 8:03 - 8:06
    Algen können einen Meter pro Tag wachsen.
  • 8:07 - 8:09
    Und wie kann man den Kohlenstoff binden?
  • 8:09 - 8:11
    Es unterscheidet sich
    erneut sehr vom Land.
  • 8:11 - 8:14
    Alles was man tun muss,
    ist die Algen abzuschneiden --
  • 8:14 - 8:16
    es sinkt in den Tiefseegraben.
  • 8:16 - 8:17
    Wenn es einen Kilometer tief ist,
  • 8:17 - 8:21
    ist der Kohlenstoff in dieser Alge
    für Jahrhunderte oder Jahrtausende
  • 8:21 - 8:23
    wirksam aus dem
    atmosphärischen System.
  • 8:24 - 8:25
    Wenn man einen Wald anpflanzt,
  • 8:25 - 8:28
    muss man sich um Waldbrände,
    Schädlinge, etc. Sorgen machen,
  • 8:28 - 8:30
    die diesen Kohlenstoff freisetzen.
  • 8:31 - 8:32
    Der Schlüssel an der Zuchtstation
  • 8:32 - 8:36
    ist diese kleine Röhre,
    die in die Tiefe geht.
  • 8:36 - 8:40
    Die Hochsee ist praktisch
    eine enorme, biologische Wüste.
  • 8:40 - 8:43
    Da gibt es keine Nährstoffe.
    Sie wurden längst aufgebraucht.
  • 8:43 - 8:45
    Aber in nur 500 Meter Tiefe
  • 8:45 - 8:48
    gibt es frisches, sehr
    nährstoffreiches Wasser.
  • 8:48 - 8:51
    Und mit nur wenig sauberer,
    erneuerbarer Energie,
  • 8:51 - 8:53
    kann man das Wasser heraufpumpen
  • 8:53 - 8:57
    und die Nährstoffe dazu benutzen,
    die Algenpflanze zu bewässern.
  • 8:58 - 9:03
    Ich denke, das hat
    wirklich viele Vorteile.
  • 9:03 - 9:07
    Es verwandelt eine biologische Wüste,
  • 9:07 - 9:08
    die Hochsee,
  • 9:08 - 9:12
    in eine produktive, vielleicht sogar
    den Planeten rettende Lösung.
  • 9:13 - 9:15
    Was könnte also schief gehen?
  • 9:15 - 9:18
    Nun, alles, wovon wir hier sprechen,
  • 9:18 - 9:21
    beinhaltet einen Eingriff
    in einem globalen Ausmaß.
  • 9:21 - 9:23
    Und wir müssen sehr vorsichtig sein.
  • 9:23 - 9:25
    Ich denke, die Berge an stinkenden Algen
  • 9:25 - 9:27
    werden wohl unser kleinstes Problem sein.
  • 9:27 - 9:29
    Das gibt es andere Dinge,
    die passieren könnten.
  • 9:29 - 9:32
    Das was mich wirklich beunruhigt,
    wenn ich darüber spreche,
  • 9:32 - 9:35
    ist das Schicksal der
    Biodiversität in der Tiefsee.
  • 9:35 - 9:38
    Wenn wir Gigatonnen an Algen
    in die Tiefsee versenken,
  • 9:38 - 9:40
    beeinflusst es das Leben dort unten.
  • 9:40 - 9:45
    Die gute Nachricht ist: Wir wissen,
    dass eine Menge Algen die Tiefsee bereits
  • 9:45 - 9:48
    durch unterseeische Canyons
    oder nach Stürmen erreichen.
  • 9:48 - 9:50
    Wir sprechen also nicht
    von einem neuartigen Prozess;
  • 9:50 - 9:53
    wir sprechen von der Verstärkung
    eines natürlichen Prozesses.
  • 9:56 - 9:57
    Wir durchlaufen einen Lernprozess.
  • 9:57 - 10:01
    Ich meine, vielleicht müssen
    die Hochsee-Algenfarmen mobil sein,
  • 10:01 - 10:04
    um die Algen großflächig
    auf den Ozean zu verteilen,
  • 10:04 - 10:07
    statt nur einen großen, stinkenden Haufen
    an einer Stelle anzuhäufen.
  • 10:08 - 10:11
    Wir müssen die Algen
    eventuell in Kohle verwandeln --
  • 10:11 - 10:15
    eine Art inaktive, mineralische
    Biokohle herstellen,
  • 10:15 - 10:17
    bevor wir sie in die Tiefe schicken.
  • 10:17 - 10:19
    Wir werden es nicht wissen,
    bis wir damit anfangen
  • 10:19 - 10:22
    und durch Ausprobieren
    werden wir erfolgreich lernen.
  • 10:23 - 10:26
    Ich möchte Sie grade auf
    heutige Algenfarmen mitnehmen.
  • 10:26 - 10:27
    Ein großes Geschäft --
  • 10:27 - 10:30
    ein Sechs-Milliarden-
    Dollar-pro-Jahr-Geschäft.
  • 10:30 - 10:33
    Die Algenfarmen nahe Südkoreas
    kann man aus dem All sehen.
  • 10:33 - 10:34
    Sie sind gigantisch.
  • 10:34 - 10:37
    Und es sind immer weniger nur Algenfarmen.
  • 10:37 - 10:41
    Was man an Orten wie diesen macht,
    wird ozeanische Permakultur genannt.
  • 10:41 - 10:45
    Bei ozeanischer Permakultur
    werden Fische, Meeresfrüchte
  • 10:45 - 10:47
    und Algen gleichzeitig gezüchtet.
  • 10:47 - 10:49
    Und das klappt so gut,
  • 10:49 - 10:52
    weil Algen das Meerwasser
    weniger sauer machen.
  • 10:52 - 10:56
    Es schafft die idealen Bedingungen,
    um Meeres-Proteine zu kultivieren.
  • 10:56 - 11:00
    Wenn nur neun Prozent der Ozeane weltweit
    mit Permakulturen bedeckt wären,
  • 11:00 - 11:05
    würde man genug Proteine in Form von Fisch
    und Meeresfrüchten produzieren,
  • 11:05 - 11:08
    um bei einer Population
    von 10 Milliarden Menschen,
  • 11:08 - 11:12
    jedem 200 Kilo hochwertiges Protein
    im Jahr liefern zu können.
  • 11:13 - 11:15
    Wir haben also eine vielschichtige Lösung.
  • 11:15 - 11:19
    Wir können den Klimawandel angehen,
    die Welt ernähren, die Ozeane entsäuern.
  • 11:20 - 11:23
    Die Ökonomie des Ganzen
    wird herausfordernd werden.
  • 11:23 - 11:28
    Wir werden in diese Lösungen
    viele Milliarden Dollar investieren
  • 11:28 - 11:31
    und es wird Jahrzehnte dauern,
    um großflächig Erfolge zu erzielen.
  • 11:31 - 11:34
    Warum ich davon überzeugt bin,
    dass dies geschehen wird, ist,
  • 11:34 - 11:37
    dass sofern wir das Gas
    nicht aus der Luft kriegen,
  • 11:37 - 11:40
    wir nur negative Konsequenzen
    heraufbeschwören werden.
  • 11:40 - 11:42
    Es wird unsere Städte überfluten,
  • 11:42 - 11:43
    unsere Lebensmittel rauben
  • 11:43 - 11:47
    und allerlei Bürgerunruhen anfachen.
  • 11:47 - 11:50
    Also hat jeder, der eine Lösung zur
    Beseitigung des Problems hat,
  • 11:50 - 11:51
    ein wertvolles Gut.
  • 11:52 - 11:55
    Wie ich erklärt habe,
    ist die ozeanische Permakultur
  • 11:55 - 11:59
    bereits auf dem Weg
    zu ökonomischer Nachhaltigkeit.
  • 12:01 - 12:03
    In den nächsten 30 Jahren
  • 12:03 - 12:07
    müssen wir von einer Wirtschaft,
    die Kohlenstoff ausstößt,
  • 12:07 - 12:09
    zu einer werden,
    die Kohlenstoff absorbiert.
  • 12:10 - 12:12
    Und das scheint nicht sehr lang zu sein.
  • 12:13 - 12:17
    Aber die Hälfte der Treibhausgase, die wir
    in die Atmosphäre freigesetzt haben,
  • 12:17 - 12:19
    haben wir in den letzten
    30 Jahren ausgestoßen.
  • 12:20 - 12:21
    Mein Argument ist,
  • 12:21 - 12:24
    wenn wir das Gas in
    30 Jahren ausstoßen können.
  • 12:24 - 12:26
    können wir es in 30 Jahren herausholen.
  • 12:26 - 12:29
    Wenn Sie bezweifeln,
    was in 30 Jahren passieren kann,
  • 12:29 - 12:32
    denken sie nur ein Jahrhundert zurück:
  • 12:32 - 12:35
    an 1919 im Vergleich zu 1950.
  • 12:35 - 12:37
    Hier in Edinburgh hat man 1919
  • 12:37 - 12:40
    vielleicht einen Doppeldecker
    aus Holz und Stoff gesehen.
  • 12:40 - 12:43
    Dreißig Jahre später hätte man
    ein Düsenflugzeug gesehen.
  • 12:43 - 12:46
    1919 waren Pferde das Transportmittel.
  • 12:46 - 12:49
    Nach 1950 gibt es Kraftfahrzeuge.
  • 12:49 - 12:51
    Im Jahr 1919 hatten wir Schwarzpulver.
  • 12:51 - 12:54
    1950 hatten wir Nuklearwaffen.
  • 12:54 - 12:57
    In einer kurzen Zeit
    kann man viel erreichen.
  • 12:57 - 13:00
    Aber es hängt alles davon ab,
    dass wir daran glauben,
  • 13:00 - 13:02
    eine Lösung finden zu können.
  • 13:02 - 13:05
    Ich würde gerne alle Menschen
    zusammenzubringen,
  • 13:05 - 13:07
    die Wissen in diesem Bereich haben.
  • 13:07 - 13:10
    Die Ingenieure, die wissen,
    wie man Anlagen auf See errichtet,
  • 13:10 - 13:12
    die Algen-Züchter, die Kapitalgeber,
  • 13:12 - 13:14
    die staatlichen Aufsichtsbehörden,
  • 13:14 - 13:17
    die Leute, die verstehen,
    wie etwas umgesetzt wird.
  • 13:17 - 13:19
    Und einen zukünftigen Weg skizzieren:
  • 13:19 - 13:22
    Wie kommen wir von der bestehenden,
    küstennahen Algen-Industrie
  • 13:22 - 13:25
    mit sechs Milliarden Dollar pro Jahr.
  • 13:25 - 13:29
    zu dieser neuen Industrieform,
    die so viel Potential hat,
  • 13:29 - 13:32
    aber eine erhebliche Menge
    an Investitionen benötigen wird?
  • 13:33 - 13:35
    Ich bin kein Glücksspieler.
  • 13:35 - 13:37
    Aber wenn ich es wäre,
  • 13:37 - 13:39
    würde ich mein Geld darauf setzen,
  • 13:39 - 13:40
    ich würde es auf die Algen setzen.
  • 13:40 - 13:42
    Sie sind meine Helden.
  • 13:42 - 13:43
    Dankeschön.
  • 13:43 - 13:46
    (Applaus)
Title:
Können Meeresalgen helfen, die Erderwärmung einzudämmen?
Speaker:
Tim Flannery
Description:

Es ist Zeit für Eingriffe globalen Ausmaßes, um den Klimawandel zu bekämpfen -- und Umweltschützer Tim Flannery denkt, dass Meeresalgen helfen können. In einem kühnen Vortrag zeigt er das gewaltige Potential von Algen auf, Kohlenstoff zu binden und erklärt, wie hochseetaugliche Algenfarmen, die in großem Stil geschaffen werden, den Kohlenstoff, den wir in die Atmosphäre abgeben, einfangen könnten. Erfahren Sie mehr über diese möglicherweise Planeten rettende Lösung -- und die noch notwendige Arbeit, um dort anzukommen.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:00
Sonja Maria Neef approved German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Sonja Maria Neef edited German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Johannes Duschner accepted German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Johannes Duschner edited German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Johannes Duschner declined German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Johannes Duschner edited German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Johannes Duschner edited German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Johannes Duschner edited German subtitles for Can seaweed help curb global warming?
Show all

German subtitles

Revisions