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Die geniale Karte der Londoner U-Bahn

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    Die Geschichte von Kultur
    ist irgendwie eine Geschichte von Karten:
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    Wie verstehen wir die Welt um uns herum?
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    Eine der berühmtesten Karten funktioniert,
    weil sie keine echte Karte ist.
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    [Kleines Ding. Große Idee.]
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    [Michael Bierut:
    Die Karte der Londoner U-Bahn]
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    Die Londoner U-Bahn entstand 1908,
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    als sich 8 verschiedene
    Eisenbahnen verbanden,
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    ein einziges System zu bilden.
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    Sie brauchten dafür eine Karte,
    damit die Leute wussten,
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    wohin sie fuhren.
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    Die Karte, die sie machten,
    ist kompliziert.
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    Sie enthält Flüsse, Seen, Bäume und Parks;
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    im Zentrum lagen
    die Haltestellen eng beieinander,
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    während am Rand einige
    nicht mehr auf die Karte passten.
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    Die Karte war räumlich exakt,
    aber nicht sehr nützlich.
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    Auftritt Harry Beck.
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    Harry Beck war ein 29-jähriger
    technischer Zeichner,
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    der ab und an für
    die Londoner U-Bahn arbeitete.
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    Er hatte die Einsicht, dass Leute,
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    die unterirdisch in Zügen fuhren,
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    sich nicht kümmerten,
    was über dem Boden los war.
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    Sie wollten nur von Station zu Station:
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    "Wo muss ich einsteigen? Wo aus?"
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    Das System ist wichtig,
    nicht die Geografie.
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    Er nahm diese komplizierten Spaghetti
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    und vereinfachte sie.
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    Die Linien laufen in nur 3 Richtungen:
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    waagerecht, senkrecht,
    oder in 45° Neigung.
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    Haltestellen verteilte er gleichmäßig
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    und gab jeder Station
    die Farbe ihrer Linie.
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    Er änderte alles so,
    dass es keine Karte mehr ist.
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    Es ist ein Diagramm.
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    Wie ein Schaltplan,
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    nur dass hier keine Drähte
    Elektronen leiten,
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    sondern Tunnel mit Zügen
    leiten Leute von Ort zu Ort.
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    1933 entschied die U-Bahn endlich,
    Harry Becks Karte auszuprobieren.
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    Die "Underground" testete sie
    mit 1.000 Karten in Taschengröße.
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    In 1 Stunde vergriffen.
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    Sie erkannten das Potential
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    und druckten weitere 750.000.
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    Das ist die Karte, die man heute sieht.
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    Becks Design wurde zur Vorlage,
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    wie wir U-Bahn-Karten erwarten.
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    Tokyo, Paris, Berlin, São Paulo,
    Sydney, Washington …
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    Sie alle wandeln komplexe Geografie
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    in knackige Geometrie um.
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    Linien unterscheiden sich nach Farbe.
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    Einfache Symbole unterscheiden
    die Arten von Haltestellen.
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    Alle sind wie Teile
    einer allgemeingültigen Sprache.
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    Ich wette, Harry Beck kannte
    keine Benutzerschnittstelle,
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    aber tatsächlich schuf er eine,
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    und er entschlüsselte dabei 3 Prinzipien,
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    die sich auf jede Design-Aufgabe
    anwenden lassen.
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    Erstens der Brennpunkt:
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    Den Fokus darauf, für wen man das macht.
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    Zweitens Einfachheit:
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    Wie ist das Bedürfnis
    am einfachsten zu erfüllen?
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    Und zum Schluss:
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    Bereichsübergreifendes Denken.
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    Wer hätte gedacht,
    ein technischer Zeichner
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    wäre die Person mit dem Schlüssel
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    zum damals kompliziertesten
    System der Welt –
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    alles fing mit einem Typen an,
    mit einem Stift und einer Idee.
Title:
Die geniale Karte der Londoner U-Bahn
Speaker:
Michael Bierut
Description:

Design-Legende Michael Bierut erzählt die Geschichte des überraschenden Erfolgs einer der berühmtesten Karten der Welt – der Karte der Londoner U-Bahn.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED Series
Duration:
03:14

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