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Rodney Mullen: Mach 'nen Ollie und schaff was Neues!

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    (Musik)
  • 0:20 - 1:06
    (Skateboard-Geräusche) (Musik)
  • 1:06 - 1:12
    (Applaus)
  • 1:12 - 1:16
    Das habe ich aus meinem Leben gemacht. (Gelächter)
  • 1:16 - 1:19
    (Applaus)
  • 1:19 - 1:25
    Danke schön. (Applaus)
  • 1:25 - 1:28
    Als Kind wuchs ich auf einem
    Bauernhof in Florida auf
  • 1:28 - 1:30
    und ich tat das,
    was die meisten Kinder machten.
  • 1:30 - 1:34
    Ich spielte ein wenig Baseball
    und solche Sachen,
  • 1:34 - 1:36
    aber ich hatte immer das Gefühl,
    ein Außenseiter zu sein,
  • 1:36 - 1:39
    bis ich Bilder in Magazinen sah,
  • 1:39 - 1:41
    auf denen ein paar
    Typen Skateboard fuhren
  • 1:41 - 1:43
    und ich dachte: "Wow, das ist
    genau mein Ding."
  • 1:43 - 1:45
    Denn da gab es
    keinen Trainer über mir,
  • 1:45 - 1:47
    und diese Typen
    waren einfach sie selbst.
  • 1:47 - 1:49
    Es gab keinen Gegner zu besiegen.
  • 1:49 - 1:53
    Und ich liebte dieses Gefühl
    und begann zu skaten
  • 1:53 - 1:56
    als ich etwa 10 Jahre alt war, 1977.
  • 1:56 - 1:59
    Ich lernte ziemlich schnell.
  • 1:59 - 2:03
    Hier sind ein paar
    Aufnahmen von 1984.
  • 2:03 - 2:08
    1979 gewann ich meine
    erste Amateurmeisterschaft,
  • 2:08 - 2:11
    und dann gewann ich 1981,
    im Alter von 14 Jahren,
  • 2:11 - 2:14
    meine erste Weltmeisterschaft,
  • 2:14 - 2:16
    Das war erstaunlich für mich
  • 2:16 - 2:19
    und eigentlich war das
    der erste echte Sieg meines Lebens.
  • 2:19 - 2:20
    Oh, schaut euch das an.
  • 2:20 - 2:23
    Das ist ein Casper Slide,
    bei dem das Board umgedreht ist.
  • 2:23 - 2:26
    Merkt euch das. (Lacht)
  • 2:26 - 2:31
    Und dieser hier? Ein Ollie.
  • 2:31 - 2:35
    Wie sie erwähnte,
    was natürlich übertrieben ist,
  • 2:35 - 2:37
    aber deshalb nannten
    sie mich den Paten
  • 2:37 - 2:39
    des modernen
    Straßen-Skateboarding.
  • 2:39 - 2:42
    Hier sind einige Bilder dazu.
  • 2:46 - 2:49
    Nun, ich war wohl halb durch
    meine professionelle Karriere.
  • 2:49 - 2:52
    Ich würde sagen, Mitte der 80er.
  • 2:52 - 2:55
    Freestyle pur, wir entwickelten
    alle gezeigten Tricks,
  • 2:55 - 2:58
    nur flach auf dem Boden,
    aber nun entwickelte sich
  • 2:58 - 3:00
    neues Skateboarding,
    bei dem Typen auf der Straße
  • 3:00 - 3:04
    einen Ollie machten,
    wie soeben gezeigt.
  • 3:04 - 3:07
    So kamen sie auf Dinge
  • 3:07 - 3:10
    wie Sitzbänke oder Handläufe
    und über Stiegen
  • 3:10 - 3:12
    und alles mögliche coole Zeugs.
  • 3:12 - 3:14
    Es entwickelte sich also aufwärts.
  • 3:14 - 3:17
    Wenn euch heute jemand sagt,
    er sei ein Skater,
  • 3:17 - 3:19
    meint er eigentlich ein Straßen-Skater,
  • 3:19 - 3:22
    denn Freestyle brauchte
    fünf Jahre um auszusterben.
  • 3:22 - 3:25
    Zu diesem Zeitpunkt war ich
    ein 'Meister' unter den Meistern,
  • 3:25 - 3:30
    elf Jahre lang, nun, puh!
  • 3:30 - 3:32
    Und plötzlich war es aus für mich.
    Das wars.
  • 3:32 - 3:36
    Sie nahmen mein
    Pro-model-Skateboard aus dem Angebot,
  • 3:36 - 3:39
    was soviel bedeutet,
    wie öffentlich für tot erklärt zu werden.
  • 3:39 - 3:40
    So macht man sein Geld.
  • 3:40 - 3:44
    Man hat sein Markenzeichen,
    Skateboard und Rollen und Schuhe
  • 3:44 - 3:47
    und Kleidung. Ich hatte all
    das Zeug, und weg wars.
  • 3:47 - 3:49
    Das Verrückte daran war,
    dass es ein wirklich
  • 3:49 - 3:53
    befreiendes Gefühl mit sich brachte,
    da ich nun nicht länger meinen Titel
  • 3:53 - 3:56
    als Meister verteidigen musste.
    Wieder dieses 'Meister'.
  • 3:56 - 3:58
    Meister klingt so albern,
    doch das war es ja auch.
  • 3:58 - 4:02
    Ich kam zurück zu
    meiner ursprünglichen Motivation:
  • 4:02 - 4:05
    Die Freiheit war wieder hergestellt,
    wo ich einfach Dinge kreieren konnte,
  • 4:05 - 4:07
    denn genau dort lag
    für mich immer die Freude,
  • 4:07 - 4:10
    darin neue Dinge zu erschaffen.
  • 4:10 - 4:13
    Auch hatte ich sehr viele Tricks,
    aus denen ich schöpfen konnte,
  • 4:13 - 4:16
    und die ihren Ursprung
    in der ebenen Fläche hatten.
  • 4:16 - 4:19
    Was die anderen machten,
    war sehr verschieden.
  • 4:19 - 4:20
    Es war wirklich
    demütigend und scheußlich –
  • 4:20 - 4:24
    Also, ich ging auf Skateboard-Anlagen
  • 4:24 - 4:27
    wo ich bereits der
    "berühmte Kerl" war.
  • 4:27 - 4:30
    Und jeder dachte, ich wäre gut.
    Aber auf dem neuen Terrain
  • 4:30 - 4:33
    war ich schrecklich.
    Die Leute sagten: "Oh, er ist –
  • 4:33 - 4:37
    Oh, was ist mit Mullen passiert?"
    (Gelächter) (Lacht)
  • 4:37 - 4:40
    So demütigend es auch war,
    ich begann von vorn.
  • 4:40 - 4:43
    Hier sind einige Tricks,
    welche ich in das neue
  • 4:43 - 4:44
    Terrain gebracht habe.
    (Skateboard-Geräusche)
  • 4:44 - 4:49
    Da ist dieser unterstützende
    Einfluss aus dem Freestyle,
  • 4:49 - 4:51
    der mich – Oh, dieser hier?
  • 4:51 - 4:54
    Das war das Schwierigste,
    was ich je gemacht habe.
  • 4:54 - 4:56
    Das ist ein Darkslide.
  • 4:56 - 4:59
    Seht ihr, wie man
    auf der Rückseite rutscht?
  • 4:59 - 5:02
    Die machen echt viel Spaß (Gelächter)
    und sind gar nicht so schwierig.
  • 5:02 - 5:05
    Caspers sieht nur schwierig aus,
  • 5:05 - 5:08
    seht ihr, wie man es umlegt?
    (Skateboard-Geräusche)
  • 5:08 - 5:10
    So einfach ist das, alles klar?
    Kein großes Ding. (Gelächter)
  • 5:10 - 5:14
    Der vordere Fuß greift hier.
  • 5:14 - 5:17
    Ich habe jemanden auf dem Ende
    des Brettes so rutschen sehen
  • 5:17 - 5:18
    und sagte mir:
    „Wie kann ich noch drehen?“
  • 5:18 - 5:21
    Denn bis dahin ist das
    noch keinem gelungen.
  • 5:21 - 5:22
    Dann kam ich drauf und
    das will ich aussagen.
  • 5:22 - 5:26
    Ich hatte eine Infrastruktur.
    Ich hatte diese elementare Ebene,
  • 5:26 - 5:28
    aus welcher heraus, Mensch,
    es ist doch nur dein Fuß.
  • 5:28 - 5:30
    Dreh ihn doch einfach
    genauso wie das Board.
  • 5:30 - 5:33
    Lass das einfach die Kante
    machen, und dann wirds ganz simpel,
  • 5:33 - 5:34
    und bevor du dich versiehst,
    sind da 20 neue Tricks.
  • 5:34 - 5:36
    Basierend auf Variationen.
  • 5:36 - 5:39
    Das ist als ob, hier,
    schaut euch dies an,
  • 5:39 - 5:41
    eine weitere Möglichkeit,
    und ich werds nicht übertreiben.
  • 5:41 - 5:43
    Ein bisschen Nachsicht hab ich ja.
  • 5:43 - 5:46
    Da gibt es den sogenannten Primo Slide.
  • 5:46 - 5:47
    (Skateboard-Geräusche)
  • 5:47 - 5:50
    Das ist der lustigste Trick, den
    man überhaupt machen kann.
  • 5:50 - 5:53
    (Skateboard-Geräusche)
  • 5:53 - 5:56
    Es ist wie Skinboarding.
  • 5:56 - 5:59
    Das hier sieht aus, als ob man
    seitlich rutscht, aber in welche Richtung?
  • 5:59 - 6:02
    Okay, also wenn du skatest und fällst,
  • 6:02 - 6:05
    dann rutscht das Brett in eine oder andere Richtung.
    Das ist recht vorhersehbar.
  • 6:05 - 6:08
    Hier geht es in alle Richtungen.
    Der Sturz ist wie im Zeichentrickfilm,
  • 6:08 - 6:10
    und das mag ich besonders daran.
  • 6:10 - 6:14
    Es macht so viel Spaß. Ich erinnere mich noch
    daran, als ich begann ihn auszuprobieren,
  • 6:14 - 6:16
    weil ich mich dabei verletzte.
    Ich benötigte eine Knieoperation.
  • 6:16 - 6:19
    Da waren also eine paar Tage,
  • 6:19 - 6:21
    eigentlich ein paar Wochen, in
    denen ich überhaupt nicht skaten konnte.
  • 6:21 - 6:23
    Es ging zu Ende mit mir.
    Und ich schaute diesen Typen zu
  • 6:23 - 6:25
    und ging zu den Lagerhäusern,
    wo viele der Jungs
  • 6:25 - 6:28
    Skateboard fuhren, meine Freunde,
    und mir kam der Gedanke:
  • 6:28 - 6:30
    „Mensch, ich muss etwas Neues machen.
    Ich will etwas Neues machen.
  • 6:30 - 6:32
    Ich möchte neu anfangen. Neu anfangen."
  • 6:32 - 6:34
    In der Nacht vor meiner Operation
    schaute ich ihnen zu und fragte mich:
  • 6:34 - 6:35
    "Wie werde ich das schaffen?"
  • 6:35 - 6:38
    Also rannte ich los
    und sprang aufs Board,
  • 6:38 - 6:40
    machte einen Caveman,
    drehte es herum,
  • 6:40 - 6:43
    so leichtfüßig, dass ich dachte,
  • 6:43 - 6:46
    wenn mein Knie jetzt nachgibt, haben
    die morgen einfach etwas mehr Arbeit.
  • 6:46 - 6:48
    (Lacht) (Gelächter)
  • 6:48 - 6:50
    Das waren schon verrückte Sachen.
  • 6:50 - 6:52
    Ich weiß nicht, wie viele von uns
    bereits operiert worden sind,
  • 6:52 - 6:55
    aber – (Gelächter) – man ist so hilflos.
  • 6:55 - 6:58
    Man liegt auf der Krankentrage und
    sieht die Decke vorüberziehen,
  • 6:58 - 7:00
    jedes Mal das Gleiche.
    Und kurz bevor sie mir
  • 7:00 - 7:02
    die Maske aufsetzten,
    bevor ich einschlief,
  • 7:02 - 7:06
    dachte ich nur: „Mensch,
    wenn ich aufwache und es mir besser geht,
  • 7:06 - 7:09
    werd ich als Erstes diesen Trick filmen.“
    (Gelächter)
  • 7:09 - 7:12
    Und so war es.
    Es war das Erste, was ich filmte,
  • 7:12 - 7:14
    und es war fantastisch.
  • 7:14 - 7:17
    Nun, lasst mich – Ich habe euch
    ein wenig über die Entstehung
  • 7:17 - 7:20
    der Tricks erzählt. Denkt daran.
  • 7:20 - 7:23
    Was wir als Skater auf der Straße machen,
    sind diese Tricks.
  • 7:23 - 7:25
    Sagen wir, ich arbeite gerade an
    einem Darkslide oder Primo,
  • 7:25 - 7:29
    sowas kennt ihr jetzt natürlich schon.
    (Lachen) (Gelächter)
  • 7:29 - 7:32
    Man fährt an den üblichen Stellen herum,
  • 7:32 - 7:35
    die man schon hundertmal
    gesehen hat, doch plötzlich,
  • 7:35 - 7:39
    weil es schon Bekanntes
    in diesem Bereich gibt,
  • 7:39 - 7:42
    fragt man sich, was an diesen
    Trick heranreicht?
  • 7:42 - 7:45
    Wie kann ich ihn erweitern,
    wie kann die Situation und
  • 7:45 - 7:48
    die Umgebung das Wesen von
    dem verändern, was ich tue?
  • 7:48 - 7:52
    Man fährt und fährt,
    und ich muss gestehen, dass nur,
  • 7:52 - 7:54
    weil ich mit mir gerungen
    habe hier zu sein,
  • 7:54 - 7:58
    möchte ich nur sagen, was für eine
    große Ehre es ist hier zu sein,
  • 7:58 - 8:01
    aber auch welche Ehre es ist,
    auf dem USC Campus zu sein,
  • 8:01 - 8:06
    weil ich schon so oft von diesem
    Campus herunter eskortiert wurde.
  • 8:06 - 8:10
    (Applaus)
  • 8:10 - 8:13
    Lasst mich ein weiteres Beispiel dafür geben,
  • 8:13 - 8:16
    wie Umstände den Inhalt formen.
  • 8:16 - 8:19
    Dies ist ein Platz nicht sehr weit von hier.
  • 8:19 - 8:21
    Es ist eine schlechte Gegend.
    Und der erster Gedanke ist:
  • 8:21 - 8:24
    Werde ich verprügelt? Da geht man hin und
    – seht ihr diese Wand?
  • 8:24 - 8:30
    Sie ist schön weich und verführt dazu,
    Tricks darauf zu machen, nicht wahr?
  • 8:30 - 8:33
    Aber da ist auch dieser andere
    Aspekt für die Wheelies,
  • 8:33 - 8:36
    wie hier zu sehen.
    Wieder ein paar Tricks,
  • 8:36 - 8:39
    wie die Umgebung
    die Natur der Tricks verändert.
  • 8:39 - 8:43
    Am Freestyle orientiert und ohne Vorgaben –
    ein Wheelie nach unten.
  • 8:43 - 8:45
    Schaut euch den an. Den liebe ich.
    Das ist wie Surfen,
  • 8:45 - 8:47
    wie man ihn nimmt.
  • 8:47 - 8:50
    Dieser hier, ein wenig flüchtig,
    rückwärts fahrend,
  • 8:50 - 8:53
    und achtet auf den hinteren Fuß.
  • 8:53 - 9:00
    Ups. (Lacht) Merkt euch das.
    Ich werd darauf zurückkommen.
  • 9:00 - 9:03
    Hier. Hinterer Fuß. Okay, da oben?
  • 9:03 - 9:06
    Das nennt sich 360 Flip.
    Achtet darauf, wie sich das Brett umdreht
  • 9:06 - 9:09
    und in diese Richtung dreht, beide Achsen.
  • 9:09 - 9:14
    Und ein weiteres Beispiel,
    wie sich der Kontext ändert,
  • 9:14 - 9:18
    und der kreative Prozess für
    mich und die meisten Skater ist:
  • 9:18 - 9:21
    Aus dem Auto steigen,
    nach Polizisten schauen,
  • 9:21 - 9:24
    halt nach dem Zeugs schauen.
    (Gelächter)
  • 9:24 - 9:26
    Den Rhythmus von den Typen
    kennenzulernen,
  • 9:26 - 9:28
    die unterwegs sind, ist lustig
    und Skateboarden ist
  • 9:28 - 9:31
    eine so demütigende Angelegenheit.
  • 9:31 - 9:33
    Egal, wie gut man ist,
    man muss sich dennoch mit ihnen abgeben –
  • 9:33 - 9:37
    Wenn ich diese Wand treffe,
    ist das Erste, was ich tue,
  • 9:37 - 9:39
    nach vorne zu fallen,
    als ob, okay, okay.
  • 9:39 - 9:43
    Beim Korrigieren
  • 9:43 - 9:45
    schiebt man es hoch, und dann,
    wenn ich das mache,
  • 9:45 - 9:48
    zieht es meine Schulter in diese Richtung,
  • 9:48 - 9:52
    Dabei dachte ich:
    „Oh wow, das riecht
  • 9:52 - 9:56
    nach einem 360 Flip,
    da es wie eine Einleitung dazu ist.
  • 9:56 - 9:58
    Und das möchte ich betonen:
  • 9:58 - 10:02
    Wie ihr euch vorstellen könnt,
    bestehen alle diese Tricks aus
  • 10:02 - 10:05
    fein- und grobmotorischen Bewegungen
    und sind derart vielschichtig in ihrer
  • 10:05 - 10:08
    Form, dass ich sie nicht erklären kann,
    außer dass ich weiß,
  • 10:08 - 10:11
    dass jeder Trick eine Kombination
    aus zwei, drei,
  • 10:11 - 10:14
    vier oder fünf Bewegungen ist.
    Also, wenn ich springe,
  • 10:14 - 10:17
    gibt es fließende,
    instinktive Bewegungen, die man fühlt,
  • 10:17 - 10:20
    während sich das Bewusstsein
  • 10:20 - 10:22
    ein wenig ausruht.
  • 10:22 - 10:25
    Diese feinmotorischen Bewegungen
    fließen geradezu,
  • 10:25 - 10:28
    und sobald die Mauer da ist,
    verbinden sie sich dermaßen,
  • 10:28 - 10:30
    dass man denkt:
  • 10:30 - 10:32
    ''Oh, ein 360 Flip, den mach ich jetzt.''
  • 10:32 - 10:34
    So funktioniert dieser
    kreative Prozess für mich,
  • 10:34 - 10:36
    dieser Prozess des
    Skateboardens auf der Straße.
  • 10:36 - 10:40
    Als nächstes – Oh, aufgepasst. (Lacht)
    Diese Jungs hier sind die Gemeinschaft.
  • 10:40 - 10:42
    Das sind einige
    der besten Skater der Welt.
  • 10:42 - 10:46
    Das sind meine Freunde.
    Fantastische Leute.
  • 10:46 - 10:49
    Das Schöne beim Skateboarden ist,
  • 10:49 - 10:52
    dass niemand der Beste ist.
    Klingt wohl seltsam, wenn ich
  • 10:52 - 10:55
    über meine Freunde sage,
    dass sie nicht besonders sicher
  • 10:55 - 10:58
    auf ihrem Skateboard aussehen.
  • 10:58 - 11:00
    Doch was sie so großartig macht,
    ist die Art und Weise,
  • 11:00 - 11:04
    wie sie skaten, um ihre
    Individualität auszudrücken.
  • 11:04 - 11:06
    Schaut sie euch an.
    Jeder einzelne von ihnen
  • 11:06 - 11:08
    ist an seiner Silhouette
    zu erkennen, und man denkt:
  • 11:08 - 11:11
    ''Oh, das ist Haslam, das ist Koston,
  • 11:11 - 11:14
    da sind diese Jungs.
  • 11:14 - 11:18
    Ich denke,
    Skateboarder sind Außenseiter
  • 11:18 - 11:22
    mit dem Wunsch dazuzugehören,
  • 11:22 - 11:24
    aber auf ihre eigene Weise.
  • 11:24 - 11:29
    Sie zeigen echten Respekt,
    indem sie übernehmen,
  • 11:29 - 11:32
    was andere Leute machen.
    Diese einfachen Tricks, 360 Flips,
  • 11:32 - 11:35
    übernehmen wir,
    fügen die eigene Note hinzu
  • 11:35 - 11:37
    und geben sie
    der Gemeinschaft zurück.
  • 11:37 - 11:40
    Das stärkt die Gemeinschaft
    von innen heraus.
  • 11:40 - 11:44
    Je größer so ein Beitrag ist, desto
    individueller und ausdrucksstärker wird man,
  • 11:44 - 11:48
    was für diejenigen
    von uns sehr wichtig ist,
  • 11:48 - 11:51
    die sich als Außenseiter gefühlt haben.
  • 11:51 - 11:54
    Die Summe des Ganzen gibt uns etwas,
  • 11:54 - 11:57
    was wir als Individuen
    niemals erreicht hätten.
  • 11:57 - 12:01
    Das sollte ich betonen.
    Es gibt eine wunderschöne Symmetrie,
  • 12:01 - 12:04
    in welcher die Intensität, mit der wir uns
    mit der Gemeinschaft verbinden,
  • 12:04 - 12:07
    in Proportion zur eigenen Individualität steht,
    die wir ausdrücken,
  • 12:07 - 12:09
    durch das, was wir tun.
  • 12:09 - 12:12
    Als nächstes, diese Typen hier. Eine sehr
  • 12:12 - 12:15
    vergleichbare Gemeinschaft,
    die sehr offen für Innovation ist.
  • 12:15 - 12:20
    Hier sind ein paar Polizeiaufnahmen.
  • 12:20 - 12:22
    Aber ähnelt sich. Ich meine, was
    macht Modifikationen eigentlich aus?
  • 12:22 - 12:26
    Das bedeutet, eine Technologie so gut zu
    kennen, dass man sie verändern kann
  • 12:26 - 12:30
    und Dinge damit anstellt, für die sie
    nicht vorgesehen war, oder?
  • 12:30 - 12:31
    Und nicht alles daran ist schlecht.
  • 12:31 - 12:36
    Man kann das Linux-System hacken und
    es dadurch stabiler machen, nicht wahr?
  • 12:36 - 12:38
    Sicherer, geschützter. Man kann
    ein iOS-Hacker sein, und mit
  • 12:38 - 12:42
    einem iPhone Sachen anstellen,
    für das es nie gedacht war.
  • 12:42 - 12:45
    Nicht autorisiert, aber nicht illegal.
  • 12:45 - 12:47
    Und dann sind da solche Jungs, nicht wahr?
  • 12:47 - 12:49
    Was die machen,
    ist unserem kreativen Prozess sehr ähnlich.
  • 12:49 - 12:52
    Sie verbinden unterschiedliche Informationen
  • 12:52 - 12:56
    und bringen sie so zusammen,
  • 12:56 - 12:58
    wie es kein Sicherheitsexperte
    erwartet, nicht wahr?
  • 12:58 - 13:00
    Das macht zwar keine
    guten Menschen aus ihnen,
  • 13:00 - 13:04
    bringt sie aber an den
    Puls der Ingenieurskunst,
  • 13:04 - 13:08
    an den Puls kreativer und
    innovativer Gemeinschaften
  • 13:08 - 13:10
    sowie der Open Source-Gemeinschaft,
    dessen Gesinnung es ist
  • 13:10 - 13:14
    zu verbessern,
    was andere Menschen machen,
  • 13:14 - 13:16
    um es der Gemeinschaft zurückzugeben,
    sodass alle davon profitieren können.
  • 13:16 - 13:19
    Sehr vergleichbare Gemeinschaften.
  • 13:19 - 13:24
    Wir haben aber auch unsere Ecken und Kanten.
    Es ist lustig, aber mein Vater hatte Recht.
  • 13:24 - 13:26
    Dies hier sind meine Gleichgesinnten.
  • 13:26 - 13:28
    Aber ich respektiere, was sie tun,
    und sie respektieren, was ich tue.
  • 13:28 - 13:31
    Es ist erstaunlich,
    was die schaffen.
  • 13:31 - 13:35
    Einer von ihnen
    war sogar Ernst & Young's
  • 13:35 - 13:37
    Unternehmer des Jahres
    im San Diego County.
  • 13:37 - 13:41
    Also man weiß eigentlich nie,
    wen man da vor sich hat.
  • 13:41 - 13:44
    In gewisser Weise waren wir alle berühmt.
  • 13:44 - 13:47
    Eigentlich hatte ich so viel Erfolg, dass
  • 13:47 - 13:49
    ich mich dessen immer
    irgendwie unwürdig fühle.
  • 13:49 - 13:51
    Ich besaß ein Patent
    und wir gründeten eine Firma,
  • 13:51 - 13:54
    die wuchs und zur größten wurde.
  • 13:54 - 13:56
    Dann gings bergab und dann
    wurde sie erneut die größte,
  • 13:56 - 13:59
    aber beim zweiten Mal war es schwieriger
    und wir verkauften sie,
  • 13:59 - 14:01
    und dann verkauften wir sie noch einmal.
  • 14:01 - 14:04
    Ich war also ziemlich erfolgreich.
    Und wenn man
  • 14:04 - 14:06
    all das erreicht hat, was ist es,
    das einen dann noch antreibt?
  • 14:06 - 14:09
    Ich habe von der Knieoperation
    und anderen Dingen erzählt,
  • 14:09 - 14:11
    doch was treibt einen an?
  • 14:11 - 14:13
    Denn es ist nicht nur der Verstand.
  • 14:13 - 14:16
    Was ist es, das dich antreibt
    und zu neuen Taten animiert,
  • 14:16 - 14:19
    auf die nächsten Stufe bringt,
    wenn du bereits alles hattest?
  • 14:19 - 14:23
    Manche vergehen langsam
    mit all ihrem Talent.
  • 14:23 - 14:26
    Und eine Sache,
    die wir alle hatten, ist Ruhm,
  • 14:26 - 14:28
    die beste Art von Ruhm,
    denn man konnte ihn ablegen.
  • 14:28 - 14:31
    Ich war schon überall auf dieser Welt,
  • 14:31 - 14:34
    und da schreien tausende Kids meinen Namen,
  • 14:34 - 14:35
    und das ist so ein seltsames,
    instinktives Erlebnis.
  • 14:35 - 14:37
    Es macht einen orientierungslos.
  • 14:37 - 14:39
    Dann setzt man sich
    in ein Auto und fährt los,
  • 14:39 - 14:42
    fährt zehn Minuten, steigt aus,
  • 14:42 - 14:46
    und niemand schert sich auch nur
    einen Dreck darum, wer man ist. (Lacht)
  • 14:46 - 14:48
    Doch es klärt die Wahrnehmung, denn
  • 14:48 - 14:50
    ich bin doch nur ich, und was bedeutet
  • 14:50 - 14:53
    denn schon Popularität? Nicht viel.
  • 14:53 - 14:56
    Es ist der Respekt Gleichgesinnter, der uns antreibt.
    Das ist das Einzige, was uns zu
  • 14:56 - 14:58
    unserem Tun antreibt. Ich hatte über
    ein Dutzend Knochenbrüche,
  • 14:58 - 15:02
    und diese Jungs hier, dieser Kerl über acht,
    zehn Gehirnerschütterungen,
  • 15:02 - 15:04
    bis zu dem Punkt, an dem
    es zur Komödie wird, nicht wahr?
  • 15:04 - 15:09
    Es ist tatsächlich eine Komödie.
    Sie haben ziemlich an ihm herumgedoktert.
  • 15:09 - 15:14
    Das Nächste. Nun geht es um was Tiefsinnigeres,
    und das ist wo ich –
  • 15:14 - 15:17
    Ich glaube ich war auf Tour, als ich eine
  • 15:17 - 15:20
    der Feynman-Biographien las.
    Es war die rote oder die blaue.
  • 15:20 - 15:27
    Und er machte diese Bemerkung,
    die so tiefgründig war.
  • 15:27 - 15:29
    Es ging um den Nobelpreis und
  • 15:29 - 15:32
    dass dieser der Grabstein
    aller großartiger Arbeit sei.
  • 15:32 - 15:35
    Und das hallte in mir nach,
    da ich in über elf Jahren
  • 15:35 - 15:39
    35 von 36 Wettbewerbe gewonnen hatte.
    Das machte mich verrückt.
  • 15:39 - 15:42
    Eigentlich ist gewinnen nicht das richtige Wort.
    Ich gewann nur einmal.
  • 15:42 - 15:43
    Dann hab ich den Titel nur mehr verteidigt.
  • 15:43 - 15:46
    Und man beginnt zu blockieren.
  • 15:46 - 15:49
    Wenn man nicht mehr agiert.
    Es nahm mir die Freude an dem,
  • 15:49 - 15:52
    was ich liebte, da ich es mehr machte,
    um zu kreieren und Spaß zu haben.
  • 15:52 - 15:55
    Doch als unter mir
    alles zusammenbrach, war es das
  • 15:55 - 15:58
    befreiendste Erlebnis, da
    ich nun wieder kreieren konnte.
  • 15:58 - 16:02
    Und ja, ich weiß, dass ich hier nahe
    daran bin zu predigen.
  • 16:02 - 16:04
    Auch wenn ich jetzt nicht dafür hier bin.
  • 16:04 - 16:06
    Es ist bloß, dass ich vor einem
    sehr privilegiertem Publikum stehe.
  • 16:06 - 16:09
    Und wenn ihr nicht bereits leitende Positionen
    in der Gesellschaft habt,
  • 16:09 - 16:12
    werdet ihr sie wahrscheinlich bald haben.
    Und wenn ich euch etwas vermitteln kann,
  • 16:12 - 16:16
    was das Skateboarden mir gegeben hat, dann dass
  • 16:16 - 16:19
    das einzig Bedeutende und Beständige
  • 16:19 - 16:22
    nicht Ruhm oder ähnliche Dinge sind.
  • 16:22 - 16:25
    Sondern das der eigentliche Wert
    darin besteht, etwas zu erschaffen.
  • 16:25 - 16:28
    Um des Schaffens willen.
    Besser noch, weil,
  • 16:28 - 16:31
    Mensch, ich bin 46 Jahre alt, oder werde 46,
    und wie erbärmlich ist es,
  • 16:31 - 16:33
    dass ich immer noch
    Skateboard fahre, doch da ist –
  • 16:33 - 16:38
    (Gelächter) – da ist diese Schönheit darin,
    etwas Selbstgemachtes in eine Gemeinschaft
  • 16:38 - 16:42
    zu geben und zu sehen, wie es sich verbreitet.
  • 16:42 - 16:45
    Zu sehen wie Jüngere, Talentiertere
    und andere es auf
  • 16:45 - 16:47
    ein Level bringen,
    das du dir nie vorgestellt hättest,
  • 16:47 - 16:50
    denn das wird weiterleben.
    Also vielen Dank für eure Zeit.
  • 16:50 - 17:01
    (Applaus)
  • 17:01 - 17:04
    Krisztina Holly (KH): Ich habe eine Frage an dich.
  • 17:04 - 17:09
    In der Vergangenheit hast du
    dich also selbst neu erfunden,
  • 17:09 - 17:12
    vom Freestyle zum Straßen-Skateboarding,
    und ich glaube vor vier Jahren
  • 17:12 - 17:16
    hast du offiziell deinen Rücktritt erklärt.
    War's das? Was kommt als Nächstes?
  • 17:16 - 17:19
    Rodney Mullen (RM): Das ist eine gute Frage.
  • 17:19 - 17:20
    KH: Irgendetwas sagt mir,
    dass das noch nicht das Ende ist.
  • 17:20 - 17:24
    RM: Tja, schon komisch, jedes Mal,
    wenn man glaubt, etwas eingefangen
  • 17:24 - 17:26
    zu haben, egal wie gut man ist,
  • 17:26 - 17:28
    und solche Leute kenn ich, es fühlt an,
    als ob man ein Stück Dreck poliert.
  • 17:28 - 17:33
    Versteht ihr? (Gelächter)
  • 17:33 - 17:36
    Und ich dachte, mein einziger Weg,
    das zu verlängern,
  • 17:36 - 17:39
    bestünde darin,
    die Infrastruktur zu ändern.
  • 17:39 - 17:42
    Genau damit habe ich begonnen, in einer
    langen, verzweifelten Geschichte.
  • 17:42 - 17:46
    Also handle ich lieber,
    als drüber zu sprechen.
  • 17:46 - 17:48
    Wenn ich was mache, wirst du als Erste davon erfahren.
    KH: In Ordnung, wir fragen nicht weiter.
  • 17:48 - 17:49
    RM: Du bekommst eine SMS.
  • 17:49 - 17:53
    KH: (Lacht) In Ordnung, Danke dir, gut gemacht.
    (Applaus) RM: Vielen Dank, vielen Dank. (Applaus)
  • 17:53 - 17:59
    (Applaus)
Title:
Rodney Mullen: Mach 'nen Ollie und schaff was Neues!
Speaker:
Rodney Mullen
Description:

Rodney Mullen, der Pate des Skateboardens auf der Straße, wollte alles andere als Wettbewerbe gewinnen.
In diesem ausgelassenen Vortrag spricht er über seine Liebe zur offenen Skateboard-Gemeinschaft und darüber, wie einzigartige Umgebungen das Erschaffen neuer Tricks beeinflusst – die Pflege des produktives Einfallsreichtums, nur der Leidenschaft willen. (Aufgenommen bei TEDxUSC)

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
18:19

German subtitles

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