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Joel Levine: Warum wir wieder zum Mars müssen

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    Ich möchte in 18 Minuten über 4,6 Milliarden Jahre
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    Geschichte sprechen.
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    Das sind 300 Millionen Jahre pro Minute.
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    Beginnen wir mit dem ersten Foto, das die NASA
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    vom Mars gemacht hat.
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    Das ist vom Vorbeiflug von Mariner IV,
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    aufgenommen im Jahr 1965.
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    Als dieses Bild erschien,
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    schrieb ein bekanntes Wissenschaftsmagazin
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    namens New York Times in einem Leitartikel:
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    "Der Mars ist uninteressant.
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    Es ist ein toter Planet. Die NASA sollte ihre Zeit
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    nicht mehr mit der Erforschung des Mars verschwenden."
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    Glücklicherweise waren die Leute
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    Im NASA-Hauptquartier in Washington klüger.
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    Und wir begannen mit einer sehr umfangreichen Erforschung
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    des roten Planeten.
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    Eine der Schlüsselfragen der gesamten Wissenschaft ist:
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    "Gibt es Leben außerhalb der Erde?"
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    Ich glaube, das der Mars der wahrscheinlichste Ort
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    für Leben außerhalb der Erde ist.
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    In ein paar Minuten werde ich Ihnen
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    einige verblüffende Messungen zeigen, die darauf hindeuten,
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    dass es auf dem Mars Leben geben könnte.
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    Aber fangen wir mit einem Foto der Viking-Sonden an.
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    Das ist eine von Viking aufgenommene Collage aus dem Jahr 1976.
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    Viking wurde vom NASA Langley Research Center
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    entwickelt und gesteuert.
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    Wir haben im Sommer 1976 zwei Orbiter und zwei Lander geschickt.
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    Wir hatten vier Raumfahrzeuge, zwei in der Umlaufbahn
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    und zwei auf der Oberfläche des Mars,
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    eine erstaunliche Leistung.
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    Das ist das erste Foto, das von der Oberfläche
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    eines anderen Planeten gemachten wurde.
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    Das ist ein Foto des Viking-Landers
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    von der Oberfläche des Mars.
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    Und ja, der rote Planet ist rot.
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    Mars ist halb so groß wie die Erde.
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    Aber weil 2/3 der Erde von Wasser bedeckt sind,
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    ist die Landfläche des Mars
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    mit der Landfläche der Erde vergleichbar.
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    Der Mars ist also recht weitläufig, obwohl er nur halb so groß ist.
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    Wir haben topographische Messungen
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    der Marsoberfäche. Wir kennen
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    die Höhenunterschiede.
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    Wir wissen viel über den Mars.
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    Der größte Vulkan des Sonnensystems befindet sich auf dem Mars:
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    Olympus Mons.
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    Der Grand Canyon des Sonnensystems
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    ist auf dem Mars: Valles Marineris.
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    Ein sehr, sehr interessanter Planet.
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    Der Mars hat den größten
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    Einschlagkrater des Sonnensystems,
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    das Hellas-Becken.
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    Es hat einen Durchmesser von 3.000 km.
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    Wenn man zufällig auf dem Mars gewesen wäre,
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    als dieser Impaktor einschlug,
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    wäre das ein ziemlich mieser Tag geworden.
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    (Gelächter)
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    Das ist Olympus Mons.
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    Er ist größer als der Staat Arizona.
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    Vulkane sind wichtig, weil Vulkane
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    Atmosphären und Ozeane hervorbringen.
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    Hier sehen wir Valles Marineris,
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    den größten Canyon im Sonnensystem,
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    im Vergleich mit einer Karte der Vereinigten Staaten,
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    mit einer Länge von 5000 km.
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    Eines der faszinierendsten Phänomene auf dem Mars
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    -- die National Acadamy of Science hält es für
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    eines der 10 großen Rätsel des Raumfahrtzeitalters --
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    ist, dass einige Gegenden des Mars
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    hochmagnetisch sind.
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    Wir nennen das Krusten-Magnetismus.
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    Es gibt auf dem Mars Regionen, in denen aus irgendeinem Grund,
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    den wir bisher noch nicht verstehen,
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    die Oberfläche sehr sehr stark magnetisiert ist.
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    Gibt es Wasser auf dem Mars?
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    Die Antwort ist nein, es gibt heute kein flüssiges Wasser
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    auf der Marsoberfläche mehr.
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    Aber es gibt faszinierende Belege dafür,
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    dass es in der Frühgeschichte des Mars
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    vielleicht Flüsse
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    und schnell fließendes Wasser gegeben hat.
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    Heute ist der Mars sehr, sehr trocken.
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    Wir glauben, dass es in den Polarkappen etwas Wasser gibt.
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    Es gibt Polarkappen am Nord- und am Südpol.
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    Hier sind einige der jüngsten Bilder.
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    Das ist von Spirit und Opportunity.
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    Diese Bilder zeigen, dass es irgendwann
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    sehr schnell fließendes Wasser auf der Oberfläche des Mars gegeben hat.
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    Warum ist Wasser wichtig? Wasser ist wichtig,
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    weil man es benötigt, wenn es Leben geben soll.
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    Wasser ist die wichtigste Zutat
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    der Evolution, der Entstehung von Leben auf einem Planeten.
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    Hier sind einige Bilder der Antarktis
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    und ein Bild von Olympus Mons,
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    sehr ähnliche Merkmale, Gletscher.
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    Also, das ist gefrorenes Wasser.
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    Das ist eisförmiges Wasser auf dem Mars.
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    Das ist mein Lieblingsbild. Es wurde erst vor ein paar Wochen aufgenommen.
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    Es ist noch nicht veröffentlicht worden.
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    Das ist ein Bild von Mars Express
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    der Europäischen Raumfahrtagentur von einem Marskrater,
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    und mitten im Krater
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    haben wir flüssiges Wasser, haben wir Eis.
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    Ganz faszinierendes Foto.
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    Wir glauben heute, dass der Mars in seiner Frühzeit,
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    vor 4,6 Milliarden Jahren,
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    vor 4,6 Milliarden Jahren, sehr erdähnlich war.
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    Es gab Flüsse und Seen auf dem Mars,
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    aber vor allem hatte der Mars riesige, globale Ozeane.
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    Wir glauben, dass sich die Ozeane auf der Nordhalbkugel befanden.
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    Und diese blau gefärbte Fläche,
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    die eine Vertiefung von etwa sechs Kilometern markiert,
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    war das frühere Ozeangebiet
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    auf der Marsoberfläche.
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    Wohin ist das viele Wasser der Marsozeane verschwunden?
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    Naja, wir haben so eine Ahnung.
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    Das ist eine Messung, die wir vor einigen Jahren
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    mit einem Marssatelliten namens Odyssey gemacht haben.
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    Wasser unter der Oberfläche des Mars,
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    gefroren zu Eis.
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    Und hier sehen wir den Prozentanteil. Ein blauer Farbton
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    bedeutet 16 Gewichtsprozent.
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    16 Gewichtsprozent des Untergrunds
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    enthält gefrorenes Wasser, oder Eis.
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    Es ist also eine Menge Wasser unter der Oberfläche.
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    Die faszinierendste und rätselhafteste Messung,
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    die wir meiner Meinung nach vom Mars haben,
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    ist dieses Jahr im Magazin Science
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    veröffentlicht worden.
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    Und was wir hier sehen ist das Auftreten des Gases Methan,
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    CH4, in der Marsatmosphäre.
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    Und Sie können sehen, dass es drei verschiedene regionen mit Methan gibt.
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    Warum ist Methan wichtig?
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    Weil auf der Erde fast das ganze,
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    99,9 Prozent des Methans
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    von Lebewesen produziert wird,
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    keine kleinen grünen Männchen, sondern mikroskopisches Leben
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    unter der Oberfläche oder an der Oberfläche.
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    Wir haben jetzt Belege
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    dass es in der Marsatmosphäre Methan gibt,
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    ein Gas das, auf der Erde,
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    biogener Herkunft ist,
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    also von Lebewesen produziert wird.
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    Das sind die drei Schwaden, A, B1, B2.
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    Und das ist das Gelände, über dem sie erscheinen.
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    Und wir wissen aus geologischen Studien,
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    dass das die ältesten Regionen des Mars sind.
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    Tatsächlich sind Erde und Mars
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    beide 4,6 Milliarden Jahre alt.
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    Der älteste Stein auf der Erde ist nur 3,6 Milliarden.
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    Der Grund, warum es eine Lücke von einer Milliarde Jahren gibt
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    ist, nach unserem geologischen Verständnis,
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    die Plattentektonik.
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    Die Erdkruste hat sich erneuert.
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    Wir haben keine geologischen Überreste
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    aus der ersten Milliarde Jahre.
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    Auf dem Mars gibt es diese Überreste.
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    Und dieses Gebiet, das wir hier sehen,
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    ist 4,6 Milliarden Jahre alt,
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    aus der Zeit, als Erde und Mars entstanden sind.
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    Es war ein Dienstag.
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    (Gelächter)
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    Diese Karte zeigt,
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    wo wir mit unseren Raumfahrzeugen auf dem Mars gelandet sind.
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    Hier ist Viking I, Viking II.
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    Das ist Opportunity. Das ist Spirit.
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    Das ist Mars Pathfinder. Das ist Phoenix,
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    den wir erst vor zwei Jahren geschickt haben.
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    Wie sie sehen, sind alle unsere Rover und Lander
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    auf der Nordhalbkugel gelandet.
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    Und zwar, weil die Nordhalbkugel
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    das Gebiet des alten
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    Ozeanbeckens ist.
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    Da gibt es nicht viele Krater,
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    weil das Wasser das Becken vor Einschlägen
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    von Asteroiden und Meteoriten geschützt hat.
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    Aber sehen Sie sich die Südhalbkugel an.
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    In der Südhalbkugel gibt es Einschlagkrater,
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    es gibt Vulkankrater.
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    Hier ist das Hellas-Becken,
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    geologisch ein ganz, ganz anderer Ort.
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    Sehen Sie, wo das Methan ist, das Methan ist in einer sehr
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    unebenen Gegend.
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    Wie kann man die Rätsel
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    des Mars am besten entschlüsseln?
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    Wir haben diese Frage vor zehn Jahren gestellt.
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    Wir haben 10 der besten Marswissenschaftler
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    für zwei Tage ins Langley Research Center eingeladen.
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    Wir haben in diesem Gremium
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    die großen unbeantworteten Fragen behandelt.
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    Und wir haben zwei Tage darüber nachgedacht,
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    wie man diese Fragen am besten beantworten könnte.
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    Und das Ergebnis unseres Treffens
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    war ein raketengetriebenes Roboterflugzeug namens ARES.
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    Es ist ein luftgestützter Umweltvermesser für den Regionalbereich.
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    Hier haben wir ein Modell von ARES.
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    Es ist ein Modell im Maßstab 1:5.
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    Dieses Flugzeug wurde im Langley Research Center entworfen.
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    Wenn man irgendwo auf der Welt
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    ein Fluzeug bauen kann, das auf dem Mars fliegen soll,
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    dann im Langley Research Center,
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    einem seit fast 100 Jahren
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    weltweit führenden Zentrum für Aeronautik.
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    Wir fliegen etwa eine Meile über der Oberfläche.
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    Wir decken hunderte von Meilen ab,
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    und wir fliegen etwa 700 km/h schnell.
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    Wir können Sachen machen, die weder Rover
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    noch Lander schaffen.
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    Wir können über Berge, Vulkane, Einschlagkrater fliegen.
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    Wir fliegen über Täler.
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    Wir überfliegen den Oberflächenmagnetismus,
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    die Polarkappen, das unterirdische Wasser.
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    Und wir können auf dem Mars nach Leben suchen.
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    Aber genau so wichtig:
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    Während wir durch die Marsatmosphäre fliegen,
  • 9:53 - 9:56
    übertragen wir diese Reise,
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    den ersten Flug eines Flugzeugs außerhalb der Erde,
  • 9:59 - 10:02
    wir übertragen diese Bilder zurück zur Erde.
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    Und unser Ziel ist es, die amerikanische Öffentlichkeit
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    die die Mission mit ihren Steuergeldern bezahlt, zu begeistern.
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    Aber am wichtigsten ist:
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    wir inspirieren die nächste Generation von Wissenschaftlern,
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    Technologen, Ingenieuren und Mathematikern.
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    Und das ist entscheidend für die nationale Sicherheit
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    und die Wirtschaftskraft, dass wir sicherstellen,
  • 10:26 - 10:28
    dass wir die nächste Generation von
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    Wissenschaftlern, Technologen, Ingenieuren und Mathematikern hervorbringen.
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    So sieht ARES aus,
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    während es über den Mars fliegt.
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    Wir werden es vorprogrammieren.
  • 10:38 - 10:40
    Wir werden dort fliegen, wo das Methan ist.
  • 10:40 - 10:43
    Wir werden Instrumente an Bord des Flugzeugs haben,
  • 10:43 - 10:46
    die alle drei Minuten eine Probe der Marsatmosphäre nehmen.
  • 10:46 - 10:48
    Wir werden nach Methan
  • 10:48 - 10:50
    und anderen Gasen suchen,
  • 10:50 - 10:52
    die von Lebewesen produziert werden.
  • 10:52 - 10:56
    Wir werden lokalisieren, woher diese Gase kommen.
  • 10:56 - 10:59
    Denn wir können den Gradienten messen, woher sie kommen.
  • 10:59 - 11:02
    Und wir können die nächste Mission
  • 11:02 - 11:05
    genau im richtigen Gebiet landen lassen.
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    Wie transportiert man ein Flugzeug zum Mars?
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    In zwei Worten: Sehr vorsichtig.
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    Das Problem ist, wir fliegen damit nicht zum Mars,
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    wir stecken es in ein Raumfahrzeug
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    und schicken es zum Mars.
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    Das Problem ist, das Raumfahrzeug
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    hat nur einen Durchmesser von 2,70 m
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    ARES hat eine Flügelspannweite von 6,50 m und ist 5 m lang.
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    Wie kriegen wir es auf den Mars?
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    Wir falten es,
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    und wir transportieren es in einem Raumfahrzeug.
  • 11:38 - 11:41
    Und wir stecken es in etwas, was wir Aeroshell nennen.
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    So machen wir es.
  • 11:43 - 11:47
    Und wir haben ein kleines Video, das den Ablauf beschreibt.
  • 11:47 - 11:52
    Video: Green board. 5,4,3,2,1.
  • 11:52 - 11:55
    Zündung des Haupttriebwerks. Und Start.
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    Joel Levine: Das ist am Kennedy Space Center in Florida.
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    Das ist das Raumschiff, das 9 Monate
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    bis zum Mars braucht.
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    Es tritt in die Marsatmosphäre ein.
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    Eine Menge Hitze.
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    Reibungshitze. Es fliegt mit 29.000 km/h.
  • 12:28 - 12:32
    Ein Fallschirm öffnet sich, um es abzubremsen.
  • 12:32 - 12:35
    Der Hitzeschild fällt ab.
  • 12:35 - 12:38
    Das Flugzeug ist zum ersten Mal der Atmosphäre ausgesetzt.
  • 12:38 - 12:41
    Es entfaltet sich.
  • 12:41 - 12:43
    Die Raketentriebwerke starten.
  • 12:50 - 12:53
    Wir glauben, dass wir mit einem einstündigen Flug
  • 12:53 - 12:56
    die Lehrbücher über den Mars umschreiben können,
  • 12:56 - 12:59
    indem wir hochauflösende Messungen der Atmosphäre vornehmen,
  • 12:59 - 13:02
    wobei wir nach Gasen biogener
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    und vulkanischer Herkunft suchen,
  • 13:05 - 13:08
    die Oberfläche studieren, den Magnetismus
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    auf der Oberfläche studieren, den wir nicht verstehen,
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    und außerdem ungefähr ein Dutzend andere Gebiete.
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    Übung macht den Meister.
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    Woher wissen wir, dass wir es schaffen können?
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    Weil wir ein ARES-Modell,
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    mehrere Modelle acht Jahre Lang in einem halben Dutzend
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    Windkanälen im NASA Langley Research Center getestet haben,
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    unter Marsbedingungen.
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    Und genauso wichtig
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    ist, wir testen ARES in der Erdatmosphäre,
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    in 30 km Höhe,
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    wo Dichte und Druck mit der Atmosphäre vergleichbar sind,
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    in der wir auf dem Mars fliegen werden.
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    Also, 30 km, wenn Sie quer durch die USA nach Los Angeles fliegen,
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    dann fliegen sie 11 km hoch.
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    Wir machen unsere Tests in 30 km Höhe.
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    Und ich möchte ihnen einen unserer Tests zeigen.
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    Das ist ein Modell im Maßstab 1:2.
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    Das ist ein Helium-Höhenballon.
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    Das ist über Tilamook, Oregon.
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    Wir haben das gefaltete Flugzeug in den Ballon gesteckt.
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    Es hat etwa drei Stunden gedauert, dort hinauf zu kommen.
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    Und dann haben wir es auf Kommando
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    in 31 km Höhe freigegeben.
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    Und wir entfalten das Flugzeug und alles funktioniert perfekt.
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    Und wir haben
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    Tests in großer Höhe und geringer Höhe gemacht,
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    nur um diese Technik zu perfektionieren.
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    Wir sind bereit.
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    Ich habe ein maßstabsgetreues Modell hier.
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    Aber wir haben ein Modell in Originalgröße
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    im NASA Langley Research Center auf Lager.
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    Wir sind bereit. Alles, was wir brauchen, ist ein Scheck vom NASA-Hauptquartier
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    (Gelächter)
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    um die Kosten zu decken.
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    Ich würde mein Honorar für den heutigen Vortrag
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    für diese Mission spenden.
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    Es gibt hier übrigens gar kein Honorar für irgendwen.
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    Das ist das ARES-Team.
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    Wir haben etwa 150 Wissenschaftler, Ingenieure,
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    da, wo wir arbeiten, beim Jet Propulsion Laboratory,
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    Goddard Space Flight Center,
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    Ames Research Center und an einem halben Dutzend großer Universitäten
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    und Unternehmen, die das entwickeln.
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    Es ist ein großes Unterfangen, alles findet am NASA Langley Research Center statt.
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    Und lassen Sie mich zum Abschluss sagen:
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    nicht weit von hier,
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    gleich die Straße runter in Kittyhawk, North Carolina,
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    wurde vor etwas mehr als 100 Jahren
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    Geschichte geschrieben,
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    als wir den ersten motorisierten Flug eines Flugzeugs auf der Erde hatten.
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    Wir stehen jetzt kurz davor
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    den ersten Flug eines Flugzeugs
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    außerhalb der Erdatmosphäre zu machen.
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    Wir sind bereit, damit auf dem Mars zu fliegen
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    und die Lehrbücher über den Mars neu zu schreiben.
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    Wenn Sie an weiteren Informationen interessiert sind
  • 15:43 - 15:46
    haben wir eine Website, die diese aufregende
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    und faszinierende Mission beschreibt, und warum wir sie durchführen wollen.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Joel Levine: Warum wir wieder zum Mars müssen
Speaker:
Joel Levine
Description:

Der Planetologe Joel Levine präsentiert bei TEDxNASA einige faszinierende -- und rätselhafte -- neue Entdeckungen auf dem Mars: eisgefüllte Krater, Spuren alter Ozeane und deutliche Hinweise auf das Vorhandensein von Leben irgendwann in der Vergangenheit. Er spricht sich dafür aus, zum Mars zurückzukehren, um mehr herauszufinden.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:54
Björn Láczay added a translation

German subtitles

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