Jim Fallon: Wie das Gehirn eines Mörders funktioniert
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0:00 - 0:03Ich bin Neurowissenschaftler, Professor an der Unversität von Kalifornien.
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0:03 - 0:06Und in den letzten 35 Jahren
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0:06 - 0:08studierte ich menschliches Verhalten
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0:08 - 0:11auf der Grundlage von allem Möglichen, angefangen von Genen
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0:11 - 0:13über Neurotransmitter, Dopamin und ähnlichem,
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0:13 - 0:15bis hin zur Zielanalyse.
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0:15 - 0:17Also das ist das, was ich normalerweise mache.
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0:17 - 0:19Aber dann kam ich aus irgendeinem Grund
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0:19 - 0:21vor kurzem auf etwas anderes.
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0:21 - 0:24Alles begann damit, dass mich einer meiner Kollegen bat,
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0:24 - 0:26eine Reihe von Gehirnen zu untersuchen,
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0:26 - 0:28die psychopathischen Mördern gehörten.
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0:28 - 0:31Und das wäre also das Thema des eigentlichen Vortrags, den ich gerne halten möchte.
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0:31 - 0:34Und die Frage lautet: "Wie wird man zum psychopathischen Killer?"
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0:34 - 0:36Was ich mit psychopathischen Killern meine,
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0:36 - 0:38das sind diese Leute hier, diese Art von Menschen.
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0:38 - 0:40Das heißt, einige der Gehirne, die ich untersucht habe,
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0:40 - 0:42sind Menschen, die Sie schon kennen.
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0:42 - 0:44Wenn ich die Gehirne bekomme, weiß ich nicht, was ich da anschaue.
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0:44 - 0:46Es waren anonyme Experimente. Man gab mir auch normale Menschen und alles mögliche.
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0:46 - 0:48Ich habe mir also ungefähr 70 von diesen Exemplaren angeschaut.
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0:48 - 0:51Und was herauskam, war eine Reihe von Daten.
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0:51 - 0:54Also betrachten wir diese theoretisch,
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0:54 - 0:56auf der Grundlage der Genetik,
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0:56 - 0:59und untersuchen Gehirnschäden und Umwelteinflüsse
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0:59 - 1:01und die Art und Weise, wie dieser Apparat genau funktioniert.
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1:01 - 1:03Uns interessiert, wo genau im Gehirn was passiert
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1:03 - 1:05und welches der wichtigste Teil des Gehirn ist.
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1:05 - 1:08Also haben wir uns das angesehen.
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1:08 - 1:10Das Zusammenspiel der Gene,
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1:10 - 1:12die sogenannten epigenetischen Effekte,
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1:12 - 1:14Gehirnschäden, und die Umwelt,
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1:14 - 1:16und wie all dies miteinander zusammenhängt.
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1:16 - 1:18Wie man zum Psychopathen und Killer wird,
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1:18 - 1:21hängt davon ab, wann genau die Schädigung auftritt.
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1:21 - 1:24Es geht tatsächlich um eine zeitlich sehr genau bestimmbare Sache.
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1:24 - 1:26Es gibt verschiedene Arten von Psychopathen.
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1:26 - 1:29Also haben wir weitergemacht. Und was wir herausfanden, ist folgendes Muster.
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1:29 - 1:32All diejenigen, die ich untersucht habe
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1:32 - 1:35und die Mörder und Serienkiller waren,
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1:35 - 1:37hatten Schäden an ihrem orbitalen Kortex,
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1:37 - 1:39der liegt genau über den Augen, den Augenhöhlen,
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1:39 - 1:41und auch am inneren Teil des Schläfenlappens.
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1:41 - 1:43Das ist also das Muster, das jeder von ihnen aufwies,
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1:43 - 1:45aber sie waren alle auch ein wenig verschieden.
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1:45 - 1:47Sie hatten noch weitere Arten von Gehirnschädigungen.
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1:47 - 1:49Eine entscheidende Wirkung haben
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1:49 - 1:52die größeren Gewalt-Gene,
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1:52 - 1:55zum Beispiel das MAO-A-Gen.
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1:55 - 1:59Eine Variante dieses Gens gibt es auch bei normalen Menschen.
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1:59 - 2:02Auch einige von Ihnen haben es. Und es ist vom Geschlecht abhängig.
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2:02 - 2:04Es befindet sich auf dem X-Chromosom. Deshalb
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2:04 - 2:07kann man es auch nur von seiner Mutter erben.
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2:07 - 2:11Und in der Tat ist dies wahrscheinlich der Grund, warum meistens Männer
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2:11 - 2:13zu psychopathischen Mördern werden
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2:13 - 2:15oder sehr aggressiv sind.
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2:15 - 2:18Denn eine Tochter kann ein X-Chromosom vom Vater
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2:18 - 2:20und ein X-Chromosom von der Mutter bekommen, das schwächt sich gegenseitig gewissermaßen ab.
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2:20 - 2:22Was aber den Sohn angeht, der kann
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2:22 - 2:24das X-Chromosom nur von seiner Mutter bekommen.
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2:24 - 2:27Auf diese Weise wird es also von der Mutter zum Sohn weitergegeben.
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2:27 - 2:31Und es hat mit einem Überschuss an Serotonin während der Entwicklungsphase zu tun.
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2:31 - 2:33was irgendwie interessant ist, weil Serotonin
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2:33 - 2:36ja eigentlich ruhig und entspannt machen soll.
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2:36 - 2:39Wenn man aber dieses Gen hat, wird in der Gebärmutter
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2:39 - 2:41das Gehirn in Serotonin gebadet.
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2:41 - 2:43Auf diese Weise wird das ganze Gehirn unempfindlich gegen Serotonin.
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2:43 - 2:46Deswegen kann es später nicht mehr funktionieren.
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2:46 - 2:49Ich habe diesen Vortrag in Israel gehalten,
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2:49 - 2:51gerade erst im vergangenen Jahr.
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2:51 - 2:53Und das hat doch einige Konsequenzen.
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2:53 - 2:55Theoretisch bedeutet dies,
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2:55 - 2:58dass man, wenn dieses Gen zum Ausbruch kommen soll,
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2:58 - 3:00auf gewaltsame Weise,
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3:00 - 3:02schon sehr früh, vor der Pubertät,
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3:02 - 3:05etwas wirklich Traumatisches erleben muss,
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3:05 - 3:07nicht bloß ein bisschen Stress, nicht nur den Hosenboden versohlt bekommen oder so,
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3:07 - 3:09sondern richtige Gewalt sehen,
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3:09 - 3:11oder darin verwickelt sein, in 3D.
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3:11 - 3:13Verstehen Sie? So funktioniert das Spiegelneuronensystem.
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3:13 - 3:16Wenn man also dieses Gen hat
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3:16 - 3:19und eine Menge Gewalt
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3:19 - 3:21in einer bestimmten Situation sieht,
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3:21 - 3:24dann ist dies die Rezeptur für eine Katastrophe, eine absolute Katastrophe.
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3:24 - 3:27Und was ich glaube, was in diesem Teil der Welt geschehen könnte,
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3:27 - 3:30wo wir es mit ständiger Gewalt zu tun haben,
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3:30 - 3:33ist, dass wir Generationen von Kindern haben werden,
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3:33 - 3:35die all diese Gewalt sehen.
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3:35 - 3:38Und wenn ich ein junges Mädchen wäre, irgendwo in einer gewalttätigen Umgebung,
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3:38 - 3:40eine 14-Jährige, und ich wäre auf der Suche nach einem Freund,
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3:40 - 3:43dann würde ich mir aber einen starken Burschen aussuchen, der mich beschützen kann.
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3:43 - 3:47Das Problem ist nur, dass dadurch diese Gene noch mehr konzentriert werden.
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3:47 - 3:49Denn jetzt bekommen sie sowohl die Jungen als auch die Mädchen.
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3:49 - 3:51Daher glaube ich, dass wir ein paar Generationen später,
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3:51 - 3:54und das ist der entscheidende Punkt, ein wahres Pulverfass haben werden.
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3:54 - 3:56So dachte ich.
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3:56 - 3:58Aber dann sagte meine Mutter zu mir: "Ich habe gehört, dass du herumreist
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3:58 - 4:01und über psychopathische Mörder sprichst.
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4:01 - 4:04Und dabei so tust, als ob du aus einer normalen Familie kommst."
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4:04 - 4:06Ich sagte: "Wovon, zum Teufel, redest du?"
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4:06 - 4:09Da hat sie mir von unserem eigenen Stammbaum erzählt.
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4:09 - 4:11Natürlich hat sie meiner väterlichen Linie die Schuld gegeben.
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4:11 - 4:15Das war einer dieser Fälle, denn bei ihr gab es keine Gewalt unter ihren Vorfahren.
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4:15 - 4:17Aber bei meinem Vater schon.
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4:17 - 4:19Und sie sagte: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.
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4:19 - 4:22Einer deiner Cousins ist Ezra Cornell, der Gründer der Cornell Universität.
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4:22 - 4:25Aber die schlechte Nachricht ist, dass auch Lizzi Borden deine Cousine ist.
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4:25 - 4:32Da sagte ich: "Okay, na und? Dann haben wir eben Lizzi."
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4:32 - 4:34Und sie: "Nein, es kommt noch schlimmer, lies dieses Buch."
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4:34 - 4:36Hier ist es: "Killed Strangely", ein historisches Buch.
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4:36 - 4:38Der erste Sohn,
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4:38 - 4:40der seine Mutter umbrachte,
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4:40 - 4:43war mein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater.
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4:43 - 4:46Okay, das ist also der erste Fall von Muttermord.
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4:46 - 4:49Und das Buch ist sehr interessant, weil es um Hexenprozesse geht
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4:49 - 4:51und darum, welche Ansichten die Menschen damals hatten.
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4:51 - 4:53Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende.
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4:53 - 4:56Von da an gab es noch sieben weitere Männer väterlicherseits,
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4:56 - 5:00Cornells, die alle Mörder waren.
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5:00 - 5:03Schön, das gibt einem eine kleine Verschnaufpause.
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5:03 - 5:05(Lachen)
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5:05 - 5:07Denn mein Vater selbst
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5:07 - 5:09und meine drei Onkel waren im Zweiten Weltkrieg
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5:09 - 5:12alle Kriegsdienstverweigerer, alles Schmusekätzchen.
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5:12 - 5:14Aber hin und wieder, siehe Lizzi Borden, so dreimal alle hundert Jahre,
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5:14 - 5:16sind wir irgendwie fällig.
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5:16 - 5:19(Lachen)
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5:19 - 5:21Die Moral von der Geschichte ist also:
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5:21 - 5:23Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.
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5:23 - 5:26Dies hier ist wahrscheinlicher: "Mir ist es egal, was die anderen von mir wissen. - Aber hoffentlich erfährt meine Mutter nichts davon."
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5:26 - 5:30(Lachen)
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5:30 - 5:33Wir mussten also etwas unternehmen. Jetzt, wo unsere Kinder davon wussten.
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5:33 - 5:35Die schienen aber alle in Ordnung zu sein.
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5:35 - 5:38Unsere Enkel jedoch werden wohl davon irgendwie betroffen sein.
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5:38 - 5:41Was ich also getan habe, war, dass ich begann Ultraschallaufnahmen
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5:41 - 5:43von allen Familienmitgliedern zu machen.
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5:43 - 5:44(Lachen)
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5:44 - 5:47Wir fingen mit Ultraschall, EEG und genetischen Analysen an,
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5:47 - 5:49um herauszufinden, wo die schlechte Nachricht steckt.
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5:49 - 5:51Da stellt sich heraus, dass die einzigen Personen
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5:51 - 5:54ein Sohn und eine Tochter waren, Geschwister,
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5:54 - 5:56die sich nicht vertrugen. Und ihre Muster sind genau gleich.
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5:56 - 5:59Sie haben das gleiche Gehirn, und das gleiche EEG.
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5:59 - 6:02Sie sind einander so ähnlich, wie man nur sein kann.
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6:02 - 6:04Aber irgendwo muss die schlechte Nachricht stecken.
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6:04 - 6:06Und wir wissen nicht, wo sie aufkreuzen wird.
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6:06 - 6:08Soviel zu meinem Vortrag.
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6:08 - 6:09(Lachen)
- Title:
- Jim Fallon: Wie das Gehirn eines Mörders funktioniert
- Speaker:
- Jim Fallon
- Description:
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Psychopathische Mörder sind der Stoff manch sehenswerter Fernsehfilme, aber was eigentlich geht in solchen Menschen vor? Der Neurowissenschaftler Jim Fallon referiert über Gehirnuntersuchungen und genetische Analysen, die die unheilvollen Verbindungen in den Erbanlagen (und in der Erziehung) von Mördern aufdecken könnten. Und er gibt dem Ganzen eine äußerst unglaubliche Wendung, indem er uns eine faszinierende Familiengeschichte mitteilt, die seine Arbeit erschreckend persönlich macht.
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- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 06:11