Die Kraft der Verbindung: Hedy Schleifer bei TEDxTelAviv
-
0:12 - 0:17Ich fühle mich wirklich geehrt,
hier zu sein. -
0:17 - 0:20Ich habe geweint,
ich habe gelacht, -
0:20 - 0:25ich bin zutiefst gerührt worden.
-
0:25 - 0:30Und ich fühle mich wirklich geehrt,
am Leben zu sein. -
0:30 - 0:34Ich bin dankbar,
am Leben zu sein. -
0:34 - 0:38Meine Eltern waren 1944
im Konzentrationslager -
0:38 - 0:42in Vichy, Frankreich.
-
0:42 - 0:46Meine Mutter organisierte die Flucht.
-
0:46 - 0:50Sie holte tatsächlich
meinen Vater heraus. -
0:50 - 0:56Und meine Eltern
durchquerten die Alpen. -
0:56 - 1:00Meine Mutter war mit mir schwanger.
-
1:00 - 1:02Und als sie an die
Schweizer Grenze kamen, -
1:02 - 1:07war die Grenze für Flüchtlinge geschlossen.
-
1:07 - 1:12Meine Mutter warf sich
regelrecht in die Schweiz. -
1:12 - 1:16Alles war für sie besser,
als zurück zu gehen -
1:16 - 1:20in die Hölle, aus der sie kam.
-
1:20 - 1:28Und meinem Vater gelang es wenige Tage
später, sich hinein zu schmuggeln. -
1:28 - 1:351944 wurde ich geboren.
-
1:35 - 1:38Jahrzehnte später sitze ich mit meiner Mutter
-
1:38 - 1:42in einem Altenheim in Israel.
-
1:42 - 1:46Und ich kann es nicht ertragen,
sie so zu sehen. -
1:46 - 1:52(Tränen, Seufzer)
-
1:52 - 1:55Sie sitzt in einem Rollstuhl.
-
1:55 - 1:59Sie weiß nicht, wer ich bin.
-
1:59 - 2:05Ich fühle mich schuldig. Ich bin traurig.
Ich bin zerrissen. Ich bin wütend. -
2:05 - 2:12Dies ist meine Heldin.
Warum sollte sie hier sein? -
2:12 - 2:17Und ich merke,
dass ich nicht wirklich bei ihr bin. -
2:17 - 2:19Ich bin gefangen in meinen eigenen Emotionen.
-
2:19 - 2:23Und dann treffe ich eine Entscheidung.
-
2:23 - 2:26Ich werde die Brücke überqueren
-
2:26 - 2:27in die Welt meiner Mutter.
-
2:27 - 2:33Ich werde die Welt verlassen,
in der ich mich abmühe. -
2:33 - 2:35Und ich werde mich aufmachen
und sie treffen. -
2:35 - 2:40Und ich werde neue Augen mitbringen.
-
2:40 - 2:43Und so habe ich es gemacht.
-
2:43 - 2:48Ich kam, ich setzte mich ihr gegenüber
und ich überquerte die Brücke. -
2:48 - 2:54Und ich landete in ihrer Welt.
Und ich sah sie an. -
2:54 - 2:57Und sie sah mich an.
-
2:57 - 3:02Und in Jiddisch sagte sie:
-
3:02 - 3:04"Du bist mein Tochter."
-
3:04 - 3:08Du bist meine Tochter.
-
3:08 - 3:17Und ich fing an zu weinen, und mit den Händen
wischte sie sanft meine Tränen. -
3:17 - 3:21Sie hatte mich monatelang nicht erkannt.
-
3:21 - 3:27Natürlich,
denn ich war nicht da gewesen -- emotional. -
3:30 - 3:33Dieses Wunder mit meiner Mutter zeigt
-
3:33 - 3:40die "drei unsichtbaren Verbinder",
über die ich mit Ihnen heute reden möchte. -
3:40 - 3:44Es ist der relationale Raum
-- der Raum. -
3:44 - 3:49Es ist die Brücke zwischen den Welten
-- die Brücke. -
3:49 - 3:52Und es ist die Begegnung.
-
3:52 - 3:58Das menschliche Wesen begegnet
menschlichem Wesen. Die Begegnung. -
4:00 - 4:07Diese "drei unsichtbaren Verbinder"
-- Sie kennen sie. -
4:07 - 4:09Sie leben sie.
-
4:09 - 4:13Aber möglicherweise haben Sie
diese nie so bezeichnet. -
4:13 - 4:16In der Arbeit mit Paaren
über viele, viele Jahre -
4:16 - 4:24bin ich zu der Einsicht gekommen,
dass dies die "drei unsichtbaren Verbinder" sind. -
4:24 - 4:28Lassen Sie mich über den Raum sprechen.
-
4:28 - 4:34Der jüdische Philosoph Martin Buber sagte:
-
4:34 - 4:41"Unsere Beziehung lebt
im Raum zwischen uns." -
4:41 - 4:45Sie lebt nicht in mir oder in dir,
-
4:45 - 4:51und selbst nicht
im Dialog zwischen uns beiden. -
4:51 - 4:57Sie lebt in dem Raum,
den wir gemeinsam leben. -
4:57 - 5:04Und er sagte:
"Dieser Raum ist heiliger Raum." -
5:04 - 5:08Nun, sofern wir nicht von diesem Raum wissen,
-
5:08 - 5:11sofern wir nicht wissen,
wie wir Verantwortung übernehmen können -
5:11 - 5:14für den Raum,
den wir gemeinsam leben, -
5:14 - 5:17solange werden wir diesen
tatsächlich kontaminieren. -
5:17 - 5:20So wie ich den Raum
mit meiner Mutter kontaminierte. -
5:20 - 5:22Ich kontaminierte
den Raum mit meiner Mutter -
5:22 - 5:25nicht, weil ich meine Gefühle fühlte.
-
5:25 - 5:27Ich kontaminierte
den Raum mit meiner Mutter -
5:27 - 5:34weil ich unbewusst all diese Emotionen
in die Mitte zwischen uns legte -
5:34 - 5:37-- unbewusst.
-
5:37 - 5:41Wenn wir nicht von dem Raum wissen,
-
5:41 - 5:45dann kontaminieren wir ihn ganz automatisch.
-
5:45 - 5:51Ein Wort, ein Blick,
eine Reaktion, ein Zurückziehen, -
5:51 - 5:53eine Kritik, ein Urteil.
-
5:53 - 5:57Wir legen dies dort ab, unbewusst.
-
5:57 - 6:02Und der Raum wird ungemütlich.
-
6:02 - 6:04Und wenn der Raum ungemütlich ist,
-
6:04 - 6:07reagieren wir auf das Unbehagen im Raum
-
6:07 - 6:11und der Raum wird noch ungemütlicher.
-
6:11 - 6:18Und langsam aber sicher, Unbehagen nach Unbehagen, wird der Raum gefährlich.
-
6:18 - 6:23Und dann reagieren wir
auf die Gefahr in dem Raum. -
6:23 - 6:26Und wie reagieren wir?
-
6:26 - 6:29Einige von uns reagieren mit
dem Explodieren unserer Energie. -
6:29 - 6:33Wir sprechen lauter, wir schreien,
wir sagen viele Wörter, -
6:33 - 6:35wir springen dir förmlich ins Gesicht.
-
6:35 - 6:39Einige von uns reagieren
auf die Gefahr im Raum -
6:39 - 6:45durch Zusammenziehen, Verstecken,
Entziehen unserer Energie. -
6:45 - 6:49Und sobald diese zwei Reaktionen
zusammenkommen -
6:49 - 6:51als Reaktion auf die Gefahr in dem Raum,
-
6:51 - 6:53wächst diese Gefahr
-
6:53 - 6:58und jetzt reagieren wir gemeinsam
auf die Kontaminierung und die Gefahr, -
6:58 - 7:04die wir gemeinsam erschaffen haben
im relationalen Raum. -
7:04 - 7:05Was sollen wir tun?
-
7:05 - 7:11Wie übernehmen wir Verantwortung
für den Raum zwischen uns? -
7:11 - 7:15Der heilig ist,
wie Martin Buber sagt. -
7:15 - 7:18Hier kommt die Metapher
der Brücke ins Spiel. -
7:18 - 7:22Wir übernehmen Verantwortung
für den Raum zwischen uns -
7:22 - 7:27indem wir die Brücke überqueren
in die Welt des Anderen -
7:27 - 7:33und unsere volle Präsenz
auf die andere Seite bringen. -
7:33 - 7:36Wie machen wir das?
-
7:36 - 7:40Als Erstes,
setz dich hin. -
7:40 - 7:43Atme tief durch.
-
7:43 - 7:47Stell deine Füße auf den Boden.
-
7:47 - 7:51Erlaube dir,
den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen. -
7:51 - 7:56Richte dich aus
im Hier und Jetzt. -
7:56 - 8:01Mach dir bewusst,
dass du lebst! Sei dankbar -
8:01 - 8:07für diesen Moment deines Lebens.
Jetzt gerade! -
8:07 - 8:12Das ist bereits ein sehr wichtiger Anfang
-
8:12 - 8:14für deine Reise über die Brücke.
-
8:14 - 8:20Und dann beginne,
bewusst und bedacht -
8:20 - 8:25die Brücke zu überqueren.
Lass das Gummiband los, -
8:25 - 8:30das dich zurückzieht zu deinen Vorurteilen,
deiner Geschichte, deiner Identität, -
8:30 - 8:37wer du denkst zu sein, deine Gefühle,
deine Emotionen, was immer in deiner Welt ist. -
8:37 - 8:40Alles, was du über die Brücke mitnimmst
-
8:40 - 8:43ist eine kleine Plastiktüte,
transparent, -
8:43 - 8:47mit einem Reisepass
und einem Visum. -
8:47 - 8:48Der Grund, warum sie transparent sein muss:
-
8:48 - 8:55Du kannst nichts von dir selbst mitbringen
auf die andere Seite der Brücke. -
8:55 - 8:57Und wenn du angekommen bist
-
8:57 - 9:01auf der anderen Seite:
Was tust du? -
9:01 - 9:03Du hörst zu.
-
9:03 - 9:08Du hörst zu
mit offenem Herzen. -
9:08 - 9:12Du hörst zu
mit neuen Augen. -
9:12 - 9:15Marcel Proust, der französische Schriftsteller,
hat gesagt: -
9:15 - 9:22"Das Abenteuer des Lebens handelt nicht davon,
neue Landschaften zu entdecken. -
9:22 - 9:27Das Abenteuer des Lebens ist,
die alten mit neuen Augen zu sehen." -
9:27 - 9:30Und du bringst deine neuen Augen
und dein offenes Herz -
9:30 - 9:32und deine Freizügigkeit des Geistes
-
9:32 - 9:37und du hörst zu,
als wenn du eine neue Sprache lernst, -
9:37 - 9:41eine neue Musik,
einen neuen Rhythmus. -
9:41 - 9:45Du hörst zu,
indem du die Worte wiederholst. -
9:45 - 9:49"Ich höre dich sagen."
-
9:49 - 9:51"Habe ich dich richtig verstanden?"
-
9:51 - 10:01Und du lernst. Du lernst die Landschaft
in dieser anderen Welt kennen. -
10:01 - 10:05Und was kann also geschehen,
auf der anderen Seite? -
10:05 - 10:07Was auf der anderen Seite passiert,
-
10:07 - 10:10ist die Begegnung.
-
10:10 - 10:13Was ist nun die Begegnung?
-
10:13 - 10:17Auf biologischer Ebene
ist die Begegnung -
10:17 - 10:20die Resonanz zwischen zwei Gehirnen.
-
10:20 - 10:26Die relationalen Neurobiologen
nennen diese Resonanz die Gehirn-Brücke. -
10:26 - 10:31Zwei limbische Systeme,
die gemeinsam schwingen. -
10:31 - 10:37Der Samen unserer Emotionen
beginnt gemeinsam zu schwingen. -
10:37 - 10:40Und die relationalen Neurobiologen
haben herausgefunden, dass, -
10:40 - 10:44wenn diese Resonanz
zwischen zwei Gehirnen besteht, -
10:44 - 10:49unser zentrales Nervensystem beginnt,
sich zu beruhigen. -
10:49 - 10:52Weil, was sie auch entdeckt haben,
-
10:52 - 10:58unser Gehirn das einzige Organ in uns ist,
-
10:58 - 11:00das sich nicht von innen reguliert.
-
11:00 - 11:08Es reguliert sich von außen
durch ein anderes Gehirn. -
11:08 - 11:12Wir brauchen einander
zur Selbstregulation. -
11:12 - 11:15Wir können uns nur
durch den Anderen regulieren. -
11:15 - 11:20Durch die Augen des Anderen.
Durch die Resonanz. -
11:20 - 11:23Und was dann passiert,
ist sehr interessant, -
11:23 - 11:27weil vor ca. 10 Jahren
relationale Neurobiologen -
11:27 - 11:30die Spiegelneuronen entdeckt haben,
-
11:30 - 11:32die wir in unserem Gehirn haben.
-
11:32 - 11:36Unsere Fähigkeit zum Mitgefühl,
-
11:36 - 11:38zur Empathie,
-
11:38 - 11:42zum tiefen Verständnis des Anderen.
-
11:42 - 11:48Und während der Begegnung werden
diese Spiegelneuronen sehr lebendig. -
11:48 - 11:50Und was passiert dann?
-
11:50 - 11:55Neue Nervenbahnen beginnen
sich im Gehirn zu bilden. -
11:55 - 11:58Neue Nervenbahnen, die uns
-
11:58 - 12:02die Fähigkeit geben,
in Beziehung zu sein. -
12:02 - 12:07Man hat herausgefunden, dass das Gehirn
eine enorme Plastizität aufweist. -
12:07 - 12:12Es kann sich jederzeit
während unserer Lebenszeit ändern. -
12:12 - 12:16Und diese neuen Nervenbahnen,
die in unserem Gehirn gebildet werden, -
12:16 - 12:18geben uns die Möglichkeit,
-
12:18 - 12:21"beziehungsintelligenter"
-
12:21 - 12:26und "beziehungsreifer" zu werden.
-
12:26 - 12:32Also, das ist die Begegnung
im biologischen Sinne. -
12:34 - 12:39Doch auf einem anderen Gebiet
ist es schwieriger zu definieren, -
12:39 - 12:42was die Begegnung ist.
-
12:42 - 12:48Es ist das Aufeinandertreffen
zweier voller menschlicher Präsenzen. -
12:48 - 12:55Oder zweier menschlicher Essenzen.
Oder die Lebenskraft in jedem Menschen. -
12:55 - 12:59Oder das Treffen zweier Seelen.
-
12:59 - 13:01Und was ist die Lebenskraft?
-
13:01 - 13:05Was ist das menschliche Wesen?
-
13:05 - 13:07Mein Vater hat dazu eine Geschichte.
-
13:07 - 13:14Mein Vater hatte die größte Sammlung
jiddischer Geschichten im Universum. -
13:14 - 13:16Und er liebte es,
sie zu erzählen. -
13:16 - 13:19Und er lachte heftiger als jeder Andere,
-
13:19 - 13:22wenn er seine Geschichten erzählte.
-
13:22 - 13:28Diese Geschichte handelt von
Mr. Goldberg, dem Schneider. -
13:28 - 13:33Jemand kam, um einen Anzug
von Mr. Goldberg, dem Schneider, zu erwerben. -
13:33 - 13:35Und er zog den Anzug an und sagte:
-
13:35 - 13:37"Mr. Goldberg, dieser Anzug
sieht sehr merkwürdig aus. -
13:37 - 13:39Dieser Ärmel passt überhaupt nicht."
-
13:39 - 13:42Mr. Goldberg schaut sehr ernst und er sagt:
-
13:42 - 13:49"Sie haben Recht. Für diesen Ärmel
müssen Sie Ihre Hand so halten. OK?" -
13:49 - 13:53Der Mann sagt: "Wissen Sie, der andere Ärmel
passt überhaupt nicht." -
13:53 - 13:55"Sehen Sie hier!" -- Mr. Goldberg sagt:
-
13:55 - 14:00"Sie haben völlig Recht. Für diesen Ärmel
halten Sie Ihre Hand so -
14:00 - 14:04und halten diese Schulter wie folgt. OK?"
-
14:04 - 14:11"Was ist mit dem rechten Bein? Das rechte Bein
sieht sehr merkwürdig aus. Was ist damit?" -
14:11 - 14:14Und Mr. Goldberg sagt: "Sie haben Recht.
Sie müssen nur Ihren Fuß -
14:14 - 14:17ein bisschen nach innen setzen."
-
14:17 - 14:21"Was ist hiermit?", sagt er.
"Nun, für dieses halten Sie Ihren Fuß so." -
14:21 - 14:26Nun war der Anzug in Ordnung und
der Mann kommt aus dem Laden des Schneiders -
14:26 - 14:30und als er auf der Straße ist,
kommt ein Paar vorbei -
14:30 - 14:34und die Frau sagt zu ihrem Ehemann:
"Was ein erstaunlicher Schneider! -
14:34 - 14:40Ein Mann in diesem Zustand
-- und der Anzug passt ihm perfekt!" -
14:40 - 14:42(Applaus)
-
14:42 - 14:48Nun ... Das sind wir.
Wir sind in diesem Anzug. -
14:48 - 14:53Wir gehen in diesem Anzug herum,
weil wir uns an unser Leben angepasst haben. -
14:53 - 14:58Und wir wissen nicht einmal, dass dies
ein Anzug ist, ein Überlebens-Anzug. -
14:58 - 15:01Wir wissen,
dass dies wir sind. -
15:01 - 15:08Als Beispiel: Wenn ich mich angepasst habe,
indem ich zurückgezogen, kalt und distanziert bin, -
15:08 - 15:10denke ich: Das bin ich.
-
15:10 - 15:16Innerhalb des Anzugs
ist unser menschliches Wesen -- intakt! -
15:16 - 15:24Innerhalb unserer Überlebens-Anpassung
sind wir unser Wesen. -
15:24 - 15:31Und über die Brücke zu kommen ermöglicht
unserem Geist, genährt zu werden. -
15:31 - 15:36Und dies ermöglicht die Transformation
von diesem Überlebens-Anzug -
15:36 - 15:40hin zu unserem wahren
menschlichen Wesen. -
15:40 - 15:46Es ist im miteinander Sein,
dass unser Wesen offenbart wird. -
15:46 - 15:50Und es erinnert mich
an diesen wunderbaren Spruch: -
15:50 - 15:58"Früher war ich anders.
Und jetzt bin ich gleich." -
15:58 - 16:01Ich begann mit einer Geschichte
über meine Mutter. -
16:01 - 16:06Ich möchte Ihnen jetzt eine
über meinen Enkel Leo erzählen. -
16:06 - 16:11Ich war in Istanbul mit Leo.
Und wir waren im Bett, -
16:11 - 16:16wir kuschelten und
schauten einen Film. -
16:16 - 16:18Und am Ende des Films
sah mich Leo an -
16:18 - 16:20und er sagte:
-
16:20 - 16:25"Babbe, Oma, ich liebe dich."
-
16:25 - 16:30Und ich sagte:
"Ich liebe dich auch, Leo." -
16:30 - 16:35Und er sagte:
"Nein. Ich liebe dich." -
16:35 - 16:41Und ich sagte: "Klar, mein Schatz,
du liebst mich und ich liebe dich." -
16:41 - 16:47Er sagte:
"Nein, Babbe. Ich liebe dich." -
16:47 - 16:49Und dann verstand ich.
-
16:49 - 16:52Er wollte nicht,
dass ich seine Liebe umlenke. -
16:52 - 16:56Er wollte,
dass ich über die Brücke zu ihm komme, -
16:56 - 17:04um seine reine, essenzielle Liebe
aufzunehmen, die er mir gegeben hat. -
17:04 - 17:09Und so tat ich es.
Ich sah ihn an. Ich nahm ihn auf. -
17:09 - 17:15Ich habe das eindringen lassen,
was er mir in diesem Augenblick gab. -
17:15 - 17:20Und ich sagte:
"Leo, ich höre dich sagen: Du liebst mich." -
17:20 - 17:24Und sein Gesicht leuchtete.
-
17:24 - 17:32Er lehrte mich,
dass es Mut braucht, verbunden zu sein. -
17:32 - 17:36Ich möchte mit Ihnen eines
meiner Lieblings-Zitate teilen, -
17:36 - 17:41vom Sufi-Dichter Rumi,
aus dem 13. Jahrhundert, -
17:41 - 17:47der gesagt hat:
"Jenseits von richtig -
17:47 - 17:50und jenseits von falsch
-
17:50 - 17:53existiert ein Feld.
-
17:53 - 17:56Dort werde ich dich treffen."
-
17:56 - 18:02Ich habe einen Traum.
Ich stelle mir 90 Millionen Paare vor, -
18:02 - 18:06welche die "drei unsichtbaren
Verbinder" ehren, -
18:06 - 18:10welche den Raum zwischen sich ehren,
die Brücke zueinander überqueren -
18:10 - 18:14und einander begegnen,
menschliches Wesen zu menschlichem Wesen. -
18:14 - 18:19Es ist enorm wichtig für mich,
weil unsere Kinder wachsen, -
18:19 - 18:22im Raum zwischen uns.
-
18:22 - 18:25Der Raum zwischen dem Paar
-
18:25 - 18:28ist der Spielplatz des Kindes.
-
18:28 - 18:31Und wenn wir wissen,
wie wir diesen Raum ehren -
18:31 - 18:34und heilig machen,
können unsere Kinder erblühen -
18:34 - 18:36im heiligen Raum.
-
18:36 - 18:44Und ich habe einen Termin im Auge.
11. November 2012. -
18:44 - 18:49Internationaler Tag
der Überquerung der Brücke. -
18:49 - 18:53Er ist nicht nur für Paare.
-
18:53 - 18:57Er ist für Menschen
und er ist für Nationen. -
18:57 - 19:01Ich stelle mir eine Zeit vor,
in der Nationen -
19:01 - 19:05wissen werden,
dass der Raum zwischen ihnen -
19:05 - 19:08heiliger Raum ist.
Dass es eine Brücke -
19:08 - 19:12zu überqueren gibt, um die Kultur
des Anderen kennen zu lernen. -
19:12 - 19:16Und dass wir einander begegnen können.
-
19:16 - 19:21Menschliches Wesen
zu menschlichem Wesen. -
19:21 - 19:27Jenseits von richtig und falsch
-
19:27 - 19:29existiert ein Feld.
-
19:29 - 19:33Dort werde ich Sie treffen.
-
19:33 - 19:35Vielen Dank.
-
19:35 - 19:42(Applaus)
- Title:
- Die Kraft der Verbindung: Hedy Schleifer bei TEDxTelAviv
- Description:
-
Hedy Schleifer, klinische Psychologin sowie Paar- und Beziehungstherapie-Expertin, "überquert die Brücke" gemeinsam mit dem Publikum der TEDxTelAviv. Mit Lachen und Leidenschaft führt sie ein in die Kunst des Zuhörens.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 19:48
TED Translators admin edited German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection | ||
Judith Matz approved German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection | ||
Judith Matz accepted German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection | ||
Judith Matz commented on German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection | ||
Daniel Goetz edited German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection | ||
Daniel Goetz edited German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection | ||
Daniel Goetz edited German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection | ||
Judith Matz declined German subtitles for TEDxTelAviv - Hedy Schleifer - The Power of Connection |
Daniel Goetz
Sorry - I got confused with the beta editor and mistakenly pushed the 'complete' button. - Please reassign the task to me. Thank you!
Judith Matz
Hallo Daniel!
Das war großartig, sowohl die Übersetzung als auch das Thema an sich. Ich werde es mir hinter die Ohren schreiben und noch einmal anschauen. Ich habe ein paar -- aber wenige -- Änderungen gemacht und schicke dir den Vortrag noch einmal zurück, damit du nachvollziehen und ggf. anpassen kannst, was sich verändert hat.
Viele Grüße und guten Rutsch!:)
Judith
02:40 -- habe den Untertitel aufgespaltet (war acht Sekunden und ziemlich lang, jetzt aufgeteilt und kürzer)
03:27 -- habe dort das Ende des UTs definiert, weil sie ja auch ein bisschen schweigt bis zum nächsten Satz bei 03:30.
07:22 -- ich würde "des anderen" klein schreiben, aber das ist lt. Duden und der Meinung vieler ja streitbar. Ich finde, wenn da "Welt des Anderen" steht, dann ist da mit "Anderem" etwas gemeint, das anders ist (also etwas total Unerklärliches/Ungewohntes), und nicht ein anderer Mensch. Aber ich änder nichts und es ist nur ein Kommentar.
15:39 -- "im (...) Sein" ist ein Substantiv
16:11 -- würde Partizip I so im Dt. nicht verwenden. Eher:"Wir waren im Bett, kuschelten und schauten einen Film." Part. I klingt irgendwie so angestrengt.
16:20 -- "Bube" sieht aus wie "Bube, Dame, König". Könnte man nicht "Babe" oder "Bobe" oder "Babbi" oder "Babi" schreiben, das klingt auch der Aussprache ähnlicher? Und über die Schreibweise scheint eh keine Einigkeit zu bestehen.
Judith Matz
So! Schauen wir mal, wie die Timings live aussehen.