36C3 Vorspannmusik Herald: Extinction Rebellion ist eine Umweltschutzbewegung, die 2018 gegründet wurde im Vereinigten Königreich mit dem Ziel, Aufmerksamkeit gegen das Massenaussterben von Menschen, Tieren und Pflanzen zu erregen. Mittels zivilem Ungehorsam und einfach damit versuchen, Regierungen zum Handeln zu bewegen. Wir haben hier zu meiner Rechten, zu eurer Linken die Lu Yen und auf der anderen Seite, Maria auf der Bühne. Es kommt dann noch wer dazu. Die Bühne gehört euch. Applaus Maria: Dankeschön. Vielen Dank für das Interesse an unserem Talk. Ich bin Maria, ich bin in der Ortsgruppe Berlin, Extinction Rebellion Berlin und habe eigentlich seit Februar fast nichts anderes gemacht als Talks, also Vorträge für Extinction Rebellion. Dies ist mein letzter Vortrag. Einerseits sehe ich die Bewegung selber auch ein bisschen ambivalent und brauche erst mal einen gewissen Abstand dazu, um zu verstehen, was jetzt passiert gerade. Andererseits bin ich einfach persönlich Resource Exhausted und brauche dringend mal eine Pause. Soweit erstmal.. Lu Yen: Ja, Hi. Ich bin Lu Yen, ich komme aus Hamburg. Ich habe in Hamburg im Februar angefangen, da waren ja 15 Leute. Jetzt haben wir im Oktober 6000 Leute auf die Straße gebracht, hier in Berlin, es war ein ziemlich crazy Jahr, vollgepackt mit allen möglichen Aktionen, mit Strukturenaufbau. Und wir versuchen jetzt, das Unmögliche möglich zu machen, euch innerhalb von 40 Minuten zu erzählen, was alles kurz und knapp passiert ist, noch ein bisschen auf die Meta-Ebene zu gehen, ein bisschen Analyse, Call-to-Action machen wir auch noch zum Schluss. Und dann läuft das schon. Gut, keine Zeit verlieren. Maria: Erstmal 2019, die Klimakrise ist ins öffentliche Bewusstsein gerückt in Deutschland, vor allem durch Fridays For Future, kann man nicht oft genug sagen. Und eigentlich überschlagen sich, wenn man erstmal in dieser Klimabubble ist, die schlechten Nachrichten tagtäglich. Die Arktis brennt, der Amazonas brennt, Kalifornien brennt, Australien brennt. Es gibt eigentlich kaum ein Tag, an dem man nicht von Überschwemmungen, krassen Stürmen, schmelzenden Permafrostböden einfach in alarmierenden Raten, viel schneller als prognostiziert liest, hört. Was gibt's noch? Die Viktoriafälle waren dieses Jahr erstmalig ohne Wasser zu sehen im südlichen Afrika. Wasserknappheit, Dürren, massenhaftes Artensterben. Also sehr, sehr viele Arten können sich einfach nicht schnell genug anpassen an diese schnellen Wetterveränderungen und immer neuen Wetterextreme. Wir befinden uns jetzt in dem, was die Forschung das sechste große Massenaussterben nennt. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf den Menschen. In dem Moment, wo sogenannte Schlüsselarten betroffen sind, Schlagwort die Bienen, berührt das auch unser Überlebenssystem. Es ist sehr viel passiert auf der Seite, und zugleich ist eigentlich absolut gar nichts passiert auf der politischen Seite. NeverTrustACop25. Die Klimakonferenz in Madrid ist eigentlich gerade gescheitert. Die USA sind erwartungsgemäß aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten. Alldieweil steigt die Förderung fossiler Brennstoffe weltweit und damit eben auch die Emissionen. Das ist die einzige wissenschaftliche Grafik, die ich jetzt zeige. Sie zeigt einfach nur die CO2-Konzentration, gemessen auf Mauna Loa, das ist auf Hawaii, wo regelmäßig CO2-Konzentration seit Jahrzehnten gemessen werden. Eingetragen hier sind auch noch diverse, unter anderem Klimagipfel, also Genf, Paris, Rio, Kyoto. All die Jahre... Das war jetzt die falsche Reihenfolge. All die Jahre steigen trotzdem die Emissionen weiter. Und diese Grafik ist das, woran wir eigentlich unsere Handlungen ausrichten müssen. Derweil verabschiedet die Bundesregierung ein Klimapäckchen, was nahezu wirkungslos ist, wurde sicherlich eben gerade auch schon angesprochen. Windkraft, Abstandproblematik, Pendlerpauschale- Erhöhung. Es ist von vorne bis hinten eigentlich nichts, was dieser Entwicklung der steigenden Emissionen irgendwas Substanzielles entgegensetzen würde. Wir können nicht darauf vertrauen, dass die nächste Bundestagswahl, die auch erst wieder in zwei Jahren ist. Und dann irgendeine Koalition entsteht, die vielleicht ein bisschen mehr macht, weil auch das sehr wahrscheinlich nicht genug sein wird und vor allem nicht schnell genug und nicht früh genug. Lu: Genau deswegen sind wir als Extinction Rebellion angetreten. Die Situation hat sich eigentlich nur zugespitzt. Und Macht gewährt nichts ohne Forderung. Das hat sie nie getan und wird sie nie tun, Zitat bei uns aus dem Buch. Ich stelle mal unsere drei Forderungen vor. Erste Forderung: Sagt die Wahrheit. Zweite Forderung: Netto null bis 2025. Und dritte Forderung: BürgerInnenversammlung. Nochmal im Detail, sagt die Wahrheit. Die Regierung verkauft uns momentan immer noch, das E-Auto Prämien genug sind. Sie hält weiterhin am Wachstumsprinzip fest. Es gibt niemanden an oberster Spitze, der sagt, dass es nicht mehr so weitergehen kann, dass wir einen Systemwandel brauchen. Und dass wir momentan Gefahr laufen, bei den jetzigen Szenarien bis 2050 Nahrungsmittelknappheit, Wasserknappheit zu bekommen. Das Risiko besteht, dass daraus Verteilungskriege entstehen und dass es sein kann, dass wir bis Ende des Jahrhunderts bei vier Grad oder mehr Klimaerhitzung landen, was bedeuten würde, dass Milliarden Menschen aussterben würden, über kurz oder lang. Diese Wahrheit wird nicht kommuniziert. Deswegen erste Forderung, sagt die Wahrheit und Regierung muss breit aufklären, am besten durch die Ausrufung eines nationalen Klimanotstands. Wir müssen bis 2025 klimaneutral werden. What The Fuck? Klingt absolut unrealistisch, weil realistisch momentan viel zu klein gedacht wird, das ist das, was notwendig ist. Und das ist auch das, was wir versuchen. Wir müssen jetzt handeln. Wir müssen jetzt sofort umsteuern, wenn wir überhaupt noch eine Chance haben wollen, das Zwei-Grad-Ziel zu halten. 1,5 Grad haben wir dieses Jahr in Deutschland schon überschritten. Die dritte Forderung BürgerInnenversammlung. Wir sind entgegen vieler Kritik eine Bewegung, die mehr Demokratie möchte. Wir glauben, dass das der einzige Weg ist, uns aus dieser politischen Trägheit rauszuholen. BürgerInnenversammlungen sind ein bereits praktiziertes Instrument, wo zufällig ausgewählte BürgerInnen zusammenkommen, um gemeinsam auf den gleichen Wissensstand gebracht zu werden, um dann miteinander zu deliberieren, zu sprechen, sich kennenzulernen, ihre Perspektiven zu verstehen. Und dabei kommt eigentlich immer Gemeinwohl orientierte Politik raus. Deswegen brauchen wir für diese Forderung Vertrauen. Wir brauchen Vertrauen darin, dass eine Vielfalt von Stimmen, egal welcher politischen Richtung und egal welcher Klasse und welcher ethnischen Herkunft, besser funktioniert, wenn diese Leute zusammenkommen, als kollektive Intelligenz, als unsere jetzige Politik. Wir haben drei Forderungen, wie wollen wir das erreichen? Unser Mittel ist massenhafter, ziviler, gewaltfreier Ungehorsam. Ungehorsam deswegen, weil wir jetzt aufhören müssen mit business as usual. Wir müssen jetzt aufhören mit politics as usual. Der Staat bricht gerade sein Fürsorgeprinzip. In Artikel 20a des Grundgesetzes ist festgelegt, dass der Staat unsere Umwelt und die Ressourcen für zukünftige Generationen schützen soll. Dieses Prinzip wird verletzt. Das Pariser Abkommen wird verletzt. Unsere Regierung ist regelbrüchig. Sie hält ihre eigenen Regeln nicht ein und ihre eigenen Verpflichtungen. Und deswegen haben wir die moralische Verpflichtung zu rebellieren, und das tun wir, indem wir Regeln brechen. Und viele von uns sind auch bereit, dafür Strafen zu riskieren. Dann haben wir noch unsere zehn Prinzipien, die ich jetzt nicht alle vorlesen werde. Aber im Wesentlichen ist das so der kulturelle Baukasten, den wir mitbekommen haben. Zehn Prinzipien, an denen wir uns orientieren, damit wir dezentral und autonom voneinander aktiv werden können und gemeinsam handeln können. Da sollen uns diese 10 Prinzipien leiten. Hier sind vier, die besonders wichtig sind, also Prinzip 10, wir stützen uns auf Selbstbestimmung und Dezentralität. Jeder, der die drei Forderungen und die zehn Prinzipien für sich unterschreibt, kann im Namen von Extinction Rebellion handeln. Es gibt keine Führungsfigur, man muss niemanden um Erlaubnis fragen. Wir sind ein gewaltfreies Netzwerk. Weil zum einen erwiesen ist, dass gewaltfreie Bewegungen effektiver sind, erfolgreicher sind, aber auch, weil wir die Massen brauchen. Und Gewaltfreiheit ist auch für die Zugänglichkeit und für die Gewinnung der Sympathie sehr wichtig. Wir überwinden hierarchische Machtstrukturen, darum müssen wir uns immer wieder bemühen, und wir kommen nachher noch auf ein Beispiel, wo das nicht so gut geklappt hat. Und jetzt noch einmal exemplarisch: Prinzip Nummer 5, Reflexion und Lernen sind uns wichtig. Wir sind jetzt gerade am Ende eines Aktionszykluses angekommen und jetzt gerade in der Reflexionsphase und denken unfassbar viel nach. Und deswegen werden wir euch heute ein bisschen was davon erzählen. Maria: So, Extinction Rebellion ist ja so ein bisschen eine Copycat. Es kommt aus England, wo im Spätherbst letzten Jahres die fünf wichtigsten Brücken in London besetzt wurden und dadurch schlagartig die Klimakrise in den Medien war. Ich hoffe, das ist auch das nächste Bild. Und was von dort kam, waren eben genau die drei Forderungen die Methode ziviler Ungehorsam und die zehn Prinzipien. Zusätzlich mit einer ersten Aktion, die gezeigt hat, so kann es gehen, so kann es aussehen. Und was auch noch mitgeliefert wurde in diesem Bausatz, war praktischerweise ein Grafikhandbuch mit einem Zeichen, was man non-kommerziell verwenden darf, mit einer Schrift, mit Farben, die man verwenden sollte, und Wood-Cut-Illustrationen, so Holzschnittillustrationen. Damit war man eigentlich sofort handlungsfähig. Also ich bin selber Grafikerin, und es gibt alles, und man kann sofort einfach Materialien erstellen. Das ist für eine dezentrale Bewegung, die dann auch noch multi-lokal arbeitet total wichtig, in Times of Social Media sowieso. Aber auch, um eine visuelle Zusammengehörigkeit zu erzeugen. Mal kurz gucken, ob ich noch... Genau. Dieses Prinzip Copycat gilt auch für innerhalb der ganzen Bewegung entstehende Aktionsformate oder auch Protestformen. Das hier sind die Red Rebels, die sehr viel in den Medien waren, die sind durch eine zirkusnahe Perfomancegruppe "Invisible Circus" in London dazugekommen und die haben praktischerweise gleich ein DIY-Video, von wie man diese Kostüme baut ins Netz gestellt und dann war man sofort fähig, diese Kostüme mittlerweile in vielen Städten der Welt auch einfach in Einsatz zu bringen und damit Proteste zu begleiten. Was wir irre viel gemacht haben, das ganze Jahr über, sind Vorträge. Wir haben leider keine Zahlen. Zahlen werden gigantisch auch fürs nächste Jahr, also Datenbank aufbauen. Wir haben hunderte Vorträge gehalten, die eigentlich immer aus zwei Teilen bestanden. Ein Teil war ein klimawissenschaftlicher Teil, der einfach nur aktuellen Stand der Klimaforschung in einer Weise dar legt, dass Menschen das verstehen, von Mensch zu Mensch, das ist entscheidend. Wir haben Vorträge gehalten als eigenständige Veranstaltungen an Unis, an Schulen, in Instituten, in Unternehmen, auf Festivals. Und es ist ein ganz wichtiges Mobilisierungsinstrument gewesen für uns, also auch für Extinction Rebellion als Bewegung, aber gleichzeitig eben diese Aufklärungsarbeit, die der Staat machen sollte. Eigentlich Menschen informieren darüber, was gerade der wissenschaftliche Stand ist. Vielleicht noch persönliche Anekdote? Meine Bandbreite ging dieses Jahr von der Chaos Community bis zur katholischen Kirche, Stichwort Sachausschuss Bewahrung der Schöpfung. Und es gibt tatsächlich mehr Übereinstimmung, als ich am Anfang gedacht hätte. Applaus Lu: Nicht viele zahlen aber ein paar. Weltweit ist Extinction Rebellion innerhalb von 13 Monaten in 55 Länder gegangen. Die größten oder aktivsten Länder mit den meisten Leuten sind Frankreich, England und Deutschland in der Reihenfolge. Das heißt, überall auf der Welt schätzen wir das Mobilisierungspotenzial, ungefähr 150 000 Menschen, die bereit sind, in die Aktion zu gehen, die bereit sind, den zivilen Ungehorsam zu gehen, viele davon auch ins Gefängnis. In Deutschland sind wir aktuell 124 Ortsgruppen. Die Grünen sind aktiv und running, haben Strukturen ausgebildet, sich teilweise in Stadtteilgruppen unterteilt, haben Arbeitsgruppen ausgebildet für LittleIT, Kunst, regenerative Kultur et cetera. Die Gelben sind noch im Aufbau befindlich, freuen sich auch über Unterstützung. Wir haben insgesamt 23 000 Leute ungefähr, jedenfalls als ich als letztes Mal geguckt hab, im Newsletter. Wir haben einen Chat-Programm, über das wir arbeiten, was wie SLACK ist, also Mattermost. Das sind 7000 Leute aktuell registriert. Das heißt Leute, die in die Strukturen eingebunden sind, und genau 6000 Leute, die dann nach Berlin gekommen sind. Wichtig, was sich erst in den letzten Monaten herausgebildet hat kurz vor der Rebellen, sind Bezugsgruppen. Das sind kleine Einheiten von 8 bis 15 Menschen, die ein Vertrauensverhältnis aufbauen und gemeinsam Pläne schmieden. Was das auch immer für welche sind, sozusagen die kleinste Aktionseinheit. Das ist das tolle daran. Wir wissen überhaupt nicht mehr, wer das alles ist. Aber es gibt sie. Was sich auch entwickelt hat, im Laufe dieses Jahres sind Communities, nochmal etwas größere Kreise, wie Leute sich organisieren, hier eine word cloud aus England. Ein paar Beispiele. Es gibt schon Interessensgruppen XxArmy. Es gibt Künstler, es gibt aber Collages natürlich, auch Arbeiter, aber eben auch Farmer, also Berufsgruppen wie z.B. Doctor's 4 XA. Dann gibt es aber auch Schwerpunktgruppen wie z.B. Animalrebellion, wo es um die Landwirtschaft, Transformation der Landwirtschaft geht und der Agrarindustrie der Fleischproduktion weg, hin zu einer tierfreundlichen Politik. Da gibt es auch religiöse Gruppen wie z.B. XRJudes, die Christen und die Buddhisten und Atheisten. Das wollten wir eigentlich rausnehmen. Maria: Gut, wir können das auch überspringen. Lu: Es ist aber so spannend! Maria: Komm, Minute. Lu: Warum ich diese Communitys sind, finde ich keinen dafür. Das ist der einzige theoretische Ausflug. Es gibt zwei Machtmodelle in der Gesellschaft und eines das traditionelle Macht. Die Macht kommt von oben, da sind die Entscheider, die regieren runter, und es gibt die Bewegung Pillars of Support, die man auf der rechten Seite sieht, die Gesellschaft, das System, in dem wir leben, wird von den Säulen der Gesellschaft gestützt. Das können alles Mögliche, gesellschaftliche Säulen, wie zum Beispiel die Universitäten, die Künste, aber auch die Bürokratie, Gewerkschaften, die Kirchen. Und diese Communitys sind ein Weg, in die Gesellschaft reinzugehen, neue Zielgruppen zu erschließen und zu erreichen. Die ultimative Vorstellung ist, dass überall in der Gesellschaft Menschen in den Institutionen anfangen, sich dem System zu verweigern, zu sagen Stopp bis hierhin und nicht weiter. Ich mache jetzt nicht mehr mit. Ich organisiere mich mit anderen Leuten aus meiner Säule, sozusagen. Ich tue mich mit anderen Lehrern zusammen mit anderen Psychologen, und wir fangen an, uns zu organisieren, und kämpfen für den Systemwandel. Und wenn diese Säulen dadurch von innen ausgehöhlt werden, dann kann das System damit auch zum Kippen bringen. Maria: Was ist passiert? Der Jahresrückblick. Kurz nach dieser Londoner Brückenbesetzung haben sich eigentlich sofort, in Deutschland hat sich im selben Monat, im November 2018, das erste extinction rebellion gelabellte Treffen gebildet. Die erste Aktion war dann gemeinsam Anfang Februar mit Ende Gelände zusammen. Eine Blockade der Invalidenstraße, Wirtschaftsministerium anlässlich von Kohlekompromiss, der aus unserer Sicht auch viel zu spät, nicht weitreichend genug und so weiter. Ist viel zu viel Zugeständnisse an die Unternehmen. Es haben sich dann sehr schnell überall in Deutschland Ortsgruppen gebildet, die dann zunächst erst einmal kleinere Aktionen Flashmobs gemacht haben, wie hier zu sehen, wo gennantes DieIn, wo sich Leute einfach wie tot an öffentlichen oder semiöffentlichen Plätzen hinlegen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. In ihrer tödlichen Bedrohung. Solche Sachen sind auch in den Einkaufsstraßen passiert, in Einkaufszentren. Wir haben auch so was am Flughafen Tegel gemacht in der kleinsten Gruppe, verschiedenste Aktionen dieser Art. Und die erste große Aktion war dann im April, wo eigentlich auch schon weltweit Aktionen stattfanden. In London wurden zu dem Zeitpunkt eine Woche lang vier Orte permanent besetzt und in Berlin gelang die erste größere Aktion in Form von der Brückenbesetzung der Oberbaumbrücke mit Maria: ungefähr 200 Aktivistinnen. Lu: Und Wir haben die Rebellion in Berlin ausgerufen. Maria: Vor dem Reichstag. offiziell. Lu: Genau hier sieht man jetzt schon, wie schnell das dann so eskaliert ist, dass ist jetzt eine Aktion von Juni aus Leipzig. Hier findet der große Gothic Festival statt, und es gab ein paar Leute mit XR-Connections zur Gothic-Szene. Das ist ein Beispiel für erfolgreiche Kooperation. Es gab einen Impuls, die Goticszene hat gesagt: cool, wir haben Bock drauf. 2000 Leute sind mit einem riesen Trauermarsch durch die Leipziger Innenstadt gelaufen und haben dann diesen fetten DieIn gemacht. So schnell kann man sich hoch bouncen. Weitere Aktionsformen sind sogenannte kurzes Warming, also Minibrücken und Straßenblockaden für fünf bis zehn Minuten. Aufmerksam machen, kurz die Routinen unterbrechen, ist die Idee davon. Dann haben wir in Berlin jedenfalls relativ oft Fahrradausflüge gemacht und gemeinsam nach Manier der Critical Mass Kreisverkehre besetzt. Und bei all diesen Sachen ein wichtiger Punkt ist, dass wir immer auch mit den Leuten gesprochen haben, warum wir das machen und nicht einfach nur stören, blockieren, irgendwie nerven, sondern auch sagen Entschuldigung. Wir wissen, dass sie gerade nicht cool, aber es hat auch einen Grund, und das ist der Grund. Manchmal auch Kekse dabei, Kekse und Flyer. Diese Aktion ist von XRU, Jugendorganisationen von extinction Rebellion. Einen Tag vor der Europawahl haben sich fünf junge Leute am Neuen Rathaus in Leipzig angekettet mit dem Fahrradbügelschlössern, um eigentlich auch, wie auf dem Schild steht, darauf aufmerksam zu machen, das heute beschlossene Politik ist, was die dann ausbaden müssen. Sie sind selber noch gar nicht wahlberechtigt. Und richtig krass finde ich das, was auf dem mittleren steht. Die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland sind über 52. Die Aktion wurde auch noch kopiert vom Kanzleramt mit ungefähr 30 Aktivistinnen, sehr medienwirksam. Und das war gleichzeitig auch eine Copycat. Die Aktion ist auch schon mal in England gewesen und wurde dann auch gleich offengelegt. Lu: Ja, genau das war im Sommer fing die nationale Vernetzung an. Wir haben versucht, schon mal unser Aktionslevel ein bisschen hoch zu bringen. Das heißt, Leute hatten Bock, sich verhaften zu lassen. Wir haben national nach Köln mobilisiert, auf die Deutzer Brücke, keiner ist verhaftet worden. Aber wir haben schon gemerkt, dass wir wirklich dazugelernt haben innerhalb der paar Monate und eine ganz bunte, friedliche Straßenblockade hinbekommen haben, mit offenen Versammlungen. Genau dann, was man eigentlich sagen kann, dass diese ganzen kleineren Aktionen ab dem Sommer angefangen haben, sich wirklich mental einzuschießen darauf, dass wir wirklich gemeinsam eine große Aktion im Oktober vorhaben. Das war kurz davor sogar sogenannte Kunstblutaktion Blood of our Children anlässlich der Cruise Days in Hamburg. Da haben wir irgendwie Kunstblut ausgeschüttet und auch bundesweit Presse generiert. Maria: Genau das war eine Aktion im Bündnis "Sand im Getriebe", ein ganz breites Bündnis, um auf der IAA in Frankfurt eigentlich den Haupteingang zu blockieren, war auch sehr gut in Medien. Und dann gab es noch in den Ortsgruppen Aktionen. Ein Beispiel aus Freising, dem Schaufenster einer Textilkette, aufmerksam machen auf Fast fashion Konsumkritik. Das fand ich noch ein sehr schönes Beispiel aus Stuttgart. Aufmerksam machen auf dieses Plastikproblem auch multithematisch und eigenständig, dezentral organisiert, tolle Kostüme. Am 20. September haben wir auch Fridays for Future mitunterstützt, mit Aktionen am Rande. Hier ein Beispiel aus München, wo die Leute auf so schmelzenden Eisblöcken stehen. In Berlin haben wir versucht, in einem Bündnis gemeinsam zu zivilem Ungehorsam aufzurufen. Das hieß auch Ungehorsam für alle. Unter anderem mit Fridays for Future, Ende Gelande und vielen anderen Gruppen und auch Reclaim Clubcultur. Und mit denen zusammen haben wir einen Rave Aufstand gemacht. Loveparade mäßig. Eine fahrende Party als Teil der Fridays For Future. Im Zuge dessen gab es drei Blockaden, unter anderem am Potsdamer Platz und am Ende bei der Abschlusskundgebung auch noch so eine Video live Projektion. Das ist nur ein Bild daraus. Es gab noch mehr Bilder. Wir haben noch ein Buch rausgebracht, das kam im September. Es ist eine Übersetzung des englischen Buches "This is not a drill", aber hier noch angereichert mit Texten aus der deutschen Zivilgesellschaft. Auch das ist ein bisschen wie die zehn Prinzipien, dass es uns in Deutschland jedenfalls ein bisschen als Bewegung zusammenhält. Es hat sehr viel unterschiedliche Texte drin, die eine tolle Bandbreite an Perspektive zeigen. Und es gibt einen Creative Commons Teil, den man kopieren darf. Ein Teil Howto- Teil, der ist illustriert mit praktischen Tipps, wie man zum Beispiel eine Straße blockiert oder mit der Polizei spricht, auch mit Probedialogen, die man dann üben kann. Das Buch wurde mit einer Promo-Aktion für das Buch haben wir auch eine Straße besetzt, die Bookkade auf der Warschauer Straße auch ein paar Stunden angehalten. Das ist jetzt eigentlich das Hauptevent dieses Jahr gewesen. Lin: Wir haben noch 15 Minuten. Lin: Oktober. Wir haben monatelang dezentral in ganz Deutschland herumgerödelt. In Berlin mein Büro aufgemacht, die sogenannte Dezentrale, und dann Leute aus ganz Deutschland hingefahren und haben angefangen, mit zu organisieren. Das Ziel war, im Oktober zur International Rebellion dann auch in Berlin große Blockaden zu machen, mehrtägiges so lange wie möglich. Was dann passiert ist, hat uns alle sehr überrascht. Positiv überrascht, haben wir erstmal hinbekommen, ein großes Klima Camp auf der Wiese vom Bundeskanzleramt aufzubauen für 2000 Leute mit Vorträgen, Workshops, Performances, Konzerten. Das Thema war Bürgerinnenversammlungen. Es ging über mehrere Tage konnte man unsere dritte Forderung kennenlernen und sich mit diesem Instrument der Demokratie auseinandersetzen. Wir haben mehrtägige Blockaden vorbereitet, Ortsgruppen zu Regional Bündnissen zusammengeschlossen und haben dann gesagt: Okay, entweder total geheim oder wir kündigen das auf Facebook an. Wir machen jetzt irgendwas dicht. Es war die erste Blockade hier am Großen Stern, die mehrere Tage gehalten hat mit einer Arche, eröffnet von Carola Rakete, viel Presse. Wir haben den Potsdamer Platz für mehr als 24 Stunden dicht gemacht. Mit einem Straßenfest inklusive Kinderschminken, Fetischist for Future und lustigen kleinen Konzerten und Möbeln, Buchregalen, die dann plötzlich herumstanden. Wir waren auf der Marshall Brücke mehrere Tage direkt vor dem Reichstag und der ARD-Hauptstadtstudio, haben da ganz viel mit Passanten gesprochen. Das ist das Ostbündnis und wir haben mehrere Tage vor dem Bundesumweltministerium die Straße blockiert und haben es auch geschafft, den Leiter Klimaschutz zur Verlesung eines offenen Briefes auf die Straße zu nötigen. Der musste es sich das anhören und es gab Konzerte von Bonapart u.a.. Wir haben total viele Performances gehabt überall, kleine, dezentrale Aktionen wie zum Beispiel diesen Trauermarsch, das Klimadiagramm von Scientiest For Future "lebendig". Die sind an verschiedenen Orten aufgepumpt. Was mich persönlich am meisten beeindruckt hat, waren hunderte Leute, die bereit waren, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, um diese Blockaden zu halten. Wir hatten an der zweiten Nacht ein Grad. Dann fing es an zu regnen, am dritten Tag. Die Leute haben durchgehalten. Es waren Menschen zwischen 12 und 70 auf der Straße, teilweise wirklich nur durchgehend und dann nur ganz kurz ins Camp. Das hat mich sehr beeindruckt, dieser Einsatz. Dann haben wir die Aktion Bienenschwarm gestartet. Das kann Maria mal hochhalten. Es gab eine Karte mit interessanten Zielen und Sehenswürdigkeiten in Berlin, zum Beispiel Parteizentralen, Unternehmenszentrale, wichtige Verkehrsknotenpunkte. Damit konnte man sich sehr gut orientieren, und das Ergebnis war an zwei Tagen und den Tagen danach viele kleine, dezentrale Aktionen stattgefunden haben: Swarmings, haben sich angeklebt an der Geschäftsstelle vom Konrad-Adenauer-Haus. Wir waren vom Wirtschaftsministerium, Ministerium für Inneres, Bundesumweltministerium nochmal. Ich glaube, der größte Erfolg war, dass all das trotz der Unkenrufe "die radikalen öko-Aktivisten kommen!" absolut friedlich und gewaltfrei abgelaufen ist. Wir haben überhaupt keine gewaltsamen Auseinandersetzungen gehabt, nicht mit der Polizei, außer ein paar Schmerzgriffe von Seiten der Polizei. Aber es gab keine Rangeleien, und wir haben es geschafft, ein sehr inklusives, buntes Blokadeprogramm auf die Beine zu stellen. Und das hat auch dazu geführt, dass viele Berliner sich solidarisiert haben. Sie haben uns nachts Wärmedecken vorbeigebracht, heißen Tee und Kofferraum voll mit Essen und wir haben ganz viel Solidarität erfahren, das war sehr schön. Applaus Maria: Nicht so gut geklappt hat erneut unser Versuch, verhaftet zu werden. lacht Während in England inzwischen rund 15 000 Menschen verhaftet worden sind, haben wir es in Deutschland gerade mal auf 15 vorläufige Gewahrsamnahmen geschafft. Sehr enttäuschend. Warum das so ist? Unterschiedliches politisches System. Unser Protestrecht ist das Größte, was wir in Europa haben. In anderen Städten sah es ganz anders aus, z.B. in Belgien mit Wasserwerfern. Wir hatten die freundliche Berliner Polizei, die dann auch die meiste Zeit gesagt hat "Na ja, macht ihr mal so, Ihr habt ja ungefähr gesagt, was wir machen wollt". Was auch total gut geklappt hat, war die Medien und 70 000 Medienberichte innerhalb von einer Woche weltweit generiert, 10 000 davon (das ist nur online in Deutschland) lange in den Nachrichten und so weiter. Und die schönen Batzeitungen(?) haben über uns berichtet. Fazit nochmal ganz kurz. Genau nochmal. Fazit, Genau. Was ich noch sagen wollte, ist, dass wir es damit geschafft haben, den zivilen Ungehorsam auch tatsächlich so ein bisschen Mainstream tauglicher zu machen. Ersmal Grüße an die Leute von "Ende Gelände" hier. Ihr habt natürlich viel eher schon angefangen zivilen Ungehorsam zu machen. Aber wir haben das jetzt halt in den Städten nochmal ein bisschen näher an die Normalos ran gebracht. Liv: Und ich hoffe, wir haben den Diskurs schon ein bisschen verschoben. Das war das, was Positiv war. Maria: Bilanz. Ja schön, aber es hat politisch eigentlich noch überhaupt keinen Erfolg gebracht. Emissionen steigen weiter, und es sieht eigentlich nicht danach aus, als würde die Politik irgendwas daran im Moment verändern wollen. Und wir haben außerdem auch sehr viel Nachrichten gerade jetzt in den letzten Wochen generiert, die überhaupt nicht zur Klimakrise waren. Und das versuchen wir jetzt nochmal kurz auf den Punkt zu bringen. Unter dem Titel Herausforderungen. Liz: Stellt euch vor, das Telefon klingelt so wie bei mir vor vier Wochen. Man hat noch nicht den Kaffee getrunken, und eine Welt Journalistin ist dran und sagt "Hast du schon das Interview gelesen, dass euer Gründer Roger Helem in der Zeit gegeben hat, wo er das Holocaust verharmlost? Wir hätten gerne in 30 Minuten Statement dazu." Nein, habe ich nicht gelesen. Aber ich rufe gleich zurück, kein Problem. Es war ein ziemlicher Supergau für uns. Wir haben uns sofort distanziert von diesen Äußerungen, und es ist dann auch entsprechend einigermaßen glatt gegangen. Aber es hat uns doch ziemlich in den Grundfesten erschüttert, dass einer unserer Mitgründer einfach so von oben eine Bombe auf uns drauf gedropped hat. Und was wir dabei auch gemerkt haben, ist, dass wir ja noch ganz viele Strukturen und Prozesse nicht haben. Wie gehen wir eigentlich damit um? Was machen wir damit? Wir können man ausschließen, weil man niergendwo eintreten kann. Wir wissen noch nicht einmal, wie wir das hinbekommen, dass wir uns als gesamte Bewegung darüber verständigen. Wie finden wir das jetzt eigentlich? Es gab total viel polarisierte Debatte, da haben wir dann gemerkt, dass unsere zehn Prinzipien auch noch gar nicht so verinnerlicht sind, dass die Leute anfangen, sich zu beschimpfen, anstatt irgendwie miteinander zu sein. Das ist überhaupt nicht regenerativ zugeht und so weiter. Ziemlich angespannte Situation für uns. Was ich dazu sagen kann, ist, dass das jetzt eigentlich eine Chance ist, aufzuhören. Mit diesem Prinzip Copy/Paste ist alles einfach unhinterfragt aus England zu übernehmen, sondern wir sind jetzt eigentlich gezwungen, und das ist auch gut so, unseren eigenen Weg hierzu finden in Deutschland, was bedeutet, dass wir uns auch die Strategie angucken müssen. Von Roger.. Maria: Das Problem ist mit Roger, es geht tiefer. Es ist nicht nur, dass jetzt irgendwie im November eskaliert ist, sondern eigentlich geht es an die Grundlagen für Extinction Rebellion ran, weil ein Teil der Strategie des zivilen Ungehorsams in großen Städten und so weiter kommt auch von ihm. Es gab von ihm auch schon vorher in Interviews, aber auch in seinen Texten sehr fragwürdige Formulierungen und Ansichten. Das Problem aus einer deutschen Perspektive war, dass hier Leute erst einmal gesagt haben "Endlich macht jemand etwas gegen die Klimakrise, ok, wir springen alle auf und wollen dringend schnell aktiv werden." Und einfach ganz viele Leute, inklusive meiner selbst, diese Texte gar nicht gelesen hatten. Das das fällt uns jetzt sozusagen auf die Füße in dem Moment, wo das mal so medial, irgendwie so die Bombe hochgegangen ist. Wir haben im Moment, wir haben Leute verloren natürlich dadurch. Es gibt Leute, die bemühen sich jetzt gerade um Aufarbeitungsprozess, sehr intensiv. Wie gehen wir damit in Zukunft um? Wie distanzieren wir uns? Blrbrup...Und diese Sachen laufen. Es wird eine Weile dauern. Wir sind uns erst mal wieder finden, genau. Lu: Was man sagen kann: es läuft gerade eine globale Umfrage. Es hat sich tatsächlich die internationale Vernetzung dadurch total angekurbelt, weil nicht nur Deutschland, sondern auch andere Länder überhaupt nicht einverstanden damit waren. Das heißt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit findet jetzt gerade ein Reflektionsprozess darüber statt. Ob UK die Zentrale ist? Ist es nämlich eigentlich nicht. Genau, was zu tun ist in Zukunft, um sowas zu verhindern. Genau. Aber das wichtige ist vor allen Dingen, dass wir jetzt nicht dabei steckenbleiben, sondern dass wir es schaffen, nach 2020 zu gucken. Und 2020 ist das Jahr, und jetzt komme ich in die Endsport. Genau Pecha Kucha Style. 2020 ist das letzte Jahr wo wir das Pariser Abkommen retten können. Nächstes Jahr werden die nationalen Selbstverpflichtung der Staaten neu verhandelt. Und wenn nicht Ende von 2020 Substanz und Ambition ganz entschieden gestiegen sind, sind wir auf uns selbst gestellt. 2020 dürfen wir keine neuen Gelder und Subventionen mehr für fossile Energien erlauben. Wir haben total mächtige Gegner, die genau das Gegenteil von dem machen, was wir möchten. Das sind mit Milliarden ausgestattete Lobbyisten, Thinktanks, Kohle, Gas, Industrieunternehmen, Agrarindustrie, Plastikindustrie, Fleischindustrie, Banken. 2020 müssen wir die öffentliche öffentliche Meinung gewinnen. Also erst einmal alle davon überzeugen, dass der menschengemachte Klimawandel wirklich real ist und dass das Zeitfenster jetzt zugeht. Helft uns bitte alle und sagt auch die Wahrheit da, wo ihr euch befindet und vor allen Dingen auf den Plattformen wie YouTube und Facebook, auf denen immer noch viel zu viele Klimaleugnerbeiträge zirkulieren. Wir können das alles. Das sind alles riesige Herausforderung. All das können wir nur schaffen, wenn wir überall in der Gesellschaft Menschen für uns gewinnen, die ihren Einfluss ausüben, da, wo sie sind. Wenn wir uns international vernetzen und vor allen Dingen, wenn wir beginnen, eine globale Bewegung der Bewegung zu werden. Es gibt ja schon ganz viele Vorläufer, Vernetzung und so, auch wir sind dran. Wir wollen uns weiter mit der Klimagerechtigkeitsbewegung vernetzen. Wir wollen zusammenarbeiten, wir suchen Unterstützung, und wir können eigentlich das alles nur schaffen, wenn wir weiter wachsen. Mehr Bündnisse schließen, neue Zielgruppen erreichen, neue Communities aufbauen und genau den zivilen Ungehorsam überall hinbringen und überall rebellieren. Applaus Sina: Hallo. Maria: Das ist Sina, Sina ist Mitherausgeberin von dem Buch. Sina: Keiner will wahrscheinlich hier aussterben. Keiner ist irgendwie daran beteiligt. Und irgendwie so wir doch alle daran beteiligt. Und wenn wir nach 2020 gucken oder überhaupt, wenn wir uns fragen, wenn wir alle rebellieren, aufhören, aufhören, aufhören mit bestimmten Dingen und andere Dinge tun zusammen. Was passiert? Was könnte noch passieren? Was könnte eigentlich alles noch passieren? Wir haben ja keine Zeit. Städte und Kommunen könnten in den Widerstand gehen. Es bilden sich neue Netzwerke der Regionen und Kommunen in Europa, lokal und global. Die Best Practice für Infrastruktur und Verwaltung auf Basis von Open Source Technologien austauschen. Infrastrukturen werden kommunal für die Allgemeinheit von neuen Akteuren errichtet. Die Zivilgesellschaft überlässt die staatliche Infrastruktur nicht mehr dem Staat oder Unternehmen. Zugang zu Trinkwasser, Mobilität, Kommunikation, der Toilettengang und Schutzräume werden selbstorganisiert für alle gemeinschaftlich bereitgestellt. Ein europaweiter Protest der kleinen Bauern und mittelständischen Landbesitzer gegen europäische und nationale Bürokratie Vorgaben, verbindet sich mit der Umweltbewegung und den Fridays. Eine Agrarpolitik für den Humuserhalt wird in den Mittelpunkt gestellt. Eigentum wird als soziale Verpflichtung verstanden und Menschen nutzen ihre Fahrzeuge, um eine Mobilitätswende zu erzwingen. Sie blockieren Autobahnen, Menschen fahren Rollschuh auf Autobahnen, Ölkrise. Aus Blockaden von Straßen und Flughäfen und Logistikzentren entstehen Visionsgärten und ruhige Waldstraßen. Verschiedene Netzwerke ermöglichen jedem Mitarbeiter der Kohleindustrie, in Deutschland einen anderen Job zu machen, sofort. Kohleausstieg von unten. Dank Rebels Suplay werden Aktivisten solidarisch unterstützt, ein Grundeinkommen. Die Fridays for Future Jugend muss nicht ins System einsteigen. Die Generation Golf wacht auf und erkennt, dass ihre Gegenwart bereits geklaut ist und die alten weißen Frauen und Männer in keine Sicherheit und keine Renten mehr auszahlen werden können. Benzin betriebene Gartengeräte, Laubbläser werden verboten, zuerst in städtischen Betrieben. Montags wird gestreikt. Ein solidarischer Tag. Freitags wird weiterhin gestreikt. Und je eine Stunde überall in Kindergärten, Pflegeheimen, Betrieben, Verwaltungen darüber gesprochen, wie es sein könnte, was nicht okay ist. Und damit wird die drei Tage Woche faktisch in Deutschland und Europa eingeführt. Auch zur Abfederung der Transformationsfolgen aus der Digitalisierung. Lasst uns wirklich rebellieren! Ich glaub, ob es jetzt bei XR ist oder wo auch immer aber findet, findet Wege andere Wege. Applaus Danke schön. Applaus Herald: Recht herzlichen Dank an unsere drei Damen! Lu: Haben wir Q&A: Herald: Nein, leider nicht. Lu: Dann haben wir einen Termin für wir möchten eigentlich gerne mit euch sprechen. Bitte nur konstruktiv. Wir sind einfach durch mit allem anderen Vernetzung auf 36c3 ist in Communa, das ist ist hier, ist es in Halle 2, heute und morgen 19 bis 20 Uhr. Da gibt es einen Dom, der ist schwarz und der heisst Hednat oder Nathed. Schwarzer Dom in Communa. Da sind wir ab 19 Uhr. Maria: Aber wir hängen ja noch zehn Minuten rum. Wenn wir noch irgendwie sprechen wollen, dann kommt doch nach vorne. Vielen Dank! Applaus 36c3 Abspannmusik Untertitel erstellt von c3subtitles.de im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!