Danke [Gelächter] Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich einmal Leuten, die einen Abschluss an einer höheren Schule machen, Ratschläge erteilen würde. Ich habe nie einen Abschluss an solch einer Institution gemacht. Ich habe nicht einmal mit so etwas angefangen. Ich bin so bald ich konnte aus der Schule abgehauen, als die Aussicht auf vier Jahre weiterer Büffelei ehe ich der Schriftsteller, der ich sein wollte, werden konnte, mich zu ersticken schien. Ich ging hinaus in die Welt, ich schrieb und ich wurde ein besserer Schriftsteller je mehr ich schrieb. Und ich schrieb mehr und niemandem schien es etwas auszumachen, dass ich mir alles einfach so ausdachte. Sie haben nur gelesen, was ich geschrieben habe und sie haben mich dafür bezahlt oder auch nicht. [Gelächter] Und oft bekam ich von ihnen Aufträge noch etwas für sie zu schreiben, was in mir einen gesunden Respekt und ein herzliches Gefühl für die höhere Bildung hervorgerufen hat, dass diejenigen meiner Freunde und Familienangehörigen, die Universitäten besucht haben, schon lange verloren hatten. Im Rückblick hatte ich einen bemerkenswerten Lebensweg. Ich bin nicht sicher, ob ich es als Karriere bezeichnen kann, weil Karriere impliziert, dass Ich eine Art Karriereplan hatte, und das war nie der Fall. Was dem am nächsten kommt, war eine Liste, die ich gemacht habe als ich etwa 15 war - von allen den Dingen, die ich tun wollte. Ich wollte einen Roman für Erwachsene schreiben, ein Kinderbuch einen Comic, einen Film, ein Hörbuch aufnehmen, eine Folge von Dr. Who schreiben und so weiter. Ich hatte keine Karriere, ich habe nur die nächste Sache auf der Liste gemacht. Deshalb dachte ich, dass ich euch alles darüber erzähle, von dem ich wünschte, dass ich es gewusst hätte als ich angefangen habe und ein paar Dinge, von denen ich, wenn ich so zurückblicke, glaube, dass ich sie wusste. Und ich gebe euch den besten Rat, den ich je bekommen habe und dem ich absolut nicht gefolgt bin. Erstens: wenn ihr eine künstlerische Karriere beginnt, habt ihr keine Ahnung davon, was ihr gerade tut. Das ist großartig. Leute, die wissen was sie tun, kennen die Regeln und sie wissen was möglich und was unmöglich ist. Ihr wisst das nicht und das solltet ihr auch nicht. Die Regeln darüber was in der Kunst möglich und unmöglich ist, werden von Leuten gemacht, die die Grenzen des Möglichen nicht getestet haben, indem sie versuchten sie zu überschreiten. Und ihr könnt das. Wenn ihr nicht wisst, dass es unmöglich ist, ist es einfacher. Und weil niemand es vorher getan hat, gibt es keine Regeln, die einen davon abhalten diese spezielle Sache wieder zu machen. [Applaus] Zweitens: wenn ihr eine Ahnung davon habt, was ihr tun wollt, warum ihr hier seid, dann geht und tut das. Und das ist viel schwieriger als es klingt und manchmal am Ende so viel einfacher als ihr es euch vielleicht vorstellen konntet. Denn normalerweise gibt es Dinge, die ihr tun müsst ehe ihr zu dem Ort kommen könnt zu dem ihr hinwollt. Ich wollte Comics und Romane und Geschichten und Filme schreiben, deshalb wurde ich Journalist, weil Journalisten Fragen stellen und einfach losziehen dürfen, um herauszufinden wie die Welt funktioniert. Und außerdem, um die Dinge zu tun, die ich brauchte, um zu schreiben und gut zu schreiben. Und ich wurde dafür bezahlt, dass ich lernte wie man schreibt sparsam, knackig, manchmal unter widrigen Umständen und mit einer Deadline. Manchmal ist die Art wie man etwas tut, was man tun möchte klar. Und manchmal scheint es fast unmöglich eine Entscheidung darüber zu treffen, ob man das richtige tut, weil man seine Ziele und Hoffnungen abwägen muss, man muss essen Rechnungen zahlen, Arbeit finden, nehmen was man kriegen kann. Etwas das bei mir geklappt hat, war mir vorzustellen, wo und was ich sein wollte - das war ein Autor, vorzugsweise für Fiktion, gute Bücher machen, gute Comics machen, gutes Theater machen und mich selbst durch meine Worte finanzieren - ich stellte mir vor, das da ein Berg wäre ein weit entfernter Berg, mein Ziel. Und ich wusste, dass solange ich in Richtung des Berges ging alles in Ordnung wäre. Und wenn ich wirklich nicht sicher war, was ich tun sollte, konnte ich anhalten und darüber nachdenken, ob es mich zum Berg hin oder weg von ihm führen würde. Ich sagte nein zu Redakteurjobs bei Zeitschriften - anständige Jobs, die mir anständiges Geld eingebracht hätten - weil ich wusste, dass sie, wie anziehend sie auch waren, für mich hätten sie bedeutet in die falsche Richtung - vom Berg weg - zu gehen. Und wenn diese Jobangebote früher gekommen wären, hätte ich sie vielleicht angenommen, weil sie da noch näher am Berg gelegen hätten, als zu dem Zeitpunkt als ich sie bekam. Ich lernte durch Schreiben zu schreiben. Ich tendierte dazu alles zu tun, was sich für mich wie ein Abenteuer anfühlte und damit aufzuhören, wenn es sich wie Arbeit anfühlte, was bedeutete, dass das Leben sich nicht wie Arbeit anfühlte. Drittens: wenn ihr anfangt, müsst ihr euch mich Fehlschlägen herumschlagen. Ihr müsst ein dickes Fell haben, lernen, dass nicht jedes Projekt ein Erfolg ist. Das Leben als Selbstständiger, als Künstler ist manchmal wie Flaschenpost auf einer einsamen Insel zu verschicken und zu hoffen, dass jemand eine deiner Flaschen findet und sie öffnet und liest und etwas in eine Flasche steckt, die den Weg zurück zu dir findet - Anerkennung oder einen Auftrag oder Geld oder Liebe. Und man muss akzeptieren, dass man vielleicht hunderte von Sachen losschicken muss für eine einzige Flasche, die den Weg zurück zu dir findet. Misserfolge, Enttäuschungen, Hoffnungslosigkeit, Hunger. Man wünscht sich, dass alles passiert und am besten sofort und die Dinge laufen schief. Mein erstes Buch, ein journalistisches Werk, dass ich nur wegen des Geldes geschrieben habe und das mir bereits im Voraus eine elektrische Schreibmaschine eingebracht hatte, hätte ein Bestseller sein sollen. Es hätte mir eine Menge Geld einbringen sollen, wenn der Verlag nicht pleite gegangen wäre - zwischen der ersten ausverkauften Auflage und der zweiten Auflage, die es dann nie gab und bevor irgenwelche Tantiemen bezahlt werden konnten. Es wäre gut gegangen. Und ich zuckte mit den Schultern und ich hatte immer noch meine elektrische Schreibmaschine und genug Geld, um die Miete für einige Monate zahlen zu können. Und ich beschloss, dass das beste, was ich in der Zukunft tun könnte, wäre keine Bücher nur wegen des Geldes zu schreiben. Wenn man das Geld nicht bekam, dann hatte man gar nichts. Und wenn ich an etwas arbeitete auf das ich stolz war und wenn ich das Geld nicht bekam, dann hätte ich immer noch die Arbeit, Hin und wieder vergesse ich diese Regel und immer, wenn das passiert, kriege ich einen harten Tritt vom Universum zur Erinnerung. Ich weiß nicht, ob das ein Thema für sonst jemanden ist, aber es ist wahr, dass nichts von dem was ich gemacht habe, und bei dem der einzige Grund das Geld war, war es jemals wert, höchstens als negative Erfahrung. Normalerweise [Gelächter] Die Sachen, die ich gemacht habe, weil ich begeistert war und wollte, dass sie real werden, haben mich nie enttäuscht und ich habe niemals die Zeit bedauert, die ich in sie investiert habe. Misserfolge sind hart. Erfolge können härter sein, weil niemand einen davor warnt. Das erste Problem bei jeglich geartetem, selbst bei geringem Erfolg ist die unerschütterliche Überzeugung, dass man mit etwas davon kommt und dass man jeden Moment demaskiert wird. [Gelächter] Das ist das Betrüger-Syndrom, etwas, dass meine Frau Amanda als "Die Betrugs-Polizei" getauft hat. Ich jedenfalls war davon überzeugt, dass es an die Tür klopfen und ein Mann mit einem Klemmbrett - ich weiß nicht, warum er ein Klemmbrett hatte, aber in meinem Kopf hatte er immer ein Klemmbrett - würde da stehen und mir sagen, dass alles vorbei sei und dass sie mich einholen würden und jetzt würde ich los und mir einen richtigen Job besorgen müssen, einer der nicht darin bestand, sich Dinge auszudenken und sie aufzuschreiben und ide Bücher zu lesen, die ich lesen wollte. Und dann würde ich leise weggehen und diese Art von Job bekommen Ich würde morgens früh aufstehen müssen und eine Kravatte tragen und mir keine Dinge mehr ausdenken. Die Probleme des Erfolges sind real und mit etwas Glück werdet ihr sie erleben. Der Moment in dem man aufhört, zu allem ja zu sagen, weil die Flaschen, die man ins Meer wirft alle zurückkommen. Und man muss lernen "Nein" zu sagen. Ich betrachtete Gleichaltrige, meine Freunde und diejenigen, die älter als ich waren und ich sah wie unglücklich einige von ihnen waren. Ich hörte, wie sie erzählten, dass sie sich keine Welt vorstellen konnten, in der sie taten, was sie schon immer tun gewollt hätten. weil sie jetzt jeden Monat eine gewisse Summe verdienen mussten, um zu bleiben wo sie waren. Sie konnten nicht losziehen und die Dinge tun, die wichtig waren und die sie wirklich tun wollten und das schien eine genauso große Tragödie zu sein wie der Misserfolg. Und danach ist das größte Problem, dass der Erfolg mit sich bringt, dass die Welt sich verschwört, um dich dabei zu stoppen die Dinge zu tun, die du tust, weil du erfolgreich bist. Es gab einen Tag, an dem ich aufsah und mir klar wurde, dass ich zu jemandem geworden war, der beruflich auf E-Mails antwortete und er schrieb als Hobby. Ich begann weniger E-Mails zu beantworten und war erleichtert, festzustellen, dass ich viel mehr schrieb. Viertens: Ich hoffe, dass ihr Fehler machen werdet. Wenn man Fehler macht, dann bedeutet das, dass ihr etwas tut und die Fehler selbst können sehr nützlich sein. Ich habe einmal in einem Brief Caroline falsch geschrieben, das A und das O vertauscht, und ich dachte "Coraline sieht fast wie ein echter Name aus". Denkt daran, was auch immer eurer Gebiet ist, ob ihr ein Musiker oder ein Fotograf seid, ein bildender Künstler oder ein Cartoonist, ein Schriftsteller, ein Tänzer, ein Sänger, ein Designer, was auch immer ihr tut, ihr besitzt eine Sache, die einzigartig ist: Ihr habt die Fähigkeit, Kunst zu schaffen. Und für mich und für so viele Leute, die ich kennengelernt habe, ist das eine letzte Rettung gewesen. Der ultimative Rettungsring. Es hilft euch durch die guten Zeiten und auch durch die anderen. Manchmal ist das Leben schwer, Dinge gehen schief im Leben und in der Liebe und im Geschäft und in der Freundschaft und in der Gesundheit und in all den anderen Bereichen des Lebens in denen etwas schief gehen kann. Und wenn es hart wird, solltet ihr folgendes tun. Macht gute Kunst. Ich meine es ernst. [Gelächter] Der Ehemann haut mit einem Politiker ab? Macht gute Kunst. [Gelächter] Bein gebrochen und dann von einer mutierten Boa Constriktor gefressen? Macht gute Kunst. Die Steuerbehörde ist euch auf den Fersen? Macht gute Kunst. Katze explodiert? Macht gute Kunst. Jemand im Internet denkt, das was ihr tut, ist dumm oder böse oder wurde alles schon mal gemacht? Macht gute Kunst. Wahrscheinlich werden die Dinge irgendwie klappen, vielleicht wird die Zeit ihnen den Stachel nehmen und selbst das ist egal. Tut was nur ihr am besten könnt. Macht gute Kunst. Macht sie an schlechten Tagen und auch an den guten Tagen. Und fünftens: Wenn ihr schon dabei seid, macht eure Kunst. Macht die Dinge, die nur ihr tun könnt. Der Drang, anfangs, ist zu kopieren und das ist nicht schlimm. Die meisten von uns finden ihre eigenen Stimmen erst, nachdem wir wie eine Menge anderer Leute geklungen haben. [Gelächter] Aber eine Sache, die nur ihr habt, die niemand sonst hat, seid ihr, eure Stimme, euer Geist, eure Geschichte, eure Vision. Deshalb schreibt und zeichnet und baut und spielt und tanzt und lebt wie nur ihr es könnt. Der Moment in dem ihr den Eindruck habt, dass ihr möglicherweise nackt die Straße entlanglauft, zu viel von eurem Herzen und eurem Geist entblößt und was in euch drin ist, zu viel von euch selbst zeigt, das ist der Moment, in dem ihr vielleicht anfangt, es richtig zu machen. Die Dinge, die ich getan habe und die am besten funktioniert haben, waren die Dinge deren ich am wenigsten sicher war. Die Geschichten bei denen ich sicher war, dass sie entweder funktionieren würden oder, wahrscheinlicher, sich zu peinlichen Mißerfolgen entwickeln würden, deretwegen sich die Leute versammeln und bis zum Ende aller Zeiten diskutieren würden. Sie hatten immer eins gemein: Im Rückblick erklären die Leute, warum sie unvermeidliche Erfolge waren und als ich sie machte, hatte ich keine Ahnung davon. Habe ich immer noch nicht. Und wo bliebe der Spass, wenn man etwas machen würde von dem man wüsste, dass es funktioniert? Und manchmal haben die Sachen, die ich gemacht habe, wirklich nicht funktioniert. Es gibt Geschichten von mir, die niemals wieder aufgelegt wurden. Einige von ihnen haben nicht mal das Haus verlassen. Aber ich habe von ihnen genauso viel gelernt wie ich von den Sachen,d ie funktioniert haben, gelernt habe. OK, sechstens: Ich werde euch geheimes Selbständigenwissen anvertrauen. Geheimwissen ist immer gut und es ist nützlich für jeden, der jemals plant, Kunst für andere zu schaffen, sich in irgendeine Selbständigenwelt zu begeben. Ich hab's in Comics gelernt aber es funktioniert auch in anderen Bereichen und lautet folgendermaßen: Leute werden angeheuert, weil sie - irgendwie - angeheuert werden. [Gelächter] In meinem Fall habe ich etwas getan, dass heutzutage einfach zu überprüfen gewesen wäre und eine Menge Ärger für mich bedeutet hätte und als ich anfing, in der Vor-Internet-Ära, schien es eine vernünftige Karrierestrategie zu sein. Als ich von Redakteuren gefragt wurde für wen ich geschrieben habe, hab ich gelogen. [Gelächter] Ich zählte eine Handvoll Zeitschriften auf, die wahrscheinlich klangen und ich gab mich sicher und ich bekam Jobs. [Jubelgeschrei] Und dann machte ich eine Ehrensache daraus, etwas für jede Zeitschrift zu schreiben, die ich aufgelistet hatte, um diesen ersten Job zu bekommen. Damit ich nicht wirklich gelogen hatte, ich musste mich nur einer chronologischen Herausforderung stellen. [Gelächter] Aber man bekommt Arbeit Aber die Leute arbeiten weiterhin in einer Freelancer Welt - und immer mehr der heutigen Welt ist Freelance - weil die Arbeit gut ist und weil man gut mit ihnen klarkommt und weil sie rechtzeitig liefern. Und man braucht noch nicht einmal alle drei. Zwei von drei ist fein. [Gelächter] Leute werden tolerieren wie unfreundlich ihr seid, wenn eure Arbeit gut ist und ihr sie rechtzeitig abliefert. [Gelächter] Die Leute werden euch zu späte Abgaben verzeihen, wenn eure Arbeit gut ist und sie euch mögen. [Gelächter] Und ihr müsst nicht so gut wie die anderen sein, wenn ihr rechtzeitig abliefert und es immer eine Freude ist, von euch zu hören. [Gelächter] [Applaus] Als ich zugestimmt habe, diese Rede zu halten, dachte ich darüber nach, was der beste Ratschlag war, den ich je erhalten hatte und mir wurde klar, dass es sich um einen Ratschlag handelte, den ich nicht befolgt habe und er kam von Stephen King. Ich war 20 Jahre alt und auf dem Gipfel des Erfolges - des ersten Erfolges - von Sandman, dem Comic, den ich schrieb. [Applaus] Oh, danke. Ich schrieb einen Comic, den die Leute liebten und den sie ernst nahmen und Stephen King mochte Sandman und meinen Roman mit Terry Pratchett "Ein Gutes Omen" und er sah den Wahnsinn, der ablief - die langen Warteschlangen beim Signieren, all diese Dinge - und sein Rat war folgendes: Er sagte: "Das ist echt großartig, du solltest es genießen." Und ich hab's nicht getan. Bester Ratschlag, den ich bekommen und ignoriert habe. Stattdessen hab ich mir Sorgen gemacht. Ich hab mir über die nächste Deadline Sorgen gemacht, die nächste Idee, die nächste Geschichte. Es gab keinen Augenbilck in den nächsten 14 oder 15 Jahren, in dem ich nicht irgenwas in meinem Kopf schrieb oder mir Fragen darüber stellte. Und ich hielt nicht an, schaute mich um und dachte: "Das macht wirklich Spass." Ich wünschte, ich hätte es mehr genossen. Es war eine erstaunliche Reise, aber Teile der Reise habe ich verpasst, weil ich mir zu große Sorgen darüber machte, dass etwas schief gehen könnte, Sorgen darüber, was als nächstes kam, ich verpasste den Teil der Reise zu genießen in dem ich mich gerade befand. Das war für mich die schwerste Lektion, glaube ich: loszulassen und die Reise zu genießen. Weil die Reise dich zu einigen bemerkenswerten und unerwarteten Orten führt. Und hier, auf dieser Platform, heute, ist für mich einer dieser Plätze und ich habe größten Spass. [Applaus] Ich hatte das übrigens in Klammern gesetzt. Falls es nicht so gewesen wäre, hätte ich es nicht gesagt. [Gelächter] An alle Graduierenden des heutigen Tages: Ich wünsche euch Glück. Glück ist nützlich. Oft werdet ihr feststellen, dass je härter ihr arbeitet und je weiser ihr arbeitet desto glücklicher werdet ihr werden. Aber es gibt Glück und es hilft. Wir befinden uns gerade in einer Zeit des Übergangs, wenn ihr euch auf irgendeine Art und Weise künstlerisch betätigt, denn die Art der Verteilung ändert sich. Die Modelle durch die Künstler ihr Werk hinaus in die Welt trugen und ein Dach über ihrem Kopf behielten, und ihre Brötchen kaufen, während sie das taten sie verändern sich alle. Ich habe mit Leuten am oberen Ende der Nahrungskette gesprochen, in der Verlagsbranch und der Buchbranche, in der Musikbranche, in allen diesen Bereichen und niemand weiß, wie es in zwei Jahren, geschweige denn in einem Jahrzehnt aussehen wird. Die im letzten Jahrhundert aufgebauten Verbreitungswege aufgebaut worden sind, befinden sich im Wandel: für Printmedien, für bildende Künstler, für Musiker, für Kreative aller Art. Das ist auf der einen Seite einschüchternd, aber auf der Anderen unglaublich befreiend. Die Regeln, die Annahmen, die "so-wirds-gemacht"s, darüber wie ihr eure Werke publik macht und was ihr dann tut, sie brechen zusammen. Die Torwächter verlassen ihre Tore. Ihr könnt so kreativ sein wie nötig, um eure Werke publik zu machen. YouTube, das Internet und was immer nach Youtube und dem Internet kommt, kann euch ein größeres Publikum bescheren als das Fernsehen es jemals getan hat. Die alten Regeln zerbröckeln und niemand kennt die neuen Regeln. Also macht eure eigenen Regeln. Jemand fragte mich neulich, wie sie etwas, das sie als schwierig erachtete, schaffen sollte, in diesem Fall die Aufnahme eines Hörbuchs. Und ich schlug ihr vor, so zu tun als sei sie jemand, der das tun könne. [Gelächter] Nicht so tun als ob sie es tun würde, sondern so tun als könne sie es. Sie hat sich eine entsprechende Notiz an die Wand ides Studios geheftet, und sie sagte es helfe ihr. Seid also weise, denn die Welt braucht mehr Weisheit und wenn ihr nicht weise sein könnt, tut so als ob ihr weise wärt und dann, verhaltet euch einfach, wie eine solche Person es tun würde. [Applaus] Und jetzt geht, macht interessante Fehler, macht unglaubliche Fehler, macht ruhmreiche und phantastische Fehler. Brecht die Regeln. Macht die Welt durch eure Anwesenheit zu einem interessanteren Ort. Macht gute Kunst. Danke. [Applaus]