EH18-Vorspannmusik
Benjamin Wand: Ja, also ich heiße Benjamin
Wand und ich wollte über Orgelbau
erzählen.
Warum tue ich das?
Erstens mag ich einfach Musikinstrumente,
so ganz allgemein.
Und dann ist mir auch aufgefallen,
das ist eigentlich ein ganz cooles
Nerdthema, weil es nämlich
zwei Sachen verbindet, die...
oder es hat so zwei Sachen, die einfach
immer bei so Nerdsachen dabei sind,
nämlich erstens, Sachen zugänglich zu
machen. Also, das ist halt ziemlich...
Musikinstrumentenbau wird noch ziemlich
dolle von Meister auf Schüler weitergegeben
und es ist nicht so super doll öffentlich
dokumentiert. Und es ist einfach
cool, Sachen zu reverse-engineeren.
Und die andere Sache ist, dass man
ja bei Nerdsachen auch immer gerne Sachen
sehr abstrus optimiert. Und das ist
auf alle Fälle bei Musikinstrumentenbau
auch gegeben. Also die sind sehr...
die arbeiten sehr präzise, und haben sehr
genaue Vorstellungen davon, was sie da
eigentlich machen. Also sozusagen,
eigentlich ist Musikinstrumentenbau
insgesamt ein perfektes Nerdthema. Ja,
alle haben schon einmal eine Orgel gesehen,
die sieht so aus. Und das, was ihr jetzt
seht, ist sozusagen nur die Fassade,
da sind noch viel mehr Orgelpfeifen innen
drinne. Man nimmt halt nur ein paar,
die man hübsch findet, und macht sie vorne
dran. Wie so ein Interior-Designer-Mensch
macht das. Und hinter diesem... das
Ding heißt Rückpositiv, also wenn da
in der Mitte von der Empore so
Orgelpfeifen sind. Dahinter ist
der Spieltisch, also sozusagen das User
Interface. Aber ich dachte, ich sage
erstmal, was es allgemein so hat. Also,...
lacht
Irgendwo müssen Daten rein, ja? Also man
drückt auf Knöpfe und so einen Kram,
und dann kommt irgendwo Luft, die also...
eine große Kirchenorgel läuft bei sowas
wie 0,1 bar, aber halt sehr viel Volumen.
Deswegen gibt es diese Bälge.
Orgelbauer packen tatsächlich auch heute
noch Steine auf ihre Bälge, um die
zu beschweren. Irgendwie müssen Daten
von A nach B. Da haben also sich
viele Orgelbauer schon viele Sachen
überlegt. Die haben meistens mit
mechanischer Übertragung zu tun oder mit
pneumatischer Übertragung, und jetzt halt
natürlich auch elektronisch. Dann haben
wir 'organisierte Luft', das ist quasi das,
was eigentlich passiert, überhaupt, bei
Blasinstrumenten, die geht zu den Pfeifen
und Töne kommen raus.
Wie gesagt, es gibt sehr viele verschieden
Arten Orgelpfeifen, die klingen alle ein
bisschen unterschiedlich. Und,
also das sind jetzt gängige Modelle, die
freundlicherweise mal jemand gezeichnet hat
für die Wikipedia. Und dann ist es so,
dass quasi von jeder Sorte Pfeife,
die drinne ist, einmal eine 'Tastatur-voll'
Pfeifen vorhanden sind. Also ganz kleine
bis ganz große. Und die heißen dann
irgendwas mit "Fuß", und das ist die Länge
[der Pfeife] vom tiefsten Ton. Also wenn
eine Reihe Orgelpfeifen z.B. "8 Fuß" heißt,
dann bedeutet das, die längste Pfeife
ist halt 8 Fuß lang (2,40m).
Genau. Da gibt es... ja. Das, könnte
man sagen, ist das Cockpit von einer
romantischen Orgel. Orgeln waren...
also, sozusagen, es gibt so eine große
Periode in der Barockmusik und eine große
Periode in der Romantischen Musik.
Die haben die Tastaturen, die nennt man
bei der Orgel "Manual", und dann hat es
da unten noch eine Fußtastatur, das heißt
"Pedal". Dann hat es Zeug, um Dynamik
einzustellen. Und zwar hier unten gibt es
diese Fußtritte, die kann man... also,
so einen Hebel, den kann man so bewegen.
Es gibt auch welche, die kann man rollen.
Das gibt es auch hier an der Seite. Und da
gibt es Anzeigen dafür, was der Status da
jeweils ist. Und dann gibt es diese ganzen
Kippschalter, und das sind die
Registerschalter. Die machen sozusagen,
ob eine Reihe Orgelpfeifen gerade "an" ist.
Man kann sich das so vorstellen, also
angenommen, ihr habt diese Sorten
Orgelpfeifen, die kleben dann an einer
Tastatur. Also es gibt immer ein Set
Orgelpfeifen pro Tastatur. Das ist jetzt
nur eine Oktave, aber quasi in jedem Kästchen
wäre dann eine Pfeife, von jeder Sorte
eine, in jeder Größe eine, 4 1/2 Oktaven
für eine Tastatur, 2 1/2 für das Pedal.
Und die stehen in so einem Pfeifenstock,
also es ist nicht zwangsläufig genau
rechteckig, sondern die fräsen da auch mal
um die Ecke, wenn es besser hinpasst dann.
Und wenn man halt Pfeifen auswählt,
also jetzt sind diese beiden orangenen
Reihen, die sind quasi 'an'. Und dann
drückt man den Ton, dann bekommen die
jetzt gelb eingezeichneten Pfeifen Luft
und es tutet. Ja? So funktioniert es.
Okay.
Und was jetzt? Also ich mag halt, wie
gesagt, Musikinstrumente und ich habe
letzten Sommer ein Orgelbau-Praktikum
gemacht, und ich fand es leider schrecklich.
Aber für mich war ein Resultat, dass ich
versuchen wollte, eine Orgel zu bauen
mit richtiger Dynamik, wie auf einem
Klavier. Okay. Jetzt bin ich schon
eins zu weit, aber das macht nichts.
Und zwar so... das ist jetzt eine Aufnahme,
elektronisch, klingt nicht toll. Aber
einfach nur, dass ihr seht, was ich meine
mit "Dynamik", weil, es sind halt nicht
nur Musiker immer da. Jetzt muss es
nur noch funktionieren.
Playback Klaviertöne
Das ist jetzt sozusagen Klavier.
Ja? Wenn man verschieden doll drückt,
kommen laute und leise Töne.
Und wenn man das mit einer Orgel macht,
dann klappt das nicht. Es ist egal,
wie doll man drückt. Ja?
Playback Orgeltöne
lacht
Unschwer zu erkennen.
weiterhin Playback Orgeltöne
Das ist nun also ein altes Ding,
zu versuchen, Tasteninstrumenten
Dynamik beizubringen. So ist ja auch das
Klavier entstanden. Also beim Cembalo
hat man sich beschwert, dass so klingt
wie 8-bit-Musik. Und man wollte aber
mehr Auflösung einfach.
lachtGelächter
Genau. Und bei der Orgel hat das bis jetzt
nicht so richtig doll gut funktioniert.
Da gibt's verschiedene Gründe für. Also
erstens haben Tasteninstrumente generell
einen Schwerpunkt auf Musiktheorie.
Also wenn ihr euch eine Band vorstellt,
ist tendenziell der Typ am Keyboard der
Nerd. Nicht immer, aber lacht
das ist so ein Ding, und dass ein Ton auf
einem Tasteninstrument... dass es einfach
ein Zustand ist, so ein digitaler Zustand,
erkauft Polyphonie. Man kann halt
viele Töne gleichzeitig spielen, und ganz
komplexe Sachen machen mit einem Klavier.
Und das kann man machen, weil halt ein Ton
immer ein Ding ist, sonst wäre es... krass!
Es gibt auch dieses C Boards, wo man so
schieben kann mit dem Finger. Ich habe
noch keine vernünftige Musik dafür gesehen,
zumindest noch keine polyphone.
Also es ist einfach der Klassiker, dass,
Tasteninstrumente und Musiktheorie
sind eng verbunden und halt auch mit
Polyphonie. Dann ist es so, bei Orgeln,
die sind sehr teuer, und sehr konservative
Leute geben das Geld. Also Kirchen und so,
die haben keinen Bock auf Experimente.
Und wenn jetzt so ein Erfinder was baut,
der baut einen Prototypen mit 3 Tönen, und
dann macht ein Musiker 'düü düü düü -
düü düü düü', und sagt: "Was ist das,
ich kann nichts anfangen damit!".
Und dann ist es auch noch so, dass,
also es gibt grundsätzlich zwei Typen
von Orgelpfeifen, die auch auf dem Bild
waren: Labialpfeifen und Lingualpfeifen.
Und das sind halt Labialpfeifen, die sehen
aus wie eine Blockflöte, und funktionieren
auch so. Und die sind begrenzt in ihren
Fähigkeiten, Dynamik darzubieten, weil
sich die Tonhöhe ändert. Also so...
variiert Spielstärke der Töne
Hört ihr das? Also es wird ein bisschen
höher und tiefer. Und das ist halt
eigentlich was, was viele Sachen in der
Musik schwierig macht. Nicht unmöglich,
aber es ist immer ein Nachteil. Es gab
halt, wie schon in dem Foto gezeigt,
von dem Cockpit, bis jetzt Versuche,
Dynamik zu bekommen auf der Orgel.
Das erste ist ein Schwellwerk. Und zwar
hat es da... also ein Set Orgelpfeifen
tut man in eine Schachtel, und die haben
Türen vorne dran, und die kann man
auf- und zumachen. Und je nachdem, wie
weit die Türen offen sind, desto lauter
oder leiser ist es. Dann, in der
romantischen Orgel hat man sich
was ausgedacht, das heißt
'Registerschweller'. Da werden sozusagen...
also kann man nicht nur die Kippschalter
einzeln an- und ausschalten, sondern
es gibt auch so Presets, womit man machen
kann, irgendwie, Stufe 1,2,3,4,5 .. laut.
Und dann geht es von selbst... schaltet sich
von selbst die Orgelpfeifen ab und zu,
je nachdem wie laut man es macht. Aber
dann hat es immer noch keinen Einfluss,
wie doll man drückt auf eine Taste.
Sozusagen, diese Lautstärkeeinstellung
ist immer für ein ganzes Keyboard.
Und dann ist es so, dass, auch in der
romantischen Musik gab es Orgeln,
die hatten die Funktion, dass, wenn man
eine Taste drückt, und man drückt sie
nur halb runter, dann kriegt die Pfeife
nur halb Luft. Das ist schön, und...
also ihr habt ja gerade gesehen,
mit der Pfeife, es ist ein bisschen
schwierig, aber man kann das machen,
das hat ein bisschen den Nachteil, also
bei den romantischen Orgeln, gehabt,
dass, wenn man dann die Taste drückt,
musste man immer alle Ventile gleichzeitig
anheben, die zu jeder Orgelpfeife gehören.
Das heißt, wenn man viele Orgelpfeifen
auf einmal spielen wollte, musste man
sehr dolle drücken mit dem Finger.
Deswegen ist es so ein bisschen schwierig
für die Hände von Musikerinnen
und Musikern gewesen. Und jetzt kann man
das aber schön nachbauen mit Elektronik,
und man misst einfach, wie tief ist die
Taste reingedrückt, mit einem Hall-Sensor,
und dann bewegt man ein Ventil auf der
anderen Seite, so wie das eingegeben wurde.
Dazu gibt es auch diesen tollen Vortrag,
ja, genau, da wird es
sehr ausführlich erklärt, wie diese Firma
Heuss das macht, weil es ist halt
ein Mitarbeiter von denen, die das
programmiert haben. Das Problem
ist aber... also weshalb ich das nicht als
nicht als Lösung ansehe, man kann einfach
nicht mit halb gedrückten Tasten spielen.
Also stellt euch vor, ihr würdet was
programmieren, und da gäbe es Shortcuts,
die würden auf halb runtergedrückten Keys
liegen. Das ist...
lacht
...nett gemeint. Aber, deswegen nenne ich das
'expressives Spiel', also sozusagen, das ist
nicht wirklich Dynamik, aber das ist
expressives Spiel. Und ich würde nicht sagen,
dass das schlecht ist. Das ist cool. Aber
es ist halt immer noch nicht so richtig
Dynamik.
Was habe ich bis jetzt gemacht?
Also erstens bin ich dieses Problem mal
angegangen, dass Pfeifen diese Eigenschaft
haben, dass die Tonhöhe sich ändert bzw.
nicht ich habe das gemacht, sondern
vor 25 Jahren hat sich ein Mensch eine Art
Orgelpfeife neu ausgedacht. Da muss ich
jetzt mal zu FreeCAD. So. So wie das.
Das ist eine Stimmzunge von einer
Mundharmonika, oder von irgendeinem
anderen Harmonika-Instrument.
Das funktioniert so, dass halt diese dünne
Scheibe Blech auf einer dicken Scheibe
festgenietet ist. Und wenn man jetzt von
oben reinpustet, dann gibt es einen Ton.
Der klingt ungefähr so.
spielt einen Ton ähnlich Mundhamonika
Und das interessante, was der sich
ausgedacht hat, Ernst Zacharias (?)
hieß der Typ, der sich diesen Mechanismus
hat einfallen lassen, oder der es
rausgkriegt hat, ist, wenn man so ein Teil
falschrum in ein Rohr reinmacht,
das dürfte eigentlich nicht funktionieren,
funktioniert aber trotzdem.
Und das ist jetzt leider eine Pfeife, die
spricht ziemlich schnell an, aber ich habe
mal selber eine gebaut. Wie gesagt, die
hat halt die schöne Eigenschaft, dass man
die Lautstärke ein bisschen ändern kann,
ohne dass sich die Tonhöhe ändert.
Ton-Lautstärkeverlauf aus Doppelpfeife
Man sieht allerdings, wenn man sich das
im Spektrogramm ankuckt,
dass sich die Obertonstruktur
ein bisschen ändert.
Ton ansteigender/fallender Lautstärke
Also wenn man dolle pustet, gibt es viele
Obertöne. Es ist jetzt nicht komplett
nebenwirkungsfrei, sozusagen. Aber
an sich ist das schon mal ganz cool.
Dann, habe ich ganz viele Orgelpfeifen
3D-gedruckt, und ich habe ein paar
mitgebracht.
- Da gibt es wieder das FreeCAD, ha! -
Das sind jetzt diese. Und, was ich gemacht
habe, also es gibt sozusagen
so Listen von, wie man das macht, wie man
die Proportionen macht, wenn man eine
verschiedene Größe hat, an Orgelpfeifen.
Und ich habe jetzt einfach mal, einmal so
ein Standard-Set gemacht, mit verschieden
dicken Rohren. Der Grund für die Rohre ist
logischerweise, Orgelpfeifen sind groß,
die passen nicht in den 3D-Drucker,
ich wollte keine Holzarbeiten machen,
Blei ist nicht so schön in der Küche...
Also Orgelmetall...
lacht
ist ein tolles Material, aber es ist halt
nicht so richtig zugänglich
für Privatpersonen und so.
Genau.
Also, sozusagen, das sind jetzt Pfeifen,
die eigentlich zusammengehören sollten,
die gemacht sind nach so Standardmaßen.
Tieferer Ton
Vielleicht sollten wir auf das
Spektrogramm nochmal gehen.
Das ist auch ganz interessant.
Und der Sinn an der Sache soll jetzt sein,
dass diese Obertonzeugs
ein bisschen ähnlich ausschaut.
Tieferer Ton
Höherer Ton
Noch höherer Ton
Noch höherer Ton
Noch höherer Ton
Ich würde sagen, das geht. Also, weil
andere Pfeifen sehen ziemlich viel
anders aus. Das z.B. ist eine Flöte.
Flötenton
Sieht man ja.
Ja. Genau.
Vielleicht sollte ich ein bisschen
auf das... Ding eingehen. Der untere
Ton ist immer der, den du hörst.
Also z.B. hier der.
Und dann ist es so, dass in so einem
Resonator dann halt nicht nur
dieser Grundton schwingt, sondern auch
immer Mehrfache von den Grundtönen.
Und je nachdem, was man da für
eine Form hat an den Pfeifen, also,
wie groß man genau dieses Loch macht
im Verhältnis zum Durchmesser
und zur Länge, diese Proportionen,
die beeinflussen den Klang. Und so
gibt es diese verschiedenen Arten
von Orgelpfeifen.
Publikum: unverständlich leise
Benjamin: Wieviele der Orgel-Obertöne
will ich drin haben? War die Frage,
ich soll die Fragen wiederholen.
Das ist... ich würde voll gerne von normalen
Orgelpfeifen solche Aufzeichnungen haben,
die habe ich nicht.
lacht
Also diese Dinger einmal zu drucken in
verschiedenen Größen, da war das Ziel,
zu kucken, ob das klappt, wenn ich die
sozusagen gleich proportioniere, dass sie
dann auch ähnlich klingen. Dass man sagen
könnte "Okay, das ist ein Register, die
gehören alle zusammen."
Okay.
Was aber jetzt bei denen schon mal
auffällt, ist, dass die ein bisschen
komisch... - achso, ja -
...bisschen komisch ansprechen.
Also, das ist immer... wenn ich jetzt puste,
sofort, richtig, dann kriege ich den Ton,
den ihr auch gesehen habt.
mittlerer Orgelpfeifenton
Aber wenn ich wenig puste, dann
macht es einen komischen Effekt.
Orgelpfeifentöne mit geringem Druck
sarkastisch: Hmm, ja, ist toll...
Aber hier habt ihr es... hmm.
Hier ganz am Anfang hat man es
mal gesehen.
Orgelpfeifentöne mit geringem Druck
Es hat vorher so einen kleinen Schlenker.
Genau.
Das heißt sozusagen, ich würde die nicht
so, wie sie jetzt sind, ein großes Set
davon drucken, und in so eine Orgel
einbauen, von der ich Dynamik
erwarten würde, das wäre Käse.
Ich gehe jetzt mal auf das File ein. Also.
Diese FreeCAD Files, die sind auf Github
und wenn man eins ankuckt, dann
muss man immer zuerst in dieses
Spreadsheet... - das ist ganz toll! -
...kann man eingeben, wie dick ist mein
Rohr, außen und innnen und wie breit
und hoch will ich den Ausschnitt haben,
und die Blockphase.
Da weiß ich, ehrlich gesagt, noch nicht so
viel drüber, was der Sinn von der Sache ist.
Aber das gibt es in Blockflöten,
das ist diese Kante hier. Die kann man
an- und ausschalten an dem FreeCAD File.
Und die sind quasi so eine Art
Orgelpfeife. Ich habe die dann immer
auf 45 Grad gesliced. Also, so. Mit dem
Ziel, dass man innen keine Supportstruktur
rauspopeln muss. Als, weil das halt...
man versucht, das Labium immer
möglichst glatt hinzukriegen, und auch
durch diese Rohr, wo man reinpustet,
wenn man da eine Stützstruktur drin hat,
das ist nicht schön rauszubekommen.
Also, ich habe die immer
auf 45 Grad gedruckt. Dann...
...ist mir aber irgendwann eingefallen,
dass man ja vielleicht den entscheidenden
Teil, der da auf 45 Grad steht, auch
einfach mal drehen kann, und habe
-die- designt. Ich habe es bis jetzt erst
einmal versucht, zu drucken, das hat
leider nicht funktioniert. Also im
Hack Center steht ein 3D-Drucker,
aber der ist verstopft. lacht
Also es interessiert mich sehr wie das
klingt, ob man das benutzen kann.
Ich habe jedenfalls auch schon andere
experimentelle Sachen gemacht, wie
Traversflöten, und komische Dinger
wo man rechts und links ein Rohr
reinstecken kann. Also man kann
die wildesten Sachen designen in so 3D...
Frage: Akustische Anmerkung, das Labium
sitzt ja schief im Verhältnis zum Rohr.
Das Ding hat ja jetzt alle Längen von
links oben bis rechts unten.
Benjamin: Ich verstehe die Frage nicht.
lacht
Frager setzt erneut an
Warte mal, da gibt es ein Mikrofon für dich.
Frage: Die Folge ist, wenn das überhaupt
klingt, müsste das mit einem recht breiten
Spektrum klingen, also mit einem
sehr verwaschenen Ton, oder?
Benjamin: Ich bin gespannt. Also, ich habe
lustige Sachen gemacht, z.B. habe ich
auch Files mit einem gebogenen Labium.
Die finde ich sehr interessant, weil die
diesen Effekt mit dem... dass die Tonhöhe
sich ändert, ist schwächer, bei der. Also...
Pfeifenton
Also, es ist da, aber es ist nur ganz
mini. Viel weniger, als bei denen.
Ich habe keine Ahnung, warum. Und
ein gebogenes Labium ist auch neu.
Ich habe keine Musikinstrumente finden
können, die ein gebogenes Labium haben,
weil wenn man das aus Holz bauen würde,
das wäre sehr umständlich.
Das geht halt jetzt mit 3D-Druck.
lacht
Ich bin gespannt, wie die die klingt.
Ich habe keine Ahnung. Also wirklich
überhaupt nicht. Aber wenn es
funktioniert, wäre es cool.
Frage: Das heißt du bräuchtest
dringend einen 3D-Drucker.
Benjamin: Ja, wenn ich wieder
zuhause bin, kann ich das... lacht
Falls es jemand sofort drucken kann, klar,
gerne. Wäre cool, dann können wir es
jetzt noch ausprobieren, zur Easter Hegg.
Was ich hier auch noch geändert habe,
ist, dass ich mal das, unten, gemacht habe
für den Fall, dass man da einen Schlauch
reinsteckt, weil ich nämlich mir überlegt
habe, dass, was ich jetzt mal als nächstes,
so als nächsten kleinen Schritt machen
würde, ist ein kleines Instrument
mit einer pneumatischen Steuerung,
zu bauen, mit eigentlich wahrscheinlich
keiner oder nur fast keiner Elektronik
drinne, einfach, um die Pfeifen
besser testen zu können an einem
Tasteninstrument. Weil jetzt kann ich
nur reinpusten, aber das ist ein bisschen...
Wäre cooler, wenn man es auch als
Tasteninstrument spielen könnte.
Wo sind meine Slides? So.
Das ist jetzt nochmal ein Bild
von der Pfeife, die ich gespielt habe.
Einfach, dass ihr euch das vorstellen könnt.
Bis jetzt habe ich es einfach mit
Klebeband festgeklebt. Das ist
ein anderer Ordner, auch auf Github,
diese Orgelpfeifen mit den gewendeten,
durchschlagenden Zungen. Eine Sache, die
ich mir besonders interessant vorstelle,
mit diesen Pfeifen zu machen, sind
Shepard-Töne. Das ist so, dass man
quasi, angenommen, die roten sind
z.B. alle F's, man würde alle F's
in verschiedenen Oktaven gleichzeitig
spielen, und die in der Mitte,
die mittellauten sozusagen lauter als die
außen. Das ist ein beliebtes Spielzeug
in der Filmmusik, da kann man lustige
psychoakustische Tricks mit machen.
Und das wäre haltz jetzt das erste Mal,
dass man Shepard-Töne spielen könnte
auf einem akustischen Instrument.
Da gäbe es jetzt entweder die Möglichkeit,
man baut einfach ein Register Shepard-Töne,
was insofern auch plausibel ist, als dass
man halt da mehr so 8 Oktaven braucht,
also mehr als eine normale Orgel hat.
Oder aber man macht es mit der
proportionalen Luftzufuhr,
dass quasi die Pfeifen, die Shepard-Töne
spielen können, auch normal angesteuert
werden können, als normale Töne,
zum Spielen.