34C3-Vorspannmusik Herald: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wird mir eine seltsame Ehre zuteil: ich darf euch den allerletzten Talk dieses wunderschönen Kongresses ankündigen. Es ist sva mit dem Closing Event. Applaus sva: Hallo, schönen guten Abend. Ich mache das ja jetzt auch auf Deutsch, Tim hat damit angefangen, aber das Thema, haben wir schon gesagt, das ist halt sinnvoller das auf Deutsch zu machen. Mich würde erstmal interessieren, für wen hier drin ist das jetzt der erste Kongress? Ok, also ein bisschen weniger als die Hälfte. Ich kann es nicht so gut erkennen. Wer war im CCH dabei? lacht Okay… Wer war alle, allemal im CCH dabei, oder zumindest auch schon vor vier Jahren? Okay, wer war im bcc? Sehr schön! Und gibt es Leute, die im hackp dabei waren? Ja, doch so ein paar, cool. Und Eidelstedter Bürgerhaus? Yaaay! Wo noch? Okay. Schön, es freut mich, dass ihr da seid! Ich fange jetzt mal an mit einem Zitat, ich lese das einfach vor: „Der Chaos Computer Club ist eine galaktische Vereinigung ohne feste Strukturen. Nach uns die Zukunft: vielfältig und abwechslungsreich durch Ausbildung und Praxis im richtigen Umgang mit Computern wird oft auch als ‚hacking‘ bezeichnet [sic!]. Wir verwirklichen soweit wie möglich das ‚neue‘ Menschenrecht auf zumindest weltweiten freien, unbehinderten und nicht kontrollierbaren Informationsaustausch (Freiheit für die Daten) unter ausnahmslos allen Menschen und anderen intelligenten Lebewesen. Computer sind dabei eine nicht wieder abschaffbare Voraussetzung. Computer sind Spiel-, Werk- und Denk-Zeug: vor allem aber: ‚das wichtigste neue Medium‘.“ Das ist ein Text mit dem Titel „Der Chaos Computer Club stellt sich vor“ aus der ersten Datenschleuder 1984. Es geht noch weiter. „Zur Erklärung: Jahrhunderte nach den ‚Print‘-Medien wie Büchern, Zeitschriften und Zeitungen entständen Medien zur globalen Verbreitung von Bild und Ton; also Foto, Film, Radio und Fernsehen. Das entscheidende heutige neue Medium ist der Computer. Mit seiner Hilfe lassen sich Informationen ‚über alles denkbare‘ in dieser Galaxis übermitteln und – kraft des Verstandes – wird Neues geschaffen. Die zur Verbreitung benutzten Techniken sind dem- gegenüber untergeordnet.“ Ich fand es ganz faszinierend, dass ’84 schon das Wort ‚Printmedien‘ verwendet wurde. Ich möchte jetzt noch ein bisschen weiter in diesen Rückblick gehen. Bevor es „tuwat“ gab, gab es „tunix“. Das war ein Kongress ’78 von der linken Bewegung, unter anderem ist da auch die taz entstanden. Ein paar Jahre später, ’81 gab es dann eben diesen tuwat- Kongress, in dessen Folge dann Wau und Klaus und die anderen dieses tuwat.txt geschrieben haben und für das „Treffen für Computerfreaks“ aufgerufen haben. Im Design- Guide, der ist im Wiki verlinkt, schreibt Gregor – ich lese jetzt wieder vor: „Das Motto rückt die politische Dimension des CCC ins Bewusstsein. Autoritarismus, Nationalismus und Faschismus im Zeitalter der totalen digitalen Vernetzung verlangen nach einer eindeutigen politischen Einmischung der Hackerszene. Ein ‚tuwat‘ gilt heute mehr als je zuvor!“ Applaus Ich denke mal, ihr könnt euch alle noch daran erinnern, wie wir irgendwie vor sieben Jahren oder so diese Zensursula- Geschichte an der Backe hatten? Das ist ja auch so ein Beispiel, wo ganz viele Leute, die vielleicht bisher gar nicht politisch waren, und vielleicht auch hinterher nicht politisch waren, und vielleicht sich auch nie politisch fanden währenddessen, gesagt haben: „Urgh, was ist denn das jetzt für ein absurder Plan? Das müssen wir jetzt mal klären!“ Die haben das nicht verstanden. „Wir müssen mal erklären, wie diese Technik funktioniert und erklären, wie man das jetzt, dieses Problem, das sie erkannt haben, am besten repariert.“ Das heißt, da sind ganz viele Leute, die unpolitisch waren, aufgeweckt worden und haben plötzlich gesagt: „Tuwat, da müssen wir was machen.“ Obwohl es so ein absurdes Thema war, ein Thema, tabu, was man eigentlich nicht angreifen kann, was man eigentlich nicht aufspringen kann, trotzdem haben es alle gemacht, und wir waren alle erstaunt. Vor kurzem ist in Indien auch so etwas passiert, mit dieser „Save the Internet“ campaign, womit ganz viele zu kämpfen haben, insbesondere Länder des globalen Südens. Aber auch, inzwischen, hat das Deutschland erreicht, diese ganze Zero-Sache. Aber Indien war das erste Land, die hatten unglaublich viel Pech, da ist Wikipedia mit auf den Zug aufgesprungen und hat gesagt: „Okay, wir machen jetzt auch hier zero.wikipedia.com, und das ist total cool, und ihr könnt jetzt hier Internet benutzen, ohne dass ihr eure Datenrate dafür aufgeben… abbrauchen müsst.“ Und die Leute vor Ort haben angefangen, diese ‚Save the Internet‘ campaign zu starten. Und wir haben eigentlich alle gedacht: „Okay, das wird jetzt wirklich schwierig.“ Wikipedia ist in Indien sehr stark verbreitet. Aber, auch da, die haben es geschafft, den Leuten zu erklären, was das Problem ist, obwohl Wikipedia dabei war, obwohl ein normaler Mensch eigentlich sagen würde: „Hä, was ist denn jetzt das Problem daran?“ Netzneutralität ist nicht so ein Thema, was man einfach so mal eben erklären kann. Trotzdem haben dort Millionen Sachen unterschrieben, und die eingeschickt. Und sie haben den Kampf – zumindest das kleine Stückchen des Kampfes – an der Stelle gewonnen. Weil man einfach, wenn man Techniker ist, auch einfach mal aufstehen kann, ohne… man muss nicht… es ist immer cool, aber man muss nicht mal einen politischen Stand einnehmen, aber man kann wenigstens mal sagen: „So, ich erkläre euch jetzt mal, wie das funktioniert und dann könnt ihr mal selber nachdenken, was jetzt die beste Variante wäre“. Ein viel einfacheres Beispiel… Applaus Ein viel einfacheres Beispiel sind Wahlcomputer, mit denen wir vor 10 Jahren gekämpft haben, und wo wir vor fast zehn Jahren auch den Kampf schon gewonnen haben. Wahlcomputer war aber etwas – ihr werdet euch erinnern – wo man eigentlich ziemlich schnell erklären konnte, was das Problem ist. So Black-Box-Computer, das kann man relativ schnell verstehen, dass das mit so einer transparenten Wahl ein bisschen schwierig ist. Das musste man nicht weit ausholen. Und es war ja auch so, dass wir dann total viel gefragt wurden: „Häh, aber ihr, der Chaos Computer Club, die Zukunft mit den Computern und so… ihr habt das uns doch immer gesagt, jetzt machen wir das mal und machen hier, ne, die Wahl, das funktioniert jetzt alles fluffig, und wir haben um 18 Uhr die Ergebnisse – wieso seid ihr denn jetzt dagegen? Ihr kennt euch doch mit Computern aus!“ Und wir haben gesagt: „Hmhm, merkste was? Wir kennen uns mit Computern aus und sagen euch, das ist irgendwie nicht die beste Idee, Computer zu verwenden.“ Wir haben damals eine recht medienwirksame Wahlcomputerbeobachtung gemacht. 2008 im frühen Frühjahr, es war noch ziemlich kalt in Hessen. Da sind wir rumgelaufen und wollten eigentlich zeigen, dass es nichts zu sehen gibt. Wir haben – könnt ihr nachklicken nochmal, die alte PM – wir haben ziemlich krasse Sachen gesehen, mit denen wir nicht gerechnet haben. Aber darauf möchte ich gar nicht eingehen, sondern, wie das war, dort reinzugehen. Wir sind also in verschiedenen Kleingruppen in diese Wahllokale, hatten uns schön angezogen und halt eine Checkliste, wo wir halt die Siegel prüfen konnten von den Wahlcomputern usw. Und mussten dann natürlich auch immer so ein bisschen warten, bis wir wieder abgeholt werden und so. Wenn da jemand von uns einen Computer aufgemacht hat, sind diese Leute dort panisch geworden. „Waah, was macht ihr jetzt? Was macht ihr mit dem Computer?“ Und haben uns dann gesagt: „Bitte keine technische Geräte innerhalb des Gebäudes“ – teilweise auch draußen – „Bitte keine technischen Geräte in dem Radius, wie auch immer“. Und wir waren so: „Häh, was ist denn jetzt denen ihr Problem?“ Und dann haben wir kapiert, die haben eine panische Angst davor, dass wir in der Lage sind, durch unsere pure Anwesenheit diese Computer zu manipulieren. Wir haben denen dann erklärt, es gibt keine Luftschnittstelle, und man müsste jetzt wirklich da hands-on, und das Ding aufmachen und so. Das ist aber… das haben die nicht verstanden, bzw. das war dann auch egal, die waren einfach nervös. Also die waren sowieso nervös, dass wir da waren. Das war so ein bisschen, wie als wären wir die Magier, wie als können wir mit unseren magischen Kräften, Kraft unserer Anwesenheit, in zehn Metern Entfernung diesen Computer manipulieren und die Wahl stimmt dann nicht mehr. Arthur C. Clarke, das ist der Autor, der die „Space Odyssey“ geschrieben hat, „2001“, ihr kennt das, das HAL. Wir hatten das auch als Motto zum 17C3, der ja ins Jahr 2001 hineinreichte, der hat gesagt: „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden“. Wir sind also die Magier da draußen, wir können Sachen, die andere nicht verstehen. Da draußen herrscht auch gerade ein ziemlich großes Gefühl von Machtlosigkeit. Es passieren lauter Dinge, sie passieren ganz schnell, und auch wir fühlen uns machtlos. Immer wieder, wir hatten das vor über zehn Jahren: „We lost the War“, es ist vorbei, wir können nichts machen. Ich denke aber, Machtlosigkeit? Ich meine, wenn nicht wir, wer dann? Wenn… die Leute da draußen, die sind noch viel machtloser, also „tuwat“ - wenn nicht wir, wer dann? Und wann, wenn nicht jetzt? Du kannst es einfach tun. Applaus Wir sind alle voll von Fehlern, aber wir sind intelligent genug, um zu spüren, was das richtige ist. Ich weiß, viele von uns sind viel zu bescheiden und glauben nicht, dass sie irgendwas ändern können. Manche sind auch genau das Gegenteil davon. Besserwisser sind wir alle so ein bisschen, arrogant, zu meinen, dass man ja die Welt total verstanden hat. Arroganz hat den Vorteil, dass man sich auch überschätzt, dass man Dinge anpackt, bei denen andere glauben, machtlos zu sein. Ob du nun arrogant bist oder zu bescheiden, oder irgendwas anderes, ist mir egal. Wichtig – finde ich – ist, dass ihr euch das bewusst macht. Und wenn ihr euch bewusst seid, was ihr seid und wie ihr seid, ob ihr bescheiden oder arrogant seid, ob ihr irgendwas anderes seid, dann handelt danach! Weil, eure Handlungen sind davon beeinflusst und ihr könnt euch dann besser… steuern! Steuern ist ja Kybernetik, da könnte man mal einen schönen ‚Cyber‘ draus machen. Unterschätzt euch, überschätzt euch, ist total egal, aber lasst euch nicht davon abhalten, irgendwas zu tun, was ihr euch in den Kopf gesetzt habt! Applaus Und… weiterhin Applaus Und wenn ihr das tut und euch übernehmt, dann sagt Bescheid, sagt Bescheid, dass ihr euch da etwas vorgenommen habt und sagt, dass ihr mittendrin seid und dass ihr nicht weiter kommt, dass ihr merkt, dass der Plan nicht aufgeht. Aber redet, redet miteinander! Und gesteht euch auch ein, dass jetzt mal was nicht so geklappt hat, dass es aber vielleicht einfach nur einen kleinen Kick braucht, um doch weiter voranzukommen. Und das funktioniert nur, wenn man miteinander redet, und wenn man auch einfach mal sagt: „Okay, ich stehe jetzt hier an einem großen Stein und ich komme nicht weiter“. Applaus Tim hat in der Eröffnung gesagt, hier auf dem Kongress können wir zusammenarbeiten. Er hat sogar gesagt, wir -müssen- das. Er hat gesagt, nehmt die Chance wahr, setzt eure Wut um in etwas kreatives, produktives, in etwas tolles! Lasst euch nicht einreden, dass es nicht geht, dass es nicht sein darf, dass es eh nichts bringt! Lasst euch das nicht einreden. Jetzt, vier Tage später, hoffe ich, dass ihr, wie Tim euch darum gebeten hat, die Zeit genutzt habt, um lauter Dinge irgendwohin voran/weiter zu bringen, in welche Richtung auch immer. Eine Geschichte weiß ich, und die möchte ich jetzt hier erzählen, wo Leute sich haben nicht einreden lassen, dass es ja nichts bringt, bzw. dass es ja nicht sein darf. Und zwar die jüngsten Hacker und die Dienstältesten, die wir noch bei uns haben. Der Generationenaustausch fand zwischen der Wau-Holland-Stiftung und der Geheimorga statt. Auf beiden Webseiten… Applaus …kann man dazu ein Statement lesen. Die einen haben sich nicht davon abbringen lassen, dass etwas nicht sein darf. Und die anderen haben sich nicht einreden lassen, dass es nichts bringt. Resultat Eins: Teile der Geheimorga haben die Wau-Holland-Stiftung an Tag Eins besetzt. Applaus Resultat Zwei: es gab einen konstruktiven Austausch, in dem sie – ich zitiere – festgestellt haben, dass sie gleiche beziehungsweise ähnliche Probleme auf den Veranstaltungen des CCC sehen. Es scheint eine Differenz zu geben zwischen dem Anspruch, den wir an uns haben, und dem Empfinden einzelner Teilnehmenden. Es gibt da Probleme, die viele vielleicht gar nicht wahrnehmen. Es gibt unterschiedliche Ideen für die Lösung, aber die Ziele sind die Gleichen. Und das geht nur, kann man nur herausfinden, wenn man mal miteinander redet. Applaus Und zwar reden, und nicht immer nur schreiben. Applaus Es ist so ein bisschen… ich glaube, das ist so ein bisschen wie der Schmutz-Schwellenwert in den Hacker Spaces. Wer von euch ist in Hacker Spaces zu Hause, also so regelmäßig da und so? Echt so wenig? Was? Macht da mal hier tuwat! Also, also.. Gelächter und Applaus Gut, also die, die jetzt die Hand gehoben haben, wissen glaube ich ziemlich genau, was ich meine, wenn ich sage „der Schmutz-Schwellenwert in Hacker Spaces“. Ich kann das ja ein bisschen erklären. Es gibt da Unterschiede, was die Akzeptanz von Dreck angeht. Die einen haben gerade aufgeräumt, und da kommen dann andere, die sagen: „Boah ist das unaufgeräumt hier“. Das ist so eine unterschiedliche Wahrnehmung: die, die gerade aufgeräumt haben, sind eigentlich total stolz drauf: „Geil, wir haben jetzt aufgeräumt und es ist endlich so sauber“ und die glauben gar nicht, die verstehen gar nicht, die checken’s gar nicht, was die anderen da jetzt für ein Problem haben. Eigentlich sagt man ja immer, man soll sich so verhalten, wie man sich wünscht, dass andere sich zu einem verhalten. Aber es gibt da so ein bisschen ein Problem, wir wünschen uns alle unterschiedliche Dinge. Also zum Glück, die Welt wäre ja sonst ganz schön langweilig. Für alle unterschiedlichen Dinge muss auf dem Kongress auch ein Platz sein, und, ich glaube, auch da gilt: wenn nicht hier, wo dann? Hier ist der Platz… Applaus Diese Kids haben die alten Herren zusammengebracht und einen Annäherungsprozess gestartet. Es gibt jetzt eine Mailingliste, es wird auf anderen Events ein follow-up geben, also das nächste, was ansteht, ist so das Easter Hack, aber, so wie die jetzt gerade drauf sind, kann ich mir gut vorstellen, dass da auch schon schneller was passiert. Das erste Ziel, das sie mir genannt haben, ist, dass sie erst mal die Größe und die Beschaffenheit des Problems ermitteln wollen. Grundsätzlich ist ja so „continuous improvement“ unser Style, also schauen, was geht, hier, wir haben das jetzt alle erlebt mit der Schlangenkoordination, das hat ja ein bisschen gedauert, bis wir die dann mit diesem Kreisverkehr hatten, dass das dann auch alles funktioniert. Continuous improvement, on-the-fly. Wir haben ja 1986 in der Satzung schon damit angefangen. Also, tuwat, das hat geklappt, was Tim gesagt hat, Leute haben zusammengearbeitet und haben hier was vorangebracht. Vor vier Jahren hat Tim auch schon Mal hier gestanden, also, hier, im CCH und die Eröffnung gemacht. Also, hier in diesem Rahmen auf diesem Kongress und die Eröffnung gemacht. Das war unser Jubiläumskongress, der 30., da hat er das Opening gemacht. Das war das Jahr, in dem wir kein Motto hatten, das war das Jahr von Snowden. Wo wir sprachlos waren, wo wir andererseits zum 30. Geburtstag dem Erwachsenwerden auch irgendwie sagen mussten: kein Kommentar. Was sollen wir dazu sagen? Wir könnten nur sagen „told you so“ aber das ist dann wieder so dieses Arrogante, das ist ja dann auch doof, also haben wir halt einfach irgendwie gesagt, das hat jetzt kein Motto, weil, wir sind sprachlos. Er hat dann in seiner Eröffnungsrede vorgeschlagen, dass wir mal ein neues Internet machen könnten, das wäre doch mal so eine Aufgabe. Er sagte: „The hackers formed the net based on their core principals: trust and friendship. Now it all seems so broken and useless. What do we need to do now? We have to reinvent the net. We have to rethink the net.“ Diesmal haben wir alle gesagt: tuwat. Und schön auf unsere existente oder nichtexistente Liste geschrieben, was wir jetzt alles schönes tun könnten. Aber was denn? Klar, das Internet neu zu schreiben, das wäre schon mal ganz fantastisch. Was wir ja zur Zeit machen, ist vor allen Dingen Symptombekämpfung. Wir müssen mal unsere Internet-Technologie in das 21. Jahrhundert übertragen, und nicht mehr mit den Protokollen aus den 70ern herumkrebsen. Überall kämpfen wir mit den Symptomen. Applaus Überall kämpfen wir mit den Symptomen, überall reagieren wir auf Ereignisse, die schneller und schneller auf uns einschlagen. Und wir versuchen verzweifelt, auch mal selber was zu agieren statt zu reagieren. Generell finde ich, wir sollten da mal viel mehr an die Wurzeln gehen. Nicht mehr so viel Zeit verschwenden in Symptombekämpfung und lieber mal ein bisschen mehr Zeit investieren, um die Wurzeln zu bekämpfen, dass das nicht wieder wie der Zombie immer wieder hoch kommt. Ist aber halt, so so eine Idee, wie, jetzt mal eben das Internet neu zu schreiben, die ganzen Protokolle neu aufzubauen, ist halt nichts, was man mal eben so an einem Wochenende, an einem Geekend, mal macht. Das ist mir schon auch klar, aber es gibt zig Tausend Sachen, die man einfach so mal machen kann. Man kann sich mal eine Stunde Zeit nehmen und einen Freifunk-Router aufstellen. Man kann auch einfach… Fragt mal… Applaus …wenn ihr rausgeht irgendjemanden, den ihr hier nicht kennt, was er für ein Projekt macht, und ob ihr vielleicht mal mit eurer Expertise zwei Stunden was helfen könnt. Ihr könnt auch einfach mal euch einen halben Tag Zeit nehmen und in irgendeine Schule gehen und denen mal das Internet erklären. Applaus Wer Charles Stross zugehört hat, erinnert sich vielleicht: für die Kids, die heute aufwachsen, sind Computer und Internet einfach nur so ein leuchtendes Brett, auf dem man so rumwischen kann. Und der hat uns übrigens auch noch eine ganze Liste von Beispielen gebracht, an Themen, um die wir uns eventuell in den nächsten Jahren mal kümmern – naja – könnten. Hört euch das mal an, sehr empfehlenswert. Ja, also man kann sich große Dinge vornehmen, man kann aber auch kleine Dinge einfach mal so machen. Allerdings – und das ist mir wichtig – es muss nicht immer irgendwie, hier, ‚save the world‘ business sein. Man muss nicht immer irgendwie mit Kindern und so, und das machen ja auch nicht alle so gerne und so. Man kann auch einfach nur maken, (?) irgendwas total Absurdes hacken, es ist total egal, das ist genauso wichtig. Auch wenn da vielleicht irgendwie keine konkrete Relevanz sichtbar ist, aber wenn du da Bock drauf hast und dabei irgendetwas entdeckst, dann ist doch schon geil und dann kann man das einfach machen, also tuwat! – es muss nicht immer gleich ‚for good cause‘ sein. Naja… Applaus weiterhin Applaus Ich könnte euch jetzt noch Tausend Sachen sagen, die man mal so machen könnte und so, aber ich lasse das lieber mal, weil, jetzt nach dem Kongress habt ihr eh auf eurer Liste schon irgendwie total viele „oh, könnte man mal, müsste man mal“ im Gepäck. Viel Spaß beim nach-Hause-tragen, und: auspacken bitte auch, das Gepäck! Aber ja, also eins noch, falls ihr euch mal die Frage stellt, wenn ihr dann euer „Müsste man mal“-Gepäck auspackt, was ihr jetzt tun sollt, und euch nicht entscheiden könnt oder so, möchte ich nochmal daran erinnern, bitte weniger Symptombekämpfung, mehr Wurzelbehandlung bitte! Applaus Ach so, und ich dachte gerade noch eins, aber es kommt noch eins, auch Hacker Spaces, also da gibt es ja offensichtlich noch ein bisschen need hier, insbesondere im Raum, also: baut Hacker Spaces, und auch Events! Also wir müssen zusammenhalten sonst klappt das nicht! Applaus Also wir müssen zusammenhalten und dabei aber auch nicht vergessen, dass wir Diskordier oder Magier auch auseinanderhalten müssen. Und Events bauen ist da so ein Stichwort, darüber sollte ich eigentlich hier reden, ne? Also haben wir hier wieder ein krasses Ding gebaut! ‚Tuwat‘ ist hier ja nicht nur das Motto, sondern eigentlich das Fundament dieser ganzen Veranstaltung. Ohne all die Leute, die da irgendwann unter dem Jahr mal die Ärmel hochkrempeln, und meistens ist es nicht so unterm Jahr, sondern es ist mehr so „Ups, der Sommer ist vorbei, es regnet, es wird kalt, wir sollten doch vielleicht mal jetzt irgendwie da ‚wat tun‘ mit diesem Kongress“. Ohne diese Leute gäbe es hier alles nicht! Für manche mag das vielleicht irgendwie ein alter Hut sein, also, auch, ist ja cool, viele sind ja jetzt schon lange dabei, die hier sind. Aber ich möchte es trotzdem nochmal kurz ein bisschen erklären, wie das eigentlich so funktioniert: den ersten Kongress ‘84, das waren ein paar hundert Leute im Eidelstedter Bürgerhaus. Dann wurden es über 1000 im hackp. Mit dem Umzug ins BCC wurden es dann 3000 oder ein bisschen mehr. Wie der Kongress eigentlich funktioniert, ist, glaube ich, vielen von uns so ein bisschen unerklärlich. Es gibt, glaube ich, auch keine vergleichbare Veranstaltung auf der Welt, bei der fast alles ehrenamtlich gemacht wird. Und nicht nur, dass wir das Zeug ehrenamtlich machen, sondern wir tragen auch unsere eigenen Kosten, also wir tragen unsere Kosten selbst und wir versorgen uns selbst. Selbst jetzt, wo es nicht einmal nur noch irgendwie eine handvoll, paar hundert Leute sind, sondern die Teilnehmerzahl sich irgendwie gegenüber des BCCs verfünffacht hat, ist das alles immer noch so. Und ich sage euch, wir hatten da ganz schön viel Angst, als wir aus dem BCC ausgezogen sind. Wir hatten tierische Angst, dass das nicht klappt und wir haben aufs neue bewiesen, dass es geht, wenn nur genug Leute sagen: „Ich tue da mal wat!“ und nicht nur das, sondern auch sagen: „Ich kümmere mich mal um da wat!“ Und wir sagen nicht… Applaus Wir sagen nicht: „Wir schaffen das!“, wir sagen: „Wir machen das!“. Applaus Also zum 29C3 sind wir dann, obwohl wir uns in die Hosen geschissen haben, nach Hamburg gezogen und waren plötzlich doppelt so viele Leute. Und es hat geklappt. Obwohl wir auch, als wir dann in Hamburg waren – da sind wir ja dann schon irgendwie eine Woche vorher drin – öfter auch gedacht haben: „Oh mein Gott, also wie kriegen wir das jetzt wieder gelöst?“. Und eigentlich immer so nach 20 Minuten, einer halben Stunde war da plötzlich so ein Fluff Fluff Fluff, Dinge fallen irgendwie zusammen, irgendein Nerd hat wieder irgendeine absurde Idee und damit klappt das halt, und Probleme waren plötzlich wieder weg. Wir haben auch in Hamburg neue Teams aufbauen müssen. Es gab dann plötzlich ein Signs-Team, weil wir das Haus irgendwie selber noch nicht verstanden haben, während wir da herum gelaufen sind und uns dachten, wenn dann die Teilnehmer kommen, die verlaufen sich. Und ich glaube, das war auch der Running Gag im ersten Jahr, oder für alle im CCH, dass das irgendwie… wenn man sich nicht ver- laufen hat, dann war man nicht richtig da! Gelächter Dann hatten wir auch plötzlich so viel Platz und brauchten ein Team, das sich um Projekte kümmert, die auch diesen Platz benutzen wollen und sich aufbauen wollen. Und da wir auch plötzlich so viele Leute waren, entstanden in dieser Zeit dann auch neue Ideen, die jetzt nicht zwingend mit dem Haus zu tun haben, aber so etwas wie das Translator-Team ist da entstanden, die schon im BCC ab und zu mal spontan irgendwelche Sachen übersetzt haben. Ich kann mich erinnern, dass sie immer die Fnord News Show in einem anderen Saal einfach so spontan übersetzt haben. Aber jetzt machen sie ja -alles- in Englisch und Deutsch. Es gibt inzwischen auch 30… also dieses Jahr sind es 30% französische Talks, 23% spanische Talks, und es gibt jetzt ein paar Leute, die vorhaben, in den nächsten Wochen alles, was irgendwie China-Bezug hat, ins Mandarin zu übersetzen. Applaus Dann hat sich in der Zeit das Subtitle Team gegründet, die alles subtiteln… Applaus – Lassen wir jetzt! Wir haben ja nicht so viel Zeit, die Jungs haben eh schon überzogen und so, wir machen nachher einen großen Applaus, ist okay? Lachen und Applaus Nachher bitte! Jetzt… Applaus, Pfiffe, Jubel Also jedenfalls Subtitles kamen dann in der Zeit noch dazu, der Kid Space hat sich formiert, die Jahr für Jahr einen groß- artigen… genau, macht mal hier! Das ist doch besser! Das ist die Zustimmung, und der Applaus, ne? Der Kid Space hat den Spielplatz gebaut, den wir alle genießen. Dann haben wir Lachen im CCH auch die Bars selber gemacht, d. h. wir brauchten ein Bar Operation Team. Und beim Abbau des 29C3 haben wir dann eher schmerzhaft gemerkt, dass wir in der Zukunft vielleicht auch ein Logistics Operations Center brauchen, das wir dann seit dem 30C3 auch haben. Das ist übrigens ein Team, für die ist der Kongress noch lange nicht vorbei, also bitte helft uns beim Abbau, nicht nur heute, sondern auch gerne nach Silvester noch, kommt auch später noch mal, die Kontaktdaten und so, wir sind noch ein paar Tage im Haus. Vorher habe ich auch gesagt, dass wir alle hier freiwillig und ehrenamtlich arbeiten, und teilweise auch die Leute, die Monate in Vollzeit am Kongress arbeiten, ihr Ticket bezahlen und sich selbst versorgen. Im CCH ist uns dann aber klar geworden, dass es schon irgendwie Sinn hat, wenn wir den Leuten, die hier helfen und arbeiten vielleicht auch mal was warmes zu essen geben. Wir haben dann auch ziemlich schnell eingesehen, dass es auch hier Sinn hat, uns mal Leute einzuladen, die sich damit auskennen. Seitdem haben wir eine Küchencrew, die nicht aus dem Chaos kommt, aber aus der Familie, und uns ganz wunderbar bekocht. Applaus Das war auch nötig, schließlich sind wir, die wir den Kongress bauen, jetzt eben plötzlich, statt ein paar Tage – früher haben wir am 25. angefangen zu bauen im BCC – sind wir jetzt halt irgendwie so drei Wochen in diesem Haus und leisten ja auch teilweise extrem harte körperliche Arbeit. Auch da sind wir so ein bisschen an unsere Grenzen gestoßen und haben uns dann Kunsthandwerker eingeladen, die uns seitdem den Kongress hier auf eine Weise gestalten, die wir farblosen Nerds nie anders hinkriegen würden, also die ganzen Installationen, die ganzen Aufbauten, das Licht, die nachher mit Musik und Kunst gefüllt werden. Ich weiß auch gar nicht, wieviele das hier eigentlich wissen, wir haben Musiker und DJs, die hier spielen, die teils so hochkarätig sind, dass sie hier unter einem Pseudonym spielen, weil sie einfach Bock haben, hier zu sein und keinen Bock haben auf irgendwie crowd. Und nach all den Jahren – ihr dürft jetzt wirklich gleich, gleich kommt der Klatschmoment, okay? Also noch ganz kurz ein bisschen gedulden! – Und nach all den Jahren jetzt in der gemeinsamen Arbeit mit diesen – ja – Nicht-Nerd-Gruppen, ich will gar nicht sagen ‚Nicht-Hacker-Gruppen‘ weil also, schon auch ziemlich coole Hacker so, diese Künstler! Mit diesen Nicht-Nerd- Gruppen kann ich nur sagen: „Eh, die haben auch voll Bock“, die haben voll Bock hier zu sein, denen macht das super Spaß, die sind fasziniert von unserer Herangehensweise, von dem respektvollen Umgang. Das ist eigentlich immer das Erste, was man hört, dass sie diese Kreativität, die wir haben, und vor allem die Gabe, für jedes noch so absurde Problem eine noch viel absurdere Lösung zu finden, wirklich immer wieder überrascht. Und jetzt… üblicherweise wird an dieser Stelle ja immer dieses… viel Danke gesagt. Und da will ich jetzt vor allem noch das CCL erwähnen, das war jetzt das erste Mal. Die haben sich also mutig und tatkräftig auf unser Chaos eingelassen. Also danke an das CCL, bitte noch nicht klatschen, weil das „Danke“, was ja sonst auch immer ganz ganz doll hier sein muss, an die Engel, an die Teams, an die Operation Centers, ich möchte aber diesmal diesen rauschenden Applaus auch für die Küche, die Handwerker und die Künstler haben. Und jetzt sagen wir alle mal „Danke“ an diese alle Leute. Tosender Applaus Ich bin aber… Applaus Okay, ich bin aber noch nicht fertig! Applaus Also, es tut mir leid, dass die Jungs mal wieder überzogen haben, musste man ja auch mit rechnen, ich bin jetzt noch nicht fertig, also ihr könnt dann auch nachher noch einmal, ich brauche vielleicht noch zehn Minuten oder so, also bitte gedulden! Also danke auch, an euch, an alle. Und ich weiß, wie schwer das ist jetzt nach Hause zu gehen. Ihr müsst nicht nach Hause gehen, ihr könnt uns beim Abbau helfen! Gelächter Und ihr müsst auch nicht, wenn ihr jetzt nach Hause müsst, was ja viele müssen wegen der komischen Jahreszeit und den außer-hackerischen Verpflichtungen, möchte ich euch noch darauf aufmerksam machen, dass es total viele Events überall auf der Welt gibt, die einen ähnlichen Ansatz fahren, die das auch so macht. Geht da hin und macht da mit! Vernetzt euch, und sagt da auch: „tuwat – lass uns was tun“. Wir haben leider das Kalender-Problem immer noch nicht gelöst, also wenn jemand daran Interesse hat, bitte gerne bei mir melden. Ich habe ja versucht, im Vorfeld mal noch so ein paar Events zu sammeln, aber ich bin jetzt auch nicht so gut vorbereitet, also seht ihr auch, keine Slides und so, ich habe jetzt da auch mal die Wunderwaffe der Prä-Zwanzigerjahre des 21. Jahrhunderts benutzt: ein Pad. Pads.ccc.de/termine gibt es schon seit zwei Jahren, da ist so eine Sammlung aller CCC- und familiennahen Events drin. Vor ein paar Tagen habe ich dann mal noch pads.ccc.de/events eingerichtet, wo wir vielleicht mal noch so ähnliche Events weltweit auch sammeln können. Ihr könnt da gerne schon mal mit anfangen. Ich werde dann so übernächste Woche, wenn ich mal wieder in meinem eigenen Bett aufwache, das dann… auch mal noch was reinschreiben. Es gibt ja schon total viele Events, vor allen Dingen im europäischen und US- amerikanischen Raum. Aber da ist noch deutlich Luft nach oben. Deswegen sage ich euch auch: Forkt! Nehmt diesen Ansatz und pastet ihn irgendwo hin, wo ihr meint, da wäre das ganz cool das zu haben. Ich sage euch, und ich weiß wovon ich rede, weil ich habe das in einer relativ absurden Umgebung schon mal gemacht, und das funktioniert, das klappt. Also wenn man, wenn die Basis der Leute, die da zusammenkommt, einigermaßen in einer free-and-open culture enkulturiert ist, dann ist es kackegal, was für eine andere Kultur und Umgebung du außenherum hast, dann kann man das einfach so machen, wie wir das machen. Jeder macht ein kleines bisschen, und wenn alle ein kleines bisschen machen, hat man am Ende ein ganz schön großes Stück. Lasst euch nicht ausreden, denkt an Tims Worte, lasst euch nicht ausreden, Dinge zu machen, die total absurd sind, weil das Besondere an solchen Events sind und bleiben ja die Leute, die da zusammenkommen. Wir sind ein komischer Haufen, wir haben aber eine echt hohe Quote von Leuten, die gut mitdenken können und damit kriegt man halt echt richtig viel hin. Das darf man nicht vergessen. Ich möchte jetzt hier auch keine Selbstbeweihräucherung machen, sondern ich möchte euch Mut machen, diesen „tuwat“ jetzt auch mit nach Hause zu nehmen und Dinge eben einfach zu tun. Sei es Projekte, wie ich vorher beschrieben habe hier, größere, kleinere, oder sei es eben ein Event oder ein Hackerspace, bei dem man einen Ort schafft, wo Leute miteinander arbeiten können, aber nicht nur das. Sie können sich auch streiten, sie können sich lieben, sie können sich kennenlernen und lernen, sich zu vertrauen. Ich glaube, dass die Kämpfe, die da anstehen, die kriegen wir nur hin, wenn wir uns kennen. Und wenn wir uns akzeptieren, und wenn wir uns vertrauen. Akzeptanz ist sowieso eins der häufigsten Dinge, das genannt wird, wenn man Leute fragt, was sie am Kongress so toll finden. Hier kannst du sein, wie du bist, hier wirst du akzeptiert, wie du bist. Das ist zumindest, was wir glauben, und wir haben ja vorher schon kurz… habe ich schon darüber gesprochen, es scheint die Wahrnehmung teilweise auch anders zu sein, aber da müssen wir das halt mal fixen, dass das dann auch wirklich so ist für alle. Aber Akzeptanz.. Applaus Akzeptanz und der gegenseitige Respekt ist eins der Dinge, was uns in diesen Fluren alle zusammen bringt. In den Jahren im CCH habe ich auch immer mal wieder Mitarbeiter gefragt, wie das eigentlich so für die ist, mit uns Chaoten. Die Antworten wurden über die Jahre eigentlich immer schöner. Die meisten haben sich dann auch… also haben auch gesagt, sie würden sich eigentlich das ganze Jahr schon freuen auf den Kongress, weil das so angenehm sei, so entspannt, und gleichzeitig auch so spannend. Und mindestens zwei CCH-Mitarbeiter waren übrigens hier! Ich glaube, das sagt auch schon einiges aus! Applaus Und die haben auch gesagt, die Leute sind so friedfertig, so pflegeleicht. ‚Pflegeleicht‘ hat auch… gerade habe ich draußen so einen CCL-Mitarbeiter noch kurz angequatscht – der hat genau dieses Wort verwendet: ‚pflegeleicht‘. einzelner Jubel Und… am Anfang, also das war, was die CCH-Mitarbeiter auch so ein bisschen gesagt haben, waren sie irritiert, dass wir so selber sauber machen wollten, und irgendwie alles selbst machen wollten, und uns auch vor der letzten Drecksarbeit nicht gescheut haben, einfach zackig reagieren, wenn irgendwas nicht stimmt, anstatt lange rumzudiskutieren. Einfach tuwat, ne? Mach es einfach, und es geht los. Auch hat einer gesagt: „Die Schlangen- bildungsdisziplin beeindruckt mich“. Das sagt so viel über die Teilnehmenden aus, ihr wisst alle, was ich meine. Wir kriegen es einfach hin, irgendwie geht halt… jeder passt auf den anderen auf. Und es gibt auch keinen, der irgendwie eine Extrawurst verlangt. Das hat nämlich auch einer gesagt. Das ist ein ganz anderes Miteinander mit euch. Da kommt nicht einer und sagt dann: „Eh, ich bin jetzt der-und-der und ich will das-und-das“. Sondern da kommt dann so ein „Ja, wir würden gern…“ oder „Entschuldigung, könnten wir vielleicht das anders…?“ und so. Ich habe auch mit einem Handwerker noch gesprochen, hier jetzt, während dem Kongress, der hat auch gesagt, also der ist natürlich viel dann auf so Festivals und so, „hier werden keine Deals gemacht“. Wenn du irgendwas von irgendjemandem brauchst, dann kriegst du es einfach und da wird nichts zurückverlangt, sondern es arbeiten einfach alle zusammen. Und das… diese externe Wahrnehmung soll, ja, Mut machen, Dinge anzupacken: „tuwat“. Und nicht vergessen, dass man auch mal Fehler machen kann, und, noch viel wichtiger, nicht vergessen, dass auch mal andere Fehler machen können. Und sch**sst die dann nicht immer so zusammen. Und seid auch nicht immer so die Besserwisser vorher, sondern lasst die Leute auch einfach ihre eigenen Fehler machen. Applaus Und sowieso nicht vergessen, man kann auch… – nee, Entschuldigung! Was gemeinsam zu machen, heißt auch, dass man eng miteinander ist. Wir sind eine Familie, wir streiten uns auch. Lasst uns miteinander streiten! Weil, das ist schon auch gut, wenn man mal streitet, aber lasst uns auch nicht zu viel miteinander streiten, weil das kostet Energie und Nerven, die wir woanders viel besser brauchen können. Und lasst uns face-to-face streiten, das rockt nämlich richtig. Lasst uns nicht mehr so viel in Text streiten, das ist, einfach… Kann man sich mal so vornehmen fürs neue Jahr, in Textmedien Streits einfach schneller zu beenden als üblich. Man kann auch einfach mal einsehen, dass man nicht einer Meinung ist, und dann einfach sagen: „Let’s agree to disagree“. Und weiter geht’s, tuwat. Lasst uns direkt was tun anstatt uns in endlosen Diskussionen zu verheddern. Das macht uns handlungsunfähig, das ist das Letzte, was wir gerade gebrauchen können. So, und jetzt… Applaus …habe ich sogar eine Slide, aber hat mit dem Ding hier nicht klargekommen: „Mögen hätte ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut“. Das war es von mir. Applaus Abspannmusik subtitles created by c3subtitles.de in the year 2018