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Ein freundlicher, autonomer Roboter, der dir dein Essen bringt

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    Lieferdienste.
    [Ali Kashani]
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    Sie bewahren Millennials
    vor dem Verhungern.
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    Nach meinen Berechnungen
    [Juni 2020]
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    bestellen Amerikaner
    über 20 Millionen Lieferessen
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    jeden Tag.
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    Mehr als die Hälfte der Lieferziele
    wären dabei fußläufig erreichbar.
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    Dennoch erfolgen neun
    von zehn Lieferungen mit dem Auto.
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    Im Grunde genommen
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    bewegen wir also ein Kilo Burrito
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    in einem Zwei-Tonnen-Auto,
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    20 Millionen mal pro Tag.
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    Die Energie für die Lieferung
    dieses Burritos
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    bringt dir in Wahrheit einen
    Zwei-Tonnen-Metallkäfig
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    mit beheizten Sitzen.
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    Seien wir mal ehrlich.
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    Wir sind süchtig nach unseren Autos.
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    Wussten Sie, dass in Amerika
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    auf jedes Auto vier Parkplätze kommen?
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    In einigen Innenstädten
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    ist mehr als die Hälfte
    der Fläche Autos gewidmet.
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    Wir haben unsere Stadtplanung
    an unseren Autos ausgerichtet,
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    weil wir fahren, egal ob wir
    zwei Kilometer zurücklegen
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    oder zweihundert Kilometer.
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    Allein oder mit unserer ganzen Familie.
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    Wir setzen uns in dasselbe SUV, um einen
    Kaffee oder einen Kaffeetisch zu kaufen.
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    Wenn wir einige dieser
    Straßen und Parkplätze freimachen,
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    können wir mehr Wohnraum schaffen,
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    mehr öffentliche Plätze, mehr Parks.
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    Doch um das zu tun,
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    müssen wir zunächst überdenken,
    wie wir heute Autos nutzen.
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    Wollen Sie sich in der Stadt der Zukunft
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    fünf Straßen weiterbewegen,
    nehmen Sie ein Rad oder einen Roller.
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    Wenn Sie es eilig haben,
    holt Sie eine Taxi-Drone ab.
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    Und wenn Sie etwas zu essen brauchen,
    muss niemand zu Ihnen fahren --
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    das Essen kommt zu Ihnen.
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    Kommen wir auf die 20 Millionen
    Lieferessen pro Tag zurück.
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    Wenn wir diese Lieferungen
    von der Straße bekämen,
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    könnten wir den Bedarf
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    nach ganzen eineinhalb Millionen Autos
    beseitigen, und das allein in den USA.
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    Zweimal so viele wie in San Francisco.
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    Stellen Sie sich vor, was das für Städte
    wie Delhi bedeuten könnte,
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    oder für meine Geburtsstadt Teheran,
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    wo die Luftverschmutzung durch Autos
    jedes Jahr Tausende Menschen tötet.
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    Wie bekommen wir also
    einige dieser Lieferungen von der Straße?
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    Das ist die Frage,
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    von der mein Team und ich
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    während der vergangenen
    drei Jahre besessen waren.
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    Und die Lösung ist übrigens
    einer der Bausteine
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    für die Stadt der Zukunft.
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    Wir haben kleine,
    selbstfahrende Roboter entwickelt,
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    die ruhige Gassen und Bürgersteige
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    mit Schrittgeschwindigkeit befahren
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    und einen gesicherten Laderaum haben, um
    dir Nahrungsmittel und Vorräte zu liefern.
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    Bevor ich dir jetzt aber mehr
    über die Roboter erzähle,
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    lassen Sie uns ein kurzes
    Gedankenexperiment machen.
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    Stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge
    eine Stadt mit Tauenden von Robotern vor.
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    Sieht sie so aus?
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    Diese Hollywood-Dystopie ist das,
    was viele Leute erwarten.
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    Unsere Aufgabe ist es jedoch, eine
    menschenfreundliche Zukunft zu schaffen.
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    Anstatt also Außerirdische zu erschaffen,
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    haben wir uns vorgenommen,
    Roboter zu bauen, die uns vertraut sind.
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    Roboter, die in unsere
    Gesellschaft passen.
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    Aber wir wollten auch
    etwas Überraschendes.
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    Etwas, das unerwartet entzückend ist.
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    Stellen Sie sich Folgendes vor:
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    Sie gehen eine Straße entlang
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    und sehen zum allerersten
    Mal einen Roboter.
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    Das ist der Moment,
    in dem Sie entscheiden,
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    ob Sie diese Zukunft lieben oder fürchten.
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    Und da viele Menschen
    solche Dystopie-Vorstellungen haben,
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    müssen wir sie aufgeschlossen machen.
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    Wir wollen sie überraschen und erfreuen,
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    so dass wir sie mit dem ersten Eindruck
    für uns gewinnen können.
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    Und das ist das Ergebnis.
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    Es wirkt vertraut, aber auch überraschend.
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    Es ist bloß ein Einkaufswagen,
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    aber gleichzeitig sieht es aus wie
    eine Kreuzung aus WALL-E und den Minions.
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    Wenn Sie in San Francisco
    oder in Los Angeles leben,
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    hat Ihnen einer davon wahrscheinlich
    schon mal Ihr Essen geliefert.
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    Sobald wir Roboter
    auf die Straße brachten,
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    erkannten wir einige
    sehr interessante Probleme.
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    Etwa: Wie überqueren Roboter die Straße?
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    Oder: Wie verhalten sich Roboter gegenüber
    Menschen, die seh- oder gehbehindert sind?
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    Wir erkannten schnell, dass wir
    unseren Robotern beibringen müssen,
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    mit Menschen zu kommunizieren.
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    Auf dem Bürgersteig laufen
    die unterschiedlichsten Menschen.
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    Daher mussten wir
    eine neue Sprache schaffen,
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    eine Art universelle Sprache,
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    so dass Mensch und Roboter
    einander verstehen können,
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    und zwar ganz unmittelbar.
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    Denn eine Betriebsanleitung
    wird ganz sicher niemand lesen.
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    Wir begannen mit Augen,
    denn Augen sind universell.
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    Sie können anzeigen,
    wo der Roboter hinfährt
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    oder ob er verwirrt ist.
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    Außerdem machen Augen ihn menschlicher.
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    Wir verwendeten auch Geräusche.
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    Wir entwickelten zum Beispiel
    ein Laufgeräusch
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    mit regelmäßigen Unterbrechungen,
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    so dass Menschen mit Sehbehinderung
    den Roboter orten können,
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    indem sie den Doppler-Effekt ausnutzen.
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    Es zeigte sich jedoch,
    dass das nicht ausreichte.
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    An Kreuzungen
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    nahmen Autos
    unseren Robotern die Vorfahrt.
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    Autofahrer waren mitunter verwirrt,
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    weil die Roboter zu lange warteten,
    bevor sie die Straße überquerten.
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    Selbst normale Fußgänger waren verwirrt.
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    Sie wussten nicht, auf welcher Seite
    sie am Roboter vorbeigehen sollten,
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    denn der Roboter nimmt
    viele kleine Richtungskorrekturen vor,
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    während er sich bewegt.
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    Genau das hat uns
    auf eine neue Idee gebracht:
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    Warum nicht Bewegungen nutzen,
    um eine universelle Sprache zu schaffen?
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    An Kreuzungen beispielsweise
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    bewegt sich der Roboter etwas nach vorn,
    bevor er die Straße überquert,
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    um Autofahrern anzuzeigen,
    dass er jetzt dran ist.
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    Wenn er eine Person im Rollstuhl sieht,
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    lässt er ihr die Vorfahrt,
    indem er sich vom Bürgersteig weg dreht,
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    um anzuzeigen, dass
    er nicht weiterfahren wird.
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    Einige von Ihnen werden sich erinnern:
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    Im Jahr 2015 schickten kanadische Forscher
    einen Roboter per Anhalter durch die USA.
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    Er kam nicht sehr weit.
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    Es zeigt sich, dass Roboter auch ein paar
    soziale Fertigkeiten gebrauchen können.
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    Macht sich etwa jemand
    an ihnen zu schaffen,
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    konnten Carnegie-Mellon-Forscher zeigen,
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    dass sich ein Spielzeugroboter
    am besten tot stellt,
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    denn Menschen fühlen sich schlecht,
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    wenn sie denken,
    sie hätten ihn kaputtgemacht.
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    Doch Lieferroboter sind keine Spielzeuge,
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    sie sind nicht klein,
    sie sind in der Öffentlichkeit.
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    Wir haben herausgefunden,
    dass sich die Leute an Lieferrobotern
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    dann nicht zu schaffen machen,
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    wenn die Roboter Bewusstsein zeigen.
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    Das ist quasi das Gegenteil
    von Sich-Totstellen.
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    In diesem Fall
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    müssen die Roboter die Situation erkennen,
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    um Menschen fernzuhalten.
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    Und noch ein Ratschlag:
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    Wenn Sie ein Roboter sind
    und Kinder sehen,
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    dann fahren Sie schnell
    zum nächsten Erwachsenen.
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    Manche Kinder lieben es einfach,
    Roboter zu belästigen.
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    Doch jenseits aller Dystopien
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    hat uns Hollywood auch einige
    wirklich coole Roboter versprochen,
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    die Botengänge erledigen
    oder uns Gesellschaft leisten.
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    Bisher haben wir uns
    auf die Lieferung von Essen konzentriert,
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    doch in der Zukunft
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    werden diese Roboter mehr können.
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    Sie könnten abends überschüssiges Essen
    einsammeln und es in Unterkünfte bringen.
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    Denn in den USA verschwenden wir
    30 Prozent unseres Essens,
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    während die Ernährung für 10 Prozent
    der Menschen nicht gesichert ist.
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    Diese Roboter könnten
    Teil der Lösung sein.
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    Wenn erstmal hunderte Roboter
    durch die Städte fahren,
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    könnten sie jederzeit
    Notfallmedikamente bei sich tragen,
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    für den Fall, dass jemand in der Nähe
    einen allergischen Schock hat
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    oder einen Asthma-Anfall.
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    Diese Roboter könnten innerhalb
    von Minuten vor Ort sein,
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    schneller als jeder andere.
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    Während einer Pandemie können Roboter
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    ein wesentlicher Teil
    unserer Infrastruktur sein.
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    Sie können sicherstellen,
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    dass wir die grundlegenden Bedürfnisse
    unserer Gesellschaft stillen können,
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    selbst in Zeiten der Not.
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    Lassen Sie mich noch einen letzten
    Gedanken präsentieren.
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    Heute können Gegenstände nicht ohne
    menschliche Hilfe von A nach B kommen,
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    denn unsere dreidimensionale Welt
    ist ziemlich komplex.
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    Doch neuartige Sensoren und KI
    können das ändern.
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    Technologie ist wie ein Kleinkind,
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    das gerade gelernt hat, Gegenstände
    zu erkennen und Worte zu verstehen,
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    und vielleicht sogar
    ein einfaches Gespräch führen kann,
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    das aber noch nicht laufen gelernt hat.
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    Nun bringen wir der Technologie bei,
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    sich durch unsere
    dreidimensionale Welt zu bewegen,
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    und zwar ohne unsere Hilfe.
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    Wir erleben eine neue Zeit,
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    in der sich leblose Gegenstände
    erheben und frei bewegen.
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    Und wenn sie das tun,
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    müssen wir sicherstellen,
    dass sie nicht wie Außerirdische aussehen.
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    Meine Vision für die Zukunft sieht so aus:
    Wenn Dinge zum Leben erwecken,
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    dann tun sie das auf freundliche Weise.
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    Sie wissen schon: Weniger so wie
    in dem Film "Terminator",
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    sondern mehr wie in "Toy Story".
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    Vielen Dank.
Title:
Ein freundlicher, autonomer Roboter, der dir dein Essen bringt
Speaker:
Ali Kashani
Description:

Gestatten: der freundliche Roboter, der dir deinen nächsten Burrito liefern könnte. Ali Kashani stellt uns den autonomen Lieferroboter von Postmates vor und erklärt, wie dieser dabei helfen könnte, den Ausstoß von Kohlenstoffverbindungen zu reduzieren und wertvolle Fläche in Städten überall auf der Welt freizumachen. Erfahre mehr darüber, wie er gezielt dafür entwickelt wurde, komplexe soziale Interaktionen auf vollen Bürgersteigen zu meistern, um dir dein Essen (und vieles mehr) auf freundliche Art zu liefern.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
08:51

German subtitles

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