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Der Mythos des Sampo - eine unendliche Quelle von Reichtum und Gier - Hanna-Ilona Härmävaara

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    Nach einem Scharmützel auf See
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    und acht langen, von Wellen
    gebeutelten Tagen
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    wurde Väinämoinen -- ein mächtiger Barde
    und Weiser so alt wie die Welt selbst --
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    an den Strand des fernen Pohjola gespült.
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    Pohjola war, anders als seine Heimat
    Kalevala, ein dunkles, eisiges Land,
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    in dem Louhi, "die zahnlückige
    Hexe des Nordens" herrschte.
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    Die listige Alte pflegte
    Väinämöinen wieder gesund,
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    forderte aber eine Belohnung
    für seine Rückkehr nach Hause.
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    Mit simplem Gold und Silber
    gab sie sich nicht zufrieden.
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    Louhi begehrte, was noch gar
    nicht existierte -- den Sampo.
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    Geschmiedet aus "den Spitzen weißer
    Schwanfedern", "der Milch größter Tugend",
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    "einem einzelnen Gerstenkorn" und
    "der allerfeinsten Lammwolle",
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    sollte das Artefakt eine Quelle
    unendlichen Reichtums sein.
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    Doch Väinämöinen wusste,
    dass nur Seppo Ilmarinen,
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    der Ewige Hammerer, der die Himmelskuppel
    selbst geschmiedet hatte,
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    einen solchen Gegenstand fertigen konnte.
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    Daher überzeugte er Louhi, ihn nach Hause
    zu schicken, um den Schmied zu holen.
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    Trotz der beschwerlichen Reise, schaffte
    der Barde es zurück nach Kalevala,
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    doch Ilmarinen verweigerte die Reise in
    das Land der Hexen und Menschenfresser.
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    Väinämöinen hatte aber sein Wort gegeben.
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    Mit einem Trick überzeugte er Ilmarinen,
    auf einen hohen Baum zu klettern
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    und beschwor dann einen mächtigen Sturm
    herauf, der den Schmied nach Norden trug.
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    Ilmarinen wurde in Pohjola
    willkommen geheißen.
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    Louhi überschüttete ihren Gast
    mit extravaganter Gastfreundlichkeit.
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    Sie versprach ihm gar die Hand
    ihrer schönen Tochter,
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    falls er das Gewünschte herstellen würde.
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    Als sie Ilmarinen fragte, ob er
    den Sampo erfinden könne,
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    bejahte der mächtige Schmied.
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    Doch so sehr er die Schmiede auch
    seinem Willen unterwerfen wollte,
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    die Feuer fertigten nur andere Objekte --
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    schön anzusehen, doch
    schrecklich in Charakter.
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    So etwa eine elegante Armbrust,
    die nach Blut dürstete und
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    einen glänzenden Pflug, der
    bestellte Felder verwüstete.
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    Schließlich rief Ilmarinen den Wind
    selbst, um den Blasebalg zu bedienen,
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    und binnen drei Tagen
    zog er den Sampo
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    mit seinem bunten Deckel
    aus den Schmiedefeuern.
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    An seinen Seiten fertigte der Schmied
    eine Getreidemühle, eine Salzmühle
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    und eine Geldmühle.
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    Louhi war über die grenzenlose
    Schaffenskraft des Objekts so erfreut,
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    dass sie den Schatz
    in einem Berg einschloss.
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    Doch als Ilmarinen seinen Preis forderte,
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    weigerte das Mädchen sich, ihn zu
    heiraten. Allein trat er die Heimreise an.
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    Viele Jahre vergingen und
    während Pohjola prosperierte,
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    blieben Ilmarinen und Väinämöinen
    ohne Frauen oder Wohlstand.
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    Verbittert über diese Ungerechtigkeit,
    wollte der Barde den Sampo zurückholen.
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    So segelten die beiden nach Norden,
    begleitet von Lemminkäinen --
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    einem schönen jungen Mann,
    der schon oft Ärger gemacht hatte.
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    Nach der Ankunft verlangte Väinämöinen
    die Hälfte der Erträge des Sampos,
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    oder sie würden sich das Artefakt
    gewaltsam zurückholen.
  • 3:22 - 3:27
    Empört rief Louhi daraufhin ihre
    Streitkräfte, um die Helden zu bekämpfen.
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    Während sich ihre Armee rüstete, spielte
    der Barde seine magische Harfe, Kantele,
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    und bezauberte damit alle, die sie hörten.
    Pohjola fiel in einen tiefen Schlummer.
  • 3:38 - 3:43
    Ungehindert ergriffen die Männer
    den Sampo und machten sich leise davon.
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    Lemminkäinen war
    euphorisch über den Erfolg
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    und forderte Väinämöinen auf,
    den Trimph zu besingen.
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    Der Barde verweigerte. Er wusste um die
    Gefahren, einen Sieg zu früh zu feiern.
  • 3:54 - 3:59
    Doch nach drei Tagen der Reise
    überwältigte Lemminkäinen die Aufregung.
  • 3:59 - 4:02
    Unbesonnenerweise begann er zu singen.
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    Seine grauenhafte Singstimme
    scheuchte einen nahen Kranich auf,
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    dessen kreischende Schreie wiederum
    die Horden Pohjolas aufweckte.
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    Die Armee nahm die Verfolgung auf.
  • 4:12 - 4:17
    Väinämöinen hob einen Felsen an, um den
    Rumpf des Schlachtschiffs zu zerbrechen.
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    Louhi ließ sich nicht abschrecken und
    verwandelte sich in einen riesigen Adler.
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    Ihre Armee trug sie auf dem Rücken,
    als diese das Boot der Helden angriff.
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    Sie schaffte es, den Sampo
    mit ihrer Klaue zu packen.
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    Doch genau so plötzlich fiel er ins Meer
    und zerschellte in tausende Einzelteile,
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    die nun außerhalb
    der Reichweite ihrer Krallen
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    am Meeresgrund lagen.
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    Die Überreste dieses mächtigen Gegenstands
    bleiben im Reich Ahtis, Gott des Wassers,
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    wo sie bis heute Salz
    für die Meere mahlen.
Title:
Der Mythos des Sampo - eine unendliche Quelle von Reichtum und Gier - Hanna-Ilona Härmävaara
Speaker:
Hanna-Ilona Härmävaara
Description:

Sieh dir das volle Video hier an: https://ed.ted.com/lessons/the-myth-of-the-sampo-an-infinite-source-of-fortune-and-greed-hanna-ilona-harmavaara

Nach einem Scharmützel auf See und acht langen, von Wellen gebeutelten Tagen wurde Väinämoinen -- ein mächtiger Barde und Weiser so alt wie die Welt selbst -- an den Strand des fernen Pohjola gespült. Pohjola war, anders als seine Heimat Kalevala, ein dunkles, eisiges Land, in dem Louhi, "die zahnlückige Hexe des Nordens" herrschte. Die listige Alte pflegte Väinämöinen wieder gesund, forderte aber eine Belohnung für seine Rückkehr nach Hause. Mit simplem Gold und Silber gab sie sich nicht zufrieden. Louhi begehrte, was noch gar nicht existierte. Hanna-Ilona Härmävaara erzählt die finnische Sage um den Sampo.

Video von Hanna-Ilona Härmävaara, unter der Regie von WOW-HOW Studio.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:50

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