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re:publica 2011 Gunter Dueck - Das internet als Gesellschaftsbetriebssystem

  • 0:03 - 0:12
    Wenn bei Amazon steht dieses Buch ist gut, aber ich finde den total guten Ton der anderen Rezensionen völlig überzogen
  • 0:12 - 0:20
    und geb' jetzt mal 1 Stern damit der Schnitt sinkt.
    Inzwischen hab ich mich dran gewöhnt.
  • 0:20 - 0:25
    Sind 10 Jahre jetzt wo ich das mache, aber
    manchmal ist das Internet nicht so ganz einfach.
  • 0:33 - 0:36
    Mein Sohn sagt dann immer: Da musst du dich dran gewöhnen!
  • 0:36 - 0:46
    Es war da auch das erste Mal, als bei Facebook mir eine geschrieben hat - wunderschöne Frau - , dass sie mir einen Kuss schickt.
  • 0:46 - 0:52
    Da sagt mein Sohn: Erstens, ist das ja nicht ihr Real-Bild. Das wusst' ich nicht.
  • 0:54 - 0:58
    Und jeder küsst sich hier, das bedeutet gar nichts.
    Das sind so die Diskussionen.
  • 0:58 - 1:02
    Da muss ich mich als älterer Mensch dann irgendwo dran gewöhnen.
  • 1:02 - 1:07
    Und manchmal tut es echt weh.
    Dann würde man sagen, dass ist so jenseits der Etikette.
  • 1:07 - 1:17
    Und dann erlebe ich immer, dass sie sich hier so hauptsächlich über Internetrechte oder Urheberrechte auslassen, was ich auch immer habe.
  • 1:17 - 1:25
    Also mein erstes Buch "Wild Duck" ist unübersetzbar ins
    Amerikanische, weil ich öfter mal einen Satz zitiert habe.
  • 1:25 - 1:30
    Und die Übersetzerin, die das könnte,
    die sagt, das tut sie ganz bestimmt nicht.
  • 1:30 - 1:38
    Ich muss erst so 130 Genehmigungen einholen in Amerika,
    weil in Amerika hinten so eine Liste hängen muss, das man auch gefragt hat.
  • 1:38 - 1:42
    Da müsst' ich jetzt 14 Tage dran arbeiten, dazu habe ich keine Lust.
  • 1:42 - 1:49
    Auch diese Seiten gibt es.
    Ich könnte auch immer als Betroffener darüber reden.
  • 1:49 - 1:55
    Im Grunde geht es nicht immer darum, das man sagt,
    ich möchte im Internet mehr Rechte haben.
  • 1:55 - 2:01
    Die Rechte sind ja eigentlich gegen Verbrechen gemacht worden,
    dass man nichts missbraucht.
  • 2:01 - 2:06
    Man müsste sich überlegen, wenn sie die Rechte so kriegen,
    wie sie sie wollen, welche Verbrechen kann man dann machen.
  • 2:06 - 2:12
    Und ich erleb das immer so ein bisschen.
    Also, was den Leuten so als Trick einfällt.
  • 2:12 - 2:20
    Ich wollte mal irgendwie paar Sachen beim Namen nennen.
    Am Montag hab' ich einne Rede gehalten bei einer Konferenz.
  • 2:20 - 2:25
    Extra gefragt ob es gefilmt wird.
    - "Nein"
  • 2:25 - 2:33
    Alles okay. Verstehen Sie, sonst darf ich jetzt immer nicht
    sagen: Bei der Firma Daimler oder Telekom ist das passiert.
  • 2:33 - 2:39
    Dann muss ich immer sagen: Bei einem grossen,
    internationalen Hersteller. Ja, da zwingen sie mich dazu.
  • 2:39 - 2:54
    Nun kann man, wenn man normal nicht gefilmt wird,
    einfach normal sagen worüber man redet.
    Jetzt steht die Rede schon bei Youtube - in 6 Teilen.
  • 2:54 - 3:03
    Und so weiter - da bin ich nicht so ganz glücklich darüber.
    Das hätte man vorher absprechen können und so weiter - ... wie gesagt,
    ich kann als Opfer so'n bisschen auch was dazu sagen.
  • 3:03 - 3:17
    Okay, natürlich ist es auch so, dass ich jetzt irgendwie bekannter werde
    und bei Twitter irgendwie schon 1000 Follower habe,
    also ein paar von Ihnen noch nicht, offensichtlich. Ich probier' mal, also ...
  • 3:17 - 3:27
    Ich hab' bei der IBM Bluepedia eingeführt, also sowas wie Wikipedia, und mach' die ganze 2.0-Bewegung, einfach so weil mir das Freude macht.
  • 3:27 - 3:37
    Und ich bin nun fast der Älteste und mach' das immer.
    So müssen Sie mal die Diskussionen mit anderen Firmen führen,
    die dann sagen: Das ist way, way ahead.
  • 3:37 - 3:50
    Hier können Sie sich auch die Web 2.0 Sachen von IBM irgendwo auch
    in nem Vortrag anhören. Das ist dann schon revolutionär viel.
    Und in dieser Situation versuche ich das Beste draus zu machen.
  • 3:50 - 4:08
    Ich will heute über das Internet als solches sprechen.
    Vielleicht, ich glaub' sie erwarten jetzt alle was falsches.
    Ich sag' jetzt nix technisch dazu. Das ist ja da.
  • 4:08 - 4:22
    Ich hab' schonmal nen anderes Buch, mein zweites glaub' ich, "E Man" 2001.
    Ich muss das immer sagen, ist schon irre lange her. №ber 10 Jahre.
    2000 oder so geschrieben.
  • 4:22 - 4:29
    Da ist am Ende ein Kapitel darüber, dass das eigentlich Wertvolle
    an der Menschheit das Internet ist, also mit dem Wissen dadrauf.
  • 4:29 - 4:36
    Also normaler Weise sagt man in der Philosophie:
    Der Mensch und das Tier unterscheiden sich hauptsächlich dadurch,
    dass das ne Sprache hat und so weiter
  • 4:36 - 4:45
    und dass der Mensch irgendwie nett sein kann und nen Tier nicht
    - was weiss ich. Hunde vergessen.
  • 4:45 - 4:55
    Es kann sein dass das wirklich Wertvolle dann im Internet steckt,
    gar nicht in Ihrem Kopf. Da ist nur so nen kleiner Ausschnitt,
    den sie jetzt eher als Handy mit sich rumtragen.
  • 4:55 - 5:12
    Im Grunde, verstehen Sie, wir sind dann langsam so ne Ameise,
    wo der Haufen eigentlich das Wichtige ist.
    Und in sofern degradiert das Internet doch nen bisschen oder?
  • 5:12 - 5:23
    Verstehen Sie, da gibt es jetzt so nen Betriebssystem, wo alles drin steht
    und das alles weiss und Sie sind dann so ne kleine Made in diesem System.
  • 5:23 - 5:40
    Verstehen Sie, und Sie sagen immer noch Sie sind der Schцpfer von dem.
    Das kann noch paar Jahre stimmen, aber so im Prinzip ist dann ja so alles drin.
    Demnächst wird alles automatisch gemacht und so.
  • 5:40 - 5:53
    Okay... Ab und zu mache ich nen paar extreme Meinungen...,
    dann hab' ich den Werbeteil hinter mir. Auf meiner Homepage www.omnisophie -
    Omnisophie ist nen Buchtitel von mir "Antwort auf alle Fragen".
  • 5:53 - 6:03
    Also wenn Sie geklärt haben wollen, was der Sinn des Lebens ist
    - steht in dem Buch.
    Gibt's auch nen Youtube drüber, in Kurzform. "Lebenssinn in 15 Minuten".
  • 6:03 - 6:11
    Ja, letztes Mal habe ich über Atomstrom geschrieben,
    dass man ne Haftpflichtversicherung einführen sollte.
    Das haben dann alle übernommen - die ganzen Zeitungen.
  • 6:12 - 6:18
    Und die endgültige Antwort für Frauenquoten steht da auch
    - also zwei Kunden.
  • 6:23 - 6:32
    Okay, ich hab' ne Gliederung gemacht,
    damit ich weiя wovon ich noch reden muss.
    Einfach nur zu nen paar Fragen des Internets.
  • 6:32 - 6:39
    Also, ich jammere jetzt mal ganz kurz,
    dass das Internet noch gar nicht wirklich da ist.
  • 6:39 - 6:49
    Also hier gibt's welches, aber es wurde vorher schon gewarnt, es ist hier
    in diesem Raum völlig überlastet. Selbst hier gibt's des eigentlich nicht.
  • 6:49 - 6:56
    Ja, also dazu möchte ich ein paar Worte sagen. Das muss man immer
    wieder sagen, weil die Regierung irgendwie darauf nicht reagiert.
  • 6:56 - 7:07
    Ich hab' im Handelsblatt 'ne Äusserung gefunden, von 'nem Regierungsvertreter
    der sagt,er kann sich nur einen einzigen Zweck vorstellen,
    wozu ein Mensch mehr als 2 Mbit Leitung haben müsste.
  • 7:08 - 7:18
    Ja, das hat mit dem Herunterladen von bestimmten Filmen zu tun.
    Und weiter geht die Vorstellungskraft einfach da manchmal nicht.
    Und da muss ich ein bisschen drüber meckern.
  • 7:18 - 7:29
    Dann möchte ich was zu dieser Frage des Ministeriums was sagen.
    Das muss man auch immer wieder sagen. Anders als Sie denken.
    Also nicht Internetminister - explizit nicht.
  • 7:31 - 7:53
    Und dann möchte ich was über Dienstleistungen sagen.
    Das ist vielleicht ein trauriger Teil.
    Ich wollte sagen, dass die meisten Berufe verschwinden.
    Das habe ich gerade gesagt.
    Das Internet macht das selbst. - Das glauben Sie nicht.
  • 7:53 - 8:02
    Und damit ist ein Apell verbunden, dass wir mehr können müssen
    in der Zukunft. Also nicht nur das was im Internet eh steht.
  • 8:02 - 8:16
    Also wenn Sie zu ner Bank gehen und wissen wollen,
    was die Aktie "Reliance Industries" aus Indien bedeutet,
    dann weiя das der Bankberater eh nicht.
    Aber sie schon, weil sie ja gesurft haben.
  • 8:16 - 8:24
    Diese Problematik möchte ich kurz anreissen. Und dann sagen wir:
    Was muss ein Mensch denn über das Internet heraus noch können?
  • 8:24 - 8:35
    Und das ist eben nicht mehr richtig Wissen -
    und dann greif' ich ganz scharf das Schulsystem an,
    weil das eigentlich nur dazu dient die Festplatte zu füllen.
  • 8:40 - 8:59
    Bei der Uni ist das auch so. Hat mir neulich ein Dekan von meiner Uni
    - wo ich ausserplanmässiger Professor noch bin - gesagt, dass
    wir das Mathe-Studium so fabelhaft umgestaltet haben, dass
    diese 180 CreditPoints in beliebiger Reihenfolge genommen werden können.
  • 8:59 - 9:09
    Da habe ich gesagt: Oh, das ist toll. Ich hab' immer gedacht,
    - ich bin lange Mathe-Prof gewesen - dass die Kenntnisse der Mathematik
    sich langsam steigern und aufeinander aufbauen.
  • 9:09 - 9:25
    Da sagt er: Nein, das haben sie völlig entkoppelt. -
    Ich mein', dann kann man fragen was die da überhaupt lernen.
    Ja und dann sind sie doch irgendwie so ein Mini-Abo von der Wikipedia oder so.
    Das ist doch nicht schön, gell?
  • 9:25 - 9:31
    So - und dann möchte ich was zur
    Politik sagen. Gut - ich fange mal an.
  • 9:31 - 9:42
    Also, fahren Sie einfach mal ICE. Ich muss das ja dauernd.
    Und versuchen Sie mal so in die Firma in die E-Mail reinzukommen.
  • 9:42 - 9:58
    Also ich weiss, es gibt Strecken zwischen Mannheim und Köln
    und so irgendwie bei Karlsruhe - da kann man was machen.
    Das absolute Super-Chaos ist von Stuttgart nach Lindau. Keine Chance.
  • 9:58 - 10:16
    Ich bin ein geouteter Anhänger von Sackbahnhöfen.
    Verstehen Sie, in Stuttgart, Leipzig, München, Lindau, Friedrichshafen
    - das ist toll. Da hält das Ding 5 Minuten.
  • 10:21 - 10:25
    Man kann einmal in Ruhe arbeiten
    - das geht einfach nicht, oder?
  • 10:27 - 10:44
    Ich war jetzt mal in so 'ner dunkleren Gegend.
    In Hof. In Hof selbst gibt es noch Internet.
    Also ich weiss es, aber draussen fangen an die Industrien zu verfallen.
  • 10:44 - 10:54
    Die jungen Leute sind nicht mehr bereit da 'ne Arbeitsstelle anzunehmen
    und die Immobilienpreise verfallen langsam.
    Verstehen Sie, wollen Sie da nen Haus kaufen,
    wenn sie keine Chance haben im wirklichen Leben zu sein?
  • 10:55 - 11:07
    Und die Betriebe müssen doch langsam die Bestellwesen und Steuer
    und so weiter, muss man doch langsam auch über Cloud Computing abwickeln.
    Will man da hinziehen?
  • 11:07 - 11:21
    Ich hab viel gelesen über Brandenburg. Hier drumrum,
    wo die Ärztedichte fast auf 0 ist, dass man Internetärzte haben muss.
    Dass man die Leute langsam mit Diabetes-Werten über Internet kontrolliert.
    Also so online - zack.
  • 11:21 - 11:30
    Nicht so wie heute, dass man die Werte aus nem USB-Stick ausliest,
    dann transformiert in irgendein anderes Betriebssystem,
    dann irgendwie an 'ne Arztpraxis schickt, ausdruckt,
  • 11:30 - 11:38
    dann nimmt es der Chef nächstes Wochenende nach Haus',
    guckt mal rein und sagt: 2% weniger.
    Verstehen sie, das wird gleich online gemacht.
  • 11:38 - 11:50
    Das heisst wenn ich nen Zuckerschock bei uns in Waldhilsbach habe,
    in meinem Dorf da, da funkt gar nichts.
    Ja, also da sterbe ich dann. Ist wirklich wahr.
  • 11:50 - 12:03
    Ich wohne 5 km von der Elite-Universität Heidelberg entfernt,
    und ich dachte so normale Menschen steigen um 8 Uhr in's Auto zum Büro
    und machen dann schon den ersten Call. Conference Call im Auto.
  • 12:03 - 12:16
    Das geht bei mir nicht, weil einfach so bis Mitte Mannheim gar nichts ist.
    Und ich kann Tonnen voll solche Sachen sagen.
    Warum gibt's das nicht einfach so fertig - da?
  • 12:16 - 12:26
    Warum muss ich im Hotel ein
    Business Media Package bestellen?
  • 12:30 - 12:40
    Ich hab' - auf meiner Homepage auch ne Kolumne "Wegelagerei im Hotel",
    wo ich erzähle, dass die Pantoffeln was kosten, der Regenschirm, das Bad und...
    - also sie können mal die Preisschilder zählen - wie viele da drum hängen.
  • 12:40 - 12:45
    Ja, also in nem guten Hotel 20, 30.
    Sie fühlen sich wie im Selbstbedienungsladen,
    wo man sich in's Bett zwängen kann.
  • 12:45 - 12:55
    Und dann hat man dieses Business Media Package,
    wo natürlich das Adult TV mit drin ist,
    und wenn Sie das auf Dienstkosten abrechnen...
  • 12:56 - 13:12
    Kein Mensch denkt da an mich und dann sind es auch zig andere Provider.
    Meine Firma würde das ja bezahlen,
    aber ich kann doch nicht an jedem Flughafen, an jedem Bahnhof ...
    Dann komme ich ja mit 20 Abrechnungen nach Hause, von jeder Dienstreise.
  • 13:12 - 13:21
    Das sind unhaltbare Zustände
    und ich finde man müsste sowas wie 1 Gbit haben.
    Also 10 mal mehr als ein normaler Mensch braucht,
    damit diese neuen Industrien überhaupt kommen.
  • 13:21 - 13:34
    Dass Telemedizin und Location Based Services und diese ganzen Industrien
    überhaupt angeworfen werden, dann könnten ganz viele Informatiker-
    Generationen das jetzt alles aufarbeiten und wirklich neue Lösungen schaffen.
  • 13:34 - 13:48
    Das geht heute nicht. Das meine ich im Ernst,
    weil alle diese Medizintechniken oder so die gehen nicht.
    Wie gesagt, sie sterben an der nächsten Ecke,
    wenn der Herzschrittmacher irgendwie keinen Funk hat.
  • 13:49 - 14:10
    Man könnte 'ne Menge tun. Ich kenn' das aus meiner Familie,
    da hab' ich auch schon 2 Fälle hinter mir. Bei Alzheimer-Kranken, die können
    die ersten 2 Jahre praktisch noch alles - können normal zu Hause leben,
    aber machen absurde Fehler. So ab und zu mal.
  • 14:10 - 14:19
    Das könnte man mit so 100 Sensoren und 2, 3 Kameras irgendwie lösen
    - für alle. Geht alles nicht, dank Internet.
    Also dass es nicht da ist, meine ich.
  • 14:20 - 14:36
    Ich erinnere an den Leber-Plan, 1962 sowas,
    da war ich ganz klein und da hat der Verkehrsminister Leber damals gesagt,
    er will dass man von jedem Punkt Deutschlands
    in 20 km auf der Autobahn ist und Punkt.
  • 14:36 - 14:41
    Alle sagen, dass war die schцnste
    Entscheidung Deutschlands nach dem Krieg.
  • 14:43 - 14:59
    Also wir haben nicht nur Autos bekommen und 'nen Verkehr.
    Wir haben auch Bayern und Österreich für den Tourismus entdeckt.
    Verstehen Sie, die Bauern da unten konnten dann auf Skilift umsteigen,
    von Kühen und so weiter.
  • 14:59 - 15:12
    Denken Sie einfach ein bisschen, so wenn Sie mal Zeit haben,
    über die Autobahn nach, was das bewirkte mit der ganzen Logistik,
    mit dem Handel, mit den Supermärkten, die man überall haben kann,
    mit dem ganzen Tourismus und und und ...
  • 15:12 - 15:19
    Und das bewirkt was, und wenn man jetzt einfach das Internet
    auf 1 Gig hochfahren würde, das würd's bringen, gell?
  • 15:19 - 15:30
    Und da müssen wir irgendwie mal drüber kämpfen.
    Also so irgendwie - müssen wahrscheinlich irgend'nen Schnickschnack -
    nicht Leber-Plan, klingt komisch - aber sowas.
  • 15:30 - 15:38
    Okay - Infrastruktur.
    Also, nehmen Sie einfach ein Buch von Aristoteles
    und gucken Sie wie'n Staat aufgebaut ist - oder Platon.
    Also, was braucht man?
  • 15:38 - 15:44
    Und dann fangen sie alle an: Eine Armee braucht man, ne
    Stadtmauer, und so. Sie können sich das zu jeder Zeit überlegen.
  • 15:44 - 15:53
    Und wenn sie 'nen Staat einfach auf der grünen Wiese bauen wollen,
    dann würden Sie sagen: Okay, wir brauchen sowas wie ne Rechtsordnung.
    Wir brauchen Bildung, Forschung und so weiter.
    Das sind relativ getrennte Dinge.
  • 15:52 - 16:13
    Also Bildung hat nicht viel mit Verteidigung zu tun.
    Ja,... - oder Sicherheit mit Energie.
    Die Überschneiden sich ein bisschen - in Japan,
    aber nicht grundsätzlich. Nicht grundsätzlich.
  • 16:13 - 16:24
    Also sie sind relativ klar trennbare Infrastrukturen,
    und für die hat man dann halt ein eigenes Ministerium oder 'ne eigene Struktur.
  • 16:24 - 16:35
    Fьr Internetleitungen braucht man auch keine neue Struktur.
    Die legt man einfach mit den Stromleitungen da runter
    oder mit den Telefonleitungen. Das ist nicht das Problem.
    Wir brauchen keinen Minister für Internetleitungen.
  • 16:36 - 16:52
    Also wir brauchen nur irgendwie nen Befehl dass die Leitungen da sind,
    und zwar Richtige. Was wir aber haben mьssen ist die Veränderung
    der Gesellschaft durch das Internet. Das müsste irgendwie "gehosted" werden,
    wie man so sagt. Also, dass irgendwer mal sich drum kümmert.
    Und das ist 'ne andere Sache.
  • 16:52 - 17:05
    Ich bin jetzt ganz oft in Berlin und dann muss ich beim Energie-Ministerium
    irgendwas sagen über die IT in der Stromverteilung, weil jetzt ja
    Solarstrom von den Dächern, von den Windrädern irgendwie eingespeist werden
    muss und da muss man in Süddeutschland ein Kohlekraftwerk anhalten.
  • 17:05 - 17:11
    Dann sagen die vom Kohlekraftwerk: Nee, will ich nicht. Das ist mein Business.
    - Und dann sagen sie: Okay, Ausgeichszahlungen. und so weiter.
  • 17:11 - 17:20
    Das kann man alles machen, ist aber ein gigantisches IT-Projekt
    und die Energieversorger haben gar keine IT.
    Nicht so richtig viel - sie müssen das lernen und so weiter.
  • 17:20 - 17:26
    Und dann gehe ich irgendwo zum Innenministerium und die sagen,
    die Sicherheit ist gefährdet und das mit dem Internet
    müssen wir alles noch regeln.
  • 17:26 - 17:42
    Dann gehe ich zum anderen Ministerium.
    Alle haben ihre einzelnen Probleme und lösen immer die Probleme,
    die für diese eigene Infrastruktur nötig ist und kein Mensch denkt drüber nach,
    dass das irgendwie wie ein Betriebssystem unter den Anwendungen ist.
  • 17:42 - 17:53
    Also praktisch, dass Sicherheit, Energie und so weiter, sind sowas wie,
    im Computerjargon gesprochen, einzelne Anwendungen
    und dadrunter ist ein ganzes System
    und das ist nicht einfach Internet-Ministerium.
  • 17:53 - 18:04
    Sondern man muss die Struktur als Ganzes nehmen und man muss
    - das Zauberwort heiяt "Integration"-
    man muss es integrieren und das geschieht irgendwie nicht,
    und da muss man irgendwas machen.
  • 18:05 - 18:13
    Aber die Leute sagen dann immer Querschnitts-Technologie und negieren
    es aber gleichzeitig, also machen dann immer nur Tower-Lösungen.
  • 18:13 - 18:27
    Nehmen Sie sowas wie die öffentliche Verwaltung.
    Mein Sohn hat jetzt gerad' aufgehört.
    Der kriegte dann immer so ne Kollektion
    von Immatrikulations-Bescheinigungen, alle halbe Jahr.
  • 18:27 - 18:37
    Und dann müssen wir das unseren Arbeitgebern wegen irgendwelcher
    Zuschläge mitteilen - und irgendwie schickt man die überall hin.
    Zu den Krankenversicherungen, Lebensversicherungen - alle wollen das wissen.
  • 18:38 - 18:44
    Können die nicht einfach so in der Datenbank
    ein Kürzel haben: Ist immatrikuliert = JA! ?
  • 18:47 - 18:57
    Das geht gar nicht, weil das eben 100 verschiedene Ämter sind
    und die haben keine einheitliche IT und so weiter
    und das funktioniert alles noch nicht.
  • 18:57 - 19:03
    Und dann gibt es extra Berufe die
    nichts weiter machen, als einzutragen "JA".
  • 19:08 - 19:17
    Ich hab' jetzt meine Steuererklärung gemacht.
    Das ist relativ einfach, weil ich fast alles bezahlt krieg -
    also die Reisen und so - da hab' ich kein Problem mit.
    Ich muss praktisch nur mein Gehalt und meine Krankenversicherung eintragen.
  • 19:17 - 19:26
    Das sind ungefähr 30 bis 40 verschiedene Daten-Dinger
    von der privaten Krankenversicherung und was da auf dem Blattel steht,
    was ich als Lohn bekommen habe.
  • 19:26 - 19:38
    Das muss ich denn von Feld 23 in Feld 104 eintragen und keinen Fehler machen.
    Und auf beiden Blatteln, von der Krankenversicherung
    und von der Arbeitgeberbescheinigung steht:
  • 19:38 - 19:44
    "Folgende Daten" - also die da unter - "sind
    schon an's Finanzamt übermittelt worden."
  • 19:45 - 19:57
    Und dann trag' ich die da ein - ne ganze Stunde - darf keine Fehler machen.
    Und dann tippt es noch beim Finanzamt einer ab.
    Und zum Schluss vergleicht nen Computer
    "Ist falsch, ich weiя es schon besser" oder?
  • 19:57 - 20:02
    Da ist noch viel zu tun.
  • 20:05 - 20:12
    Wir leben in der Industrialisierung der Berufe, das wollte
    ich kurz sagen. Wir werden langsam alle automatisch gemacht.
  • 20:12 - 20:18
    Also, ich frag' jetzt einfach mal.
    Wissen Sie in Ihrem Beruf mehr als ein frisch Gesurfter?
  • 20:18 - 20:26
    Sie gehen zur Bank: Ich möchte diesen Immobilienfond!
    Dann sagt er: Warum der? Wir haben einen hauseigenen.
  • 20:32 - 20:39
    Dann sagen Sie: Ich hab' mich erkundigt, der hat mehr Performance.
    Was sagen Sie dazu? -
    Da kenn' ich mich nicht aus, wir haben nen hauseigenen.
  • 20:39 - 20:52
    Dann sag' ich: Kann ich lieber Aktien kaufen? -
    Davon versteh' ich nichts, da müssen Sie in unser VIP-Center
    nach Mannheim. Da sitzt einer, der versteht was davon.
    Aber lassen Sie das, dann kriegen wir keine Vertriebspunkte.
  • 20:53 - 21:03
    Gehen Sie doch mal hin.
    Fragen Sie nen Versicherungsagenten: Was ist der Unterschied
    zwischen 'ner Haftpflichtversicherung Basic, Golden und Platin?
  • 21:03 - 21:15
    Sagt er: Platin ist glaub' ich mehr drin.
    Und dann sag' ich: Ja was genau? -
    Ja, das wird gern genommen. Das haben viele in Ihrer Strasse.
  • 21:17 - 21:25
    Und dann sag' ich: Können wir das mal genau klären was Platin ist?
    und dann wird er sagen: Ja, da muss ich mich schlau machen.
    Dann kommen Sie nochmal wieder.
  • 21:25 - 21:31
    Dann sage ich: Ich hab's schon im Internet nachgeguckt,
    das ist glaub' ich nichts wert.
    Verstehen Sie?
  • 21:33 - 21:34
    Oder verkaufen Sie nen
    Auto, das ist noch ätzender.
  • 21:34 - 21:40
    Also Sie haben so nen Gebrauchtwagen.
    Früher war das so da hat der Meister gesagt:
    Willste das verkaufen? Echt?
  • 21:40 - 21:47
    Dann hat er das so 5 Minuten angeguckt;
    geguckt ob die Türen noch aufgehen, der Motor funktioniert.
    Das ist heute anders.
  • 21:47 - 22:02
    Also heute gehen Sie in ein Büro und dann tippt einer
    alle 20-stelligen Zahlen aus Ihrem KFZ-Brief in irgend so nen Monitor ab
    und nach 20 Minuten schwerer Arbeit sagt das Ding: "Nein!" oder "Null!".
  • 22:02 - 22:15
    Und dann sagt man "Es ist aber noch was wert. Es steht draussen.
    Dann sagt er: Steht null.
    Und dann sagt man: Können Sie's sich wenigstens draussen angucken? -
    Nein, das entscheidet der Computer.
  • 22:15 - 22:20
    Ich hab' da auch 'ne Kolumne drüber geschrieben,
    die heisst "Flachbildschirm-Rückseiten-Beratung".
  • 22:26 - 22:39
    Und dann gucken die Leute so hilflos.
    Die haben beim Eintippen so nen hilflosen Blick, wie manche,
    wenn sie ganz dringend nach Amerika fliegen müssen, zum Beispiel,
    und sie sind schon zu spät dran.
  • 22:39 - 22:44
    Dann haben die diesen hilflosen Blick und Sie wissen,
    wenn Sie ein bisschen was mit Internet verstehen, der kann das nicht.
  • 22:44 - 22:55
    Und dann kommt auch nach 'ner Viertelstunde,
    wo es schon fast alles abgeflogen ist:
    Was kosten die Kondo..., also wie:
    Hilfe, kann mir mal einer helfen jetzt ist es abgestürzt.
  • 22:56 - 23:01
    Und dann sagen Sie doch diese Berufe
    sind wirklich nicht nötig oder?
  • 23:01 - 23:04
    So jetzt kommt das schwere Geschьtz.
  • 23:05 - 23:12
    Glauben Sie nicht, wenn jemand 'ne Krankheit hat,
    dass er dann 10 Mal mehr weiss, nach 2 Stunden Surfen, als sein Arzt?
  • 23:12 - 23:21
    Und Sie gehen hin zu dem Arzt und sagen:
    Ich habe folgende 10 Operationsmethoden für meine Krankheit.
    Und welche wählen Sie?
    Und dann sagt er: Ich weiя gar nichts davon - ich nehm' die."
  • 23:21 - 23:33
    Und dann sie so: Die steht nicht da. -
    Verstehen Sie?
    Sind sie echt überzeugt, dass Sie noch soviel Geld dafьr bezahlen?
  • 23:33 - 23:46
    Sie gehen zum Rechtsanwalt.
    Sie haben schon alles aus dem Internet recherchiert und fragen
    - dann sagt er: Da muss ich mich schlau machen.
    Oder: Lassen Sie das lieber.
  • 23:46 - 23:55
    Und das ist alles im Internet.
    Wenn Sie Lehrer sind zum Beispiel.
    Sie haben nichts mehr, oder?
  • 24:02 - 24:12
    Meinem Sohn haben Sie immer noch gesagt:
    Das muss man so interpretieren!
    Meine Frau ist Bibliothekarin, also wir hatten Möglichkeiten.
  • 24:13 - 24:23
    Jetzt ist das nach 10 Minuten recherchiert und dann sagt er:
    Ich möchte das aber lieber so interpretiert haben. -
    Hier, keine Chance mehr, verstehen Sie.
  • 24:23 - 24:33
    Und die Frage ist: In Ihrem komischen Beruf,
    was können Sie einem Menschen noch sagen, der zwei Stunden gesurft hat?
    Fragen Sie sich das mal ganz ernst.
  • 24:33 - 24:43
    Ich hab das jetzt so humorvoll rübergebracht,
    damit Sie nicht weinen hinterher. Können Sie morgen Nachmittag,
    können Sie ja dann anfangen zu weinen.
    Und Sie werden alle dran glauben, verstehen Sie.
  • 24:43 - 24:51
    Das ist die Industrialisierung der Arbeit.
    Und die Arbeit wird in demnächst durch das Internet
    und alle möglichen Sachen folgendermaяen reorganisiert sein:
  • 24:51 - 25:04
    So wie Firmen wie Pit-Stop oder Carglass,
    die nehmen sich ganz einfache Dinge raus,
    aus dem was man da machen kann an einem Auto,
    ...nämlich Batteriewechsel, Bremsenwechsel, Reifenwechsel und so.
    Das machen die. Zack Zack! Kann jeder.
  • 25:04 - 25:16
    Und dann gibt es noch ein paar ungeklärte Fдlle, so ein Prozent.
    Mein Auto ist mal stehengeblieben, dann haben wir elektronisch geprüft:
    Das Auto hat gesagt es ist okay.
  • 25:16 - 25:31
    Und dann haben sie gesagt: Das ist okay.
    Wir wissen jetzt nicht mehr, was wir machen sollen. Verstehen Sie,
    und dann ist es manchmal besser, man schmeisst solche Autos dann weg.
    Weil das so selten vorkommt...
  • 25:31 - 25:40
    Und wenn Sie das so machen, auf der Art,
    dass das restliche Prozent irgendwie nicht mehr behandelt werden,
    das ist ja bei, wenn Sie Schwierigkeiten mit DSL haben auch so.
  • 25:40 - 25:47
    Oder in der Schule oder irgendwie.
    Dann lässt man das lieber und dann wird das alles rationalisiert.
    Nehmen Sie das bitte ernst.
  • 25:47 - 25:58
    Und was wir dann machen müssen ist, wir müssen überlegen,
    welche Berufe dann noch überbleiben.
    Das ist die spannende Frage der nächsten Zeit.
  • 25:58 - 26:10
    Verstehen Sie es geht gar nicht darum,
    das Internet jetzt immer noch mehr zu füllen, die Frage ist:
    Wo sind die nächsten Arbeitsplätze, wenn die jetzt alle erstmal
    Flachbildschirmhinterrückseitenberatung
    werden und dann ganz verschwinden.
  • 26:10 - 26:21
    Also das ist eine Vorindustrialisierung,
    wenn alles nur noch so zerteilt wird in normale Dinge, die jeder kann.
    Und dann bleiben noch ein paar schwierige Sachen übrig
    und für die gibt es dann noch Berufe.
  • 26:21 - 26:26
    Also das sind die Ärzte die noch
    sagen können, was einer hat. Ja?
  • 26:26 - 26:38
    Ich hatte neulich einen Stipendiaten gehabt, für die Studienstiftung,
    der studierte Medizin, sein Vater war Mediziner, die vererben das irgendwie.
  • 26:38 - 26:43
    Und er hat gesagt, aber er wird nicht Arzt.
    Da sag ich: Warum nicht?
    - Ja, Arzt ist so langweilig.
  • 26:43 - 26:52
    Er ist Kinderarzt und jeden Morgen geht der Vater in die Praxis und
    da sitzen 20 Mütter und haben beschlossen, dass alle Masern haben.
  • 26:52 - 26:57
    Und dann muss er den ganzen Tag immer alle fragen:
    Ja, wie geht es dir, und so.
    Und dann sagt er: Es sind Masern.
  • 26:57 - 27:07
    Das kann man automatisch machen.
    Man heute Masern... da zieht man Rezepte aus den Automaten, schnell.
    Das ist ernst. Das wird demnächst so sein.
  • 27:07 - 27:12
    Es gibt auch schon automatische Apotheken.
    Das sind so wie Geldautomaten, mit so einem Container hinten dran.
  • 27:12 - 27:23
    Und dann muss man vorher anschalten,
    und dann sagt einer: Hallo, wie geht es dir?
    Das ist vielleicht in Indien, das ist egal.
    Es muss nur ein Apotheker sein, weil bei uns muss laut Gesetz
    ein Apotheker einem das Zeug geben.
  • 27:23 - 27:32
    Und dann sagt man: Ich möchte Aspirin.
    Und dann drückt der einen Knopf und dann kommtes unten raus.
    Und so weiter, und so weiter. Und da müssen wir uns Gedanken machen.
  • 27:32 - 27:36
    Es ist völlig klar, was die Professionals der Zukunft dann
    kennen müssen. Ich hab jetzt mal Professionals geschrieben.
  • 27:36 - 27:47
    Das ist so was wie emotionale Intelligenz, kreative Intelligenz, Kraft,
    Energie, Begeisterung, so was alles normal jetzt so
    als Sonntagspraxis in den Betrieben stattfindet.
  • 27:47 - 27:54
    Das wird nicht gelehrt, das gibt es gar nicht.
    Das haben wir nicht. So was wie Leute, die einen Kunden angucken.
  • 27:54 - 28:04
    Alle sagen: Guckt euch so eine Firma an.
    Die kann ich schwer aussprechen, weil ich bei IBM arbeite.
    Da gibt es so eine, die verkauft Computer, die allen Leuten gefallen.
  • 28:05 - 28:16
    Und dann sagt man: Warum macht ihr das dann nicht so?
    Haben Sie schon mal gesehen, dass das einer nachgemacht hat?
    Könnte man doch. Machen sie nicht.
  • 28:16 - 28:29
    Da braucht man eine gewisse kreative... oder 'ne Intelligenz,
    was schön ist, oder was einem Kunden gefällt.
    Oder eine Intelligenz für Begeisterung erwecken und Verführung usw.
    Das ist was anderes, das kann heute keiner.
  • 28:29 - 28:41
    Und wenn Sie heute in Stellenanzeigen gucken,
    dann haben wir auf der einen Seite so was wie:
    Soll irgendwie verhandlungssicher sein, teamfähig usw.,
    diese ganzen Sachen können.
    Und da steht nicht drin, dass sie fachlich gut seien müssen.
  • 28:41 - 28:50
    Das können Sie lernen und im Prinzip steht das Fachliche
    im Internet. Das kann man regeln, aber das Andere nicht.
  • 28:51 - 29:01
    Und die Frage ist einfach: Was passiert jetzt mit der Welt?
    Und ich wage mal eine Voraussage, dass die Welt sich scheidet
    in Professionals und Un-Professionals.
  • 29:01 - 29:12
    Das wollen Sie vielleicht nicht so gerne hцren, ja.
    Heute sagen wir noch:
    Die haben keine Ausbildung und die haben eine Ausbildung.
    Das ist nicht der Punkt.
  • 29:12 - 29:21
    Es gibt einfach ein paar Leute, die sind Professionals in dem Sinne,
    dass sie Teams leiten können, Telefonkonferenzen sauber überstehen,
    vernünftige Reden halten, die Leute überzeugen können usw.
  • 29:21 - 29:31
    Und das ist das, was man in der Zukunft braucht,
    weil das Internet diese fachlichen Fähigkeiten einfach obsolet macht.
    Das ist das Problem.
  • 29:31 - 29:40
    Jetzt muss der Lehrer nicht mehr wissen,
    wie Kästchenrechnen geht und was raus kommt,
    sondern der Lehrer muss jetzt echt Pädagogik kцnnen.
  • 29:46 - 29:59
    Das tut dann weh.
    Verstehen Sie, so Kids, also mein Sohn ist jetzt in der Spätphase
    und meine Tochter ist drei Jahre noch...
    schon fast zu alt für Digital Native... studiert.
  • 29:59 - 30:05
    Da sind zunehmend die Skripte doch jetzt im Internet.
    Wenn man das schöner machen würde bei Wikipedia.
  • 30:05 - 30:13
    Das man nicht nur die Erklärung eines Wortes drin hat,
    sondern so immer für jede Definition in jedem Fach
    einfach ein 10 Minuten Youtube Video,
    so als ganze Studienfach.
  • 30:13 - 30:22
    180 Creditpoints so auf 360 Youtubes verteilt.
    Die man sich dann dauernd angucken kann.
  • 30:22 - 30:33
    Dann braucht man eigentlich nur noch Professoren wie
    Watzlawick, Einstein, Max Planck, Jaspers oder so.
    Die kommen dann einfach und erzählen noch mal, wie es echt geht.
  • 30:36 - 30:51
    Und, verstehen Sie so normale Amateurintelligenz brauchen Sie nicht mehr.
    Verstehen Sie, das ist im Betriebssystem jetzt schon drin.
  • 30:51 - 30:57
    Verstehen Sie? Sie müssen in der normalen Anwendung nicht
    noch mal Spell-Check haben, das ist im Betriebssystem.
  • 30:57 - 31:08
    Und das gibt eine ganz gravierende Änderung der Welt.
    Ja, ich übertreibe es jetzt ein bisschen, damit es ein bisschen sitzen bleibt, noch bis nächste Woche.
  • 31:09 - 31:16
    Okay, Bildung zur Professionalität. Ich habe es schon gesagt, also
    praktisch, sie kцnnen diese neuen Intelligenzen alle durchgucken.
  • 31:16 - 31:31
    Es gibt so emotionale Intelligenz, also wie man Leute überzeugt, wie man deren Gefühle errät.
    "Was? Wir haben Hochzeitstag?" - Kennen Sie das?
    "Ich weiss nicht, was ich meiner Frau da schenken soll."
    Das ist alles mangelnde emotionale Intelligenz. Ganz normales Zeug.
  • 31:31 - 31:39
    Und das wird nicht gelehrt.
    Gucken Sie, also wenn Sie so abschreckende Beispiele haben,
    fьr mangelnde Professionalität, gucken Sie einfach Dieter Bohlen.
  • 31:39 - 31:49
    Das, glaube ich , tun Sie ja hier nicht so richtig, oder?
    Aber wahrscheinlich bügeln doch ziemlich viele hier.
    Also, dann müssen Sie das ja gucken, weil...
  • 31:49 - 32:00
    Also gucken Sie Heidi... Klum, Rach, ja? Diese ganzen Kritiker
    - und Castingshowsendungen.
  • 32:00 - 32:07
    Und da wird immer wieder das eine gesagt oder sie merken,
    dass die Leute irgendwie nicht verstehen, was von ihnen verlangt wird.
  • 32:07 - 32:12
    Sie denken, sie müssen siegen, aber sie haben keine Ahnung,
    wie man das macht. Und der Dieter Bohlen sagt ganz oft:
  • 32:12 - 32:21
    Deine Stimme ist ganz ok, du hast nicht die beste Stimme hier,
    aber aus dir kann man was machen,
    weil du was im Blick hast oder ein gewisses Charisma.
  • 32:21 - 32:31
    Und was die eigentlich dann wollen in den 6 Monaten Prozess,
    auch bei Heidi Klum ist, dass die langsam diese Kandidaten
    professioneller machen. Das die irgendwie verstehen, was sie sollen.
  • 32:31 - 32:41
    Und die Hälfte, mindestens die Hälfte von denen
    versteht das bis zum Ende nicht.
    Und wenn sie dann heulen, weil sie ausgeschieden sind,
    dann sagen sie: Ja du verstehst nicht, was du sollst.
  • 32:41 - 32:46
    Und nehmen Sie Ihren Beruf.
    Sind sie im engeren Sinne professionell?
  • 32:49 - 33:00
    Schreiben Sie alle Ärzte oder Lehrer oder Professoren auf
    und gucken Sie sie mit ihrem geistigen Auge an und
    machen Sie einen Hacken dran, ob die im engeren Sinne professionell sind.
  • 33:00 - 33:03
    Ein Drittel.
    Mehr nicht.
  • 33:03 - 33:11
    Und es liegt nicht daran, dass die Lehrer nicht genug das können
    oder dass der Professor, es liegt bei einem Professor nie daran,
    dass er sein Fach nicht beherrscht,
  • 33:11 - 33:18
    sondern es liegt einfach daran, dass sie sich
    komisch benehmen, wie die Kandidaten beim Rach.
  • 33:21 - 33:30
    Das nächste Zeitalter geht nicht mehr um Wissen.
    Das ist im Betriebssystem, sondern es geht darum, dass wir das echt können.
  • 33:30 - 33:41
    Das hat nur noch niemanden interessiert, verstehen sie,
    weil das Wissen so schwierig ist, vom Finanzbeamten oder einem Rechtsanwalt,
    dass das Wissen allein ihm schon einen Vorsprung gibt.
  • 33:41 - 33:52
    Das ist heute nicht mehr so.
    Und es geht auch noch nicht mal so, dass ein Koch in einem
    Dorf am besten kocht, wenn das Essen dann irgendwie kalt ist
    oder irgendwas passiert.
  • 33:52 - 34:00
    Verstehen Sie, Sie gucken jetzt im Internet nach, wo ist der bessere Koch?
    Ein Dorf weiter. Und dann fahren Sie dahin. Früher sind wir alle im Dorf geblieben.
  • 34:00 - 34:07
    Wir sind zum Friseur im Dorf gegangen,
    wir sind zum Fleischer im Dorf gegangen,...
    Und jetzt haben wir die Wahl, jetzt können wir die 20km fahren.
  • 34:07 - 34:21
    Die Kirche sagt, wir machen Seelsorgeeinheiten von 15.000 Leuten.
    Da muss man ja fahren, dann kann man auch sagen, wohin man fährt.
    Dann werden manche Kirchen vollkommen aussterben und manche bleiben voll.
    Das ist einfach wie professionell sie sind.
  • 34:21 - 34:28
    Und da müssen wir uns länger drüber unterhalten, dass ist ein Problem des Internet.
    Das wird die ganze Gesellschaft umpflügen. Okay?
  • 34:28 - 34:35
    Wer macht dann die Persönlichkeitserziehung?
    Und was passiert mit den sogenannten Prekariaten,
    die dies überhaupt nicht leisten können?
  • 34:35 - 34:48
    Also man kann sich noch bei den Hausaufgaben hinsetzen
    und vielleicht Mengenlehre beibringen oder Kästchenaufgaben.
    Aber wie bringt man Leuten bei, professionell zu sein,
    wenn das die meisten dann nicht sind und so.
  • 34:48 - 34:54
    Das sind ganz schwere Probleme, die ich da sehe.
    Okay, ich muss langsam aufhören.
  • 34:54 - 35:00
    Ich erinnere an zwei Theorien,
    das heisst Theory X und Y.
  • 35:00 - 35:11
    Ich habe ganz viele Bücher drüber geschrieben,
    was für verschiedene Menschen es gibt.
    Also, Sie können Sich das alles in beliebigen Details zu Gemüte führen.
  • 35:11 - 35:23
    Am besten machen Sie mal die Tests auf meiner Homepage, dass wäre schon ganz gut.
    Da sind die alle, also für Informatiker auch der Autismus-Quest... -Test
  • 35:27 - 35:39
    Es gibt einen über Hypersensitivity, also ob Sie ein empfindlicher Mensch sind,
    also so mehr öko und abends nach Hause kommen und sagen,
    sie haben sich heute schon wieder gestritten.
  • 35:39 - 35:48
    Ja, so mehr empfindsame Menschen, dass können Sie alles herauskriegen.
    Und die Frage ist, was muss man dann in der Zukunft sein?
    Also Sie können Sich das mal antun.
  • 35:48 - 35:56
    McGregor hat in den 60er Jahren amerikanische Grosskonzerne untersucht
    und gemerkt, dass die Menschen zwei verschiedene Auffassungen haben.
  • 35:56 - 36:03
    Viele StartUp Firmen haben sowas wie Theorie Y.
    Sie glauben, das die Menschen von sich aus arbeiten wollen.
  • 36:03 - 36:17
    Die meisten hier im Raum werden so sein wie Y.
    Sie werden alle sagen, ich arbeite gern. Ich such mir eine Stelle,
    wo ich mich ein bisschen verwirklichen kann, wo ich wirksam bin,
    wo ich was tun kann, wo ich was bewegen kann, wo ich ein Resultat seh usw.
  • 36:17 - 36:20
    Und die Berufe sind schön!
  • 36:20 - 36:30
    Und es gibt andere Leute, die sagen, Menschen hören auf zu arbeiten,
    wenn sie genug zu essen haben.
    Man darf Ihnen nicht zu viel Gehalt geben,
    sonst machen sie nur noch Pause und werden übermütig.
  • 36:30 - 36:42
    Und das sieht man, wenn ich aus dem Zimmer gehe als Chef,
    dann legen sie sofort die Füsse auf den Tisch.
    Und nach dieser Theorie, sagt McGregor 1962,
    werden viele Menschen gemanagt.
  • 36:42 - 36:48
    Wir sehen, das das eher zugenommen hat.
    Und ich glaube, dass das auch eine gespaltene Erscheinung ist.
  • 36:48 - 36:56
    Das was ich so sagte, was Professionells sind,
    die werden nach Menschenbild Y gehalten, hoffentlich.
    Weil das ökonomisch optimal ist.
  • 36:56 - 37:08
    Und die anderen, in Callcenters, Niedriglohnjobs und so,
    die werden einfach nur durchgemessen, ob sie genug gemacht haben.
    Da haben wir eine Spaltung des Menschenbildes auch irgendwo
    in den verschiedenen Berufen.
  • 37:08 - 37:22
    Sie hier im Raum, so als statistische Gesamtheit, würd ich schätzen,
    Sie würden dann eher fliehen, wenn das so ist.
    Gehen Sie an erfüllende Arbeit und nicht wo einer sie dauernd drangsaliert.
    Und auch das ist ein Problem.
  • 37:22 - 37:34
    Wir müssten uns im Grunde einigen. Beide Meinungen über den Menschen
    stimmen wahrscheinlich überhaupt nicht. Weder sind die Menschen so noch so.
    Sie kennnen jede Menge Beispiele.
  • 37:34 - 37:44
    Die Frage wäre, ob wir im Zeitalter des Internets uns nicht einfach
    als Kollektiv entscheiden kцnnten, einfach blind an Y zu glauben,
    auch wenn es 20% Ausnahmen gibt.
  • 37:44 - 37:55
    Wir machen dann das Bildungssystem genau so, als wären alle Y.
    Ich weiss, dass es Ausnahmen gibt.
    Ich weiss, dass man nicht alle hinkriegt.
    Man muss ein paar Leuten in den Hintern treten. Ich weiss es.
  • 37:58 - 38:11
    Das heutige Bildungssystem, insbesondere dieses rationalisierende,
    verschulende, vercreditpointete, hat eineTendenz alle Menschen
    als X abzustempeln, das sie eigentlich nicht in der Schule
    das arbeiten wollen, was sie sollen.
  • 38:11 - 38:16
    Man muss sie hauen und durch Prüfungen
    zwingen und .. Zuckerle, und irgendwas.
  • 38:16 - 38:22
    Verstehen Sie, das geht nicht. Beide Theorien stimmen nicht.
    Ich will gar nicht sagen, das ich für Y oder für X bin.
  • 38:22 - 38:35
    Ich sage nur, wenn man eine Zukunft haben will mit dem Internet
    und mit der ganzen Bildung, dann wäre es besser man entschliesst sich
    für ein Menschenbild, was eingeschweisst wird in die Bildung.
    Und das ist eher jetzt X als Y.
  • 38:35 - 38:44
    Und das müssen wir vorher ändern.
    Und diese ganzen Pädagogen auf den ganzen Kongressen, die sagen:
    Man muss Problemlösen machen und sich trainieren und so.
  • 38:44 - 38:45
    Und die anderen sagen:
    Was? Kästchen rechnen!
  • 38:45 - 38:55
    Die kommen noch nicht mal mit Rechschreibekenntnissen zur Ausbildung.
    Kennen Sie alle, ja? Sind nicht mal fähig Lehrling zu werden.
    Draufhauen und Kästchen!
  • 38:55 - 39:05
    Und dieses ganzen Pädagogik-, Soziologie- Disskussionen,
    die wir in vielen Wissenschaften haben, drücken nur diesen Unterschied aus.
    Die einen denken mehr an X, die anderen an XY.
  • 39:05 - 39:17
    Es hilft nichts, sich in den Wissenschaften zu streiten,
    was nun besser ist, was im philosophischen Sinne wahr ist,
    sondern wir mьssen uns einigen, wie wir es einfach haben wollen.
  • 39:24 - 39:35
    Ok. Und dann, wie gesagt, mit der Politik habe ich auch eine Meinung dazu...
    im Endeffekt mцchte ich, dass sie sich da vielleicht mal mit befassen.
  • 39:40 - 39:52
    Also, nicht nur rummjammern...
    Gucken sie... Sowas wie die CDU, das ist die Christlich Demokratische Union.
    Das ist die Partei derer, so mehr die die irgendwie ein normales Haus haben.
  • 39:52 - 40:06
    'Nen Bauernhof oder ne Beamtenpension.
    Verstehen sie, das sind die, die irgendwie sagen,
    ich hab irgendwie etwas erreicht im Leben,
    einen bescheidenen Wohlstand und bin wer.
  • 40:06 - 40:14
    Und die anderen die fühlen sich tendenziell ein bisschen benachteiligt,
    die sagen wir sind Arbeiter. Und die stehen dann gegenüber.
  • 40:14 - 40:22
    Also SPD - CDU in meiner Jungend ganz hart ideologisch
    gegenüber als Interessenvertreter dieser beiden Gruppen.
  • 40:22 - 40:34
    Nun gibt es aber nicht mehr 50% Landwirte, wie als ich geboren wurde,
    ich bin auch vom Bauernhof, sondern nur noch 1,7%.
    Die gibt es gar nicht mehr, es gibt keine mehr, die im Bergbau arbeiten.
    Ist alles weg.
  • 40:34 - 40:42
    Die Beamten werden demnächst auch weg sein.
    Die Christen...
    Ich lass es mal...
  • 40:46 - 40:53
    Arbeiter gibt's auch nicht mehr so richtig, verstehen sie.
    Und was wir jetzt merken ist, dass wir diese Spaltung bekommen
    zwischen Professionals und Un-Professionals.
  • 40:53 - 41:02
    Mit Leuten die richtig gut ausgebildet sind, im Sinne der anderen
    nicht IQ-Intelligenzen. Und den anderen, die das irgendwie nicht hinkriegen
    und immer noch angeleitet werden müssen
  • 41:02 - 41:11
    Und dafür gibt's gar keine Politik.
    Verstehen sie, deswegen wissen wir ja nicht...
    Wir wissen überhaupt nicht mehr wie wir, ...
  • 41:11 - 41:24
    Sie im Raum, sagen wahrscheinlich alle, wenn sie schon hier sind,
    wir sind Anhänger des Menschenbildes Y,
    würden gerne professionell sein oder bemühen uns.
  • 41:26 - 41:31
    Hmpf... Ich muss rüber in den anderen Raum.
  • 41:32 - 41:41
    Sie würden das alles befürworten und dann fragen sie sich:
    Wen soll ich jetzt wählen?
  • 41:44 - 41:57
    Und dann sagen sie: Grün ist noch so das, was's irgendwie trifft.
    Aber nicht richtig. Und dann wählen sie vor lauter Verlegenheit Grün.
  • 41:57 - 42:00
    Und dann sagen wir, wir haben ein Hoch von den Grünen.
    Das ist nicht der Punkt.
  • 42:00 - 42:09
    Was ich sagen will, wir haben eine Verlegenheit irgendwen zu wählen,
    weil die Klasse dieser Professionals nicht da ist,
    die hat sich noch garnicht gebildet.
  • 42:11 - 42:22
    Und was sie sind, sind dann ja wahrscheinlich diese, verstehen sie,
    als ich klein war haben 7% Abitur gemacht, 7! Jetzt sind's in Berlin 40.
    Und das ist doch ne andere Generation.
  • 42:22 - 42:31
    Und jetzt werden diese Leute alle langsam gross und bilden jetzt plötzlich
    diese Schicht, was vorher die Bauern waren, das sind jetzt die "Professionals".
  • 42:31 - 42:37
    Und dann müssen sie doch irgendwie sagen, wie sie dieses
    Land haben wollen, verdammt noch mal!
  • 42:37 - 42:44
    Sie können nicht mit dem Urheberrecht rummachen und so,
    da bin ich irgendwie eingezwängt, das ist nicht der Punkt.
  • 42:44 - 42:51
    Sie müssen die Führung übernehmen, weil sie jetzt irgendwie
    in diese führenden Klasse reinfallen. Das ist die Aufgabe.
  • 42:51 - 43:00
    Das heisst, sie müssen jetzt etwas wollen,
    und zwar nicht für sich oder das Internet, sondern für alle.
    Verstehen sie, auch für die...
  • 43:00 - 43:20
    Das hab ich unten da auf die... steht da unten.
    Verstehen sie, wir könnten sogar eine bessere Menschheit als vorher haben,
    weil vorher die Besitzenden gegen die Besitzlosen immer ganz schön hart waren,
    verstehen sie, die Arbeithaber gegen die Arbeitnehmer,
    sie verstehen schon was ich meine...
  • 43:21 - 43:30
    Verstehen sie, jetzt haben wir sowas wie die Professionellen, Gebildeten,
    die persцnlichen Gebildeten und die, die das nich nicht so weit gebracht haben.
  • 43:30 - 43:41
    Und vielleicht ist man dann ein bisschen netter zueinandern,
    sodass die Schere nicht mehr so gross wird, wie zwischen denen,
    wo man das vorher mit Macht oder mit Geld definiert hat,
  • 43:41 - 43:49
    jetzt ist der Unterschied mehr in der Persönlichkeitsbildung quasi drin,
    und es könnte sein, dass wir ein bisschen weicher miteinander umgehen,
    das wäre meine Hoffnung.
  • 43:49 - 43:59
    Aber dann müssen Sie jetzt auch irgendwie die Führung übernehmen
    und jetzt müssen wir eine gemeinsame Vorstellung entwickeln,
    wie das gehen soll.
  • 44:01 - 44:07
    Nur als Witz.
    Ist mir gerade so eingefallen, wegen Friedrichstadt.
  • 44:11 - 44:18
    Ok, es gibt so ein, den ersten Teil des Buches
    gibt's dafür, für die, ein Entrée in die Exzellenzgesellschaft.
  • 44:19 - 44:24
    Ich wusste überhaupt nicht, was ich für ein Wort nehmen sollte.
    Ich hätte vielleicht "in die Professionelle Gesellschaft" gemeint.
  • 44:24 - 44:30
    Jetzt sagen sie: Willst du, das wir alle studieren?!
    Da hab ich gesagt: Ja, machen die doch in Finnland auch.
  • 44:30 - 44:43
    Und dann haben welche gesagt: Ich habe Abitur, ich habe diesen
    ganzen Mist mit gemacht, damit die anderen 60% unter mir sind
    und dann habe ich eine Stelle und wenn alle Abitur machen,
    wo bleibt mein Vorteil?!"
  • 44:43 - 44:57
    Das kriege ich jetzt immer über's Haupt geschüttet von der ganzen Geschichte,
    und ich meine "Exzellenzgesellschaft", würde ich heute,
    wenn ich es noch mal schreiben würde,
    in die professionelle Gesellschaft kommen
    und da ist das alles schon so gemacht worden.
  • 44:57 - 45:07
    Was brauchen wir?
    Willensbildung ist mehr als Wissenbildung, habe ich gerade gesagt...
    Sie mьssen jetzt zur Willensbildung gehen,
    nicht das sie alles wissen und besser können...
  • 45:07 - 45:20
    Sie können jetzt alles 2.0, gekauft.
    Fangen sie nicht mit 3.0 an, verstehen sie?
    Sie entfernen sich doch immer weiter von der Realität...
  • 45:20 - 45:36
    Da habe ich auch eine Kolummne drüber geschrieben:
    Der, der aus Platons Höhle gegangen ist und das Licht gesehen hat,
    der soll auch wieder zurück kommen und den Leuten das Licht zeigen.
    Nicht noch weiter in's Licht gehen.
  • 45:44 - 45:57
    Platon hat gesagt: Diese verdammten Intellektuellen,
    - ich übersetz es mal kurz so - Diese verdammten Intellektuellen
    machen nicht mit und dann beschweren sie sich,
    dass sie von Dummen regiert werden.
  • 45:59 - 46:10
    In Athen musste man die dann bezahlen, verstehen sie,
    das steht jetzt echt irgendwo in der Wikipedia drin, das dann damals,
    der heisst Obolos, manche schreiben es mit U, das ist aber falsch,
  • 46:12 - 46:23
    Der Obolos, der wurde ausgezahlt an Leute die wenigstens gekommen sind
    und sonst kamen eben nur die Leute die da rumgehangen haben,
    die heute jetzt so'n Bier gesponsort haben wollen.
  • 46:23 - 46:34
    Verstehen Sie, damals war das immer schon so,
    dass die Intellektuellen dann immer nur rumgesagt haben,
    wir wissen alles, 3.0 und warum macht das keiner.
    Verstehen Sie, Sie müssen dann auch zu den Versammlungen gehen.
  • 46:34 - 46:45
    Und ich lade sie ein, gehen wir einfach mit oder so,
    ich hab schon in dem Buch geschrieben,
    man müsste im Grunde eine Partei grьnden.
    Ich weiss aber nicht welche, die Farben sind alle belegt.
    Ich habe Lichtblau vorgeschlagen.
  • 46:45 - 46:56
    Und dann müssen wir vielleicht einfach dazu gehen das Internet selbst zu bauen
    und vielleicht so eine Wikipedia aufzubauen,
    so ein monströses Ding als Internetportal
    für alle Bildungseinrichtungen die wir haben.
  • 46:56 - 47:10
    Einfach das mal machen, ich weiss nicht wie man das gut hinkriegt,
    so als Tauschbörse nochmal mit einem Napster Programm oder
    MediaWiki einbinden mit den Leuten, dass man das aufbaut.
  • 47:10 - 47:12
    Aber wir müssen jetzt irgendwie vielleicht das mal
    als OpenSource-Bewegung aufbauen,
    so dass man so alles als App runterläd und dann für 10 Cent Unterricht nimmt.
  • 47:12 - 47:30
    Ich glaube nicht, dass wir das hinkriegen.
    Heute stand in der "Berliner Zeitung", heute!, gerade eben,
    dass die Deutschen eine Gefahr sehen in diesem deutschen Föderalismus.
  • 47:30 - 47:45
    Verstehen sie, wir kriegen sowas alles nicht durch,
    weil das alles föderal ist und die CDU hat auch schon die Antwort,
    die lautet wir machen jetzt ein bundeseinheitliches Abitur.
    Das die Punkte genau gleich verteilt werden.
  • 47:45 - 47:50
    Und sie merken, dass wenn wir über solche Dinge diskuttieren,
    geht es eher in Richtung X anstatt was wir haben wollen, in Richtung Y.
  • 47:50 - 47:56
    Dazu rufe ich sie alle auf, Dankeschön und
    kommen Sie gleich mit zur Podiumsdiskussion.
  • 48:10 - 49:21
    Moderator:
    Gunter Dueck, vielen vielen vielen Dank! Vielen Dank!
    Ja, er muss nämlich gleich rüber, wird an die Hand genommen...
    Zur Kalkscheune, zur Podiumsdisskussion.
Title:
re:publica 2011 Gunter Dueck - Das internet als Gesellschaftsbetriebssystem
Description:

Vortrag von Gunter Dueck auf der re:publica 2011 für alle die es auch Interessiert :).

Bitte verzeiht mir das am Anfang paar Minuten fehlen und zwischendurch sich etwas bemerktbar macht, dennoch hoffe ich das nicht die wichtigsten Aspekte aus den Vortrag verloren gegangen ist.

Anbei ein großes Dankeschön an das re:publica Team und alle die daran beteiligt waren von meiner Seite.

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Video Language:
German
Duration:
48:31

German subtitles

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