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Make Sex, not Love? Über die “Scharfstellung” unserer Triebe! | Heike Melzer | TEDxStuttgart

  • 0:15 - 0:21
    Ein gemütlicher Fernsehabend
    auf der Couch zu zweit geht zu Ende.
  • 0:22 - 0:25
    Der Film war wirklich kein Höhepunkt.
  • 0:26 - 0:29
    Die Frau verabschiedet sich ins Bett:
  • 0:29 - 0:33
    "Du Schatz, ich glaub,
    ich werde heute nicht mehr alt.
  • 0:33 - 0:35
    Mit mir brauchst du nicht rechnen."
  • 0:35 - 0:40
    Er ergreift die Chance
    und verabschiedet sich ins Arbeitszimmer:
  • 0:40 - 0:43
    "Liebling, macht nichts,
    ich muss eh noch ein bisschen arbeiten."
  • 0:45 - 0:48
    Sobald beide ungestört sind,
    widmen sie sich
  • 0:48 - 0:51
    dem eigentlichen Höhepunkt des Abends.
  • 0:51 - 0:54
    Er checkt die ein
    oder andere Business-E-Mail
  • 0:54 - 0:58
    und switcht dann relativ schnell
    auf seine favorisierten --
  • 0:59 - 1:01
    genau -- Porno- und Sex-Seiten.
  • 1:02 - 1:06
    Was er nicht weiß, ist,
    dass sie zeitsynchron
  • 1:06 - 1:10
    sich mit dem Sex-Toy ihrer Wahl verwöhnt
  • 1:11 - 1:15
    und das sie innerhalb von Minuten
    orgastisch dahinschmelzen lässt.
  • 1:16 - 1:20
    Beide schlafen tiefenentspannt
    nebeneinander vor Mitternacht ein.
  • 1:22 - 1:26
    Wenn ihr denkt, dass dieses Ritual
    selten ist in unserem Lande,
  • 1:26 - 1:31
    dann muss ich euch leider enttäuschen --
    das ist vielerorts Alltag.
  • 1:32 - 1:33
    Und wer kennt das nicht?
  • 1:33 - 1:36
    Da hat man einen Partner, den man liebt
  • 1:36 - 1:40
    und den man auch noch
    irgendwie halbwegs attraktiv findet,
  • 1:40 - 1:43
    und dann kommt der Alltag
    und der legt sich so über die Lust.
  • 1:44 - 1:48
    Und dann gibt es so viele Möglichkeiten,
    sich alternativ zu vergnügen.
  • 1:48 - 1:50
    Nur ist auch ein bisschen peinlich,
    darüber zu sprechen,
  • 1:50 - 1:56
    und man möchte ja auch den Partner
    nicht kränken oder nachhaltig irritieren.
  • 1:58 - 2:00
    Eins ist Gewiss:
  • 2:00 - 2:03
    Die Anzahl von Orgasmen ohne Partner,
  • 2:04 - 2:07
    zumindest ohne verbindlichen Partner,
  • 2:07 - 2:11
    die hat in den letzten Jahren
    massiv zugenommen.
  • 2:12 - 2:15
    Lustlosigkeit ist eines der Themen
  • 2:15 - 2:18
    in meiner Praxis
    für Paar- und Sexualtherapie.
  • 2:19 - 2:24
    Aber sind wir wirklich
    so "overworked" and "underfucked",
  • 2:24 - 2:26
    wie wir immer vorgeben?
  • 2:27 - 2:30
    Oder sind wir nicht vielleicht
    schon ein wenig "oversexed"
  • 2:30 - 2:33
    und dadurch bedingt "underworked"?
  • 2:35 - 2:37
    Wenn man sich die Lustlosigkeit
    einmal näher anschaut,
  • 2:37 - 2:38
    stellt man schnell fest,
  • 2:38 - 2:41
    es ist nämlich
    keine generelle Lustlosigkeit,
  • 2:41 - 2:43
    sondern eine partnerbezogene.
  • 2:43 - 2:47
    Und das liegt unter anderem
    an dem sogenannten Coolidge-Effekt.
  • 2:48 - 2:49
    Dazu eine kleine Geschichte:
  • 2:49 - 2:53
    Calvin Coolidge war
    ein US-amerikanischer Präsident,
  • 2:53 - 2:55
    der vor 100 Jahren
    mit seiner Gattin Grace
  • 2:55 - 2:57
    eine Hühnerfarm besuchte.
  • 2:58 - 3:00
    Nach einer getrennten Führung
  • 3:00 - 3:03
    kam seine Frau ganz aufgeregt
    auf ihn zu und sagte:
  • 3:03 - 3:08
    „Calvin, stell dir vor,
    der Hahn treibt es 12 Mal am Tag.“
  • 3:09 - 3:15
    Daraufhin er: "Grace, mein Schatz,
    aber nicht immer mit derselben Henne."
  • 3:18 - 3:23
    Sexueller Überdruss,
    nachlassende sexuelle Funktionen,
  • 3:25 - 3:29
    dieser Effekt tritt leider
    nicht nur bei Tieren
  • 3:29 - 3:33
    bei fortwährend demselben Partner auf,
    sondern auch bei uns Menschen.
  • 3:34 - 3:36
    Und das ist ja auch irgendwie ein Dilemma:
  • 3:38 - 3:43
    Liebe braucht Nähe,
    aber Erotik braucht Abstand.
  • 3:43 - 3:49
    Wir sehnen uns nach Verbindlichkeit,
    nach Gut-aufgehoben-Sein, nach Nähe.
  • 3:49 - 3:51
    Und dann sehnen wir uns
    noch nach Neuigkeit,
  • 3:51 - 3:53
    Abenteuer und Aufregung.
  • 3:54 - 3:57
    Wie kann denn das
    überhaupt zusammenpassen?
  • 3:58 - 4:02
    Der Alltag ist keine gute Leinwand
    für unsere sexuellen Fantasien.
  • 4:04 - 4:06
    Wir machen jetzt ein kleines Experiment.
  • 4:07 - 4:10
    Schließt dazu bitte einmal kurz die Augen
  • 4:11 - 4:17
    und denkt an die schönste
    Nebensache der Welt, an Sex.
  • 4:19 - 4:20
    Genau.
  • 4:21 - 4:25
    Und sei einmal neugierig,
  • 4:25 - 4:31
    was für Bilder da
    vor deinem inneren Auge kommen
  • 4:36 - 4:37
    und was für Gefühle.
  • 4:43 - 4:48
    Und was diese Bilder
    und diese Gefühle mit dir machen.
  • 4:51 - 4:52
    Vielen Dank.
  • 4:54 - 4:56
    Ich gehe mal davon aus, dass die Wenigsten
  • 4:56 - 4:58
    an den Akt der Fortpflanzung
    gedacht haben,
  • 4:58 - 5:00
    an die Zeugung eines Kindes.
  • 5:02 - 5:05
    Nun ja, ich gehe jetzt davon aus...
  • 5:05 - 5:07
    Vielleicht schon ein paar mehr
    ans Liebe machen,
  • 5:08 - 5:11
    so dem Sex in der Partnerschaft.
  • 5:12 - 5:14
    Die meisten werden jedoch
  • 5:14 - 5:17
    an die triebhafte Seite
    der Sexualität gedacht haben,
  • 5:17 - 5:20
    die mit Abenteuer, Leidenschaft
    und Aufregung einhergeht
  • 5:20 - 5:23
    und diesem unwahrscheinlich
    guten Gefühl im Bauch.
  • 5:25 - 5:31
    Fortpflanzung, Liebe und Triebe,
    das sind die drei Dimensionen von Sex.
  • 5:32 - 5:35
    In der sexuellen Revolution,
  • 5:36 - 5:40
    da hat sich die Fortpflanzung
    von der Sexualität entkoppelt
  • 5:40 - 5:45
    durch die Pille, die eingeführt wurde,
    und die Straffreiheit von Abtreibung.
  • 5:48 - 5:51
    Sex konnte frei genossen werden,
    Kinder waren planbar
  • 5:51 - 5:55
    und der Slogan damals war:
    "Make love, not war."
  • 5:58 - 6:04
    Was heute passiert, ist eine wesentlich
    brisantere gesellschaftliche Entwicklung.
  • 6:04 - 6:08
    Heute spalten sich
    die Triebe aus der Liebe ab,
  • 6:08 - 6:11
    und zwar durch einen
    enormen Sog nach draußen.
  • 6:12 - 6:16
    Wir haben heute Pornos,
    die laufen 24 Stunden am Tag
  • 6:16 - 6:18
    in den abenteuerlichsten Genres,
  • 6:18 - 6:20
    in 3D-Welten,
  • 6:21 - 6:25
    mittlerweile auch in 4D-Welten,
    in virtuellen Welten,
  • 6:25 - 6:28
    und mit einem entsprechenden
    Ganzkörperanzug.
  • 6:28 - 6:31
    Wir haben Sex-Toys,
    die werden immer interaktiver.
  • 6:31 - 6:36
    Wir können heute in Timbuktu sitzen
    und mit jemanden am Nordpol Sex haben.
  • 6:37 - 6:39
    Hinzu kommen Millionen an Menschen,
  • 6:39 - 6:43
    die über diese zahlreichen
    Apps und Portale
  • 6:43 - 6:48
    unverbindliche und käufliche
    sexuelle Angebote suchen.
  • 6:48 - 6:52
    Viele in verbindlichen Partnerschaften,
    nebenbei gesagt,
  • 6:52 - 6:56
    und alles aus der heimischen Komfortzone
    anbahnbar.
  • 6:56 - 6:58
    Wir haben heute die Qual der Wahl.
  • 6:58 - 7:00
    Sex-Traffic hat sich heute
  • 7:00 - 7:06
    in die High-Speed-Datenautobahnen
    des Internets verschoben
  • 7:06 - 7:10
    und sorgt für eine weitere
    Verkehrsberuhigung
  • 7:10 - 7:12
    innerhalb der Partnerschaft.
  • 7:14 - 7:19
    Wenn wir uns den Slogan anschauen
    "Make love, not war",
  • 7:20 - 7:27
    verändert der sich nicht heute
    in ein "Make sex, not love"?
  • 7:28 - 7:31
    Und was ist eigentlich mit der Liebe?
  • 7:32 - 7:33
    Ganz schön einsam.
  • 7:34 - 7:36
    Hat die Liebe
    in diesen turbulenten Zeiten
  • 7:36 - 7:38
    überhaupt noch eine Chance?
  • 7:41 - 7:45
    Wir alle nutzen diese Freiheiten
    und experimentieren damit.
  • 7:47 - 7:52
    Und diese Freiheiten betreffen uns alle,
    früher oder später, direkt oder indirekt,
  • 7:52 - 7:55
    in unserer Partnerschaft,
    in unserer Familie
  • 7:55 - 7:58
    oder in unserem Freundeskreis.
  • 7:58 - 8:00
    Und diese Freiheiten verändern sukzessive
  • 8:01 - 8:04
    unsere sexuellen Fantasien,
    unsere Skripte,
  • 8:05 - 8:06
    das, was wir wollen,
  • 8:06 - 8:10
    und das, was wir überhaupt noch
    in der Lage sind zu können.
  • 8:10 - 8:12
    Die Messlatte ist sehr hoch.
  • 8:13 - 8:16
    Ich arbeite seit 25 Jahren
    als Neurologin und Psychotherapeutin
  • 8:16 - 8:20
    und natürlich sehe ich mehr
    die Kehrseite der Medaille.
  • 8:20 - 8:24
    Und dabei beobachte ich
    in den letzten 10 Jahren
  • 8:24 - 8:25
    deutliche Veränderungen von den Themen,
  • 8:25 - 8:28
    mit denen Klienten zu mir
    in meine Praxis kommen.
  • 8:28 - 8:31
    Es gibt vier große Themenfelder.
  • 8:31 - 8:36
    Erstens: Alte sexuelle Funktionsstörungen
    im neuen Gewand.
  • 8:37 - 8:41
    Zu mir kommen junge Männer
    mit Potenzstörungen
  • 8:41 - 8:42
    und Viagra in der Tasche.
  • 8:42 - 8:46
    Zu Pornos geht alles prima,
    beim Partner gar nichts mehr.
  • 8:47 - 8:53
    Orgasmusverzögerung und Orgasmushemmung
    ist paradoxerweise im Kommen.
  • 8:57 - 9:01
    Und die Männer emanzipieren sich
    in Lustlosigkeit,
  • 9:01 - 9:04
    aber ihr wisst schon:
    keine generelle Lustlosigkeit,
  • 9:04 - 9:06
    nur eine partnerbezogene.
  • 9:06 - 9:09
    Zweitens: Es gibt
    quantitative Veränderungen.
  • 9:09 - 9:13
    Die Schere geht immer weiter auseinander
    zwischen den Unberührten,
  • 9:13 - 9:16
    die sich hervorragend
    im Internet versorgen
  • 9:18 - 9:19
    und schon alles theoretisch wissen,
  • 9:19 - 9:22
    aber überhaupt keine
    praktische Erfahrung haben,
  • 9:22 - 9:25
    und denen, die sich so
    durch die Betten tindern,
  • 9:25 - 9:27
    ruh- und rastlos.
  • 9:28 - 9:31
    Die WHO hat zwanghafte sexuelle Störung
  • 9:31 - 9:36
    mittlerweile
    als psychische Erkrankung anerkannt.
  • 9:36 - 9:37
    Wir haben allein in Deutschland
  • 9:37 - 9:42
    nach konservativen Schätzungen
    eine halbe Million Porno- und Sexsüchtige.
  • 9:42 - 9:44
    Dazu kommt ungefähr
    die gleiche Anzahl noch mal
  • 9:44 - 9:47
    von indirekt betroffenen
    Partnern und Kindern.
  • 9:47 - 9:50
    Das ist eine ernstzunehmende Entwicklung.
  • 9:51 - 9:54
    Drittens: Wir haben
    qualitative Veränderungen.
  • 9:55 - 9:59
    Was früher Hardcore war,
    ist heute Blümchensex.
  • 10:00 - 10:02
    Spezielle außergewöhnliche Praktiken
  • 10:02 - 10:08
    wie Voyeurismus, Exhibitionismus,
    Fetischismus und BDSM
  • 10:08 - 10:11
    sind heute Kulturgut;
  • 10:11 - 10:14
    mittig angekommen,
    nichts Außergewöhnliches mehr.
  • 10:14 - 10:19
    Und die Themen, mit denen Paare kommen,
    drehen sich sehr stark ums Smartphone
  • 10:19 - 10:23
    und dem Begriff der Treue,
    der unklarer ist als je zuvor.
  • 10:23 - 10:26
    Wir können heute Sex
    mit anderen haben und treu sein.
  • 10:26 - 10:28
    Wir müssen es halt
    vorher abgesprochen haben.
  • 10:28 - 10:31
    Wir können aber auch mit dem Partner
    zusammen im Bett liegen
  • 10:31 - 10:33
    und ihn Online betrügen.
  • 10:33 - 10:37
    Dabei sehe ich, dass
    der Treubegriff sich verschiebt
  • 10:37 - 10:41
    von dem "Ich bin dir treu"
    hin zu "Ich bin mir treu".
  • 10:41 - 10:44
    Probleme sind da durchaus vorprogrammiert.
  • 10:46 - 10:47
    Und nun die Frage aller Fragen:
  • 10:48 - 10:50
    Wie können wir diese neuen Freiheiten
  • 10:52 - 10:56
    so in unser Leben
    integrieren und genießen,
  • 10:57 - 11:01
    dass wir gesund bleiben und dass
    unsere Partnerschaft gesund bleibt.
  • 11:02 - 11:06
    Und was machen Sexgourmets
    anders als Sexaholics,
  • 11:06 - 11:08
    die den Ausschalter nicht mehr finden?
  • 11:10 - 11:14
    Ein saftiges Tiramisu
    und ein feuchter Orgasmus
  • 11:14 - 11:16
    sind gar nicht so unterschiedlich.
  • 11:17 - 11:21
    Ernährung und Sexualität
    haben ganz viele Ähnlichkeiten.
  • 11:21 - 11:24
    Und ihr wisst wahrscheinlich
    ganz viel über Ernährung,
  • 11:25 - 11:28
    lest darüber und das
    könnt ihr transferieren.
  • 11:28 - 11:32
    Und ich möchte euch gerne
    an diese Analogie
  • 11:32 - 11:34
    ein bisschen was mitgeben heute,
  • 11:35 - 11:38
    was ihr direkt umsetzen könnt,
    nach dem Motto "Act, Change, Now".
  • 11:40 - 11:47
    Erstens: Wissen ist die Basis,
    um sein Verhalten zu verändern.
  • 11:47 - 11:53
    Wenn wir wissen, welche Nahrungsmittel
    uns gesund halten, auch langfristig,
  • 11:53 - 11:57
    dann können wir den vielen Versuchungen
    der Nahrungsmittelindustrie,
  • 11:57 - 12:02
    die uns krank und dick machen,
    eher mal ein Nein erteilen.
  • 12:02 - 12:05
    Genauso ist das
    mit den sexuellen Superreizen.
  • 12:05 - 12:07
    Wenn ich weiß und mich informiere...
  • 12:07 - 12:11
    Und wir wissen mittlerweile ganz viel,
    es gibt viele Forschungsstudien dazu,
  • 12:11 - 12:16
    coole Bücher
    und viele Informationen im Internet.
  • 12:16 - 12:19
    Schaut hin und nehmt
    dieses Wissen mit auf,
  • 12:20 - 12:25
    weil das wird eine Key-Ressource sein,
    um sich entsprechend zu positionieren.
  • 12:25 - 12:27
    Viele sind in diesem Graubereich unterwegs
  • 12:27 - 12:30
    und ich würde mir wünschen von euch,
  • 12:30 - 12:34
    dass ihr nicht erst aufwacht,
    wenn ihr krank werdet dadurch.
  • 12:35 - 12:40
    Zweitens: Erhaltet euch rezeptiv
    für natürliche Reize.
  • 12:41 - 12:45
    Wenn ihr Schokolade, Cola, Junk-Food esst,
  • 12:45 - 12:48
    dann schmeckt irgendwann
    kein Apfel und Gemüse mehr.
  • 12:48 - 12:50
    So ist es auch bei der Sexualität.
  • 12:51 - 12:53
    Irgendwann stumpft man ab.
  • 12:54 - 12:57
    Schon mal was von Sex-Fasten gehört,
  • 12:57 - 13:00
    dem freiwilligen Verzicht
    auf sexuellen Superreize,
  • 13:00 - 13:03
    mal so wenigstens probeweise
    für eine gewisse Zeit?
  • 13:04 - 13:07
    Zugegebenerweise macht das nicht schlank,
  • 13:07 - 13:11
    aber wieder sensitiver
    für natürliche Reize.
  • 13:12 - 13:15
    Es ist überhaupt nicht schlimm,
    dieses Ganze, was es heute gibt,
  • 13:15 - 13:18
    Pornografie, Sex-Toys,
  • 13:18 - 13:22
    aber das sind Genussmittel
    ähnlich wie Süßigkeiten.
  • 13:22 - 13:26
    Und wir kriegen, wenn wir es
    zu viel konsumieren, Nebeneffekte.
  • 13:26 - 13:31
    Auch in der Sexualität
    geht Qualität vor Quantität.
  • 13:31 - 13:35
    Und heute ist manchmal weniger mehr.
  • 13:35 - 13:38
    Drum, wenn ihr
    das nächste Mal Mails checkt,
  • 13:38 - 13:43
    einfach mal die Pornos auslassen,
    Sex-Toy in der Schublade lassen
  • 13:43 - 13:45
    und beim nächsten One-Night-Stand
    einfach mal fragen:
  • 13:45 - 13:48
    Bringt mich das jetzt wirklich
    persönlich weiter?
  • 13:51 - 13:56
    Und last but not least: Unterhaltet euch.
  • 13:56 - 14:01
    Geht in einen Dialog, in einen echten
    differenzierten Dialog mit eurem Partner.
  • 14:02 - 14:06
    Das ist wichtig und das kostet
    Überwindung und Mut.
  • 14:07 - 14:11
    Unterhaltet euch über eure Bedürfnisse,
    aber auch über eure Ängste.
  • 14:13 - 14:15
    Partnerschaften brauchen Grenzen,
  • 14:15 - 14:18
    damit sie sich unterscheiden
    von dem, was da draußen ist.
  • 14:18 - 14:20
    Und wenn man Verträge ausmacht,
  • 14:20 - 14:23
    sollte man sich auch
    an diese Verträge halten.
  • 14:24 - 14:28
    Und heute kommt dem Nein
    eine ganz besondere Bedeutung zu.
  • 14:28 - 14:33
    Denn was ist ein Ja
    eigentlich wert ohne ein Nein?
  • 14:35 - 14:39
    Liebe gibt der Sexualität
    Bedeutung und Tiefe
  • 14:40 - 14:46
    und unsere Beziehung ist ganz maßgeblich
    für unsere Lebensqualität zuständig.
  • 14:48 - 14:52
    Eine sanfte Berührung von einem Partner,
    der einem wirklich am Herzen liegt,
  • 14:54 - 15:00
    kann sehr viel intimer sein
    als der 3286. Orgasmus aus der Konserve.
  • 15:01 - 15:07
    Bei all dem, was heute passiert,
    bei all den Freiheiten, die wir haben:
  • 15:09 - 15:11
    Denkt auch an die Liebe.
  • 15:12 - 15:13
    Vielen Dank.
  • 15:13 - 15:17
    (Applaus)
Title:
Make Sex, not Love? Über die “Scharfstellung” unserer Triebe! | Heike Melzer | TEDxStuttgart
Description:

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Video Language:
German
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
15:21

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