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Was Ozeanmikroben über den Klimawandel verraten

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    Ich bin biologische Ozeanographin.
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    Ich habe das absolute Privileg,
    mikrobielles Leben
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    im Pazifischen Ozean zu studieren.
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    Wir sprechen gleich über Mikroben,
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    aber ich will Ihnen zuerst
    einen Eindruck von diesem Ort
  • 0:15 - 0:16
    und seinem Ausmaß verschaffen.
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    Der Pazifik ist unser größter,
    tiefster Ozean.
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    Er umfasst 60 Millionen Quadratmeilen.
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    Wenn Sie alle Kontinente
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    zu einem kleinen Pangaea 2.0
    zusammenbauen,
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    passen sie gut in den Pazifik
    und es bleibt noch Platz.
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    Es ist ein riesiges Ökosystem,
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    von dem Blau des offenen Ozeans
    zum Grün der Kontinentalränder.
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    An diesem Ort,
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    erforsche ich die Grundlagen
    des Nahrungsnetzes:
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    Plankton.
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    In meiner Forschung,
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    und in der mikrobiellen
    Ozeanographie als Ganzes,
  • 0:50 - 0:52
    ist ein Thema aufgetaucht,
  • 0:52 - 0:54
    und dieses Thema ist "Veränderung".
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    Diese mikrobiellen
    Ökosysteme verändern sich
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    auf reale und messbare Weise,
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    und es ist nicht so schwer, es zu sehen.
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    Ozeane bedecken 70 Prozent
    unseres Planeten,
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    der Ozeanwandel ist also
    planetarischer Wandel,
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    und alles beginnt mit Mikroben.
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    Jetzt habe ich zwei Geschichten,
    die ich mit Ihnen teilen werde,
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    und sie sind als Liebesgeschichten
    an Mikroben zu verstehen.
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    Aber ich werde ehrlich sein,
    dass es einen Aspekt davon gibt,
  • 1:25 - 1:28
    der einfach totaler Mist ist.
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    Passen Sie auf, konzentrieren
    Sie sich auf die Liebe.
  • 1:30 - 1:32
    Richtig? Da komme ich her.
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    Als erstes sollten Sie wissen,
  • 1:36 - 1:40
    dass der Wald des Meeres mikrobiell ist.
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    Und damit meine ich, dass die Pflanzen
  • 1:44 - 1:46
    im offenen Ozean
    größtenteils mikroskopisch sind,
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    und es gibt viel mehr davon,
    als es uns bewusst ist.
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    Also werde ich Ihnen einige Fahndungsfotos
  • 1:53 - 1:54
    dieser Organismen zeigen,
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    die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe.
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    Dies sind die untersten Stufen
    des Nahrungsnetzes im Ozean.
  • 2:00 - 2:03
    Das sind winzige Pflanzen und
    Tiere, die in einer Vielzahl
  • 2:03 - 2:07
    von Formen, Größen, Farben
    und Stoffwechsel vorkommen.
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    Es gibt Hunderttausende
    in einem Milliliter Meerwasser.
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    Sie schwimmen definitiv mit Ihnen,
    wenn Sie im Ozean sind.
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    Sie produzieren Sauerstoff,
    sie verbrauchen CO2,
  • 2:17 - 2:19
    und sie bilden die Basis
    des Nahrungsnetzes,
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    von dem jede andere Form
    des Lebens im Meer abhängig ist.
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    Ich verbrachte etwa 500 Tage
    meines Forscherlebens auf See,
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    und viele mehr vor einem
    Computer oder im Labor,
  • 2:31 - 2:35
    also fühle ich mich verpflichtet,
  • 2:35 - 2:37
    Ihnen einige ihrer
    Geschichten zu erzählen.
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    Beginnen wir im pazifischen Nordwesten.
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    Dieser Ort ist grün. Er ist schön.
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    Das sind Blüten von Phytoplankton,
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    die Sie vom Weltraum aus sehen können,
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    entlang der Westküste der USA.
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    Es ist ein unglaublich
    produktives Ökosystem.
  • 2:52 - 2:56
    Hier können Sie Lachs, Heilbutt
    und Wale beobachten.
  • 2:56 - 2:58
    Es ist ein wunderschöner Teil
    unseres Landes.
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    Hier studierte ich 10 Jahre lang,
    unter anderem,
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    das erhebende Thema
    von schädlichen Algenblüten.
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    Das sind Blüten
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    von toxinproduzierendem Phytoplankton,
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    die Nahrungsnetze verunreinigen
  • 3:10 - 3:14
    und sich in Schalentieren und
    Fischen anreichern können,
  • 3:14 - 3:17
    die für den menschlichen
    Verzehr gefangen werden.
  • 3:17 - 3:21
    Wir versuchten, zu verstehen,
    warum sie blühen, wo sie blühen,
  • 3:21 - 3:22
    wann sie blühen,
  • 3:22 - 3:24
    um den Fischfang zu verwalten,
  • 3:24 - 3:26
    und die menschliche
    Gesundheit zu schützen.
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    Das Problem ist, dass der Ozean
    ein bewegliches Ziel ist,
  • 3:29 - 3:33
    und, ähnlich wie einige Menschen
    in unserem Leben,
  • 3:33 - 3:35
    variiert die Toxizität im Plankton.
  • 3:35 - 3:36
    (Lachen)
  • 3:36 - 3:37
    Okay?
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    Um diese Herausforderungen zu umgehen,
  • 3:39 - 3:42
    kombinierten wir Satellitenfernerkundung
  • 3:42 - 3:44
    mit Drohnen und Segelflugzeugen,
  • 3:44 - 3:48
    regelmäßigen Probenahme
    der Surfzone und viel Zeit auf See
  • 3:48 - 3:51
    in kleinen Booten
    vor der Küste von Oregon.
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    Ich weiß nicht, ob viele von Ihnen
    die Gelegenheit hierzu hatten,
  • 3:55 - 3:57
    aber es ist nicht einfach.
  • 3:57 - 3:59
    [Auch Ozeanographen werden seekrank]
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    Hier sind einige arme Studenten.
  • 4:00 - 4:01
    (Lachen)
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    Ich habe ihre Gesichter versteckt,
    um ihre Identität zu schützen.
  • 4:04 - 4:06
    (Lachen)
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    Dies ist ein herausfordernder Ort.
  • 4:08 - 4:12
    Ich rede hier über
    hart erkämpfte Daten, OK?
  • 4:12 - 4:13
    (Lachen)
  • 4:13 - 4:17
    Durch Kombinieren all unserer Daten,
    mit unseren Kollegen,
  • 4:17 - 4:21
    hatten wir 20-jahr Zeitreihen von Toxinen
    und Phytoplankton-Zellzahlen.
  • 4:21 - 4:25
    Und das erlaubte uns, die Muster
    dieser Blüten zu verstehen
  • 4:25 - 4:28
    und Modelle zu bauen,
    um sie vorherzusagen.
  • 4:28 - 4:30
    Wir fanden heraus,
  • 4:30 - 4:33
    dass die Gefahr schädlicher Algenblüten
  • 4:33 - 4:35
    eng mit Aspekten des Klimas verbunden war.
  • 4:35 - 4:38
    Wenn ich "Klima" sage,
    meine ich nicht tagtägliches Wetter,
  • 4:38 - 4:40
    ich meine langfristige Veränderungen.
  • 4:41 - 4:44
    Diese Schwingungen.
    von denen Sie vielleicht gehört haben
  • 4:44 - 4:47
    -- die pazifische
    Jahrzehnt-Oszillation, El Niño --
  • 4:47 - 4:50
    sie bringen in der Regel warme,
    trockene Winter in diese Region,
  • 4:50 - 4:53
    aber sie verringern auch die Stärke
    der kalifornischen Strömung,
  • 4:53 - 4:58
    die von Norden nach Süden entlang
    des pazifischen Nordwestens verläuft,
  • 4:58 - 5:00
    und sie wärmen den küstennahen Ozean.
  • 5:00 - 5:02
    Das ist das Rote, dass Sie
    auf diesem Plan sehen,
  • 5:02 - 5:03
    warme Anomalien,
  • 5:03 - 5:05
    stark positive PDO Indizes.
  • 5:06 - 5:09
    Und wenn wir diese
    Veränderungen der Zirkulation
  • 5:09 - 5:10
    und Temperaturänderungen haben,
  • 5:10 - 5:13
    wird das Risiko von schädlichen
    Algenblüten erhöht,
  • 5:13 - 5:16
    aber auch die Anzahl
    von Lachsen nimmt ab,
  • 5:16 - 5:19
    und wir sehen das Eindringen
    von invasiven Arten wie grüne Krabben.
  • 5:20 - 5:23
    Das sind also ökologische und
    wirtschaftliche Auswirkungen des Klimas.
  • 5:25 - 5:27
    Nun, wenn unsere Modelle richtig sind,
  • 5:27 - 5:30
    werden die Häufigkeit und Schwere
    dieser Ereignisse nur noch schlimmer,
  • 5:30 - 5:32
    einhergehend mit diesen warmen Anomalien.
  • 5:33 - 5:35
    Und, um das zu veranschaulichen,
  • 5:35 - 5:39
    2014 war wohl eines der schlimmsten
    schädlichen Algenblüten
  • 5:39 - 5:40
    in der Geschichte Oregons.
  • 5:40 - 5:45
    Es war auch das heißeste Jahr in der
    modernen Klimaaufzeichnung dieser Zeit,
  • 5:46 - 5:48
    bis 2015,
  • 5:49 - 5:53
    2016, 2017, 2018.
  • 5:54 - 5:57
    In der Tat, die fünf heißesten Jahre
    in der modernen Klimaaufzeichung
  • 5:57 - 5:59
    waren die letzten fünf.
  • 6:00 - 6:02
    Das ist ein gutes Zeichen
    für schädliche Algenblüten
  • 6:02 - 6:04
    und schlecht für die Gesundheit
    des Ökosystems.
  • 6:05 - 6:08
    Sie interessieren sich
    vielleicht nicht für Schalentiere,
  • 6:08 - 6:12
    aber diese Änderungen wirken sich
    wirtschaftlich wesentlich
  • 6:12 - 6:14
    auf die Fischerei von
    Krabben und Lachs aus,
  • 6:14 - 6:18
    und sie können die Gesundheit von
    Meeressäugern wie Walen beeinträchtigen.
  • 6:18 - 6:20
    Und das könnte
    ein bisschen mehr ausmachen.
  • 6:20 - 6:22
    Das könnte Anklang finden.
  • 6:22 - 6:28
    Soviel zur Weltuntergangsgeschichte
    für die Ränder des Pazifiks.
  • 6:29 - 6:32
    Eigentlich sind das wirklich
    widerstandsfähige Ökosysteme.
  • 6:32 - 6:35
    Sie können sich wieder erholen,
    wenn wir ihnen eine Chance geben.
  • 6:35 - 6:39
    Der Punkt ist, die Veränderungen,
    die wir sehen, nicht zu ignorieren,
  • 6:39 - 6:41
    was mich zu meiner
    zweiten Geschichte bringt.
  • 6:43 - 6:48
    Ich bin inzwischen auf die abgelegendste
    Inselkette auf unserem Planeten gezogen,
  • 6:48 - 6:49
    die Hawaii-Inseln,
  • 6:49 - 6:53
    wo ich die neue Leitung eines Programms,
    genannt die Hawaii Ozean Zeitreihe, bin.
  • 6:53 - 6:56
    Das ist ein Programm, das seit 31 Jahren
  • 6:56 - 7:00
    diese monatliche Wallfahrt zu einem Ort
    namens Station ALOHA gemacht hat.
  • 7:00 - 7:02
    Es mitten im Pazifischen Ozean,
  • 7:02 - 7:05
    in der Mitte dieses riesigen,
    wirbelnden Systems von Strömungen,
  • 7:05 - 7:08
    dass wir den Subtropischen
    Nordparzifikwirbel nennen.
  • 7:09 - 7:11
    Es ist unser größtes Meeresökosystem.
  • 7:11 - 7:14
    Es ist viermal so groß
    wie der Amazonas-Regenwald.
  • 7:14 - 7:16
    Es ist auf eine gute Weise warm.
  • 7:16 - 7:18
    Es gibt blaues Wasser.
  • 7:18 - 7:20
    Es ist absolut der Ort,
    wo Sie tauchen und schwimmen wollen.
  • 7:20 - 7:23
    Sie können das nicht
    von Forschungsbooten aus tun,
  • 7:23 - 7:25
    denn Sie wissen schon, Haie.
    Googlen Sie es.
  • 7:25 - 7:26
    (Lachen)
  • 7:29 - 7:31
    Es ist ein wunderschöner Ort.
  • 7:32 - 7:34
    Und seit Oktober 1988,
  • 7:34 - 7:39
    haben Generationen von Forschern hier
    diese monatlichen Wallfahrten gemacht.
  • 7:39 - 7:42
    Wir studieren die Biologie, die Chemie und
    die Physik des offenen Ozeans.
  • 7:42 - 7:44
    Wir haben die Temperatur
  • 7:44 - 7:46
    von der Oberfläche
    bis zum Meeresboden gemessen.
  • 7:46 - 7:49
    Wir haben die Strömungen
    und die Wellen verfolgt.
  • 7:50 - 7:52
    Menschen haben hier
    neue Organismen entdeckt.
  • 7:52 - 7:55
    Menschen haben riesige
    Genombibliotheken geschaffen,
  • 7:55 - 7:56
    die unser Wissen über die Vielfalt
  • 7:56 - 7:59
    von marinen Mikroorganismen,
    revolutioniert haben.
  • 7:59 - 8:01
    Es ist nicht nur ein Ort der Entdeckung,
  • 8:01 - 8:04
    sondern der wichtige Teil
    über Zeitreihen ist,
  • 8:04 - 8:07
    dass sie uns einen Sinn für Geschichte,
    ein Gefühl für den Kontext,
  • 8:07 - 8:09
    zur Verfügung stellen.
  • 8:09 - 8:10
    Und mit Daten aus 30 Jahren,
  • 8:10 - 8:13
    können wir über saisonale
    Schwindungen hinaus,
  • 8:13 - 8:15
    die Fingerabdrücke der Menschheit
  • 8:15 - 8:18
    auf die natürliche Welt sehen.
  • 8:19 - 8:22
    Es gibt noch eine andere ikonische
    Zeitreihe auf Hawaii,
  • 8:22 - 8:23
    und das ist die Keeling-Kurve.
  • 8:23 - 8:25
    Ich hoffe, Sie haben das alle gesehen.
  • 8:26 - 8:30
    Diese Zeitreihe dokumentiert
    den raschen Anstieg von Kohlendioxid
  • 8:30 - 8:31
    in der Atmosphäre.
  • 8:31 - 8:34
    Es ist nicht nur die Zahl,
    es ist die Steigerungsrate.
  • 8:34 - 8:37
    Die Zunahme der Kohlendioxidrate
    in unserer Atmosphäre
  • 8:37 - 8:39
    ist beispiellos für unseren Planeten.
  • 8:40 - 8:42
    Das hat Konsequenzen für unsere Ozeane.
  • 8:43 - 8:46
    In der Tat absorbieren Ozeane
    etwa 90 Prozent der erzeugten Wärme
  • 8:46 - 8:48
    durch Treibhausgasemissionen
  • 8:48 - 8:51
    und ungefähr 40 Prozent des Kohlendioxids.
  • 8:52 - 8:55
    Und wir haben es geschafft,
    das an der Station ALOHA zu messen.
  • 8:56 - 8:59
    Jeder dieser Punkte ist eine Kreuzfahrt.
  • 8:59 - 9:03
    Es zeigt das Leben der Menschen, die über
    30 Jahre diese Messungen durchführten,
  • 9:03 - 9:05
    und es dauerte 30 Jahre,
    um das sehen zu können.
  • 9:05 - 9:07
    CO2 steigt in der Atmosphäre,
  • 9:07 - 9:09
    CO2 steigt im Ozean.
  • 9:09 - 9:10
    Das ist die rote Linie.
  • 9:10 - 9:12
    Eine Folge davon
  • 9:12 - 9:15
    ist eine grundlegende Veränderung
    in der Chemie des Meerwassers,
  • 9:15 - 9:17
    ein Rückgang des pH-Wertes,
  • 9:17 - 9:19
    der pH-Wert liegt
    auf einer logarithmischen Skala,
  • 9:19 - 9:20
    hier die blaue Linie.
  • 9:20 - 9:23
    Wir haben also einen Rückgang
    von 30 Prozent im pH-Wert
  • 9:23 - 9:25
    der Ozeanoberfläche
    in dieser Zeitreihe gesehen.
  • 9:25 - 9:29
    Das hat Auswirkungen auf Organismen,
    die Schalen aufbauen müssen,
  • 9:29 - 9:32
    das verändert die Wachstumsraten,
    metabolische Wechselwirkungen,
  • 9:32 - 9:34
    und es wirkt sich nicht nur
    auf Plankton aus,
  • 9:34 - 9:37
    es wirkt sich auf Ökosysteme
    so groß wie Korallenriffe aus.
  • 9:38 - 9:41
    Eines der Dinge, die wir
    in dieser Zeitreihe zeigen konnten,
  • 9:41 - 9:44
    ist, dass das nur der Anfang ist.
  • 9:44 - 9:48
    CO2-Anstieg und pH-Wert-Abfall
  • 9:48 - 9:50
    wurden in den oberen 500 Meter
    der Wassersäule gemessen.
  • 9:52 - 9:54
    Ich finde das wirklich
    nachdenklich stimmend.
  • 9:54 - 9:58
    Dies ist wirklich einer der
    abgelegensten Orte unseres Planeten,
  • 9:58 - 10:02
    und wir haben die oberen 500 Meter
    der Wassersäule beeinflusst.
  • 10:04 - 10:06
    Nun, diese beiden Dinge --
  • 10:06 - 10:08
    schädliche Algenblüten und
    Ozeanübersäuerung --
  • 10:08 - 10:10
    das ist natürlich nicht alles.
  • 10:10 - 10:11
    Sie kennen den Rest:
  • 10:11 - 10:15
    Anstieg des Meeresspiegels, Eutrophierung,
    Schmelzen der polaren Eiskappen,
  • 10:15 - 10:18
    Erweiterung der Sauerstoffminimumzonen,
    Umweltverschmutzung,
  • 10:18 - 10:20
    Verlust der biologischen Vielfalt,
    Überfischung.
  • 10:20 - 10:22
    Es fällt mir schwer,
    Absolventen zu finden --
  • 10:22 - 10:26
    Sie sehen, diese Abschlussarbeit
    lässt nicht so gut verkaufen, oder?
  • 10:26 - 10:26
    (Lachen)
  • 10:28 - 10:29
    (seufzt)
  • 10:29 - 10:33
    Nochmal, ich denke diese Systeme,
    diese mikrobiellen Ökosysteme,
  • 10:33 - 10:34
    sind extrem belastbar.
  • 10:35 - 10:38
    Wir dürfen diesen Weg
    nur nicht zu weit gehen.
  • 10:39 - 10:40
    Ich persönlich glaube,
  • 10:40 - 10:43
    dass die nachhaltige Beobachtung
    unserer Ozeane und unseres Planeten
  • 10:43 - 10:47
    die moralische Verpflichtung
    an unsere Forschergeneration ist.
  • 10:47 - 10:50
    Wir sind Zeuge der Änderungen,
  • 10:50 - 10:52
    die unseren natürlichen
    Systemen zugefügt werden,
  • 10:52 - 10:55
    und auf diese Weise
  • 10:55 - 11:00
    bietet sich uns die Möglichkeit
    der Anpassung und Umsetzung
  • 11:00 - 11:02
    des globalen Wandels,
    wenn wir dazu bereit sind.
  • 11:02 - 11:05
    Die Lösungen für diese Probleme
    sind also mehrschichtig.
  • 11:05 - 11:08
    Sie beinhalten ein Portfolio von Lösungen,
  • 11:08 - 11:09
    von lokalen Veränderungen,
  • 11:09 - 11:12
    hin zur Wahl von öffentlichen
    Personen, die unsere Umwelt
  • 11:12 - 11:14
    auf globaler Ebene schützen werden.
  • 11:14 - 11:22
    (Beifall)
  • 11:28 - 11:29
    Zurück zur Liebe.
  • 11:29 - 11:31
    (Lachen)
  • 11:32 - 11:34
    Mikroben sind wichtig.
  • 11:34 - 11:38
    Diese Organismen sind klein,
    reichlich vorhanden, uralt,
  • 11:38 - 11:40
    und sie sind entscheidend
    für die Aufrechterhaltung
  • 11:40 - 11:42
    unserer Bevölkerung und unseres Planeten.
  • 11:42 - 11:45
    Dennoch sind wir auf dem Weg,
    unsere CO2-Emissionen
  • 11:45 - 11:47
    in den nächsten 50 Jahren zu verdoppeln.
  • 11:47 - 11:49
    Also die Analogie,
    die ich dafür benutze ist,
  • 11:49 - 11:53
    als ob wir essen würden,
    als wären wir noch in unseren 20ern,
  • 11:53 - 11:55
    gehen davon aus,
    es gibt keine Konsequenzen --
  • 11:55 - 11:57
    aber ich bin eine Frau in ihren 40ern,
  • 11:57 - 12:00
    ich weiß, dass es Konsequenzen für meinen
    Nahrungskonsum gibt. Richtig?
  • 12:00 - 12:02
    (Lachen)
  • 12:02 - 12:04
    Diese Ozeane sind sehr lebendig.
  • 12:04 - 12:07
    Diese Ökosysteme sind noch
    nicht zusammengebrochen.
  • 12:09 - 12:11
    Nun, bis auf die Arktis,
    darüber könnten wir reden.
  • 12:11 - 12:12
    (Lachen)
  • 12:12 - 12:16
    Aber die anhaltenden Beobachtungen,
    die ich heute mit Ihnen geteilt habe,
  • 12:16 - 12:18
    die Arbeit von Generationen
    von Wissenschaftlern,
  • 12:18 - 12:21
    zeigen uns, dass wir
    unserer Ozeane besser pflegen sollten
  • 12:21 - 12:25
    und die Mikroben hegen,
    die uns am Leben erhalten.
  • 12:25 - 12:26
    In diesem Sinne,
  • 12:26 - 12:29
    möchte ich mit einem Zitat von
    einer meiner Heldinnen enden,
  • 12:29 - 12:30
    Jane Lubchenco.
  • 12:32 - 12:34
    Und diese Folie ist angemessen.
  • 12:34 - 12:39
    Jane sagte, dass die Ozeane weder
    zu groß sind, um sie zu zerstören,
  • 12:39 - 12:42
    noch sind sie zu groß,
    um sie zu reparieren,
  • 12:42 - 12:46
    aber die Ozeane sind zu groß,
    um sie zu ignorieren.
  • 12:48 - 12:49
    Danke.
  • 12:49 - 12:52
    Beifall.
Title:
Was Ozeanmikroben über den Klimawandel verraten
Speaker:
Angelicque White
Description:

Wenn sich der Ozean ändert, ändert sich der Planet - und alles beginnt mit Mikroben, sagt die biologische Ozeanographin Angelicque White. Mit jahrzehntelangen Daten erklärt White, wie Wissenschaftler diese alten Mikroorganismen als entscheidendes Barometer für die Gesundheit der Ozeane verwenden - und wie wir sie regenerieren könnten, während die Meerestemperaturen stetig steigen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:05

German subtitles

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