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Títol:
Wie der Klimawandel unsere Lebensmittel Nährstoffarmer machen könnte
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Descripció:
Der steigende Kohlenstoffgehalt in unserer Atmosphäre kann Pflanzen schneller wachsen lassen, aber es gibt auch versteckte Konsequenzen: es raubt den Pflanzen ihre Nährstoffe und Vitamine, die wir zum überleben brauchen. In einer Reden über globale Nahrungssicherheit erläutert die Epidemiologin Kristie Ebi die potentiell massiven Gesundheitsrisiken dieser wachsenden Ernährungskrise -- und untersucht, welche Maßnahmen wir ergreifen können, um sicher zu stellen, dass alle Menschen Zugang zu sicheren, gesunden Lebensmitteln haben.
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Speaker:
Kristie Ebi
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Yogi Berra, ein US-Baseballspieler
und Philosoph, sagte:
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"Wenn wir nicht wissen, wohin wir gehen,
könnten wir dort nicht ankommen."
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Zunehmende wissenschaftliche Erkenntnisse
geben uns eine größere Einsicht,
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mehr Klarheit darüber, wie unsere Zukunft
mit dem Klimawandel aussehen könnte,
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und was das für unsere
Gesundheit bedeuten könnte.
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Ich bin hier, um über
einen ähnlichen Aspekt zu reden,
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darüber, wie unsere
Emissionen von Treibhausgasen
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bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe
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die Nährstoffqualität unserer
Lebensmitten reduziert.
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Lassen Sie uns mit der
Nahrungspyramide beginnen.
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Sie kennen sie alle.
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Wir müssen uns alle ausgewogen ernähren.
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Wir brauchen Proteine,
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wir brauchen Spurenelemente,
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wir brauchen Vitamine.
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Dies ist eine Möglichkeit für uns,
darüber nachzudenken,
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wie wir sichergehen können,
was wir täglich brauchen
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um wachsen und gedeihen zu können.
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Aber wir essen nicht nur, weil wir müssen,
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wir essen auch um zu genießen.
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Brot, Pasta, Pizza --
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es gibt eine Palette an Lebensmitteln,
die kulturell relevant sind.
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Wir essen diese gerne.
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Sie sind also wichtig
für unsere Ernährung,
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aber auch wichtig für unsere Kulturen.
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Der Kohlenstoffdioxidgehalt ist
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seit dem Beginn der
industriellen Revolution gestiegen,
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von etwa 280 ppm auf über 410 ppm heute,
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und er steigt weiter an.
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Der Kohlenstoff, den Pflanzen
zum wachsen brauchen,
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kommt von diesem Kohlenstoffdioxid.
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Sie bringen ihn in die Pflanze,
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zersetzen es in reinen Kohlenstoff
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und benutzen diesen, um zu wachsen.
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Sie brauchen auch Nährstoffe
aus dem Boden.
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Also ja, Kohlenstoffdioxid
ist Pflanzenfutter.
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Und es sollten gute Nachrichten sein,
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dass die Kohlenstoffdioxid-
Konzentration steigt,
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für die Nahrungssicherung weltweit,
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um sicherzustellen, dass Menschen
jeden Tag genug zu essen haben.
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Etwa 820 Millionen Leute weltweit
haben täglich nicht genug zu essen.
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Es gibt also ausreichend Belege dafür,
wie höhere CO2-Level
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dem Problem der
Nahrungssicherung helfen wird.
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Wir müssen unseren Fortschritt
in der Agrarproduktivität vorantreiben,
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um die 9 bis 10 Milliarden Menschen,
die 2050 am Leben sein werden, zu ernähren
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und um die nachhaltigen
Entwicklungsziele zu erreichen,
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insbesondere das zweite Ziel,
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die Nahrungsunsicherheit zu reduzieren,
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Ernährung zu verbessern,
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den Zugang zu Lebensmitteln,
die wir alle brauchen zu erleichtern.
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Wir wissen, dass der Klimawandel
die Agrarproduktivität beeinflusst.
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Die Erde hat sich um
circa ein Grad erwärmt,
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seit der vorindustriellen Zeit.
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Das ändert lokale Temperaturen
und Niederschlagsmuster
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und es hat Konsequenzen
für die Agrarproduktivität
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in vielen Teilen der Welt.
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Und es gibt nicht nur lokale Veränderungen
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bei Temperatur und Niederschlägen,
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es sind Extremwerte.
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Extremwerte hinsichtlich Hitzewellen,
Überschwemmungen und Dürren
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beeinflussen die Produktivität erheblich.
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Und dass Kohlenstoffdioxid,
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abgesehen von der Förderung
des Pflanzenwachstums,
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auch andere Konsequenzen hat,
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dass Pflanzen mit höherem
Kohlenstoffdioxid-Gehalt
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die Synthese von Kohlenhydraten,
Zuckern und Stärke vermehren
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und die Konzentration von Proteinen
und wesentlichen Nährstoffen verringern.
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Das ist sehr wichtig, wenn wir an die
Entwicklung von Nahrungssicherheit denken.
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Und vor ein paar Tagen, bei den
Tischgesprächen zum Klimawandel,
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sagte jemand, dass sie
5/7-Optimistinnen seien:
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Sie sind Optimistinnen
an fünf Tagen der Woche
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und dies sei ein Thema
für die anderen zwei Tage.
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Wenn wir die Spurenelemente betrachten,
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sind fast alle von ihnen von der
höheren CO2-Konzentration betroffen.
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Zwei davon sind Eisen und Zink.
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Wenn man nicht genug Eisen hat, kann sich
eine Eisenmangelanämie entwickeln.
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Sie wird mit Erschöpfung
assoziiert, mit Atemnot
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und anderen mittelschweren Konsequenzen.
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Wenn man nicht genug Zink hat,
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kann man seinen Appetit verlieren.
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Es ist ein erhebliches Problem weltweit.
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Etwa eine Milliarde Menschen
leiden an einem Zinkmangel.
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Es ist wichtig für die Gesundheit
von Müttern und Kindern.
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Es beeinflusst die Entwicklung.
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Die B-Vitamine sind wesentlich
für eine Palette an Dingen.
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Sie helfen dabei, unser Essen
in Energie zu wandeln.
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Sie sind wichtig für die Funktionen
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vieler physiologischer Aktivitäten
in unserem Körper.
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Und wenn höhere Kohlenstoff-Level
in Pflanzen vorhanden sind,
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gibt es weniger Stickstoff
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und weniger Vitamin B.
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Und es betrifft nicht nur uns.
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Rinder sind bereits betroffen,
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weil die Qualität ihres Futters abnimmt.
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In der Tat betrifft es alle
Konsumentinnen von Pflanzen.
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Und denken Sie, zum Beispiel, auch an
unsere Haustiere, Katzen und Hunde.
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Wenn man die Etiketten der meisten
Tier- und Hundenahrung betrachtet,
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entdeckt man einen erheblichen Anteil
an Getreide in den Produkten.
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Es betrifft also alle.
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Wie wissen wir, dass das ein Problem ist?
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Wir wissen es aus Feldstudien
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und aus experimentellen
Studien in Laboren.
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In den Feldstudien --
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ich beziehe mich hauptsächlich
auf Weizen und Reis --
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es gibt Felder, zum Beispiel Reisfelder,
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die in verschiedene
Parzellen unterteilt sind.
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Und alle Parzellen sind gleich:
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die Erde ist die gleiche,
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der Niederschlag ist gleich --
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alles ist identisch.
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Außer, dass einige Parzellen mit
Kohlenstoffdioxid angeblasen werden.
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Also kann man vergleichen,
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wie es unter heutigen Umständen aussieht
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und unter CO2-Einfluss
später im Jahrhundert.
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Ich war Teil einer der wenigen Studien,
die sich damit befassen.
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Wir haben 18 Reislinien in
China und Japan betrachtet
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und sie unter Konditionen angebaut,
die man erwarten kann,
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später im Jahrhundert.
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Und wenn man sich die Ergebnisse anschaut,
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der weiße Balken zeigt
die heutigen Konditionen,
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der rote Balken die später im Jahrhundert.
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Protein geht um 10 Prozent zurück,
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Eisen um etwa 8 Prozent,
Zink um etwa 5 Prozent.
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Das klingt nicht nach
großen Veränderungen,
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aber wenn man an die arme
Bevölkerung in jedem Land denkt,
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die hauptsächlich Stärke zu sich nimmt,
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dann wird es Menschen,
die sich am Limit befinden
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den Rest geben, ihnen einen
ehrlichen Mangel bereiten
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und alle möglichen gesundheitlichen
Probleme verursachen.
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Die Situation ist noch deutlicher
bei den B-Vitaminen.
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Wenn man das Level von
Vitamin B1 und B2 betrachtet,
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ging es um etwa 17 Prozent zurück.
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Pantothensäure, Vitamin B5,
gingen um etwa 13 Prozent zurück.
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Folsäure um etwa 30 Prozent.
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Und dies sind Mittelwerte aus
verschiedenen Experimenten,
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die wir durchgeführt haben.
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Folsäure ist wesentlich für
die kindliche Entwicklung.
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Schwangere Frauen, die nicht
genug Folsäure bekommen,
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haben ein erheblich größeres Risiko
Babys mit Geburtsfehlern zu gebären.
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Das sind also sehr ernst zu nehmende
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potentielle Konsequenzen
für unsere Gesundheit,
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bei fortschreitendem Anstieg
des CO2-Levels.
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das ist eine Modellarbeit von
Chris Weyant und Kolleginnen,
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betrachtet diese Entwicklung von höherem
CO2 zu niedrigerem Eisen und Zink --
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und sie betrachteten nur Eisen und Zink --
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zu diversen gesundheitlichen Auswirkungen.
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Sie betrachteten Durchfallerkrankungen,
Malaria, Lungenentzündung,
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Eisenmangelanämie,
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und untersuchten, was die Auswirkungen
in 2050 sein könnten.
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Und je dunkler die Farbe ist,
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umso größer ist die Konsequenz.
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Man kann also die wesentliche
Auswirkung sehen,
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in Asien und Afrika
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aber beachten Sie auch,
dass in Ländern wie den USA
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und Ländern in Europa
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die Population betroffen sein könnte.
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Sie schätzten, dass etwa 125 Millionen
Menschen betroffen sein könnten.
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Sie modellierten außerdem,
was die effektivsten Maßnahmen wären,
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und ihr Fazit war die Reduzierung
unserer Treibhausgase:
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unsere Treibhausgas-Emissionen
zur Mitte des Jahrhunderts zu senken,
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um sich nicht so viele Sorgen um
diese Konsequenzen machen zu müssen,
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später im Jahrhundert.
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Diese Experimente, diese Modellierungen
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haben nicht den Klimawandel
selbst berücksichtigt.
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Sie haben sich nur auf
Kohlenstiffdioxid bezogen.
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Wenn man also beides zusammen nimmt,
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kann davon ausgegangen werden,
dass die Auswirkungen viel größer sind.
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Ich wünschte, ich könnte
Ihnen jetzt sagen,
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wie viel sich Ihr Frühstück und
was Sie zu mittag essen werden,
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gewandelt hat,
seit Zeiten Ihrer Großeltern,
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bezüglich der Qualität der Nährwerte.
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Aber das kann ich nicht.
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Es gibt keine Untersuchungen dazu.
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Ich würde Ihnen gerne sagen,
wie sehr die aktuelle Nahrungsunsicherheit
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von diesen Veränderungen betroffen ist.
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Aber das kann ich nicht.
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Auch hierzu gibt es keine Untersuchungen.
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Es gibt noch vieles herauszufinden
in diesem Bereich,
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einschließlich möglicher Lösungsansätze.
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Wir wissen nicht genau,
wie diese Lösungen aussehen,
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aber wir haben eine Reihe an Optionen.
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Wir haben technologische Fortschritte.
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Wir haben Pflanzenzüchtung.
Wir haben Biofortifikation.
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Böden könnten den Unterschied ausmachen.
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Und natürlich wäre es hilfreich zu wissen,
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wie diese Veränderungen unsere
zukünftige Gesundheit beeinflussen,
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und die Gesundheit unserer Kinder
und die unserer Enkelkinder.
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Diese Investitionen brauchen Zeit.
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Es wird Zeit brauchen,
all diese Fragen zu klären.
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Es gibt keine nationale Einheit
oder Unternehmensgruppe,
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die diese Forschung finanziert.
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Wir brauchen diese
Investitionen dringend,
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um herauszufinden wohin wir gehen.
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Was wir währenddessen tun können,
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ist sicher zu stellen,
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dass alle Menschen Zugang zu einer
ausgewogenen Ernährung haben,
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nicht nur diejenigen in wohlhabenden
Bereichen der Welt, sondern überall.
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Wir müssen außerdem,
individuell und gemeinsam,
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unsere Treibhausgasemissionen reduzieren,
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um die Herausforderungen
später im Jahrhundert zu reduzieren.
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Es wird gesagt, dass wenn
man denkt, Bildung sei teuer,
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sollte man nur einmal Ignoranz betrachten.
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Lassen Sie uns das nicht tun.
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Lassen Sie uns in uns selbst investieren,
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in unsere Kinder,
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und in unseren Planeten.
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