Wie man die Würde des Menschen an der US-Südgrenze wieder herstellt
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0:02 - 0:05Ich bin hier, um die Unantastbarkeit
des Lebens zu würdigen, -
0:05 - 0:08das ich an der Grenze
im Süden von Texas sehe. -
0:08 - 0:11Im Jahr 2014
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0:11 - 0:14besuchte ich eine Haftanstalt,
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0:14 - 0:18in der Hunderte kleiner Kinder,
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0:18 - 0:19Immigrantenkinder,
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0:19 - 0:22über mehrere Wochen
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0:22 - 0:25unter herzzerreißenden
Lebensbedingungen eingesperrt waren. -
0:26 - 0:28Sie waren verdreckt, verschlammt
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0:28 - 0:30und sie weinten.
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0:31 - 0:33Ihre Gesichter waren tränenüberströmt.
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0:34 - 0:38Ich hatte die Möglichkeit,
zu ihnen zu gehen und bei ihnen zu sein. -
0:40 - 0:41Sie waren überall um mich herum.
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0:42 - 0:45Es waren ganz kleine Kinder dabei,
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0:46 - 0:49einige von ihnen
nicht älter als fünf Jahre. -
0:50 - 0:52Und sie sagten zu mir:
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0:53 - 0:55(Spanisch) "Sácame de aquí."
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0:55 - 0:56"Holen Sie mich hier raus."
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0:58 - 1:00(Spanisch) "Por favor, ayúdame."
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1:00 - 1:01"Bitte helfen Sie mir."
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1:02 - 1:05Es war schwer, mit ihnen dort zu sein.
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1:05 - 1:07Ich weinte mit ihnen
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1:07 - 1:09und sagte:
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1:10 - 1:11"Lasst uns gemeinsam beten."
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1:11 - 1:13(Spanisch) "Vamos a rezar."
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1:13 - 1:15Und sie sprachen mir nach:
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1:16 - 1:18(Spanisch) "Diosito, ayúdanos."
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1:18 - 1:21"Lieber Gott, bitte hilf uns."
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1:22 - 1:25Während wir beteten, konnte ich
einige Grenzschutzbeamten sehen, -
1:25 - 1:28wie sie durch ein Fenster zuschauten.
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1:29 - 1:31Sie waren den Tränen nahe,
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1:32 - 1:35als sie die Kinder beten hörten.
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1:36 - 1:40Einen Jungen nahm ich an mich, ganz nah,
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1:40 - 1:42denn es war voll,
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1:42 - 1:45wir passten kaum alle
in diese kleine Zelle. -
1:46 - 1:48Der kleine Junge sagte zu mir:
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1:48 - 1:50(Spanisch): "Ayúdame.
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1:51 - 1:52Quiero irme con mi mamá."
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1:53 - 1:54"Bitte, helfen Sie mir.
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1:54 - 1:56Ich möchte zu meiner Mutter.
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1:56 - 1:59Sie ist hier, ich wurde von ihr getrennt."
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2:01 - 2:02Ich antwortete ihm:
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2:02 - 2:05"Mein Sohn, wenn deine Mutter hier ist,
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2:05 - 2:08bin ich sicher, dass ihr euch wiederseht."
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2:09 - 2:12Als ich die Zelle verließ,
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2:13 - 2:16kam ein Beamter zu mir und sagte:
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2:16 - 2:18"Schwester, vielen Dank.
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2:19 - 2:21Sie haben uns geholfen zu erkennen,
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2:23 - 2:24dass sie Menschen sind."
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2:26 - 2:29Egal was wir tun,
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2:29 - 2:32wir dürfen nie vergessen,
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2:32 - 2:35die Menschlichkeit in anderen zu sehen.
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2:35 - 2:38Oder wir verlieren
unsere eigene Menschlichkeit. -
2:40 - 2:43Lassen Sie mich Ihnen kurz erzählen,
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2:43 - 2:45was ich an der Südgrenze
der USA sehe und mache, -
2:45 - 2:48wo ich lebe und arbeite.
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2:49 - 2:51Hunderte Familien
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2:51 - 2:55kommen über den Rio Grande
in die Vereinigten Staaten. -
2:56 - 2:59Und sobald sie in den USA sind,
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2:59 - 3:00erhalten viele die Erlaubnis,
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3:00 - 3:03ihren Einwanderungsprozess fortzusetzen,
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3:04 - 3:06woanders in den Vereinigten Staaten.
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3:07 - 3:10Was mich all die Jahre über erstaunt hat,
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3:10 - 3:15war die beeindruckende humanitäre Reaktion
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3:15 - 3:18der dortigen Gemeinschaft in Südtexas.
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3:19 - 3:20Tausende Freiwillige
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3:21 - 3:24haben ihre Zeit so großzügig
zur Verfügung gestellt. -
3:24 - 3:27Für mich sind es alles
erstaunliche Menschen. -
3:28 - 3:30Ebenso wie die gesamte Gemeinschaft,
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3:30 - 3:31die Stadtverwaltung,
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3:32 - 3:34von örtlichen Unternehmensführern
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3:35 - 3:37bis hin zu bürgerlichen Organisationen,
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3:37 - 3:39all die Glaubensgemeinschaften,
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3:39 - 3:41der Grenzschutz und die Grenzpolizei.
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3:41 - 3:43Wir alle kamen,
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3:43 - 3:51um den über 150.000 Immigranten zu helfen,
seit dem Tag, als wir damit anfingen. -
3:51 - 3:53Damals, in den ersten Tagen,
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3:53 - 3:56als wir zum ersten Mal Immigranten halfen,
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3:57 - 3:58waren wir in einem Erholungszentrum
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3:59 - 4:01und ein Polizist aus der Stadt kam herein
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4:02 - 4:04und fragte mich:
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4:04 - 4:07"Schwester, was tun Sie hier?"
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4:08 - 4:10Ich drehte mich um, um zu sehen,
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4:10 - 4:12was im Erholungszentrum los war.
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4:13 - 4:15Ich war erstaunt von dem, was ich sah.
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4:16 - 4:18Es waren hunderte von Freiwilligen,
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4:18 - 4:23die so vielen Familien halfen,
die Hilfe brauchten. -
4:23 - 4:26Sie sorgten dafür,
dass sie sich waschen konnten -
4:27 - 4:30und saubere Kleidung, Essen
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4:30 - 4:32und Hygieneartikel bekamen.
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4:33 - 4:37Überall war Liebe und Mitgefühl zu sehen.
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4:38 - 4:42Ich drehte mich wieder um
und antwortete dem Polizisten: -
4:42 - 4:45"Wir stellen die Würde
des Menschen wieder her. -
4:45 - 4:46Das tun wir hier."
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4:47 - 4:49Er hatte mit der Antwort
bestimmt nicht gerechnet, -
4:49 - 4:50denn er trat etwas zurück
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4:50 - 4:53und sprach mich danach nochmal an:
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4:54 - 4:58"Schwester, wenn ich
einen Zauberstab hätte, -
4:58 - 5:00was würde der Zauberstab für Sie zaubern?"
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5:01 - 5:02"Duschen?"
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5:03 - 5:06Und tatsächlich, an dem Abend bekamen wir
einen WC-Wagen mit acht Duschen. -
5:08 - 5:09Unglaublich.
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5:09 - 5:14Danach bekamen wir jede
erdenkliche Unterstützung vom Stadtrat. -
5:14 - 5:15Wir waren in dem Zentrum,
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5:15 - 5:18um so vielen Familien zu helfen,
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5:18 - 5:20die wir jeden Tag sahen,
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5:20 - 5:22und um mit unserer Reaktion
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5:22 - 5:24erfolgreich zu sein.
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5:24 - 5:28Ich glaube, wir müssen
anderen helfen zu sehen, -
5:29 - 5:30was wir sehen.
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5:30 - 5:32Ich denke, es ist wichtig,
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5:32 - 5:35dass wir das an andere weitergeben.
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5:36 - 5:39Vielleicht haben Sie schon davon gehört,
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5:39 - 5:44dass wir Gottes Kinder immer
als gleichberechtigt betrachten müssen. -
5:45 - 5:46Aber um sie so zu sehen,
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5:46 - 5:50glaube ich, ist es wichtig,
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5:51 - 5:53sie als Menschen zu sehen.
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5:54 - 5:56Um ihnen persönlich begegnen zu können,
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5:56 - 5:58und zu fühlen, was sie fühlen,
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5:58 - 6:00um zu verstehen, was sie verletzt.
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6:02 - 6:04Um wirklich mit ihnen zu reden.
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6:05 - 6:08Dann nämlich sind wir für sie da
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6:08 - 6:10und dann können wir ihre Menschlichkeit
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6:10 - 6:13zu einem Teil unserer
Menschlichkeit werden lassen. -
6:13 - 6:14Und wir würden verstehen,
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6:15 - 6:17dass wir alle Teil
derselben menschlichen Familie sind. -
6:18 - 6:20Während der Zeit im Erholungszentrum
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6:20 - 6:23sprach mich eine Frau an und meinte:
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6:24 - 6:28"Schwester, ich bin absolut
gegen das, was Sie tun, -
6:29 - 6:31also diesen illegalen Fremden helfen."
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6:31 - 6:32Und ich sagte zu ihr:
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6:33 - 6:36"Lassen Sie mich Ihnen erklären,
was ich tue und warum ich es tue." -
6:37 - 6:42Ich erklärte es ihr und stellte ihr
die Familien und Kinder vor, -
6:42 - 6:44erzählte ihr ihre Lebensgeschichten.
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6:45 - 6:47Als ich mit dem Reden aufhörte,
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6:48 - 6:50drehte sie sich um,
schaute mich an und sagte: -
6:50 - 6:55"Schwester, ich bin absolut
für das, was Sie tun." -
6:55 - 7:00(Lachen und Applaus)
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7:00 - 7:03An jenem Abend rief mich ihr Mann an.
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7:03 - 7:04Er sagte:
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7:04 - 7:07"Schwester, was haben Sie
mit meiner Frau gemacht? -
7:07 - 7:10Sie kam eben heim und sagte:
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7:10 - 7:12'Wenn Schwester Norma jemals anruft,
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7:12 - 7:15sieh zu, dass du tust, was sie dir sagt.'
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7:15 - 7:18Also will ich Sie nur wissen lassen,
dass ich helfen will, egal wie." -
7:19 - 7:20Wissen Sie ...
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7:23 - 7:24Ich denke, dass ...
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7:24 - 7:28Hatte sie etwa eine solche
persönliche Begegnung gehabt? -
7:28 - 7:31Es ist ein schöner Gedanke,
eine schöne Botschaft, -
7:31 - 7:33aber ich glaube nicht,
dass es die ganze Wahrheit ist. -
7:34 - 7:39Bei so einer Begegnung müssen wir
unsere Vorurteile anderen gegenüber, -
7:40 - 7:43die uns trennen und uns hindern,
sie zu sehen, beiseite lassen, -
7:43 - 7:46ebenso die Mauern,
die wir in unserem Herzen errichten, -
7:46 - 7:48und die uns von anderen trennen.
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7:49 - 7:51Wenn wir es schaffen,
sie beiseite zu lassen, -
7:52 - 7:54können wir auf die Menschen zugehen.
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7:55 - 8:00Wissen Sie, ich glaube,
Angst verhindert das. -
8:00 - 8:02Ich glaube, dass wir Angst haben.
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8:02 - 8:04Und eben weil wir Angst haben --
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8:04 - 8:07sehr wahrscheinlich,
weil wir in den Medien -
8:07 - 8:11all die negative Rhetorik
über Immigranten hören -- -
8:11 - 8:14werden sie dämonisiert
als ob sie keine Menschen wären, -
8:14 - 8:16dass wir sie ruhig wegwerfen
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8:16 - 8:17und sie loswerden können,
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8:18 - 8:20und uns nicht einmal
schlecht dafür fühlen müssen. -
8:20 - 8:23Immigrantenfamilien sind keine Kriminelle.
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8:24 - 8:28Immigrantenfamilien
sind wie unsere Familien, -
8:28 - 8:29wie unsere Nachbarn.
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8:30 - 8:32Sie sind gute Menschen,
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8:32 - 8:36die in die Vereinigten Staaten kommen,
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8:36 - 8:39einfach weil sie vor Gewalt fliehen
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8:39 - 8:40und sicher leben wollen.
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8:41 - 8:45Leider ist das,
was wir an der Grenze sehen, -
8:45 - 8:47schrecklich.
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8:47 - 8:49Menschen leiden.
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8:50 - 8:51Sie leiden zu Tausenden.
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8:52 - 8:54Vor allem habe ich das Gefühl,
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8:54 - 8:56dass es an den Mauern liegt,
die wir errichten, -
8:56 - 8:58die wir in unseren Herzen haben,
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8:59 - 9:00die uns gleichgültig sein lassen.
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9:01 - 9:02Also verfolgen wir eine Politik,
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9:02 - 9:05die die Menschen nach Mexiko zurüchbringt,
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9:05 - 9:06damit sie dort warten.
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9:06 - 9:08Und sie warten monatelang.
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9:09 - 9:11Sie warten unter grauenhaften Bedingungen,
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9:12 - 9:13in denen sie entsetzlich leiden.
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9:15 - 9:16Misshandlungen.
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9:16 - 9:19Und nicht einmal die Mittel,
wenigstens annehmbar zu leben. -
9:21 - 9:23Ich glaube, es stimmt,
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9:25 - 9:28dass wir unser Land schützen müssen,
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9:29 - 9:32dass wir darauf achten müssen,
wer in unser Land kommt, -
9:33 - 9:34dass Kriminelle weggesperrt werden.
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9:36 - 9:38Aber es stimmt auch,
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9:38 - 9:43dass wir dabei nicht
unsere Menschlichkeit verlieren dürfen. -
9:43 - 9:45Wir brauchen andere Strategien
und Vorgehensweisen, -
9:46 - 9:49die nicht zu dem menschlichen
Leid beitragen, -
9:49 - 9:51das die Menschen ohnehin ertragen müssen.
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9:52 - 9:56Wir können andere, menschlichem Leben
gegenüber respektvolle Lösungen finden. -
9:56 - 9:57Wir können es,
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9:58 - 10:01wenn wir das Beste in uns hervorbringen.
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10:01 - 10:03Denn was ich an der Grenze sehe,
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10:04 - 10:09sind Familien, Männer,
die sich eines Kindes annehmen -
10:09 - 10:13und versuchen,
dieses weinende Kind zu trösten, -
10:13 - 10:16das um seinen eigenen Vater weint.
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10:16 - 10:20Und diese Männer weinen mit dem Kind.
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10:20 - 10:24Ich sehe Männer und Frauen
auf ihre Knie fallen -
10:25 - 10:26und beten.
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10:27 - 10:29So wie sie am Erntedankfest beten.
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10:31 - 10:35Ich sehe Kinder, die über Monate
von ihren Eltern getrennt wurden. -
10:35 - 10:37Und wenn sie sich wiedersehen,
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10:37 - 10:40haben die Kinder Angst, sie los zu lassen,
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10:40 - 10:43denn sie haben Angst,
ihre Mutter wieder zu verlieren. -
10:44 - 10:48Einmal schaute ein Mädchen zu mir auf,
das wieder mit seiner Mutter vereint war, -
10:48 - 10:49und es sagte zu mir:
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10:51 - 10:52(Spanisch) "Hoy no voy a llorar."
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10:53 - 10:55"Heute werde ich nicht weinen."
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10:55 - 10:57Und ich sagte: (Spanisch)
"Por qué, mi hija?" -
10:57 - 11:01Sie sagte: "Weil ich den ganzen
letzten Monat geweint habe, -
11:02 - 11:04denn ich wusste nicht,
wo meine Mutter war. -
11:05 - 11:07Aber heute Abend
werden wir zusammen sein." -
11:09 - 11:13Als ich 2014 die Haftanstalt besuchte,
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11:13 - 11:16gab es da einen kleinen Jungen,
der auf mich zukam und mich bat, -
11:18 - 11:21ihm zu helfen, seine Mutter zu suchen.
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11:22 - 11:26An dem Abend, als ich
im humanitären Erholungszentrum war, -
11:27 - 11:30kam der kleine Junge
mit seiner Mutter herein. -
11:31 - 11:32Sobald er mich sah,
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11:32 - 11:35lief er auf mich zu,
ich hockte mich zur Begrüßung hin -
11:35 - 11:38und er wirft sich
für eine Umarmung auf mich. -
11:39 - 11:40Es war so wundervoll,
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11:40 - 11:45das war wirklich eine wundervolle,
menschliche Begegnung. -
11:45 - 11:48Ich glaube, das ist Menschlichkeit
in ihrer besten Form. -
11:49 - 11:53Das sind wir alle gefordert zu tun.
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11:54 - 11:55Denken Sie darüber nach.
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11:56 - 12:01Wir müssen uns nur selbst erlauben,
näher zu kommen, um zu sehen, -
12:02 - 12:04dann wird es uns nicht gleichgültig sein.
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12:04 - 12:05Vielen Dank.
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12:05 - 12:10(Applaus)
- Title:
- Wie man die Würde des Menschen an der US-Südgrenze wieder herstellt
- Speaker:
- Norma Pimentel
- Description:
-
Nachdem sie gesehen hat, unter welchen Bedingungen Kinder in Haftanstalten an der amerikanisch-mexikanischen Grenze festgehalten werden, gründete Schwester Norma Pimentel in Texas ein Erholungszentrum, in dem Menschen saubere Kleidung, eine warme Dusche und eine heiße Mahlzeit bekommen können. In diesem eindringlichen Vortrag berichtet Schwester Pimentel von ihrer lebenslangen Arbeit, die Würde des Menschen an der Grenze wieder herzustellen - und fordert uns alle auf, unsere Vorurteile beiseite zu lassen und mit Mitgefühl voranzugehen.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 12:27
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Sonja Maria Neef edited German subtitles for Restoring human dignity at the US southern border | ||
Hannah Gemmel edited German subtitles for Restoring human dignity at the US southern border |