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Voices on the rise: Wiederbeleben indigener Sprache in Alberta - Folge 1

  • 0:06 - 0:09
    ♪ New Age Musik ♪
  • 0:44 - 0:47
    [Eli] Mich fasziniert
    der zentrale Einfluss von Sprache
  • 0:47 - 0:49
    auf unsere Weltsicht
    als indigene Völker.
  • 0:50 - 0:52
    Ich bin ein Néhiyaw Künstler und Kurator.
  • 0:52 - 0:55
    Ich lebe auf dem Gebiet der Lekwungen
    in British Colombia.
  • 0:56 - 0:59
    Im Mittelpunkt meiner Forschungen
    steht das Wiederbeleben von Sprache
  • 0:59 - 1:02
    und wie sie uns mit unserer Kultur
    und unserem Land verbindet.
  • 1:04 - 1:05
    In den letzte Jahren
  • 1:05 - 1:08
    habe ich mich aufgemacht,
    die Cree-Sprache zu erlernen.
  • 1:08 - 1:11
    Das war eine große Herausforderung
    und eine bereichernde Erfahrung.
  • 1:12 - 1:15
    Ich möchte nun nach Alberta reisen,
    ins Land meiner Vorfahren,
  • 1:15 - 1:18
    um herauszufinden,
    wie verschiedene Gemeinden
  • 1:18 - 1:20
    ihre Sprachen wiederbeleben.
  • 1:25 - 1:26
    Folge 1:
    Heimkehr
  • 1:26 - 1:29
    Meine Mutter und ich wussten
    nichts über unsere Cree-Familie,
  • 1:29 - 1:31
    weil sie nach der Geburt
    adoptiert wurde.
  • 1:31 - 1:33
    Im Rahmen des Sixties Scoop.
  • 1:34 - 1:36
    Vor 12 Jahren
    trafen wir unsere Cree-Familie.
  • 1:36 - 1:40
    Seitdem habe ich Kontakt zu
    der Gemeinde in Wabasca, Alberta.
  • 1:41 - 1:44
    Dort wurde meine Kôhkom,
    meine Großmutter Florence, geboren.
  • 1:48 - 1:52
    Vor Kurzem traf ich Nora Yellowknee
    aus der Verwaltung der örtlichen Schule
  • 1:52 - 1:53
    Oski Pasikoniwew Kamik.
  • 1:55 - 1:58
    Als uns klar wurde,
    dass wir Cousins zweiten Grades sind,
  • 1:58 - 2:01
    half sie mir dabei, mehr über
    meinen Stammbaum zu erfahren.
  • 2:01 - 2:04
    [Nora] Hier ist deine Großmutter.
  • 2:04 - 2:05
    Florence.
  • 2:10 - 2:11
    Ihre Mutter war Isabelle.
  • 2:12 - 2:14
    Und ich ... bin hier.
  • 2:17 - 2:20
    Hier deine Großmutter.
    Und deine Mutter?
  • 2:21 - 2:22
    Fancine.
  • 2:23 - 2:25
    [Nora] Sie sind Cousins
    ersten oder zweiten Grades.
  • 2:25 - 2:27
    Okay.
    - Und du ...
  • 2:27 - 2:28
    bist hier unten.
  • 2:28 - 2:30
    [Eli] Hier unten?
  • 2:30 - 2:33
    Nun, ich weiß jetzt viel mehr ...
  • 2:34 - 2:35
    Viel mehr als vorher.
  • 2:35 - 2:37
    Bevor ich herkam und wir uns trafen.
  • 2:38 - 2:40
    [Nora] Ja, das hier ist Isabelle.
  • 2:42 - 2:44
    Nôhkom Isabelle.
  • 2:45 - 2:46
    Ja ...
  • 2:47 - 2:50
    Es bedeutet mir sehr viel,
    dies zu sehen ...
  • 2:52 - 2:56
    Denn je mehr ich sehe,
    je mehr ich darüber erfahre,
  • 2:56 - 2:57
    je mehr ich darüber spreche ...
  • 2:58 - 3:00
    All das macht es fassbarer.
  • 3:00 - 3:05
    Ich verstehe nun vieles besser
    und habe viel Neues erfahren.
  • 3:09 - 3:12
    [Nora] Ich wünsche mir,
    dass die Sprache hier,
  • 3:12 - 3:15
    angefangen in der Schule,
    von unseren Leuten gesprochen wird.
  • 3:16 - 3:17
    Im Alltag. Jeden Tag.
  • 3:18 - 3:20
    Denn dem ist nicht so.
  • 3:21 - 3:25
    Viele Mitarbeiter beherrschen Cree,
    aber es wird hier nicht gesprochen.
  • 3:26 - 3:28
    Die Leute heutzutage, junge Familien,
  • 3:28 - 3:31
    junge Mütter,
    sprechen Cree mit ihren Kindern.
  • 3:33 - 3:36
    Und die anderen werden ihnen folgen.
  • 3:38 - 3:40
    [Eli] Ein Foto
    meiner Kôhkom Florence
  • 3:40 - 3:43
    als junge Frau zu sehen,
    gab mir das Gefühl von
  • 3:43 - 3:44
    Versöhnung und Verbundenheit.
  • 3:44 - 3:47
    Etwas, das mir mein Leben lang
    gefehlt hat.
  • 3:48 - 3:50
    Mehr über die Geschichte
    meiner Familie zu erfahren
  • 3:50 - 3:53
    erlaubte es mir, mich tieferer
    mit meinen Ahnen zu verbinden.
  • 3:53 - 3:56
    Es gibt noch viel zu entdecken,
    aber wie das Erlernen der Sprache,
  • 3:56 - 3:58
    braucht es seine Zeit.
  • 4:02 - 4:06
    Das kulturelle Bildungszentrum
    Kapaskwatinak ist ein Ort
  • 4:06 - 4:07
    für die Kinder von Wabasca,
  • 4:07 - 4:10
    an dem sie mit ihrem Land
    und ihrer Kultur in Verbindung treten.
  • 4:10 - 4:13
    Wissenshüterin Lorraine Cardinal
    lehrt die Kinder Wissen,
  • 4:13 - 4:14
    das aus dem Land hervorgeht.
  • 4:14 - 4:16
    Es umfasst auch Initiationsrituale.
  • 4:18 - 4:20
    Ich freue mich darauf,
    mehr darüber zu erfahren,
  • 4:20 - 4:22
    da ich bisher
    keine Gelegenheit dazu hatte.
  • 4:22 - 4:25
    Denn ich wuchs ohne Kontakt
    zur Familie und zur Gemeinde auf.
  • 4:27 - 4:30
    Ich tue diese Dinge ...
  • 4:31 - 4:34
    das Initiationsritual zum Beispiel,
  • 4:34 - 4:39
    weil ich als Teil einer Naheo Schule,
    die Verantwortung dafür trage,
  • 4:41 - 4:44
    die Kinder zu beschützen,
    Kinder des Schöpfers.
  • 4:45 - 4:48
    Und um die Kinder des Schöpfers
    zu beschützen,
  • 4:49 - 4:52
    müssen wir sie diese Rituale lehren.
  • 4:52 - 4:54
    Wir müssen sie diese Werte lehren.
  • 4:55 - 4:58
    Sie müssen sie kennen,
    damit sie in Zukunft
  • 4:58 - 5:00
    nicht verletzt werden.
  • 5:00 - 5:02
    Und diese Scham
    gegenüber unserer Sprache,
  • 5:02 - 5:06
    dem wer wir sind
    und unserer ritueller Traditionen.
  • 5:06 - 5:11
    Der Verlust all dessen
    hat große Zerstörung angerichtet
  • 5:11 - 5:12
    in unseren Gemeinden.
  • 5:13 - 5:15
    Doch unsere Kinder
    wissen wer sie sind,
  • 5:15 - 5:17
    wenn sie aufwachsen.
  • 5:17 - 5:20
    Sie haben das Glück,
    zu wissen wer sie sind.
  • 5:20 - 5:24
    Ich habe die Pflicht,
    dieses Wissen an sie weiterzugeben.
  • 5:24 - 5:25
    Auch an andere Kinder.
  • 5:26 - 5:28
    Denn so können sie
    damit experimentieren
  • 5:28 - 5:30
    und es erforschen.
  • 5:30 - 5:33
    Und ... wir wollen verhindern,
  • 5:33 - 5:38
    dass sie einander
    oder sich selbst verletzen, nicht?
  • 5:38 - 5:44
    [Trommelmusik und Gesang]
  • 5:46 - 5:50
    [Kinder sprechen unverständlich]
  • 5:54 - 6:01
    [Lorraine] Sie nennen es
    Oskeskwew und Oskinîkiskwew,
  • 6:01 - 6:05
    der Eintritt ins Leben als
    junger Mann und junge Frau.
  • 6:07 - 6:10
    [Lorraine] Ich möchte
    dich ehren und dir dafür danken,
  • 6:10 - 6:12
    dass du in diese Welt gekommen bist.
  • 6:13 - 6:15
    Du bist ein Segen für uns.
  • 6:15 - 6:19
    Wir sind sehr geehrt,
    dass du ein Teil von uns bist,
  • 6:19 - 6:20
    in der Naheo Schule.
  • 6:21 - 6:24
    Gehe immer erhobenen Hauptes
    durch die Welt,
  • 6:24 - 6:26
    schäme dich nicht
  • 6:26 - 6:29
    und akzeptiere dich wie du bist.
  • 6:29 - 6:32
    Halte die Gaben,
    die du mitbringst, in Ehren.
  • 6:32 - 6:35
    Sei willkommen im Leben als Frau.
  • 6:35 - 6:36
    Willkommen.
  • 6:37 - 6:41
    Es ist eine Ehre und ein Segen,
    dich hier zu empfangen
  • 6:41 - 6:44
    als junge Naheo Iskwêw.
  • 6:44 - 6:48
    Als junge Naheo Frau.
    Willkommen.
  • 6:48 - 6:50
    [Kinder sprechen unverständlich]
  • 6:51 - 6:54
    [Lorraine]
    Irgendwie hat sich ...
  • 6:55 - 6:59
    Angst in uns festgesetzt.
    In uns indigenen Völkern.
  • 7:00 - 7:04
    Scham hat sich
    in uns indigenen Völkern festgesetzt.
  • 7:04 - 7:08
    Was unsere Kinder hier heute erleben,
  • 7:09 - 7:11
    lehrt sie, wie gesegnet sie sind,
  • 7:11 - 7:14
    wie wichtig sie sind,
  • 7:15 - 7:16
    wie schön sie sind.
  • 7:16 - 7:21
    Und nicht nur ... äußerlich schön.
  • 7:21 - 7:24
    Sie sind auch
    auf spirituelle Weise schön.
  • 7:25 - 7:28
    Wir müssen nur an sie glauben,
  • 7:28 - 7:30
    sie lieben und ihnen sagen,
  • 7:30 - 7:31
    dass sie wichtig sind.
  • 7:31 - 7:34
    Das gibt ihnen ein gutes Gefühl.
  • 7:34 - 7:39
    Ich bin stolz auf sie.
    Ihr Geist ist lebendig und wohlauf.
  • 7:40 - 7:45
    [Eli] Was meinst du?
    Was ist wegweisend,
  • 7:45 - 7:48
    damit die jungen Menschen
    in der Gemeinde
  • 7:50 - 7:53
    nicht nur die Sprache verstehen,
  • 7:53 - 7:56
    und deren Beziehung zu ihrem Geist,
  • 7:56 - 7:58
    ihre Beziehung zum Land,
  • 7:58 - 8:00
    zu einander und zu sich selbst,
  • 8:02 - 8:04
    sondern die Sprache auch sprechen?
  • 8:04 - 8:08
    Wie denkst du
    über die Zukunft der Sprache
  • 8:08 - 8:10
    in den kommenden Generationen?
  • 8:11 - 8:15
    [Lorraine] Wir müssen an uns glauben,
    um das zu ermöglichen.
  • 8:18 - 8:20
    Und wir müssen uns ...
  • 8:22 - 8:23
    ein Ziel setzen.
  • 8:23 - 8:29
    Und wenn es das Wiederbeleben
    der Sprache ist, lasst es uns tun.
  • 8:29 - 8:31
    Wie haben wir Cree gelernt?
  • 8:32 - 8:34
    Wir haben es gelernt,
  • 8:34 - 8:36
    indem wir mit älteren Menschen
    zusammen saßen,
  • 8:36 - 8:37
    einander besucht haben.
  • 8:37 - 8:41
    Und unsere Eltern
    mit uns gesprochen haben, nicht wahr?
  • 8:43 - 8:46
    Und ... das können wir wiederhaben.
    Wir müssen es einfach ...
  • 8:48 - 8:49
    nur tun.
  • 8:50 - 8:52
    [Unverständliche Gespräche]
  • 8:54 - 8:59
    [Mystische Musik]
  • 9:03 - 9:05
    [Eli] John Bigstone
    ist ein Wabascaw Ältester,
  • 9:05 - 9:08
    der über großes spirituelles
    und rituelles Wissen verfügt.
  • 9:09 - 9:11
    Er lud mich auf das Land ein,
  • 9:11 - 9:12
    wo er Rituale
    in Schwitzhütten abhält,
  • 9:12 - 9:15
    um sein Wissen über den Geist
    in unserer Sprache zu teilen.
  • 9:16 - 9:26
    [Mystische Musik]
  • 9:30 - 9:31
    [Atmet tief ein]
  • 9:34 - 9:37
    Es befreit die Sinne,
    wenn man die ...
  • 9:38 - 9:39
    Erde einatmet.
  • 9:43 - 9:46
    Die englische Sprache
    ist unzureichend,
  • 9:47 - 9:49
    um den Geist zu beschreiben.
  • 9:50 - 9:53
    Alles spirituelle.
    Sie ist unzureichend.
  • 9:55 - 10:01
    Sie benannten die Dinge im Einklang
    mit ihrer Verbindung zu den Pflanzen.
  • 10:01 - 10:05
    Denn sie sprachen mit den Pflanzen.
    Sie hatten einen Verbindung zu ihnen.
  • 10:05 - 10:07
    Sie hatten eine Verbindung
    zu allem Leben.
  • 10:07 - 10:09
    Sie haben ihre Umwelt verstanden.
  • 10:09 - 10:12
    Sie haben verstanden,
    dass Leben in allem ist
  • 10:12 - 10:17
    und dass der Geist eine Verbindung
    zum Geist von Mutter Erde hat.
  • 10:17 - 10:19
    Und allem,
    was auf ihrem Körper wächst.
  • 10:22 - 10:27
    Vor dem Kontakt wurde alles
    auf spirituelle Weise beschrieben.
  • 10:27 - 10:28
    Mîtos
  • 10:30 - 10:31
    hat spirituelle Bedeutung.
  • 10:31 - 10:33
    Sihta hat spirituelle Bedeutung.
  • 10:33 - 10:36
    Das sind die Pappel und die Fichte.
  • 10:37 - 10:40
    [Eli] Wir,
    die zur Sprache zurückkehren,
  • 10:41 - 10:44
    Familien die diesen Bruch hatten ...
  • 10:44 - 10:47
    Wegen der Residential School
    oder des Sixties Scoop ...
  • 10:47 - 10:50
    Ich würde gerne wissen,
    wie du über uns denkst,
  • 10:51 - 10:54
    über das Blut,
    das in unseren Adern fließt,
  • 10:55 - 10:59
    und darüber, dass unsere Ahnen
    diese Sprache sprachen.
  • 11:01 - 11:06
    Meinst du es steckt in uns
    und wartet nur darauf hervorzutreten?
  • 11:06 - 11:11
    Die Erinnerung unserer Knochen
    und unseres Blutes an die Sprache?
  • 11:12 - 11:14
    Klar, es ist ein eurer DNA.
  • 11:16 - 11:18
    Das ist vorprogrammiert,
    in deinem Inneren.
  • 11:18 - 11:20
    Es muss nur aktiviert werden.
  • 11:23 - 11:24
    Deshalb bist du hier.
  • 11:24 - 11:27
    Deswegen und wegen
    deiner spirituellen Wegweiser ...
  • 11:27 - 11:30
    Denk daran, dass all dem
    ein spiritueller Aspekt hinzukommt.
  • 11:31 - 11:33
    Du bist nie allein,
    du gehts nie allein.
  • 11:33 - 11:37
    Deine Ahnen,
    deine Cree-Ahnen gehen mit dir.
  • 11:38 - 11:39
    Sie sind dir zugeschrieben,
  • 11:39 - 11:41
    um dich dort hinzuführen,
    wo du sein sollst.
  • 11:42 - 11:45
    Darin liegt die Schönheit
    dieser Vorstellung vom Geist.
  • 11:46 - 11:48
    Es passiert im Geist.
  • 11:48 - 11:53
    Wir sind das Resultat
    eines handelnden Geistes.
  • 11:53 - 11:54
    Wir werden zu Materie.
  • 11:54 - 11:56
    Das ist eine tiefere Lehre.
  • 11:57 - 12:02
    Aber Fakt ist, dass jeder von uns
    von spirituellen Führern umgeben ist.
  • 12:03 - 12:06
    [Eli] Ich fühlte ziemlich verloren,
  • 12:06 - 12:10
    bevor ich den Weg
    zu einer Heilhütte gefunden habe.
  • 12:11 - 12:12
    Und ...
  • 12:13 - 12:15
    Es ist interessant
    darüber nachzudenken,
  • 12:16 - 12:20
    wie europäische
    oder akademische Ansätze
  • 12:20 - 12:23
    die Welt erklären.
  • 12:24 - 12:28
    Und ich erkläre es den Leuten so:
  • 12:28 - 12:30
    „Ich weiß nicht, wie es funktioniert.
  • 12:30 - 12:32
    Ich weiß nur,
    dass es für mich Sinn macht.“
  • 12:32 - 12:35
    Ich muss darüber
    nicht hier oben nachdenken.
  • 12:36 - 12:39
    Es kommt einfach von hier unten.
  • 12:42 - 12:43
    Ich denke,
  • 12:44 - 12:47
    es hat meinen Geist
    mit meinem Herzen verbunden,
  • 12:47 - 12:50
    wie ich es zuvor nicht erlebt habe.
  • 12:51 - 12:54
    [John] Wenn ich in Gemeinschaft
    ein Gebet spreche,
  • 12:54 - 12:55
    spreche ich es in Cree.
  • 12:55 - 13:00
    Es wäre beleidigend für meine Ahnen,
    auf Englisch zu beten.
  • 13:02 - 13:05
    Denn das ist es,
    was mich als Kind unterdrückt hat.
  • 13:06 - 13:07
    Das kann ich nicht machen.
  • 13:07 - 13:12
    Ich muss auf Cree sprechen und beten.
  • 13:12 - 13:15
    Genau das tue ich.
    Und ich erkläre dir warum.
  • 13:17 - 13:23
    Denn ich bete nicht zu den Leuten,
    nur zu den Geistern die mich leiten.
  • 13:23 - 13:26
    Die Leute müssen es nicht verstehen.
  • 13:27 - 13:30
    Doch wenn die Geister es hören,
    dann werden sie kommen.
  • 13:32 - 13:35
    Und sie verstehen meine Sprache,
    die Sprache der Cree.
  • 13:36 - 13:38
    Sobald ich mich zu erkennen gebe,
    sagen sie:
  • 13:38 - 13:41
    „Oh, unser Enkel betet.
    Unterstützen wir ihn.“
  • 13:42 - 13:44
    Das ist das Schöne an unserer Sprache.
  • 13:48 - 13:50
    Was mit unserer Sprach passiert ist,
  • 13:52 - 13:55
    geht zurück auf die Zeit
    der Resident Schools.
  • 13:55 - 13:57
    Als sie eingeführt wurden ...
  • 13:59 - 14:03
    Nicht nur bei den Cree,
    auch bei anderen Völkern im Süden.
  • 14:05 - 14:07
    Als sie uns unsere Kinder wegnahmen.
  • 14:10 - 14:12
    Sie entrissen die Kinder ihrem Land,
  • 14:15 - 14:17
    ihrer Sprache, ihrer Ahnen,
  • 14:18 - 14:20
    ihrer Großväter, ihrer Großmütter,
  • 14:20 - 14:23
    ihrer Lehrer, ihrer Eltern,
    ihrer Tanten und Onkel.
  • 14:25 - 14:28
    Das war der Zeitpunkt der Trennung.
  • 14:29 - 14:30
    Sie haben die Verbindung unterbrochen.
  • 14:30 - 14:33
    Als sie uns fortbrachten,
  • 14:35 - 14:38
    haben sie die Verbindung
    zu all diesen Dingen getrennt.
  • 14:39 - 14:42
    Uns wurde
    eine fremde Art zu denken auferlegt.
  • 14:43 - 14:45
    Ich wurde als Kind programmiert.
  • 14:45 - 14:49
    Nun muss ich das rückgängig machen.
    Man nennt das auch „Dekolonisation“,
  • 14:50 - 14:53
    denn sie haben uns diese
    kolonisierte Mentalität auferlegt.
  • 14:53 - 14:56
    Und die passt einfach nicht
    in unser Paradigma
  • 14:56 - 15:00
    und dazu, wie wir unseren Platz
    in der Schöpfung betrachten.
  • 15:01 - 15:04
    Irgendwann muss jemand aufwachen.
  • 15:04 - 15:07
    Eines Tage musst du sagen:
    „Hey, hier stimmt was nicht!“
  • 15:08 - 15:11
    Dieser Moment ist gekommen.
    Darum sind wir hier.
  • 15:11 - 15:13
    Um die Leute aufzuwecken.
  • 15:14 - 15:15
    Um selbst aufzuwachen.
  • 15:17 - 15:20
    Um anderen
    ein wegweisendes Licht zu sein.
  • 15:20 - 15:22
    Es gibt einen anderen Weg.
  • 15:22 - 15:24
    Verbindung, darum geht es.
  • 15:24 - 15:29
    Das ist es, was unterbrochen wurde
    zu Zeiten der Resident Schools.
  • 15:30 - 15:33
    Wir haben die Verbindung
    zu unseren Geistern verloren.
  • 15:34 - 15:39
    Dadurch trat der Schöpfer
    in die Ferne, statt hier drin zu sein.
  • 15:40 - 15:42
    Wir versuchen dieses Loch zu flicken.
  • 15:45 - 15:46
    Genaus das tust du.
  • 15:46 - 15:48
    Das Loch, das geflickt wird ...
  • 15:48 - 15:54
    Du bist der Nadelstich und bringst
    diese zwei Weltanschauungen ...
  • 15:55 - 16:00
    Aber dorthin, wo sie anfangen
    unsere Bräuche zu respektieren.
  • 16:01 - 16:02
    Die Bräuche der Cree.
  • 16:03 - 16:06
    Wenn du Liebe in dir trägst,
    wenn du Liebe fühlst
  • 16:07 - 16:12
    und jemand sagt dir etwas,
    das deine Geister hören möchten,
  • 16:12 - 16:14
    so wie: „Willkommen zu Hause!”
  • 16:14 - 16:16
    Wo fühlst du es?
  • 16:16 - 16:19
    Genau hier. Du hast eine Verbindung.
  • 16:19 - 16:22
    Du wirst immer diese Gefühl
    von Zugehörigkeit haben,
  • 16:22 - 16:24
    weil du nach Hause kommst.
  • 16:26 - 16:28
    Bist du einmal zu Hause,
    weiß du wohin du kommen kannst,
  • 16:28 - 16:30
    wenn du wieder umherwanderst ...
  • 16:31 - 16:33
    Du hast eine Verbindung
    zu diesem Ort.
  • 16:35 - 16:37
    Du hast hier bereits
    Verbindungen aufgebaut.
  • 16:38 - 16:40
    Du bist nicht länger
    von hier getrennt.
  • 16:42 - 16:45
    [Eli] Nach dem Gespräch mit John
    fühlte ich eine Zugehörigkeit,
  • 16:46 - 16:48
    wie ich sie bisher
    noch nie gefühlt habe.
  • 16:49 - 16:51
    Durch diese
    unglaublich intensive Erfahrung
  • 16:51 - 16:54
    fühle ich eine stärkere Verbindung
    zu meinem Geist.
  • 16:58 - 17:01
    [Eli] Erzähl mir nochmal
    von deiner Familiengeschichte.
  • 17:01 - 17:02
    In Wabasca.
  • 17:03 - 17:06
    [Dusty] Meiner Mutter wuchs dort auf.
    Mein Vater wuchs in Grouard auf.
  • 17:07 - 17:09
    Ein paar Stunden davon entfernt.
  • 17:09 - 17:11
    Sie wollte mich nicht
    im Reservat großziehen.
  • 17:11 - 17:14
    Also sind sie weggezogen,
    als sie von mir erfuhren.
  • 17:14 - 17:17
    Erst als junger Erwachsener,
    als wir nach Edmonton zogen,
  • 17:17 - 17:19
    entstand eine richtige Verbindung
  • 17:19 - 17:21
    und ich begann
    regelmäßig nach Hause zu gehen.
  • 17:21 - 17:25
    Davor kam ich nur hin und wieder
    in den Ferien zu Besuch.
  • 17:27 - 17:32
    [Eli] Dusty Legrand ist der Gründer
    des Modelabels Mobilize Waskawēwin.
  • 17:33 - 17:36
    In seinen Designs benutzt er Silben
    des alten Schriftsystem der Cree
  • 17:36 - 17:39
    und macht so die Sprache
    für neue Generationen sichtbar.
  • 17:42 - 17:47
    [Dusty] Ja, also auf dem sind ...
    [Eli] Oh, ja!
  • 17:47 - 17:51
    [Dusty] ... verschieden Sprachen
    der Völker aus dem Norden.
  • 17:52 - 17:54
    Es erzählt die Geschichte
    einer großen Gruppe von Menschen.
  • 17:54 - 17:58
    Es war wirklich etwas besonderes,
    Feedback von den Leuten zu hören,
  • 17:58 - 18:01
    die noch nie ihr Volk
    auf einem T-Shirt gesehen haben.
  • 18:01 - 18:05
    Für einige war es das erste mal.
    Und sie sagten:
  • 18:05 - 18:08
    „Ich kaufe es, weil ich mein Volk
    noch nie auf einem Shirt gesehen habe.“
  • 18:08 - 18:12
    Und auf dem Ärmel steht „Revolution“,
    damit alle Bescheid wissen.
  • 18:12 - 18:13
    [Lacht]
  • 18:14 - 18:16
    Ich wollte schon immer
    ein Modelabel gründen,
  • 18:16 - 18:19
    um etwas zu schaffen,
    das die indigene Jugend bestärkt
  • 18:20 - 18:23
    und ihnen die Geschichte
    indigener Völker nahebringt.
  • 18:23 - 18:27
    Deren Zukunft, deren Werte
    und was es heißt, indigen zu sein.
  • 18:29 - 18:32
    Durch Mobilize gab es einen Weg,
    den Stimmlosen eine Stimme zu geben.
  • 18:33 - 18:35
    Der Jugend eine Stimme zu geben.
  • 18:35 - 18:38
    Auf eine andere Art und Weise,
    die ich bisher kannte.
  • 18:38 - 18:40
    Das war mir sehr wichtig.
  • 18:40 - 18:42
    Es ganz anders zu machen.
  • 18:42 - 18:44
    Die unkonventionellen Leute
  • 18:44 - 18:46
    und die alternativen Leute
    zu repräsentieren.
  • 18:46 - 18:50
    Alle die ausgegrenzt werden,
    vor allem als Indigene.
  • 18:50 - 18:52
    So wie man es mit uns gemacht hat.
  • 18:53 - 18:54
    Also gut.
  • 18:54 - 18:59
    Das war der erste Entwurf dieses T-Shirts.
  • 19:00 - 19:01
    Viele Elemente kommen mir
  • 19:01 - 19:04
    in ganz bestimmten Situationen
    in den Sinn.
  • 19:04 - 19:06
    Wenn ich Auto fahre
    oder etwas bestimmtes höre.
  • 19:06 - 19:10
    Und wenn ich es nicht exakt notiere,
    bleibt die Idee nicht hängen.
  • 19:11 - 19:14
    Ich möchte ganz Kanada erreichen.
  • 19:14 - 19:17
    Ich möchte so viele Menschen
    wie nur möglich erreichen.
  • 19:17 - 19:21
    Dafür musste ich einiges lernen.
    Ich musste viel recherchieren,
  • 19:21 - 19:25
    um zu sehen wie weit ich
    in den Osten gehen kann.
  • 19:25 - 19:27
    Und um zu sehen,
    welche Völker es dort gibt.
  • 19:27 - 19:30
    Das ist das Besondere an der Sprache.
  • 19:31 - 19:33
    Die Geschichten, der Sinn,
  • 19:33 - 19:36
    alles wohnt der Sprache inne.
  • 19:36 - 19:39
    Als wäre es ein Ort,
    an dem es verwahrt wird.
  • 19:39 - 19:40
    Und dort bleibt es.
  • 19:40 - 19:44
    Obwohl wir durch Assimilation
    vieles verloren haben.
  • 19:45 - 19:49
    Unsere Verbindung zur Gemeinde,
    unsere Zeremonien, unsere Rituale.
  • 19:49 - 19:51
    Die Sprache hat all das erhalten.
  • 19:52 - 19:54
    [Eli] Wie bist du
    zu dem Cree-Wort gekommen?
  • 19:54 - 19:58
    [Dusty] Nun ja, das Wort in Cree
    ist hier auf der Rückseite.
  • 19:58 - 19:59
    Okay.
  • 20:00 - 20:03
    Für mich ist Mobilize
  • 20:03 - 20:04
    der englische Begriff
  • 20:04 - 20:07
    und Waskawēwin,
    was auf Cree “Bewegung“ bedeutet,
  • 20:07 - 20:09
    stellt das Cree-Element dar.
  • 20:11 - 20:15
    Es gab für Mobilize
    keine Übersetzung ins Cree.
  • 20:15 - 20:18
    Aber ich wollte Mobilize
    auch nicht einfach übersetzen.
  • 20:18 - 20:22
    Ich wollte Bewegung
    als Cree-Wort benutzen.
  • 20:22 - 20:26
    Und was mir an dem Wort Waskawēwin
    besonders gefallen hat,
  • 20:26 - 20:29
    waren die dreieckigen Symbole,
    die es enthält.
  • 20:29 - 20:32
    Für mich stellen sie zwei Tipis dar
  • 20:32 - 20:34
    und die wiederum
    symbolisieren die Völker.
  • 20:34 - 20:37
    An Reubens Kurs teilzunehmen,
    war eine besondere Weise,
  • 20:37 - 20:41
    die Grundlagen zu erlernen.
    Die Geschichte der Sternkarte
  • 20:41 - 20:43
    und die Geschichte der Silbenschrift.
  • 20:43 - 20:46
    Es war, als lerne man
    indigene Geschichte
  • 20:46 - 20:49
    durch die Spirit Marker.
    Das war wirklich außergewöhnlich.
  • 20:49 - 20:52
    Er nimmt dich einfach mit zurück
    und erzählt dir Geschichten.
  • 20:52 - 20:56
    Er nimmt dich mit auf eine Reise
    durch die Geschichte
  • 20:56 - 21:00
    von der Bedeutung der Zahlen,
    von den Richtungen des Großvaters,
  • 21:00 - 21:01
    von den Richtungen der Großmutter.
  • 21:05 - 21:07
    ÎNÎW - INDIGENER KUNSTPARK
  • 21:12 - 21:14
    [Reuben] Ja, înîw.
  • 21:17 - 21:20
    [Eli] Was bedeutet înîw?
  • 21:20 - 21:22
    [Reuben] Es ist ein zerfallenes Wort.
  • 21:23 - 21:26
    Îyîniw sagt man eigentlich richtig.
  • 21:26 - 21:28
    Îyîniw.
  • 21:31 - 21:34
    Nach meinem Verständnis
  • 21:35 - 21:37
    spricht es ein wenig
    von Kolonisierung
  • 21:38 - 21:41
    und vom Besetzen der Länder.
  • 21:41 - 21:43
    Die Länder der ursprünglichen Völker.
  • 21:43 - 21:46
    So wie ich das sehe,
    muss man sich zuerst
  • 21:46 - 21:49
    der Gottheiten der Völker
    und deren Namen entledigen,
  • 21:49 - 21:53
    um sie mit den eignen zu ersetzen,
    wenn man Völker kolonisiert.
  • 21:54 - 21:58
    Wir Néhiyaw nannten uns auch Ayi.
  • 21:59 - 22:05
    Unser Paradigma
    steht ganz anders zu Dogmen.
  • 22:07 - 22:10
    Du bist Ayis, ich bin Ayis.
  • 22:10 - 22:13
    Also ein Diminutiv von Ayi.
  • 22:14 - 22:17
    Daher Ayis-înîw-ak.
  • 22:17 - 22:25
    Aber das ist
    eine zerfallene Version von iyiniw.
  • 22:25 - 22:26
    Înîw.
  • 22:29 - 22:31
    Wow, in 3D!
  • 22:31 - 22:32
    Iskotew.
  • 22:35 - 22:36
    Iskotew.
  • 22:37 - 22:38
    Fantastisch.
  • 22:42 - 22:44
    Nun, wir haben
    eine Beziehung zur Erde.
  • 22:45 - 22:50
    Und zwar sehen wir sie
    als unsere Mutter an.
  • 22:51 - 22:58
    Sie bringt verschiedene
    Wesen hervor.
  • 22:58 - 23:02
    Die Pflanzenwesen, die Andersartigen.
  • 23:02 - 23:05
    Das ist Sâkipakaw, es kommt
    aus den Bäumen, aus dem Gras.
  • 23:06 - 23:09
    Und sie zeigt uns was Liebe ist.
  • 23:11 - 23:12
    Auf praktische Weise.
  • 23:13 - 23:15
    Sie gibt uns all das hier.
  • 23:15 - 23:18
    Wir werden davon ernährt.
  • 23:18 - 23:23
    Dort irgendwo ist Löwenzahn
    und andere Gräser.
  • 23:24 - 23:27
    Die vierbeinigen Wesen
    werden davon essen.
  • 23:27 - 23:33
    Und wir wiederum ernähren uns
    von den vierbeinigen Wesen.
  • 23:33 - 23:37
    Sie gibt uns all das,
    zeigt uns diese Liebe.
  • 23:37 - 23:42
    Und sâkih ist die Vorsilbe
    von diesem Wort.
  • 23:43 - 23:46
    Wenn ich dir sagen möchte
    „ich liebe dich“, würde ich sagen:
  • 23:46 - 23:48
    Ki-sâ-kih-itin.
  • 23:48 - 23:49
    Kisâkihitin.
  • 23:49 - 23:52
    Manche Leute sagen Kisâkihitin.
  • 23:52 - 23:55
    Ich sage Kisâkihitin.
  • 23:56 - 23:58
    So hat man es mir beigebracht,
    Kisâkihitin.
  • 23:59 - 24:01
    „Ich liebe dich“ oder
    „du wirst von mir geliebt“.
  • 24:02 - 24:08
    Es ist ein schönes Wort,
    um es geliebten Menschen zu sagen.
  • 24:09 - 24:14
    Es ist eines der wenigen Wörter,
    das ich meiner Partnerin sagen kann.
  • 24:14 - 24:15
    [Lachen]
  • 24:15 - 24:19
    Kisâkihitin, ja ...
    Und schau mal wie es dort blüht.
  • 24:20 - 24:22
    Es fängt an zu blühen dort.
  • 24:22 - 24:26
    Es wird wachsen
    und dann seinen Zyklus durchlaufen.
  • 24:27 - 24:32
    Genau wie wir mit anderen
    in Beziehung treten.
  • 24:34 - 24:36
    [Eli] Also, ich weiß auch nicht ...
  • 24:39 - 24:40
    Dieser Ort fasziniert mich,
  • 24:40 - 24:43
    seit ich letztes Jahr
    im Sommer hier war.
  • 24:45 - 24:46
    Ein besonderer Ort.
  • 24:46 - 24:48
    Nicht nur Amys Werk ...
    All die Kunstwerke
  • 24:48 - 24:51
    und ihre Lage entlang des Flusses.
  • 24:55 - 24:58
    [Beide schweigen]
  • 25:01 - 25:04
    [Eli] Wann hast du begonnen,
  • 25:04 - 25:10
    das Spirit Marker System und
    die Silbenschrift und zu studieren?
  • 25:10 - 25:13
    Als ich aus der
    Residential School entlassen wurde.
  • 25:13 - 25:17
    Etwa 1970 oder 1971.
    Ich bin mir nicht mehr sicher.
  • 25:17 - 25:18
    Ich war noch jung.
  • 25:18 - 25:23
    Rosana Hola und Caroline Hunter,
    beide sind schon verstorben,
  • 25:23 - 25:27
    kamen und unterrichteten uns darin,
    mich und meine Mitschüler.
  • 25:29 - 25:33
    Da lernte ich das System kennen,
    von dem ich nun einiges weiß.
  • 25:33 - 25:38
    Es wurde mir so einfach gemacht,
    es zu erlernen,
  • 25:39 - 25:42
    dass ich es so weitergebe,
    wie es mir beigebracht wurde.
  • 25:42 - 25:46
    Und ich versichere den Leuten,
    dass sie das Schriftsystem
  • 25:46 - 25:50
    beherrschen werden.
  • 25:55 - 25:59
    Denen die kommen um es zu lernen,
    sage ich immer folgendes:
  • 25:59 - 26:01
    Also ... das hier ...
  • 26:02 - 26:04
    „Nimm dein Blatt und gehe zur Mitte“,
    sage ich ihnen.
  • 26:04 - 26:06
    „Da fangen wir an.“
  • 26:06 - 26:10
    Eigentlich sind wir daran gewöhnt,
    von oben nach unten
  • 26:10 - 26:12
    und von links nach rechts
    zu schreiben.
  • 26:12 - 26:16
    Aber in diesem Fall
    fangen wir in der Mitte an.
  • 26:16 - 26:18
    Und wir beginnen von innen.
  • 26:18 - 26:22
    Also gehen wir von der Mitte aus
    ein Stück nach links
  • 26:22 - 26:24
    und schreiben das erste Zeichen.
  • 26:24 - 26:26
    Und zwar dieses hier.
  • 26:27 - 26:29
    Es handelt sich
    um eine phonetische Sprache.
  • 26:30 - 26:32
    Das hier ist â.
  • 26:33 - 26:38
    Es ist der gleiche Laut,
    der erste Laut,
  • 26:38 - 26:41
    den die Menschen ...
  • 26:43 - 26:46
    beim Gebet
    oder einer Anbetung aussprechen.
  • 26:46 - 26:50
    Sie sagen dann so etwas wie:
    Â-Kisemanito.
  • 26:50 - 26:54
    Sie beschreiben damit das Höhere Wesen.
  • 26:55 - 26:59
    Und der Name des Höhere Wesen
    wohnt diesem â ebenfalls inne.
  • 26:59 - 27:05
    Â ... Manche werde sagen:
    Â-Mâmaw-ôhtâwîmâw.“
  • 27:06 - 27:07
    Was es wiederum beschreibt.
  • 27:09 - 27:12
    Sie untergeben sich
    diesem Höheren Wesen,
  • 27:12 - 27:15
    indem sie es
    den „Vater von allem“ nennen.
  • 27:15 - 27:18
    Â Mâmaw-ôhtâwîmâw.
  • 27:19 - 27:21
    Ich sage also ah-hay
    und erkenne damit an,
  • 27:21 - 27:24
    dass es dich, mich
    und das Höhere Wesen gibt.
  • 27:24 - 27:26
    [Eli] Ay-hay.
    [Reuben] Ay-hay.
  • 27:26 - 27:29
    Viele Leute sagen „hi hi“.
    - So habe ich es gelernt.
  • 27:29 - 27:31
    So hast du es
    sicher oft gehört.
  • 27:31 - 27:35
    Also das hier wäre â,
    das hier ist wa.
  • 27:35 - 27:37
    Hier wäre das pa und ta.
  • 27:38 - 27:41
    Dann geht es so: wa, pa, ta, la.
  • 27:43 - 27:46
    Und es gibt vier davon
    und sie gehen in Richtung Osten.
  • 27:47 - 27:50
    Mi, ni, yi, si, ki, ji, ri.
  • 27:50 - 27:54
    Von denen gibt es sieben.
    Wie die sieben Kontinentalplatten.
  • 27:55 - 27:58
    Und geht man in den Süden,
    gibt es den selben Vokallaut.
  • 27:59 - 28:04
    Richtung Südwesten, gibt es
    eine Anomalie, wie ich sie nenne.
  • 28:04 - 28:06
    Es ist ein e Vokallaut.
  • 28:06 - 28:16
    Me, ne, ye, se, ke, je, re.
  • 28:16 - 28:18
    Und dann der Vokallaut o.
  • 28:18 - 28:23
    Und ein Dank an Dr. James Makokis,
    der mich korrigiert hat.
  • 28:23 - 28:25
    Ich sagte früher „ouh“,
  • 28:25 - 28:28
    aus dem Englischen entlehnt.
  • 28:28 - 28:31
    Und er sagte mir:
    „ist es nicht eher ein ‚uoh‘?“
  • 28:31 - 28:33
    Und ich antwortete:
    „Oh ja, das stimmt!“
  • 28:33 - 28:35
    O, wo, po, to, lo.
  • 28:37 - 28:39
    Und dann gibt es noch
    die kleineren ...
  • 28:40 - 28:45
    Diese sind viel kleiner
    als die großen Spirit Markers,
  • 28:45 - 28:47
    die kleine Spirit Markers hier.
  • 28:49 - 28:51
    Jetzt sind wir fertig.
  • 28:52 - 28:53
    Das hier ...
  • 28:54 - 28:56
    wurde von Dr. Marilyn Shirt,
  • 28:58 - 28:59
    als "Sternkarte" bezeichnet.
  • 29:04 - 29:07
    Das ist das Wort,
    worüber wir gesprochen haben:
  • 29:21 - 29:23
    Ki-sâ-kih-itin.
  • 29:24 - 29:26
    Das heißt
  • 29:26 - 29:30
    „du wirst von mir geliebt“
    oder „ich liebe dich“.
  • 29:30 - 29:32
    Kisâkihitin.
  • 29:32 - 29:35
    Genau, „Ki“ - Kisâkihitin.
  • 29:38 - 29:40
    Das ist es, das Schriftsystem.
  • 29:41 - 29:47
    Ich hoffe es trägt dazu bei,
    die jungen Leute mit Stolz erfüllen.
  • 29:47 - 29:49
    Denn, nun ja ...
  • 29:49 - 29:56
    Denn dieses Land ist rassistisch,
    entstanden aus Rassismus.
  • 29:57 - 30:00
    Und natürlich
    spaltet Rassismus die Menschen.
  • 30:01 - 30:03
    Und das hier verbindet uns.
  • 30:04 - 30:12
    Jeder kann daran teilhaben,
    unabhängig von ... seiner Abstammung.
  • 30:12 - 30:15
    Das ist für jedermann.
    Es ist für jeden nachvollziehbar.
  • 30:15 - 30:20
    Es ergibt für jeden Sinn
    und verbindet uns miteinander.
  • 30:23 - 30:26
    In den Residential Schools
    haben sie uns gelehrt,
  • 30:26 - 30:32
    dass wir weniger wert sind
    als Europäer.
  • 30:33 - 30:37
    Und das hier lehrt uns:
    Pahpeyakwan iyikohk.
  • 30:38 - 30:43
    Alle Menschen unterliegen den
    gleichen Maßstäben.
  • 30:43 - 30:45
    Alle werden danach bewertet.
  • 30:45 - 30:49
    Unsere DNA zeigt uns,
    dass wir alle gleich sind.
  • 30:54 - 30:56
    Ich möchte dir danken,
    dass du all das mit mir teilst.
  • 30:56 - 30:58
    Denn ...
  • 30:59 - 31:03
    Ich erkenne die Genialität
    und Perfektion in all dem,
  • 31:03 - 31:05
    was du mir veranschaulicht hast.
  • 31:05 - 31:09
    Dank deiner Art
    es mir zu zeigen und zu erklären.
  • 31:10 - 31:13
    Es macht mich neugierig.
    Ich möchte mehr davon erfahren.
  • 31:13 - 31:16
    Ich würde gerne hierherkommen,
    um Unterricht bei dir zu nehmen.
  • 31:16 - 31:17
    [Reuben] Ja ...
  • 31:20 - 31:22
    Vielen Dank,
    dass du all das mit mir teilst.
  • 31:23 - 31:25
    Es ist mir eine große Ehre.
  • 31:27 - 31:31
    ♪ New Age Musik ♪
  • 31:33 - 31:35
    Übersetzt von: Anna Paula Foltanska
Title:
Voices on the rise: Wiederbeleben indigener Sprache in Alberta - Folge 1
Description:

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Video Language:
English
Team:
Captions Requested
Duration:
32:08

German subtitles

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