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Eine freie Welt braucht Satire

  • 0:01 - 0:07
    Ich bin seit 20 Jahren politischer
    Karikaturist auf globaler Ebene.
  • 0:08 - 0:11
    In diesen 20 Jahren
    haben wir viele Dinge gesehen.
  • 0:12 - 0:15
    Wir hatten drei verschiedene
    katholische Päpste
  • 0:15 - 0:19
    und haben diesen
    einzigartigen Moment miterlebt:
  • 0:19 - 0:22
    die Wahl eines Papstes
    auf dem Petersplatz --
  • 0:22 - 0:24
    Sie wissen schon, der weiße Rauch
  • 0:26 - 0:28
    und die offizielle Verkündung.
  • 0:28 - 0:29
    [Es ist ein Junge!]
  • 0:29 - 0:31
    (Gelächter)
  • 0:31 - 0:35
    (Applaus)
  • 0:37 - 0:41
    Wir hatten vier amerikanische Präsidenten.
  • 0:41 - 0:42
    Obama natürlich.
  • 0:42 - 0:45
    Oh, die Europäer mochten ihn sehr.
  • 0:45 - 0:47
    Er war ein Multilateralist.
  • 0:47 - 0:48
    Er war diplomatisch.
  • 0:48 - 0:51
    Er wollte sich mit dem Iran anfreunden.
  • 0:51 - 0:56
    (Gelächter)
  • 0:58 - 0:59
    Und dann ...
  • 1:00 - 1:02
    wurde die Karikatur zur Realität
  • 1:02 - 1:07
    an dem Tag als Donald Trump Präsident
    der Vereinigten Staaten von Amerika wurde.
  • 1:07 - 1:10
    (Gelächter)
  • 1:10 - 1:14
    (Applaus)
  • 1:16 - 1:18
    Wissen Sie, die Leute sagen zu uns:
  • 1:18 - 1:24
    "Es ist zu leicht für euch Karikaturisten.
    Ich meine -- mit Leuten wie Trump?"
  • 1:24 - 1:26
    Nein, es ist nicht einfach
  • 1:26 - 1:30
    einen Mann zu karikieren,
    der selbst schon eine Karikatur ist.
  • 1:30 - 1:31
    (Gelächter)
  • 1:31 - 1:32
    Nein.
  • 1:32 - 1:36
    (Applaus)
  • 1:37 - 1:40
    Populisten sind
    kein leichtes Ziel für Satire.
  • 1:40 - 1:42
    Weil man sie zuerst genau festnageln will
  • 1:42 - 1:44
    und dann übertreffen sie dich.
  • 1:44 - 1:47
    Zum Beispiel, als er gewählt worden war,
  • 1:47 - 1:50
    versuchte ich mir den Tweet vorzustellen,
  • 1:50 - 1:52
    den Trump am Heiligen Abend senden würde.
  • 1:52 - 1:54
    Ich machte also das.
  • 1:54 - 1:58
    [Frohe Weihnachten an alle! Außer an all
    diese erbärmlichen Loser. Traurig.]
  • 1:58 - 1:59
    (Gelächter)
  • 1:59 - 2:01
    Am nächsten Tag twitterte Trump das:
  • 2:01 - 2:04
    [Frohes neues Jahr an alle,
    auch an meine vielen Feinde,
  • 2:04 - 2:06
    die mich bekämpft
    und kläglich verloren haben
  • 2:06 - 2:08
    und nun nicht weiterwissen. Alles Liebe!]
  • 2:08 - 2:09
    (Gelächter)
  • 2:09 - 2:11
    Es ist genau das gleiche!
  • 2:11 - 2:12
    (Applaus)
  • 2:13 - 2:16
    Dies ist die Ära der starken Männer.
  • 2:16 - 2:21
    Und bald konnte Trump seinen persönlichen
    Helden treffen, Vladimir Putin.
  • 2:21 - 2:24
    So lief das erste Meeting:
  • 2:24 - 2:27
    [Ich helfe dir die Hacker zu finden.
    Gib mit dein Passwort.]
  • 2:27 - 2:29
    (Gelächter)
  • 2:29 - 2:32
    Ich erfinde das nicht.
  • 2:32 - 2:35
    Er kam aus dem ersten Meeting und sagte,
  • 2:35 - 2:38
    dass sie sich auf
    eine gemeinsame Taskforce
  • 2:38 - 2:40
    für Internetsicherheit geeinigt hatten.
  • 2:40 - 2:42
    Das ist die Wahrheit. Erinnern Sie sich?
  • 2:42 - 2:44
    Wer hätte sich das vorstellen können,
  • 2:44 - 2:46
    was wir die letzten 20 Jahre erlebten?
  • 2:46 - 2:50
    Wir sahen zu, wie Großbritannien
    auf einen EU-Austritt zusteuert.
  • 2:50 - 2:51
    [Harter Brexit?]
  • 2:51 - 2:54
    (Gelächter)
  • 2:56 - 2:59
    Im Nahen Osten glaubten wir eine Zeit lang
  • 2:59 - 3:02
    an das demokratische Wunder
    des Arabischen Frühlings.
  • 3:02 - 3:06
    Wir sahen den Fall einiger Diktatoren
    und andere die durchhielten.
  • 3:06 - 3:08
    (Gelächter)
  • 3:09 - 3:13
    Und dann ist da noch
    die zeitlose Kim-Dynastie Nordkoreas.
  • 3:13 - 3:16
    Diese Typen scheinen direkt
    dem Cartoon Network zu entspringen.
  • 3:16 - 3:19
    Ich hatte die Ehre, zwei von ihnen
    zeichnen zu dürfen.
  • 3:20 - 3:23
    Kim Jong-il, den Vater
    als er vor ein paar Jahren starb.
  • 3:23 - 3:25

    Das war ein sehr gefährlicher Moment.
  • 3:25 - 3:26
    [Das war knapp!]
  • 3:26 - 3:27
    (Gelächter)
  • 3:28 - 3:30
    Das war --
  • 3:30 - 3:33
    (Applaus)
  • 3:35 - 3:38
    Der Sohn, Kim Jong-un,
  • 3:38 - 3:40
    erwies sich als ehrwürdiger Thronfolger.
  • 3:40 - 3:43
    Er ist mit dem US-Präsidenten befreundet.
  • 3:43 - 3:48
    Sie treffen sich die ganze Zeit
    und unterhalten sich wie Freunde.
  • 3:48 - 3:49
    [Welches Haargel?]
  • 3:49 - 3:52
    (Gelächter)
  • 3:54 - 3:58
    Sollten wir überrascht sein,
    in einer Welt zu leben,
  • 3:58 - 4:00
    die von Egomanen regiert wird?
  • 4:01 - 4:04
    Was ist, wenn diese
    nur uns selbst widerspiegeln?
  • 4:04 - 4:07
    Schauen Sie uns nur an,
    jeden einzelnen.
  • 4:07 - 4:09
    (Gelächter)
  • 4:10 - 4:13
    Ja, wir lieben unsere Smartphones;
  • 4:13 - 4:15
    wir lieben unsere Selfies;
  • 4:15 - 4:17
    wir lieben uns selbst.
  • 4:17 - 4:21
    Und dank Facebook,
    haben wir eine Menge Freunde
  • 4:21 - 4:23
    auf der ganzen Welt.
  • 4:23 - 4:25
    Mark Zuckerberg ist unser Freund.
  • 4:26 - 4:28
    (Gelächter)
  • 4:31 - 4:34
    Er und seine Kollegen im Silicon Valley
  • 4:34 - 4:38
    sind die Könige und Kaiser unserer Zeit.
  • 4:38 - 4:44
    Zu zeigen, dass die Kaiser
    keine Kleider haben,
  • 4:44 - 4:46
    das ist die Aufgabe von Satire, oder?
  • 4:46 - 4:48
    Den Mächtigen die Wahrheit zu sagen,
  • 4:48 - 4:51
    war immer schon die historische Rolle
    politischer Karikatur.
  • 4:51 - 4:56
    In den 1830ern im postrevolutionären
    Frankreich unter König Louis Philippe,
  • 4:57 - 5:01
    kämpften die Journalisten und
    Karikaturisten hart für Pressefreiheit.
  • 5:02 - 5:05
    Sie wurden eingesperrt, zahlten Strafen -
    aber sie bleiben hartnäckig.
  • 5:05 - 5:09
    Und diese Karikatur des Königs von Daumier
  • 5:09 - 5:11
    wurde zum Sinnbild des Monarchen.
  • 5:11 - 5:13
    Es prägte die Geschichte.
  • 5:13 - 5:19
    Es wurde ein zeitloses Symbol der Satire
    und des Triumphs über die Autokratie.
  • 5:19 - 5:24
    Besteht heute, 200 Jahre
    nach Daumier, das Risiko,
  • 5:24 - 5:27
    dass politische Karikaturen verschwinden?
  • 5:28 - 5:30
    Schauen Sie sich diesen leeren Platz
  • 5:30 - 5:34
    auf der Vorderseite der Zeitung
    "Cumhuriyet" der türkischen Opposition an.
  • 5:34 - 5:37
    Hier wurden immer Musa Karts
    Karikaturen veröffentlicht.
  • 5:37 - 5:42
    2018 wurde Musa Kart zu drei Jahren
    Gefängnis verurteilt.
  • 5:42 - 5:44
    Und wofür?
  • 5:44 - 5:48
    Für die Veröffentlichung von politischen
    Karikaturen in der Türkei unter Erdogan.
  • 5:48 - 5:54
    Karikaturisten aus Venezuela, Russland
    und Syrien wurden ins Exil getrieben.
  • 5:55 - 5:57
    Schauen Sie sich dieses Bild an.
  • 5:58 - 6:00
    Es scheint so unschuldig, nicht wahr?
  • 6:01 - 6:03
    Und doch ist es so provokativ.
  • 6:03 - 6:05
    Als er dieses Bild postete,
  • 6:05 - 6:08
    wusste Hani Abbas, dass es
    sein Leben verändern würde.
  • 6:09 - 6:13
    2012 gingen die Syrer auf die Straße.
  • 6:13 - 6:18
    Natürlich wurde die kleine rote Blume
    das Symbol der syrischen Revolution.
  • 6:19 - 6:22
    Schon bald wurde er vom Regime verfolgt
  • 6:22 - 6:24
    und musste aus dem Land fliehen.
  • 6:24 - 6:27
    Ein guter Freund von ihm,
    der Karikaturist Akram Raslan,
  • 6:27 - 6:29
    schaffte es nicht aus Syrien zu fliehen.
  • 6:29 - 6:32
    Er wurde zu Tode gefoltert.
  • 6:35 - 6:39
    Erst kürzlich haben in den USA
  • 6:39 - 6:44
    einige der Top-Karikaturisten wie
    Nick Anderson und Rob Rogers --
  • 6:44 - 6:46
    dies ist eine Karikatur von Rob --
  • 6:46 - 6:49
    [Memorial Day 2018.
    Wahrheit. Ehre. Rechtsstaatlichkeit.]
  • 6:49 - 6:50
    ihre Jobs verloren,
  • 6:50 - 6:53
    weil ihre Verleger ihre Arbeit
    zu kritisch gegenüber Trump fanden.
  • 6:54 - 6:57
    Dasselbe passierte dem kanadischen
    Karikaturisten Michael de Adder.
  • 6:57 - 7:00
    Vielleicht sollten wir anfangen,
    uns Sorgen zu machen.
  • 7:01 - 7:04
    Politische Karikaturen wurden
    mit der Demokratie geboren.
  • 7:04 - 7:07
    Sie sind in Gefahr,
    wenn die Freiheit es auch ist.
  • 7:07 - 7:09
    Wissen Sie, in den letzten Jahren
  • 7:09 - 7:13
    mit der Cartooning for Peace Foundation
    und anderen Initiativen,
  • 7:13 - 7:16
    war Kofi Annan -- das ist
    nicht sehr bekannt --
  • 7:16 - 7:18
    der Ehrenvorsitzende unserer Stiftung,
  • 7:18 - 7:21
    der verstorbene Kofi Annan,
    Friedensnobelpreisträger.
  • 7:21 - 7:23
    Er war ein großer Verfechter
    von Karikaturen.
  • 7:23 - 7:28
    Oder im Ausschuss der Association of
    American Editorial Cartoonists,
  • 7:28 - 7:32
    haben wir uns für die eingesperrten,
    bedrohten, entlassenen
  • 7:32 - 7:35
    und verbannten Karikaturisten eingesetzt.
  • 7:35 - 7:39
    Aber ich habe noch nie erlebt,
    dass jemand seinen Job verlor,
  • 7:39 - 7:41
    wegen einer Karikatur,
    die er nicht gezeichnet hatte.
  • 7:42 - 7:44
    Also das passierte mir.
  • 7:45 - 7:49
    In den letzten 20 Jahren war ich
    bei der "International Herald Tribune"
  • 7:49 - 7:51
    und der "New York Times".
  • 7:51 - 7:53
    Dann passierte etwas.
  • 7:53 - 7:56
    Im April 2019
  • 7:56 - 7:59
    wurde eine Karikatur des berühmten
    portugiesischen Karikaturisten,
  • 7:59 - 8:03
    welche zuerst in der Zeitung "El Expresso"
    in Lissabon veröffentlicht wurde,
  • 8:03 - 8:05
    von einem Verleger
    der "NY Times" ausgesucht
  • 8:05 - 8:09
    und in den internationalen
    Ausgaben abgedruckt.
  • 8:10 - 8:11
    Diese Sache explodierte.
  • 8:11 - 8:14
    Sie wurde als antisemitisch verurteilt,
  • 8:14 - 8:17
    löste weltweite Empörung aus,
  • 8:17 - 8:21
    Entschuldigungen und viel
    Schadensbegrenzung seitens der Times.
  • 8:21 - 8:24
    Einen Monat später,
    erzählte mir mein Redakteur,
  • 8:24 - 8:28
    dass wir politische Karikaturen
    komplett rausnehmen würden.
  • 8:29 - 8:33
    Also können und sollten wir über
    diese Karikatur sprechen.
  • 8:34 - 8:38
    Manche sagen, dass es an die schlimmste
    antisemitische Propaganda erinnert.
  • 8:38 - 8:40
    Andere, Israel inbegriffen,
  • 8:40 - 8:43
    sagen, dass es nur eine scharfe
    Kritik an Trump ist,
  • 8:43 - 8:46
    der auf dem Bild dem israelischen
    Premierminister blindlings folgt.
  • 8:47 - 8:49
    Ich habe einige Probleme
    mit dieser Karikatur,
  • 8:49 - 8:52
    aber dieses Gespräch fand bei
    der "NY Times" nicht statt.
  • 8:52 - 8:55
    Den Angriffen ausgesetzt, nahmen sie
    den einfachsten Weg:
  • 8:55 - 8:59
    um in Zukunft keine weiteren Probleme
    mit politischen Karikaturen zu haben,
  • 8:59 - 9:01
    nehmen wir sie komplett raus.
  • 9:02 - 9:04
    Hey, das ist neu.
  • 9:04 - 9:08
    Haben wir gerade vorbeugende
    Selbst-Zensur erfunden?
  • 9:09 - 9:12
    Ich denke, dass dies
    größer ist als Karikaturen.
  • 9:12 - 9:14
    Es geht um Meinungen und Journalismus.
  • 9:14 - 9:18
    Schlussendlich geht es um Demokratie.
  • 9:19 - 9:21
    Wir leben nun in einer Welt,
  • 9:21 - 9:24
    wo sich moralische Mobs
    auf Social Media zusammenfinden
  • 9:24 - 9:26
    und einen Sturm auslösen.
  • 9:27 - 9:30
    Die empörtesten Stimmen
    bestimmen dabei die Konversation
  • 9:30 - 9:32
    und die wütende Menge folgt ihnen.
  • 9:33 - 9:35
    Die Social Media Mobs,
  • 9:35 - 9:38
    die auch von Interessengruppen
    angetrieben werden,
  • 9:38 - 9:42
    fallen über Nachrichtenredaktionen her
  • 9:42 - 9:46
    und lassen Herausgeber und Redakteure
    um Gegenmaßnahmen kämpfen.
  • 9:46 - 9:51
    Dabei bleibt kein Platz für
    bedeutungsvolle Diskussionen.
  • 9:51 - 9:55
    Twitter ist ein Ort für Wut,
    nicht für Debatten.
  • 9:57 - 9:59
    Wissen Sie was?
  • 9:59 - 10:03
    Jemand beschrieb ziemlich gut unseren
    menschlichen Zustand in dieser lauten Zeit
  • 10:03 - 10:04
    Wissen Sie wer?
  • 10:05 - 10:07
    Shakespeare vor 400 Jahren.
  • 10:07 - 10:10
    [(Das Leben ist) ein Märchen,
    erzählt von einem Blödling,
  • 10:10 - 10:12
    voller Klang und Wut, das nichts bedeutet]
  • 10:12 - 10:14
    Das gefällt mir. Shakespeare
    ist immer noch aktuell, oder?
  • 10:14 - 10:16
    Aber die Welt hat sich verändert.
  • 10:16 - 10:17
    [Zu lang!]
  • 10:17 - 10:18
    (Gelächter)
  • 10:18 - 10:19
    Es ist wahr.
  • 10:19 - 10:24
    (Applaus)
  • 10:25 - 10:30
    Wissen Sie, Social Media ist beides,
    ein Segen und ein Fluch für Karikaturen.
  • 10:30 - 10:34
    Dies ist das Zeitalter des Bildes,
    sie werden geteilt und gehen viral --
  • 10:34 - 10:37
    aber das macht sie auch zum Hauptziel.
  • 10:38 - 10:41
    Zu oft jedoch ist das eigentliche Ziel
    hinter der Karikatur
  • 10:41 - 10:43
    das Medium das sie veröffentlicht hat.
  • 10:43 - 10:45
    [Berichtest du über den Irak?
    Nein, Trump!]
  • 10:45 - 10:48
    Die Beziehung zwischen
    traditionellen Medien und Social Media
  • 10:48 - 10:50
    ist eine seltsame.
  • 10:50 - 10:53
    Einerseits gibt es
    den zeitintensiven Prozess
  • 10:53 - 10:55
    der Informationsbeschaffung,
    Prüfung und Kuration.
  • 10:55 - 10:58
    Andererseits ist es ehrlich gesagt
    ein offenes Buffet
  • 10:58 - 11:01
    für Gerüchte, Meinungen, Emotionen,
  • 11:01 - 11:04
    verstärkt durch Algorithmen.
  • 11:04 - 11:08
    Sogar Qualitätszeitungen
    übernehmen die Merkmale
  • 11:08 - 11:11
    von sozialen Netzwerken
    auf ihren Webseiten.
  • 11:11 - 11:14
    Sie heben die 10 meistgelesenen
    und meistgeteilten Stories hervor.
  • 11:15 - 11:19
    Sie sollten jedoch
    die 10 wichtigsten Stories hervorheben.
  • 11:19 - 11:23
    (Applaus)
  • 11:28 - 11:33
    Die Medien dürfen sich nicht von
    Social Media einschüchtern lassen
  • 11:33 - 11:38
    und Redakteure sollten aufhören,
    sich vor dem wütenden Mob zu fürchten.
  • 11:38 - 11:44
    (Applaus)
  • 11:45 - 11:49
    Wir werden keine Warnungen wie
    auf Zigarettenpackungen anbringen, oder?
  • 11:49 - 11:50
    [Satire kann Ihre Gefühle verletzen]
  • 11:51 - 11:51
    (Gelächter)
  • 11:51 - 11:52
    Bitte.
  • 11:52 - 11:55
    [Sie könnten eine Sexbombe unter
    Ihrem Burkini verstecken]
  • 11:55 - 11:59
    Politische Karikaturen sollen provozieren,
    genauso wie Meinungen.
  • 11:59 - 12:02
    Aber in erster Linie sollen sie
    zum Nachdenken anregen.
  • 12:03 - 12:04
    Sie fühlen sich angegriffen?
  • 12:04 - 12:06
    Lassen Sie es los.
  • 12:06 - 12:07
    Sie mögen es nicht?
  • 12:07 - 12:09
    Schauen Sie weg.
  • 12:10 - 12:14
    Meinungsfreiheit ist nicht
    unvereinbar mit Dialog
  • 12:14 - 12:16
    und sich gegenseitig zuzuhören.
  • 12:16 - 12:19
    Aber es ist unvereinbar mit Intoleranz.
  • 12:20 - 12:25
    (Applaus)
  • 12:25 - 12:30
    Wir dürfen nicht unsere eigenen Zensoren
  • 12:30 - 12:33
    im Namen der politischen
    Korrektheit werden.
  • 12:33 - 12:35
    Wir müssen dafür einstehen,
    uns zur Wehr setzen,
  • 12:35 - 12:38
    denn wenn wir das nicht machen,
    werden wir morgen aufwachen,
  • 12:38 - 12:40
    in einer gesäuberten Welt,
  • 12:40 - 12:44
    wo jede Art von Satire und politischer
    Karikatur unmöglich ist.
  • 12:44 - 12:50
    Wenn politischer Druck auf
    politische Korrektheit trifft,
  • 12:50 - 12:52
    geht Redefreiheit zu Grunde.
  • 12:53 - 12:57
    (Applaus)
  • 12:57 - 13:01
    Erinnern Sie sich an Januar 2015?
  • 13:02 - 13:07
    Durch das Massaker
    an Journalisten und Karikaturisten
  • 13:07 - 13:09
    bei "Charlie Hebdo" in Paris,
  • 13:09 - 13:14
    entdeckten wir
    die extremste Form von Zensur:
  • 13:15 - 13:16
    Mord.
  • 13:16 - 13:18
    Erinnern Sie sich an das Gefühl.
  • 13:18 - 13:19
    [Ohne Humor sind wir alle tot]
  • 13:19 - 13:22
    Was auch immer man von
    dem Satiremagazin hielt,
  • 13:22 - 13:26
    was man auch von diesen speziellen
    Karikaturen gehalten hat,
  • 13:26 - 13:31
    wir haben alle gefühlt, dass hier etwas
    Grundlegendes auf dem Spiel stand,
  • 13:31 - 13:35
    dass Bürger freier Gesellschaften --
    eigentlich Bürger aller Gesellschaften --
  • 13:35 - 13:39
    Humor genauso brauchen
    wie die Luft, die wir atmen.
  • 13:40 - 13:42
    Deshalb können Extremisten,
  • 13:42 - 13:48
    Diktatoren, Autokraten und ehrlich gesagt
    alle Ideologen dieser Welt
  • 13:48 - 13:50
    Humor nicht ausstehen.
  • 13:52 - 13:55
    In der wahnsinnigen Welt
    in der wir gerade leben,
  • 13:55 - 13:58
    brauchen wir politische
    Karikaturen mehr denn je.
  • 13:59 - 14:02
    Und wir brauchen Humor.
  • 14:02 - 14:04
    Danke.
  • 14:04 - 14:06
    (Applaus)
Title:
Eine freie Welt braucht Satire
Speaker:
Patrick Chappatte
Description:

Wir brauchen Humor so wie die Luft die wir atmen, sagt der politische Karikaturist Patrick Chappatte. In seinem Talk, gespickt mit Highlights seiner Karriere, in der er von Diktatoren und Ideologen bis hin zu Selfies und Social Media Mobs alles auf die Schippe genommen hat, liefert Chappatte schlagkräftige und oftmals urkomische Argumente für die Notwendigkeit von Satire. "Politische Karikaturen wurden mit der Demokratie geboren und sind gefährdet wenn es die Freiheit auch ist", sagt er.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:29
Sonja Maria Neef approved German subtitles for A free world needs satire
Sonja Maria Neef edited German subtitles for A free world needs satire
Sonja Maria Neef edited German subtitles for A free world needs satire
Sonja Maria Neef edited German subtitles for A free world needs satire
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