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Títol:
Tote Materie: Die geheime Zutat in unserer Nahrungskette - John C. Moore
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Descripció:
Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/dead-stuff-the-secret-ingredient-in-our-food-chain-john-c-moore
Wenn man die niedrigsten Stufen der Nahrungskette betrachtet, stellt man sich vielleicht Pflanzenfresser vor, die sich gerne von üppigen, lebenden Grünpflanzen ernähren. Aber dieses idyllische Bild ignoriert eine riesige (und etwas weniger appetitliche) Nahrungsquelle: tote Materie. John C. Moore beschreibt detailliert die "braune Nahrungskette" und erklärt, wie so unwahrscheinliche Delikatessen wie Algen-Abschaum auf Teichen und Tierkot unseren Ökosystemen enorme Mengen an Energie liefern.
Lektion von John C. Moore, Animation von TED-Ed
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Speaker:
John C. Moore und Eric Berlow
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Wenn man dich Abschaum nennt,
bist du wohl beleidigt,
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aber wissenschaftlich
ist es nicht ganz falsch.
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Hast du je überlegt,
woher deine Nahrung kommt?
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Du sagst wohl, von Pflanzen,
Tieren, sogar Pilzen --
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doch du denkst dabei sicher ungern
an faulende Organismen und Kot,
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die diese Pflanzen,
Tiere und Pilze ernähren.
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Du und der größte Teil
der Materie deines Körpers
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sind nur zwei oder drei Stufen
von Dingen wie Algenabschaum entfernt.
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Alle Spezies eines Ökosystems --
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Lebewesen im Korallenriff, Fische in Seen,
Löwen in der Savanne --
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ernähren sich direkt oder indirekt
von toter Materie.
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Die meisten organischen Stoffe
unseres Körpers
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wurden ursprünglich durch Fotosynthese
aus CO2 und Wasser gebildet.
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Pflanzen nutzen Sonnenenergie,
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um Kohlendioxid und Wasser aus der Umwelt
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in Glucose und Sauerstoff umzuwandeln.
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Die Glucose wird in komplexere
organische Moleküle umgewandelt,
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um Blätter, Stängel, Wurzeln,
Früchte etc. zu bilden.
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Die Energie dieser organischen Moleküle
unterstützt die bekannten Nahrungsketten.
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Du hast wahrscheinlich schon
solche Illustrationen gesehen.
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Grüne Nahrungsketten
beginnen mit lebenden Pflanzen.
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Doch werden in realen
terrestrischen Ökosystemen
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weniger als 10 % der noch
lebenden Pflanzen gegessen.
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Was ist mit den anderen 90 %?
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Schau im Herbst einfach auf den Boden.
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Lebende Pflanzen werfen tote Teile ab:
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Blätter, Zweige, selbst Wurzeln.
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Viele Pflanzen haben Glück,
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zu Lebzeiten nicht gegessen zu werden,
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bis sie sterben und Reste hinterlassen.
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Was wird aus den nicht gegessenen,
unverdauten, toten Pflanzenteilen,
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eben diesen 90 %?
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Sie werden Abfallstoffe,
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Basis der sogenannten
braunen Nahrungskette,
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die eher so aussieht.
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Dasselbe passiert auch allen
anderen Organismen der Nahrungskette:
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Einige werden lebend gegessen,
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die meisten, wenn sie
tot sind und und faulen.
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In der Nahrungskette
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stoßen Lebewesen organische Stoffe
und Verdauungsabfälle ab,
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bevor sie sterben
und ihre Überreste verrotten.
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All dieses Sterben klingt grausam, oder?
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Doch das ist nicht so.
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Alle Abfallstoffe werden von Mikroben
und anderen Aasfressern vertilgt.
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Sie bilden die Basis
der braunen Nahrungskette,
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die viele andere Organismen,
einschließlich uns, unterstützt.
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Wissenschaftler begreifen diese Stoffe
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als enorme Energiequelle
für die meisten natürlichen Ökosysteme.
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Deren Wechselwirkungen
sind jedoch noch komplexer.
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Jede Nahrungskette
ist ein eigenständiger Energiefluss.
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In jedem Ökosystem
verbinden sich viele dieser Ströme
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zu einem Geflecht von Interaktionen
oder einem Nahrungsnetz,
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die ständig von toter Materie
unterstützt werden.
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Dieses Nahrungsnetz ist so verwoben,
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dass fast jede Spezies --
sogar wir Menschen --
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höchstens zwei Stufen
vom Abfallstoff entfernt ist.
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Wir essen sicher nichts Faulendes
wie Kot oder Algenabschaum --
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doch unsere Nahrungsquellen tun es.
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Viele Tiere, die wir essen,
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ernähren sich von Abfallstoffen,
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etwa Schweine, Geflügel,
Pilze, Schalentiere,
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Welse und andere Sedimentfresser,
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oder sie werden mit
Tierabfällen gefüttert.
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Wenn du also glaubst,
die Natur sei voller Abfall,
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dann hast du recht.
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Aber der Abfall des einen
nützt dem anderen.
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Innerhalb des Nahrungsnetzes
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liefert faulende, tote Materie
letztlich die Energie,
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die uns und das meiste Leben
auf der Erde ernährt.
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An diesem Gedanken werden wir
sicher noch zu kauen haben.