WEBVTT 00:00:10.871 --> 00:00:12.563 Hi, wie geht's? Ich bin's, Justin, 00:00:12.563 --> 00:00:15.373 der heute den Theoretiker gibt. 00:00:15.373 --> 00:00:19.323 In dieser Lektion will ich Moll-Tonleitern besprechen. 00:00:19.323 --> 00:00:21.813 Im Forum gab's ne Menge Verwirrung 00:00:21.813 --> 00:00:24.773 und eine Menge Kommentare zu meinen Videos 00:00:24.773 --> 00:00:28.403 von Leuten die etwas verwirrt sind von den vielen Arten der Moll-Tonleitern. 00:00:29.429 --> 00:00:32.539 Die Dur-Tonleiter geht klar. Es gibt die Dur-Skala und fertig. 00:00:32.539 --> 00:00:35.719 Wenn wir über Moll-Tonleitern reden finden wir 00:00:35.719 --> 00:00:39.439 das natürliche Moll-, reines Moll-, den Äolischen Modus, 00:00:39.439 --> 00:00:44.119 das Harmonische Moll, Melodisches Moll, den Phrygischen und den Dorischen Modus. 00:00:44.119 --> 00:00:47.939 Warum gibt es diese verschiedenen Moll-Tonleitern? 00:00:47.957 --> 00:00:51.157 Woher kommen sie und wann verwende ich sie? 00:00:51.197 --> 00:00:52.977 Darum geht's in diesem Video. 00:00:53.320 --> 00:00:58.410 Ich erzähle euch eine kleine Geschichte, von der ich hoffe, dass sie euch 00:00:58.582 --> 00:01:02.202 hilft zu verstehen, wie die diversen Moll-Tonleitern aufgebaut sind 00:01:02.239 --> 00:01:03.989 und wie man sie verwendet. 00:01:03.989 --> 00:01:07.279 Zuerst müsst Ihr die reine Moll-Tonleiter verstehen, 00:01:07.279 --> 00:01:10.909 sie ist dasselbe wie die natürliche Moll-Tonleiter und der Äolische Modus. 00:01:10.909 --> 00:01:15.209 Das ist die erste Moll-Tonleiter, die schon die alten Griechen benutzten, 00:01:17.362 --> 00:01:21.882 sie hört sich wie folgt an. Ich spiele alle diese Beispiele in der Tonart A. 00:01:23.242 --> 00:01:26.722 Ich spiele erst den A-Moll-Akkord und dann die reine A-Moll-Tonleiter. 00:01:26.992 --> 00:01:30.802 Sie hat dasselbe Tonmaterial wie die C-Dur Tonleiter, dieselben Noten. 00:01:30.802 --> 00:01:33.592 Aber es ist die reine A-Moll-Tonleiter. Das ist der Akkord, 00:01:35.182 --> 00:01:37.062 und hier ist die Tonleiter... 00:01:47.912 --> 00:01:54.212 Das ist die erste Moll-Tonleiter die es gab und die lange Zeit verwendet wurde. 00:01:54.212 --> 00:01:58.672 Bevor es weiter gehen kann müsst Ihr noch lernen was eine 'Kadenz' ist. 00:01:58.672 --> 00:02:01.142 Oder genauer eine 'vollkommene Kadenz'. 00:02:01.142 --> 00:02:05.532 Eine vollkommene Kadenz wechselt vom V-Akkord zum I-Akkord einer Tonart. 00:02:05.544 --> 00:02:10.311 In einer Dur-Tonart, wenn wir zurück zum A-Dur gehen, 00:02:10.311 --> 00:02:13.311 wäre das der Übergang vom Akkord E7 zum A-Dur. 00:02:13.311 --> 00:02:17.311 Häufig endet bei klassischen Stücken ein Lied oder ein Abschnitt auf diese Weise 00:02:17.311 --> 00:02:21.546 und Ihr könnt es hören wenn ich's gleich spiele. Es klingt wie eine Auflösung. 00:02:21.546 --> 00:02:22.926 Es schließt ab. 00:02:22.926 --> 00:02:25.386 Also wir gehen von E7 zu einem A. 00:02:29.319 --> 00:02:31.589 Man hört das ständig. 00:02:34.373 --> 00:02:37.453 Wirklich sehr verbreitet. Es ist dieser Klang... 00:02:41.134 --> 00:02:43.394 ... es klingt endgültig - abgeschlossen 00:02:43.394 --> 00:02:45.384 Eine vollkommene Kadenz. 00:02:45.384 --> 00:02:50.474 Der Grund warum das funktioniert ist der E7-Akkord der zum A-Dur führt. 00:02:50.488 --> 00:02:56.088 Besonders wichtig ist die Note Gis, die ein Teil des E7-Akkords ist. 00:03:02.851 --> 00:03:06.111 Dieses Gis heißt "Leitton". 00:03:06.691 --> 00:03:09.381 Es ist sehr wichtig, dass man diese Sache versteht. 00:03:10.261 --> 00:03:13.011 Der Grund dafür, dass das so wichtig ist, besteht darin: 00:03:13.011 --> 00:03:19.191 Wie schon gesagt, die reine A-Moll- Tonleiter hat die gleichen Noten 00:03:19.191 --> 00:03:20.821 wie die C-Dur-Tonleiter. 00:03:20.821 --> 00:03:24.151 Wenn wir die Akkorde in der Tonart C genauer ansehen, 00:03:24.151 --> 00:03:29.647 aber mit mit dem A-Akkord beginnen, kommen genau dieselben Akkorde vor 00:03:29.667 --> 00:03:33.107 wie in C-Dur und wir landen bei der diatonischen Abfolge, 00:03:33.107 --> 00:03:35.167 A-Moll 00:03:35.607 --> 00:03:38.227 H halbvermindert 00:03:38.227 --> 00:03:40.117 C-Dur 00:03:40.117 --> 00:03:42.117 D-Moll 00:03:42.117 --> 00:03:46.017 E-Moll und das ist wichtig, das ist die Quinte - E-Moll 00:03:47.067 --> 00:03:48.687 F-Dur 00:03:48.687 --> 00:03:50.517 G-Dur 00:03:50.517 --> 00:03:53.767 und zurück zum A-Moll 00:03:53.767 --> 00:03:57.127 Das ist also die diatonische Abfolge in reinem A-Moll. 00:03:57.127 --> 00:04:00.557 Zur Erinnerung: Reines A-Moll, natürliches A-Moll, äolischer Modus in A 00:04:00.557 --> 00:04:04.637 ist alles dasselbe. Sie haben dieselben Töne wie die C-Dur-Tonleiter. 00:04:04.937 --> 00:04:08.497 Sie heißen paralleles Moll- bzw. paralleles Dur. 00:04:08.497 --> 00:04:11.700 Das parallele Dur zu A-Moll ist C-Dur. 00:04:11.700 --> 00:04:15.630 Das parallele Moll zu C-Dur ist A-Moll. 00:04:17.070 --> 00:04:21.520 Du kannst das alles auf der Webseite nachschlagen. 00:04:21.520 --> 00:04:25.800 Was ich hier erzähle ist da aufgeschrieben. 00:04:25.857 --> 00:04:29.047 Die Seite heißt "Demystify the minors". 00:04:29.051 --> 00:04:32.391 Es wäre wirklich schlau, da nachzusehen. 00:04:32.391 --> 00:04:35.141 Dieses Video ist auf der Webseite eingebettet. 00:04:35.161 --> 00:04:38.161 Du kannst nach unten rollen und die Noten nachsehen, 00:04:38.441 --> 00:04:42.896 es hilft Dir vielleicht dort nachsehen zu können, wie diese Akkorde aufgebaut sind. 00:04:43.466 --> 00:04:50.526 Dieses Video liefert akustische Inhalte, damit Euer Gehör versteht, wovon ich rede. 00:04:51.230 --> 00:04:54.060 Also das ist eine Kadenz. 00:04:54.060 --> 00:04:59.330 Der fünfte Akkord in der diatonischen Abfolge von A-Moll war E-Moll. 00:05:01.075 --> 00:05:03.975 Wenn wir von E-Moll zu A-Moll gehen, 00:05:06.567 --> 00:05:08.491 dann klingt das nicht so recht fertig. 00:05:11.101 --> 00:05:13.331 Es möchte irgendwie weitergehen. 00:05:13.841 --> 00:05:16.521 Es könnte in die verschiedensten Richtungen weitergehen. 00:05:16.521 --> 00:05:18.065 Es hat keine Endgültigkeit. 00:05:18.065 --> 00:05:22.065 Was damals passiert ist, so geht die Geschichte, ist 00:05:23.567 --> 00:05:27.567 dass Bach unbedingt seine vollkommene Kadenz haben wollte. 00:05:27.587 --> 00:05:32.767 Er wollte mit dem Klang von E7 zum A-Moll übergehen, 00:05:32.797 --> 00:05:34.483 damit er sein Stück beenden konnte. 00:05:34.483 --> 00:05:36.857 Er wollte es so....beenden (spielt E7 dann A-Moll) 00:05:38.707 --> 00:05:44.047 Er beschloß die Note G, die das E zum E-Moll macht, 00:05:44.192 --> 00:05:46.442 in ein Gis zu ändern. 00:05:46.540 --> 00:05:50.540 Das hieß, dass der Quintakkord in der Tonart A-Moll ein E7 sein durfte. 00:05:50.756 --> 00:05:54.336 Damit konnte er mit E7 zum A-Moll weitergehen. 00:05:55.140 --> 00:05:59.980 Diese neue Tonleiter heißt harmonisches A-Moll, 00:05:59.993 --> 00:06:05.843 weil sie ihm die fehlende Harmonie gab für die Musik, die er spielen wollte. 00:06:06.013 --> 00:06:10.013 Diese Tonleiter klingt so. Das ist die harmonische A-Moll Tonleiter. 00:06:10.050 --> 00:06:11.850 Hier ist der Akkord... 00:06:12.760 --> 00:06:14.150 Hier ist die Tonleiter... 00:06:26.646 --> 00:06:30.556 Jetzt war alles bestens! Er hatte sein E7. Die Tonleiter war umgebaut. 00:06:30.556 --> 00:06:33.756 Jetzt hatte er die Harmonien am Laufen die er benutzen wollte. 00:06:33.756 --> 00:06:36.036 Alle sind glücklich, fast... 00:06:36.036 --> 00:06:39.296 Fortsetzung folgt.