Hi, wie geht's? Ich bin's, Justin, der heute den Theoretiker gibt. In dieser Lektion will ich Moll-Tonleitern besprechen. Im Forum gab's ne Menge Verwirrung und eine Menge Kommentare zu meinen Videos von Leuten die etwas verwirrt sind von den vielen Arten der Moll-Tonleitern. Die Dur-Tonleiter geht klar. Es gibt die Dur-Skala und fertig. Wenn wir über Moll-Tonleitern reden finden wir das natürliche Moll-, reines Moll-, den Äolischen Modus, das Harmonische Moll, Melodisches Moll, den Phrygischen und den Dorischen Modus. Warum gibt es diese verschiedenen Moll-Tonleitern? Woher kommen sie und wann verwende ich sie? Darum geht's in diesem Video. Ich erzähle euch eine kleine Geschichte, von der ich hoffe, dass sie euch hilft zu verstehen, wie die diversen Moll-Tonleitern aufgebaut sind und wie man sie verwendet. Zuerst müsst Ihr die reine Moll-Tonleiter verstehen, sie ist dasselbe wie die natürliche Moll-Tonleiter und der Äolische Modus. Das ist die erste Moll-Tonleiter, die schon die alten Griechen benutzten, sie hört sich wie folgt an. Ich spiele alle diese Beispiele in der Tonart A. Ich spiele erst den A-Moll-Akkord und dann die reine A-Moll-Tonleiter. Sie hat dasselbe Tonmaterial wie die C-Dur Tonleiter, dieselben Noten. Aber es ist die reine A-Moll-Tonleiter. Das ist der Akkord, und hier ist die Tonleiter... Das ist die erste Moll-Tonleiter die es gab und die lange Zeit verwendet wurde. Bevor es weiter gehen kann müsst Ihr noch lernen was eine 'Kadenz' ist. Oder genauer eine 'vollkommene Kadenz'. Eine vollkommene Kadenz wechselt vom V-Akkord zum I-Akkord einer Tonart. In einer Dur-Tonart, wenn wir zurück zum A-Dur gehen, wäre das der Übergang vom Akkord E7 zum A-Dur. Häufig endet bei klassischen Stücken ein Lied oder ein Abschnitt auf diese Weise und Ihr könnt es hören wenn ich's gleich spiele. Es klingt wie eine Auflösung. Es schließt ab. Also wir gehen von E7 zu einem A. Man hört das ständig. Wirklich sehr verbreitet. Es ist dieser Klang... ... es klingt endgültig - abgeschlossen Eine vollkommene Kadenz. Der Grund warum das funktioniert ist der E7-Akkord der zum A-Dur führt. Besonders wichtig ist die Note Gis, die ein Teil des E7-Akkords ist. Dieses Gis heißt "Leitton". Es ist sehr wichtig, dass man diese Sache versteht. Der Grund dafür, dass das so wichtig ist, besteht darin: Wie schon gesagt, die reine A-Moll- Tonleiter hat die gleichen Noten wie die C-Dur-Tonleiter. Wenn wir die Akkorde in der Tonart C genauer ansehen, aber mit mit dem A-Akkord beginnen, kommen genau dieselben Akkorde vor wie in C-Dur und wir landen bei der diatonischen Abfolge, A-Moll H halbvermindert C-Dur D-Moll E-Moll und das ist wichtig, das ist die Quinte - E-Moll F-Dur G-Dur und zurück zum A-Moll Das ist also die diatonische Abfolge in reinem A-Moll. Zur Erinnerung: Reines A-Moll, natürliches A-Moll, äolischer Modus in A ist alles dasselbe. Sie haben dieselben Töne wie die C-Dur-Tonleiter. Sie heißen paralleles Moll- bzw. paralleles Dur. Das parallele Dur zu A-Moll ist C-Dur. Das parallele Moll zu C-Dur ist A-Moll. Du kannst das alles auf der Webseite nachschlagen. Was ich hier erzähle ist da aufgeschrieben. Die Seite heißt "Demystify the minors". Es wäre wirklich schlau, da nachzusehen. Dieses Video ist auf der Webseite eingebettet. Du kannst nach unten rollen und die Noten nachsehen, es hilft Dir vielleicht dort nachsehen zu können, wie diese Akkorde aufgebaut sind. Dieses Video liefert akustische Inhalte, damit Euer Gehör versteht, wovon ich rede. Also das ist eine Kadenz. Der fünfte Akkord in der diatonischen Abfolge von A-Moll war E-Moll. Wenn wir von E-Moll zu A-Moll gehen, dann klingt das nicht so recht fertig. Es möchte irgendwie weitergehen. Es könnte in die verschiedensten Richtungen weitergehen. Es hat keine Endgültigkeit. Was damals passiert ist, so geht die Geschichte, ist dass Bach unbedingt seine vollkommene Kadenz haben wollte. Er wollte mit dem Klang von E7 zum A-Moll übergehen, damit er sein Stück beenden konnte. Er wollte es so....beenden (spielt E7 dann A-Moll) Er beschloß die Note G, die das E zum E-Moll macht, in ein Gis zu ändern. Das hieß, dass der Quintakkord in der Tonart A-Moll ein E7 sein durfte. Damit konnte er mit E7 zum A-Moll weitergehen. Diese neue Tonleiter heißt harmonisches A-Moll, weil sie ihm die fehlende Harmonie gab für die Musik, die er spielen wollte. Diese Tonleiter klingt so. Das ist die harmonische A-Moll Tonleiter. Hier ist der Akkord... Hier ist die Tonleiter... Jetzt war alles bestens! Er hatte sein E7. Die Tonleiter war umgebaut. Jetzt hatte er die Harmonien am Laufen die er benutzen wollte. Alle sind glücklich, fast... Fortsetzung folgt.