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Nur zu! Erfindet neue Wörter!

  • 0:00 - 0:02
    Ich bin Lexikografin.
  • 0:02 - 0:04
    Ich verfasse Wörterbücher.
  • 0:04 - 0:05
    Meine Aufgabe ist es,
  • 0:05 - 0:09
    alle möglichen Wörter
    ins Wörterbuch aufzunehmen.
  • 0:09 - 0:15
    Ich entscheide nicht, was ein Wort ist;
    das ist eure Aufgabe.
  • 0:15 - 0:18
    Alle Englischsprechenden
    entscheiden gemeinsam,
  • 0:18 - 0:20
    was ein Wort ist und was kein Wort ist.
  • 0:20 - 0:25
    Jede Sprache ist nur eine Gruppe Menschen,
    die sich untereinander verstehen.
  • 0:25 - 0:30
    Manchmal versuchen Leute zu entscheiden,
    ob ein Wort gut oder schlecht ist,
  • 0:30 - 0:32
    aber sie finden keinen guten Grund.
  • 0:32 - 0:34
    Dann sagen sie z. B.:
    "Wegen der Grammatik!"
  • 0:34 - 0:36
    (Lachen)
  • 0:37 - 0:40
    Ich mache mir nicht sehr viel
    aus Grammatik -- aber sagt es keinem.
  • 0:40 - 0:44
    Eigentlich gibt es
    zwei Arten von Grammatik.
  • 0:44 - 0:46
    Die eine Art Grammatik
    existiert in eurem Gehirn,
  • 0:46 - 0:49
    und wenn es eure Muttersprache ist
  • 0:49 - 0:50
    oder ihr die Sprache gut könnt,
  • 0:50 - 0:54
    dann befolgt ihr die Regeln
    beim Sprechen unbewusst.
  • 0:54 - 0:57
    So lernt man als Kind eine Sprache.
  • 0:57 - 0:58
    Ein Beispiel:
  • 0:58 - 1:00
    Das ist ein "Wug". Stimmt's?
  • 1:00 - 1:02
    Es ist ein "Wug".
  • 1:02 - 1:03
    Da ist noch einer.
  • 1:03 - 1:05
    Jetzt sind es zwei.
  • 1:05 - 1:06
    Es sind zwei ...
  • 1:06 - 1:07
    Publikum: "Wugs".
  • 1:07 - 1:11
    Erin McKean: Genau! Ihr könnt
    den Plural von "Wug" bilden.
  • 1:11 - 1:12
    Diese Regel ist in eurem Kopf.
  • 1:12 - 1:15
    Ihr musstet die Regel nicht lernen,
    ihr versteht sie einfach.
  • 1:15 - 1:19
    Dieses Experiment [Wug-Test] wurde
    von Professor Jean Berko Gleason
  • 1:19 - 1:22
    1958 an der [Boston University] erfunden.
  • 1:22 - 1:25
    Damit befassen wir uns also schon länger.
  • 1:25 - 1:29
    Diese Art natürliche Regeln,
    die ihr im Kopf habt,
  • 1:29 - 1:33
    sind nicht wie Verkehrsregeln,
    sondern eher wie Naturgesetze.
  • 1:33 - 1:36
    Niemand muss euch daran erinnern,
    ein Naturgesetz zu beachten.
  • 1:36 - 1:39
    Wenn ihr morgens das Haus verlasst,
    sagt eure Mutter nicht:
  • 1:39 - 1:42
    "Liebling, ich glaube, es wird kalt,
    zieh eine Jacke an
  • 1:42 - 1:44
    und vergiss nicht,
    auf die Schwerkraft zu achten."
  • 1:44 - 1:46
    Das sagt doch niemand.
  • 1:46 - 1:49
    Dann gibt es Regeln,
  • 1:49 - 1:53
    bei denen es mehr um das Verhalten
    als um Eigenschaften geht.
  • 1:53 - 1:56
    Stellt euch ein Wort wie einen Hut vor.
  • 1:56 - 1:58
    Wenn ihr wisst, was man
    mit einem Hut macht,
  • 1:58 - 2:01
    muss euch niemand sagen:
    "Trage den Hut nicht an den Füßen."
  • 2:01 - 2:05
    Was man euch sagen muss, ist:
    "Kann man Hüte drinnen tragen?
  • 2:05 - 2:06
    Wer kann Hüte tragen?
  • 2:06 - 2:09
    Welche Art von Hüten kann man tragen?"
  • 2:09 - 2:12
    Sie zählen eher zur zweiten Art Grammatik,
  • 2:12 - 2:16
    die Sprachwissenschaftler
    oft als Sprachgebrauch bezeichnen.
  • 2:16 - 2:20
    Manchmal benutzen Leute
    diese Art Grammatikregeln,
  • 2:20 - 2:23
    um andere zu entmutigen,
    sich neue Wörter auszudenken.
  • 2:23 - 2:26
    Ich denke, das ist wirklich dumm.
  • 2:26 - 2:29
    Zum Beispiel sagen die Leute immer:
  • 2:29 - 2:32
    "Sei kreativ, komponiere neue Musik,
    sei künstlerisch tätig,
  • 2:32 - 2:34
    erfinde Dinge, Technologien
    und betreibe Wissenschaft."
  • 2:34 - 2:36
    Aber was Wörter betrifft, da sagen sie:
  • 2:36 - 2:41
    "Bloß nicht! Kreativität hört hier auf,
    ihr Grünschnäbel. Lasst es sein."
  • 2:41 - 2:42
    (Lachen)
  • 2:42 - 2:44
    Aber das ergibt für mich keinen Sinn.
  • 2:44 - 2:46
    Wörter sind toll.
    Wir sollten mehr davon haben.
  • 2:46 - 2:51
    Denkt euch so viele neue Wörter
    wie möglich aus.
  • 2:51 - 2:56
    Ich nenne euch 6 Methoden, wie ihr
    neue englische Wörter erfinden könnt.
  • 2:56 - 2:58
    Die erste Methode ist die einfachste.
  • 2:58 - 3:00
    Stehlt sie einfach von anderen Sprachen.
  • 3:00 - 3:03
    ["Bestehlt andere Leute"] (Lachen)
  • 3:04 - 3:06
    Linguisten nennen das "Entlehnen".
  • 3:06 - 3:09
    Aber wir geben die Wörter nie zurück,
    also bin ich ehrlich
  • 3:09 - 3:11
    und sage "stehlen".
  • 3:11 - 3:14
    Das sind normalerweise Wörter für Dinge,
    die wir mögen, wie leckeres Essen,
  • 3:14 - 3:18
    wie "kumquat" aus dem Chinesischen
    oder "caramel" aus dem Französischen.
  • 3:18 - 3:21
    Wir nehmen auch Wörter
    für coole Dinge wie "Ninja".
  • 3:21 - 3:22
    Das kommt aus dem Japanischen.
  • 3:22 - 3:26
    Das ist echt ein cooler Trick, weil man
    von Ninjas schwer etwas stehlen kann.
  • 3:26 - 3:28
    (Lachen)
  • 3:28 - 3:31
    Eine andere Methode
  • 3:31 - 3:34
    ist das Zusammenquetschen
    zweier englischer Wörter.
  • 3:34 - 3:36
    Das nennt man "Kompositum".
  • 3:36 - 3:37
    Wörter sind wie Lego-Bausteine:
  • 3:37 - 3:40
    Mit ausreichend Krafteinsatz
    könnt ihr zwei zusammensetzen.
  • 3:40 - 3:42
    (Lachen)
  • 3:43 - 3:45
    Wir machen das ständig im Englischen:
  • 3:45 - 3:50
    Wörter wie "heartbroken", "bookworm"
    und "sandcastle" sind alle Komposita.
  • 3:50 - 3:54
    Nur zu! Erfindet Wörter wie "duckface",
    macht nur kein Duckface.
  • 3:54 - 3:55
    (Lachen)
  • 3:56 - 4:00
    Eine andere Methode ist so ähnlich
    wie das Zusammensetzen.
  • 4:00 - 4:05
    Dieses Mal quetscht ihr die Wörter
    so fest zusammen,
  • 4:05 - 4:07
    dass Wortteile abfallen.
  • 4:07 - 4:08
    Das sind sog. "Kofferwörter",
  • 4:08 - 4:12
    z. B. "Brunch" ist eine Mischung
    aus "breakfast" und "lunch".
  • 4:12 - 4:15
    "Motel" ist eine Mischung
    aus "motor" und "hotel".
  • 4:15 - 4:18
    Wer von euch wusste,
    dass "motel" ein Kofferwort ist?
  • 4:18 - 4:20
    Das ist ein so altes englisches Wort,
  • 4:20 - 4:23
    dass viele Leute nicht wissen,
    dass da Teile fehlen.
  • 4:23 - 4:27
    "Edutainment" ist eine Mischung
    aus "education" und "entertainment".
  • 4:27 - 4:32
    Und "electrocute" ist eine Mischung
    aus "electric" und "execute".
  • 4:32 - 4:34
    (Lachen)
  • 4:34 - 4:37
    Ihr könnt auch Wörter erfinden,
    indem ihr die Wortart ändert.
  • 4:37 - 4:39
    Das nennt man Konversion.
  • 4:39 - 4:41
    Ihr nehmt ein Wort in einer Wortart
  • 4:41 - 4:44
    und macht eine andere Wortart daraus.
  • 4:44 - 4:48
    Okay. Wer von euch weiß,
    dass "friend" nicht immer ein Verb war?
  • 4:49 - 4:53
    "Friend" war eigentlich ein Substantiv
    und dann machten wir ein Verb daraus.
  • 4:53 - 4:56
    Man kann fast aus jedem
    englischen Wort ein Verb machen.
  • 4:56 - 4:59
    Man kann auch Adjektive
    in Substantive verwandeln.
  • 4:59 - 5:03
    "Commercial" war nur ein Adjektiv
    und jetzt ist es auch ein Substantiv.
  • 5:03 - 5:05
    Aber auch "green" kann zum Verb werden.
  • 5:05 - 5:08
    Eine weitere Methode ist die Rückbildung.
  • 5:08 - 5:12
    Ihr nehmt ein Wort
    und drückt es etwas zusammen.
  • 5:12 - 5:17
    Im Englischen gab es z. B. "editor",
    bevor es das Wort "edit" gab.
  • 5:17 - 5:18
    "Edit" wurde von "editor" gebildet.
  • 5:18 - 5:21
    Manchmal klingen
    diese Rückbildungen etwas albern:
  • 5:21 - 5:25
    "Bulldozers" zu "bulldoze", "butlers"
    zu "butle" und "burglars" zu "burgle".
  • 5:25 - 5:27
    (Lachen)
  • 5:27 - 5:29
    Eine andere Methode ist es,
  • 5:29 - 5:32
    nur die Anfangsbuchstaben zu nehmen
    und sie zusammenzusetzen.
  • 5:32 - 5:35
    So wird "National Aeronautics
    and Space Administration" zu NASA.
  • 5:35 - 5:39
    Das geht mit allen Wörtern.
    OMG! [Oh my god]
  • 5:39 - 5:45
    Und es ist egal,
    wie albern diese Wörter sind.
  • 5:45 - 5:47
    Sie können gute englische Wörter sein.
  • 5:47 - 5:51
    "Absquatulate" ist ein
    einwandfreies englisches Wort.
  • 5:51 - 5:53
    "Mugwump" ist ein
    großartiges englisches Wort.
  • 5:53 - 5:58
    Die Wörter müssen sich nicht
    normal anhören, sie können albern klingen.
  • 5:58 - 6:00
    Warum solltet ihr euch
    neue Wörter ausdenken?
  • 6:00 - 6:03
    Weil ihr mit jedem neuen Wort
    die Möglichkeit habt,
  • 6:03 - 6:07
    eure Gedanken auszudrücken
    und euch verständlich zu machen.
  • 6:07 - 6:10
    Neue Wörter erregen
    die Aufmerksamkeit der Leute.
  • 6:10 - 6:13
    Sie bringen Leute dazu,
    auf das zu achten, was ihr sagt.
  • 6:13 - 6:16
    So habt ihr bessere Chancen,
    euch verständlich zu machen.
  • 6:16 - 6:18
    Viele Leute auf dieser Bühne
    haben heute gesagt:
  • 6:18 - 6:20
    "In Zukunft könnt ihr das machen,
  • 6:20 - 6:24
    ihr könnt mit jenem helfen, ihr könnt uns
    beim Erforschen und Erfinden helfen."
  • 6:24 - 6:26
    Ein neues Wort könnt ihr sofort erfinden.
  • 6:26 - 6:27
    Es gibt keine Altersbeschränkung.
  • 6:27 - 6:30
    Nur zu! Fangt noch heute
    mit dem Wörter-Erfinden an,
  • 6:30 - 6:34
    schickt sie mir und ich trage sie
    in mein Online-Wörterbuch "Wordnik" ein.
  • 6:34 - 6:35
    Vielen Dank.
  • 6:35 - 6:40
    (Applaus)
Title:
Nur zu! Erfindet neue Wörter!
Speaker:
Erin McKean
Description:

In diesem kurzen, unterhaltsamen Vortrag bei TEDYouth ermutigt die Lexikografin Erin McKean ihr Publikum dazu – oder besser, sie feuert es an –, sich neue Wörter auszudenken, wenn die bereits existierenden nicht ausreichen. Sie nennt 6 Methoden zum Erfinden neuer englischer Wörter, von Komposita bis zum "Verbing", sodass wir mit Sprache besser ausdrücken können, was wir meinen, und mehr Wege finden, uns gegenseitig zu verstehen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
06:52
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