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Cindy Sherman: Characters
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Wusstest du, dass es künstliche Fußnägel gibt? [GELÄCHTER]
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Ich habe sie noch nicht ausprobiert, aber ich will es unbedingt machen
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Ist das nicht verrückt? [GELÄCHTER]
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Ich denke, dass ich sie für mich trage..
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...zu einer Party, nur zum Spaß. Ich meine...[GELÄCHTER]
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Ich meine, diese sind nicht so auffällig.
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Diese hier sind auffälliger, da sie Punkte haben.
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Sie fragen geradezu "Wer will Punkte auf den Zehen?"
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Meine Arbeit ist nicht über Figuren oder Situationen zu fantasieren.
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Ich denke, dass manche Leute glauben, dass die Figuren,
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die ich spiele, dass ich diese Figuren sein wolle.
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Eine Femme Fatale oder was sonst. Wie in den Standfotos.
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Ich sehe das nicht so wortwörtlich.
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Wenn ich in einer Figur stecke,
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ist es kein herauswachsen aus der Fantasie, meinen Träumen.
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Als ich im College war,
und mich verkleidete,
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wusste ich, dass ich diese Figur wurde und
ich fragte mich dann,
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"Nun, jetzt bin ich Lucille Ball.
Was tue ich als nächstes?"
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Es bekam ein Eigenleben und
wurde dann mehr eine Performance.
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Und ich began so ab und zu auf Partys zu gehen.
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Ich erinnere mich, dass ich in einer Rolle
zu einer Eröffnung wollte.
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Ich dachte, dass etwas fehlte --
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Da habe ich ein Kissen unter das Kleid gesteckt
und wurde eine schwangere Frau.
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Und in New York habe ich mich einige Mal verkleidet,
aber es war plötzlich nicht das gleiche.
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Ich denke, dass ich in dem Großstadtleben,
das Gefühl hatte, dass ich eine Art ...
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... eine Art Rüstung brauchte, um damit zurecht zu kommen.
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und mit den verrückten Leuten auf der Straße.
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Die wirklich verrückten Leute sahen dann aus wie
die Figuren in die ich mich verwandelte.
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Ich denke, ich wollte nicht mit ihnen verwechselt werden.
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Der Vorteil ich selbst zu sein ist,
dass ich herumspielen kann.
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Als ich mit anderen Leuten
die Figuren ausprobierte, als Models --
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Berufsmodels, Freunde und Familienmitglieder --
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Da habe ich das Gefühl,
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ich kann nicht genau sagen, was sie tun sollen,
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weil ich erst weiß was ich will,
wenn ich es sehe.
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So jagte ich sie durch den Prozess.
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Danach stelle ich es selber nach,
das ist zwar anstrengend,
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aber ich liebe es auch wenn es eine Mehrarbeit ist.
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Aber ich bin unglücklich etwas auf Film festzuhalten,
dass ich nicht wirklich artikulieren kann.
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Nur weil ich nicht weiß,
was ich will bevor ich es sehe