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Der NSA Skandal bringt uns fast ein bisschen zum Lachen.
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Ich habe Guifi.net gegründet, damit wir uns selbst mit Internet-Anschlüssen versorgen können.
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Hier, mitten im katalanischen Nirgendwo, startete vor 10 Jahren eine digitale Revolution.
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Ramon und seine Nachbarn haben ihr eigenes Breitband-Netz aufgebaut,
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weil die grossen Provider kein Interesse daran hatten, Dorf und Umland ans Internet anzuschliessen.
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Heute ist Guifi.net eines der grössten alternativen Netze weltweit.
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Ich will euch zeigen,
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wo die Kabel zusammenlaufen: und zwar hier.
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Dieses Kästchen ist das Äquivalent zu einer Telefonzentrale in einem Dorf.
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Es ist ein bisschen schmutzig, das hier ist nämlich mein Gartenhäuschen.
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Beeindruckend, was es kann.
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Genau kann ich es nicht sagen, aber das sind ungefähr die Router von 5000 Haushalten.
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In einem Freifunk-Netz
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verbinden sich die Teilnehmer untereinander, und nicht über Internet-Provider.
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Sie können direkt Daten miteinander austauschen, chatten, e-Mails schreiben
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- ein dezentrales Netz, das die Nutzer selbst kontrollieren.
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Dadurch sind ihre Daten vor fremdem Zugriff sicher.
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Mittlerweile verlegen die Internet-Guerrillas sogar eigene Glasfaserkabel.
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Heute sind Ramons Kollegen schon seit 3 Uhr morgens am Arbeiten.
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Wir wissen alle, die Regierung arbeitet langsam.
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Wir können nicht warten, bis Gesetze alles lösen.
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In jedem Fall ist das auch bequem für uns.
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Wir können in Sachen Telekommunikation tun und lassen, was wir wollen.
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Die Macher von Guifi finanzieren sich selbst.
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Die Nutzer, wie hier das Krankenhaus in Vic, kaufen einmalig Anteile am Glasfaserkabel,
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und können die Infrastruktur danach kostenlos nutzen.
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Bis jetzt gab es keinen Anbieter, der uns ein Breitbandnetz bereitstellen konnte,
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so wie wir es in den drei Krankenhäusern brauchen.
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Das ist der Vorteil von Guifi.
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Und ausserdem ist's billiger.
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Stimmt, das ist ziemlich wichtig.
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Noch wichtiger:
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Ramon und die katalanischer Freifunker sind in ihrem Internet vor der Überwachung
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durch NSA und Co. geschützt.
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Doch auf EU-Ebene sind
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solche Freifunk-Netze kein Thema. Dort hat man längst den Anschluss verpasst:
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Gesetze stammen aus den 90ern, und die geplante Datenschutz-Reform kommt nicht in Gang.
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Auf jeden Fall
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müssen wir die europäischen Gesetze mit den Bedürfnissen der Bürger verknüpfen.
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Das macht die Struktur robuster, und damit stärken wir die Freiheit.
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Zumindest das europäische Parlament macht Druck,
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die Datenschutz-Reform endlich zu beschliessen.
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Sie soll die Gesetze
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innerhalb der EU vereinheitlichen. Doch eine rein technische Reform reicht Ramon nicht.
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Wichtig ist der Geist der Gesetze.
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Dass man hier zusammenarbeitet. Und vor allem, man muss sich den sehr grossen
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ökonomischen Interessen entgegenstellen.